Liebe Leonel Vielen Dank, dass du diese Story immer so schön reviewt hast. Tja, leider geht sie nun zuende. Aber ich habe dafür Zeit, wieder an neuen Geschichten zu basteln.

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Kapitel 12: Die Rückkehr

So schnell ,wie es Éowyns Gesundheitszustand zuließ, begann die Rückkehr nach Emyn Arnen. Sie wurde abwechselnd von einem der Männer getragen, weil Pferde hatten sie ja nicht dabei.

Auf halber Strecke kam ihnen ein berittener Trupp von Soldaten entgegen. In Minas Tirith war Aragorn bereits vermisst worden, deswegen war eine kleine Armee Gondor-Soldaten nach Ithilien geritten.

„Hat die Königin bereits entbunden?", fragte Aragorn besorgt.

„Nein, König Elessar", sagte der Hauptmann der Soldatentruppe. „Aber die Königin liegt in den Wehen".

„Ihr entschuldigt mich doch?", fragte Aragorn Faramir und Éowyn höflich.

Die beiden lächelten verständnisvoll. Es gab einen kurzen Abschied und dann schwang

Aragorn sich auf ein Pferd und ritt so schnell er konnte Richtung Minas Tirith.

Die Soldaten berichteten dem Fürstenpaar, dass Éomer inzwischen wieder in Emyn Arnen war und dass sich auch der Fürst von Dol Amroth wieder auf dem Wege der Besserung befand.

Anschließend überließen zwei Soldaten Faramir und Éowyn ihre Pferde, so dass sie schnell nach Emyn Arnen zurückreiten konnten.

Als Éowyn wieder auf einem Pferderücken saß, vergaß sie ihre Erkältung fast völlig. Sie lachte vergnügt und trieb das Pferd voran.

„Éowyn, warte", rief Faramir plötzlich.

Sie hielt das Roß an und sah sich erstaunt zu ihm um. Er wirkte ernst und bedrückt.

„Ich bin schuld an allem", sagte er leise. „Wäre ich nicht planlos an jenem Morgen ausgeritten, dann wäre das alles nicht passiert. Ich weiß nicht, ob du mir jemals dafür vergeben wirst".

Éowyn stieg von ihrem Pferd ab und ging zu Faramir hin, der ebenfalls abgestiegen war.

Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und strich ihm sanft über die bärtigen Wangen.

„Sag so etwas nicht, Liebster", flüsterte sie. „ Wenn jemand Schuld hat, dann dieses störrische Roß namens Werfola und mein Bruder, der dieser hirnrissigen Idee nachgab, dir Werfola zu schenken. Ich werde veranlassen, dass Werfola wieder nach Rohan kommt. Mein Bruder soll dir ein schönes Schwert als Ersatz überreichen".

„Ich will aber Werfola nicht mehr hergeben", sagte Faramir lächelnd und strich Éowyn behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Was?", machte sie erstaunt.

„Für irgendetwas war dieser unglückliche Ausritt doch gut: für die Tatsache, dass Werfola und ich Freunde geworden sind", erklärte Faramir seiner Frau.

„Das macht mich sehr froh", sagte Éowyn aufatmend.

Faramir zog sie an sich und küsste sie zärtlich.

Es dauerte einige Zeit, bis sie sich wieder auf die Pferde schwangen und weiterritten.

Epilog:

Die Königin von Gondor hatte einem kleinen Sohn namens Eldarion das Leben geschenkt. Ganz Minas Tirith feierte die Geburt des Thronfolgers. Etwas stiller ging es dagegen in Emyn Arnen zu: Der Fürst von Dol Amroth erholte sich langsam wieder von seiner schweren Verletzung und auch Éomers Bein heilte relativ gut. In Lothiriel hatte der junge König von Rohan die beste Pflegerin, die er sich vorstellen konnte, gefunden.

Als Éowyns Geburtstag wenige Wochen später gefeiert wurde, verkündeten Éomer und Lothiriel am gleichen Tag ihr Verlöbnis.

Faramir schenkte seiner Frau eine wertvolle Perlenkette zum Geburtstag.

„Diese Kette gehörte einst meiner Mutter, Finduilas von Dol Amroth", erzählte Faramir ihr sanft. „Es ist eines der wenigen Erinnerungsstücke von ihr, das ich noch besessen habe. Nun gehört die Kette dir, Liebste".

„Aber das kann ich doch unmöglich annehmen", flüsterte Éowyn erstaunt.

„Es soll ein weiterer Beweis meiner Liebe zu dir sein", sagte Faramir lächelnd und küsste sie.

Gerowyn hatte sich in der Zwischenzeit mit Beregond angefreundet. Längst bewunderte sie Faramir ebenso wie der treue Leibwächter. Die Beiden entdeckten auch viele weitere Gemeinsamkeiten, und bald entstand aus der Freundschaft zwischen Gerowyn und Beregond eine tiefe Zuneigung. Und als Éomer nach seiner Genesung wieder mit seinen Soldaten nach Rohan aufbrechen wollte, bat ihn Gerowyn um die Entlassung aus seinen Diensten.

Schweren Herzens gab der junge König nach: doch er gönnte der Kriegerin ihre Liebe zu dem tapferen gondorianischen Soldaten.

Schon bald darauf heirateten Gerowyn und Beregond. Sie bezogen ein kleines Häuschen, das ganz in der Nähe des Fürstenhauses von Emyn Arnen lag. Der erste Sohn, den Gerowyn gebar, wurde Faramir genannt.

ENDE