An Sonnenende: Das nächste (und letzte) Kapitel kommt sogar heute noch. Ich denke, die noch folgende Überleitung zur Fortsetzung werde ich auch noch heute machen.

An Elenya: Hat ja auch lange genug gedauert.

An GefallenerEngel: Magst du keine Franzosen oder magst du keinen Sébastien Lacroix?

New Year! New Love?

Über die Weihnachtsferien tat sich nichts zwischen Lily und James, aber auch Sébastien kam seinem Ziel nicht näher. Sie behandelte beide freundschaftlich, nicht mehr und nicht weniger, und brachte ihre Freundinnen damit fast zum verzweifeln. „Wenn dieser Tanzwettbewerb vorbei ist und die zwei dann IMMERNOCH nicht zusammen sind, dann helfen wir ihnen etwas auf die Sprünge, was meint ihr?", ereiferte sich Sara, die mittlerweile Feuer und Flamme war, ihren Bruder mit ihrer besten Freundin zusammen zu bringen. Emmy schloss sich grinsend an: „Aber immer doch." Die anderen lachten und warfen sich verschwörerische Blicke zu.

In dem Moment betrat Lily den Raum. „Fertig!", verkündete sie, „gehen wir?" Es war der 31.12 und heute fand, neben Sylvester, die letzte Runde des Tanzwettbewerbs statt. Drei Paare waren noch über: Lily und James, Isabelle Dixier und Laurent Noblet (Beauxbaton), Melody Miller und Orlando Tarby (Hogwarts, beide Ravenclaw). „Also, wenn es nur nach dem Aussehen geht, dann gewinnt ihr locker", stellte Emmy fest, „James sieht großartig aus und du übertriffst ihn wahrscheinlich noch." Lily grinste nur und strich das Kleid glatt. Es war schwarz, hatte einen weitschwingenden, knielangen Rock und ein, im Nacken gehaltenes und rückenfreies, Oberteil. Die Haare hatte sie zu einem festen, strengen Dutt hochgesteckt und die Augen mit schwarzem Kajal nachgezogen, was das grün noch mehr zur Geltung brachte.

„Hm… Tangokleider sind aber normalerweise rot. Und die obligatorische Rose fehlt", stellte Candy fest. „Och, rote Kleider zu finden, die sich nicht mit meinen Haaren beißen, gut aussehen und nicht zu rot sind, ist eigentlich unmöglich", rechtfertigte Lily sich, „und die Rose hat James. Zumindest sollte er sie haben, denn er muss ja auch drauf rumkauen." „Ja, hoffe nur mal für ihn, er bricht vorher die Stacheln ordentlich ab", bemerkte Andy und grinste fies. Die anderen mussten ebenfalls lachen und machten sich gemeinsam auf den Weg in die große Halle.

„Prongs, ich hoffe für eure Gegner, dass die Richter bestechlich sind", erklärte Sirius. James hatte keine Ahnung, wovon sein Freund redete: „Warum das?" „Na ja, Lily sieht meiner Meinung nach besser aus, als irgendwann einmal zuvor… und das möchte etwas heißen." James drehte sich um und sah Lily in Begleitung ihrer Freundinnen die Treppe runterkommen. Sirius hatte Recht, Lily sah wirklich bezaubernd aus. Grade jetzt in dem Moment, als sie den Kopf leicht nach hinten warf und leise über einen Witz von Sara lachte. Es tat ihm beinahe weh.

„James!", rief Lily, nachdem sie ihn erkannt hatte und kam auf ihn zu. Er grinste sie an: „Na, bereit die anderen ‚in die Flucht zu tanzen'?" Er benutzte genau die Formulierung, die Lily in Dumbledores Büro gebraucht hatte und sie musste lachen. Tatsächlich war sie heute Abend bester Laune, kein bisschen aufgeregt, sondern entspannt und siegessicher. James benahm sich ähnlich, denn tatsächlich tanzten die anderen Paare nicht so gut wie sie und passten auch weniger gut zusammen. Insgeheim war jeder davon überzeugt, dass die Schulsprecher aus Hogwarts hier siegreich sein würden.

Zuerst tanzten Melody und Orlando. Sie waren wirklich gut, patzten nicht einmal und harmonierten auch miteinander. Mel war mittelgroß, blond und zierlich. Orlando hatte braunes Haar, war etwas größer als sie und schlank. Die beiden hatten viel trainiert und sich auch in den Vorrunden schon gut präsentiert. Doch, trotz allem, ihnen wurden keine allzu großen Chancen angerechnet. Immer wieder wanderten aller Blicke rüber zu Lily und James, die am Rand der Tanzfläche standen und ihre Konkurrenten beobachteten. Das heißt, sie hätten ihre Konkurrenten beobachten sollen, taten es aber nicht. James, in einen dunklen, maßgeschneiderten Anzug gekleidet, spielte mit einer Rose herum, die er in der Hand trug, und brach sämtliche Stachel ab. Lily stand neben ihm, erzählte ihm etwas und nippte immer wieder an einem eisblauen Cocktail. Nun, wenn die nachher mal noch nüchtern war…

Applaus brannte auf und Orlando verließ mit Melody am Arm die Tanzfläche. Als nächstes führte Laurent Isabelle dort hin. Auch die beiden sahen gut aus. Laurent hatte hell-, Isa dunkelbraune Haare. Beide waren groß, schlank und sahen gut aus. Er trug einen hellgrauen Smoking, sie ein zartblaues Ballkleid, das sich so ganz und gar von Mels kurzem, engem, lilafarbenem Kleid unterschied. Orlando war in einen dunkelblauen Anzug gekleidet. Die Darbietung der beiden Franzosen war tänzerisch gesehen ebenso eindrucksvoll wie die der Hogwartsschüler. Anders, denn sie tanzten zu einem langsamen Lied und die zwei Ravenclaws hatten ein schnelles gewählt. Trotzdem würde es zwischen ihnen knapp werden.

Schließlich waren auch die beiden fertig und James wandte sich an Lily. Sie lächelte und gab ihren Drink weiter an Andy. Er bot ihr galant den Arm an und sie hakte sich ein. Gemeinsam traten sie auf die Tanzfläche und Lily hob die dunkelrote Rose, die sie James eben noch abgenommen hatte. „Hier, ich hoffe sie schmeckt", flüsterte sie neckend und er warf ihr einen vernichtenden Blick zu, grinste dann aber doch. „Pass auf was du sagst, sonst…", drohte er leise lachend. Lily grinste ihn herausfordernd an: „Sonst was?" Schlagartig erinnerte James sich an das ‚Gespräch' mit Sébastien und sein Gesicht verdunkelte sich. Hastig zog er Lily zu sich, nahm ihre Hand mit der seinen und legte die andere auf ihr Schulterblatt. Lilys Linke ruhte auf seinem Arm. Grade wollte sie ihn fragen, was los war, doch der Einsatz der Musik rettete ihn.

Die ersten Sekunden schwiegen sie, dann hielt James es nicht mehr aus: „Was läuft zwischen dir –", Drehung, „– und diesem Lacroix?" „Zwischen mir und Basti? Nichts." „Ganz…", Trennung, „…sicher?" „Ja", Damensolo, „wieso?" „Nur so." „Erzähl –", Herrensolo, „– das dem Weihnachtsmann." „Ich mag ihn –", Spirale, „– nicht." „James! Sei…", Einzelfigur, „…ehrlich, verdammt." „Ehrlich? Okay. Ich –", Drehung, „– ich…" „Du?" „Ich habe –", Trennung, „– mich indichverliebt." „Was?" „Halt…", Spirale, „…dich von ihm fern. „Sicher! Du hast mir –", getrennte Schritte, „– nichts zu sagen. Bevormunde mich nicht!" „Tue ich –", Einzelfigur, „nicht." „Nein? Was dann?" „Ich…", Damensolo, „…liebe dich!" „Du liebst –", Herrensolo, „– mich?"

Lily war stehen geblieben und hatte sich aus seinen Armen gewunden. James stand ihr gegenüber und die Musik lief lustig weiter im Hintergrund. Alle Anwesenden warfen ihnen irritierte Blicke zu. „Ms. Evans, Mr. Potter, wenn sie jetzt nicht weitertanzen, werden sie disqualifiziert", erklärte irgendeine Stimme, die in dem Moment keiner der beiden genau bestimmen konnte oder wollte. Lily machte eine abwehrende Handbewegung und die Musik verstummte. Alles war ruhig. In der Halle hätte man eine Feder fallen hören. Lily und James standen einander gegenüber, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, bemerkten es aber nicht. Sie hatten nur Augen füreinander.

„Hast du grade gesagt, dass du mich liebst, James Potter?", fragte Lily ruhig und neutral in die Stille hinein. Seine Stimme hatte einen trotzigen Unterton, als er antwortete: „Ja, genau das habe ich. Und ich kann es gerne auch noch mal wiederholen: Ich liebe dich, Liliana Tiara Evans." „Seit wann?", jetzt war Lilys Frage nicht mehr neutral gestellt, sondern unsicher, verwirrt. „Seit unserem dritten Schuljahr. Seit ich dich bei unserem ersten Weihnachtsball in diesem grünen Kleid die Treppe herunterkommen sah. Das war der Moment, in dem ich mich in dich verliebt habe. Punkt", erklärte er ruhig. „Wieso?", wollte sie weiter wissen. „Weil du der beste Mensch bist, den ich je in meinem Leben kennen gelernt habe. Du bist zu gut für diese verdammte Welt. Du bist klug, witzig, charmant, freundlich zu allen, kannst aber auch gut auf dich selbst aufpassen. Du bist schöner als irgendetwas sonst, du hast ein traumhaftes Lachen und deine Augen können einen verzaubern – mich verzaubern. In meinen Augen bist du perfekt, Lily", erklärte James eindringlich, dann stockte er und grinste schief, „ich hoffe du hälst das jetzt nicht für zu kitschig, aber es ist die Wahrheit."

„Du meinst das wirklich ernst?!", es war halb Frage, halb Feststellung. „Ja", mehr Worte bedurfte es nicht. Lily nickte langsam, reagierte aber sonst nicht. Alle Anwesenden hielten die Luft an, einschließlich James. „Es ist verrückt", begann Lily irgendwann, „dass es ausgerechnet mir passiert. Ausgerechnet mir. Ich dürfte gar nicht in der Lage zu sein, so zu fühlen… zu lieben. Und dann auch noch geliebt zu werden. Nichts ist schlimmer als unerwiderte Liebe, heißt es. Meine wird erwidert, und doch…" Sie brach ab und James übernahm das Wort wieder: „Das heißt… das heißt du liebst mich?" Lily nickte leicht und sah ihm die die Augen. Grün traf auf braun. „Dann hör auf so zu reden", bat James und schob die Rose hinter ihr rechtes Ohr. Dann beugte sich zu ihr herunter und küsste sie. Und dieser Kuss sollte ihre Zweifel vertreiben, erstmal, doch nicht für immer. Erstmal war sie glücklich und geborgen in den Armen des Mannes, den sie liebte, der sie liebte, aber für wie lange?

Okay, diese FF ist jetzt beendet. Ich werde jetzt noch genau ein Kapitel posten, welches aber nicht direkt an die Story anschließt, sondern den Übergang von dieser FF zur Fortsetzung darstellt. Besagte Fortsetzung ist bereits in Arbeit und heißt ‚Unsinn macht Sinn, wenn er sinnvoll ist'.

Danke an: Sunshine, PrinzessMalfoy, Romi, DasTeddy, VamHex, GefallenerEngel, Manik-Xolo, AdicctedtoCookies, Melli, Elenya, critical, Jolriya, MoonyTatze, SamathaPotter, Taetzchen, Sailam, Teufelsweib, valerie, kara, Sango, hauntedjess, Schneckal, DragonSleep, Miss-Shirley-Blythe, darklayka, Baitrey, Sonnenende und an dich.