Numb Mask

von Alora

Warnung: In dieser Fanfiction kommt es zu gewaltsamen Handlungen, wie Vergewaltigung, Mord oder Selbstverstümmelung, wer so etwas überhaupt nicht ab haben kann sollte sie lieber nicht lesen.

Genre: Dramatik / Romance

Disclaimer: Alle hier auftretenden Figuren und Orte gehören nicht mir sondern Joanne K. Rowling. Ich wäre ja nie so kreativ mir so einen Welt auszudenken *g*

Raiting: Ich würde sagen ab 17, wenn man starke Nerven hat.

Prolog

Es ist schon sehr spät, doch trotzdem liege ich noch wach und kann einfach nicht einschlafen.

Warum, frage ich mich.

Vielleicht liegt es an der Kälte meines Bettes und des Raumes, die unaufhaltsam auf mich einströmt. Oder vielleicht auch an der Kälte meines Herzens?

Ich ziehe meine Decke enger an mich.

Oh ja, ich habe Freunde und doch bin ich allein, ohne Liebe. Werde ich sie jemals in meinen Armen halten, die Liebe? Wird sie mich jemals anlächeln? Werde ich ihr jemals einen Gute Nachtkuss geben? Oder bleibt die Kälte für immer? Ich weiß es nicht.

Ich blicke auf die Kerze, die einzige Lichtquelle des Raumes. Wird mein Herz auch irgendwann erleuchtet und erwärmt werden, von einer Lichtquelle? Von einer Kerze, die mir den Weg im Dunkeln weist? Wenn ja, wo bist du? Und warum brennst du noch nicht? Kannst du nicht brennen, für mich? Ist die Kälte, die ich ausstrahle zu stark?

Doch was steckt hinter der Fassade aus Kälte, dich ich so mühevoll Stück für Stück aufgebaut habe? Was verbirgt sich hinter der hohen Mauer aus Stolz und Arroganz? Wird das jemals jemand erkennen? Jemals jemand das echte ICH sehen und nicht nur die Kälte?

Ich flehe dich an kämpfe! Erwärme mein kaltes Herz, wie eine wärmende Decke! Erleuchte mich, wie die Kerze in der Dunkelheit! Zerstöre die mühevoll errichtete Fassade! Reiße die hohe Mauer um mein Herz ein! Finde das echte ICH und liebe MICH! Denn ich..., ich liebe dich!

Für immer und ewig

Kapitel 1 Surprising Rape

Dicke Flocken weißen Schnees fielen zu Boden. Obwohl die Weihnachtsferien schon seit einer Woche vorbei waren, hatte sich das Wetter noch kein bisschen gebessert.

Hermine seufzte und wand sich wieder vom Fenster ab. Sie packte ihre restlichen Sachen zusammen und zog sich einen warmen Pullover über die dünne weiße Bluse, damit sie nicht froh. Immerhin waren die Gänge von Hogwarts zügig und sie wollte sich nicht erkälten. Für so etwas hatte sie nämlich keine Zeit. Schließlich war sie jetzt in ihrem letzten Schuljahr, an der Schule für Hexerei und Zauberei und die Abschlußprüfungen schon in greifbarer Nähe.

Sie verließ den Gryffindorturm und machte sich auf Richtung Bibliothek, ihrem Lieblingsplatz. Dort verbrachte sie den Großteil ihrer freien Zeit, denn nur hier fühlte sie sich wohl. Vielleicht lag das an der Stille die dort herrschte, mit deren Hilfe sie den trubelhaften Leben wenigstens für einige Zeit entrinnen konnte. Die ständigen Kämpfe mit Voldemort und die Aufregung machten ihr doch mehr zu schaffen als sie zugegeben hätte.

Außerdem hatte die Bibliothek noch einen schönen Nebeneffekt. Hier konnte sie ihr geniales Hirn bis aufs Letzte auskosten und Hunderte von Büchern verschlingen.

Bis jetzt war sie mit großer Sorgfalt den gesamten Schulstoff und alles was ihr für die Prüfungen wichtig erschien, durch gegangen und hatte intensiv gearbeitet. Das Gefühl, das ihr dies verschaffte war unbeschreiblich. Nur so konnte sie sich frei fühlen und wichtig.

Sie ging den Flur entlang und dachte daran was Harry und Ron jetzt wohl gerade machten. Die beiden Jungs waren heute, am ersten Wochenende seit den Weihnachtsferien, gleich nach Hogsmeade geeilt. Harry hatte eine Verabredung mit Cho Chang und auch Ron war mit Lavender verabredet. Hermine schüttelte den Kopf. Obwohl sie schon siebzehn war verstand sie diesen ganzen Gefühlsquatsch nicht richtig und deshalb hatte sie es auch vorgezogen in Hogwarts zu bleiben. Auch wenn Ron sie schmollend angeblickt hatte und meinte sie würde sowieso nur noch fürs Lernen leben. Sie musste lächeln, heute Nachmittag würde sie einmal nicht die Schülerin sein, sondern selbst unterrichten.

Professor McGonagall hatte sie vor einigen Tagen darum gebeten, ihrem Mitschüler Neville Longbottom Nachhilfeunterricht zu geben, da dieser sonst die Abschlußprüfungen nicht bestehen würde. Immerhin kannte sie Neville schon seit ihrer ersten Zugfahrt nach Hogwarts und sie waren so etwas wie Freunde geworden. Deshalb hatte die Hauslehrerin der Gryffindors sie nicht lange bitten müssen.

***~~***

Sie öffnete die schwere Holztür und sofort schlug ihr der Geruch von alten Büchern entgegen. Wie gewöhnlich setzte sie sich an einen Tisch unweit des Kamins. Von hier aus konnte sie aus dem Fenster blicken und den Schneeflocken, die noch immer stürmisch tanzten, beobachten. Suchend blickte sie sich um, Neville schien noch nicht hier zu sein, wie üblich. Pünktlichkeit war nicht im Wortschatz dieses Junges! Na ja sie hatte Zeit, also holte sie ein Buch heraus und begann zu lesen.

Wie interessant die Zusammensetzung von Zaubertränken sein konnte! Selbst jetzt noch faszinierte sie, wie man aus einfachen Zutaten ein tödliches Elixier oder ein lebensspendendes Heilmittel herstellen konnte. Wenn da nur nicht ihr Lehrer gewesen wäre! Aber selbst mit dem hatte sie sich einigermaßen abgefunden und auch dass er die Slytherins andauernd bevorzugte bereitete ihr keine Wutanfälle mehr. Eigentlich konnte sie nichts mehr so leicht aus der Ruhe bringen. Naja gut, sie musste sich eingestehen, dass es da eine Sache gab, etwas dass sie jedes mal aufs neue wütend machte. Draco Malfoy, eingebildeter Slytherinschönling. Dieser eingebildete Kerl glaubte wirklich etwas Besseres zu sein, nur weil sein Vater im Ministerium arbeitete und er reinblütig war!

Kopfschüttelnd ermahnte sie sich selbst, jetzt nicht an ihn zu denken, der blonde Slytherin spuckte ihr in letzter Zeit sowieso zu oft im Kopf herum. Er musste daraus verschwinden, immerhin war er ihr Todfeind und sie hasste ihn.

Niemals würde sie Menschen leiden können die andere für sich arbeiten ließen wie Sklaven. Oh wie sehr hasste sie diese Elfenschänder! Hermine atmete tief durch und versuchte sich wieder auf ihr Buch zu konzentrieren.

Einige Zeit später, in der es ihr wirklich gelungen war nur auf ihr Buch zu achten, wurden ihr plötzlich die Augen von hinten zu gehalten. Erschrocken stieß Hermine einen spitzen Schrei aus und zuckte heftig zusammen. Ein Lachen hinter ihr, das ihr nur zu bekannt vorkam ließ sie grummelnd stöhnen. Die Hände verschwanden wieder und eine Stimme erklang: "So schreckhaft Hermine?" Neville Longbottom grinste sie an. Momentmal er grinste? Was war denn mit dem los? Normalerweise war er doch sogar zu schüchtern um sie auch nur auf dem Gang zu grüßen. "Nein Neville und das war nicht witzig, also lass uns mit dem Lernen anfangen." Eifrig nickte er und ließ sich auf den Platz neben ihr fallen.

Hermine begutachtete ihn kritisch von der Seite, irgend etwas war heute anders an ihm, sie wusste nur nicht was. 'Nur nicht den Kopf verlieren Herm.' befahl sie sich selbst und seufzte. "Dann mal los Neville." Mit diesen Worten begannen die Beiden mit dem Unterricht.

Schon nach den ersten fünf Minuten bemerkte Hermine wie dringend nötig Neville Nachhilfe hatte. Er war auf dem Niveau eines Zweitklässlers und ganz bestimmt nicht bereit Abschlußprüfungen zu schreiben. 'Das kann ja heiter werden!' dachte sie seufzend und versuchte ihm so gut sie konnte zu helfen und zu beraten.

***~~***

Knappe drei Stunden später war Hermine am Ende ihrer Kräfte. Erschöpft legte sie ihre Feder zur Seite. Für heute war es vollbracht!. Neville beherrschte nun einen Schlaftrunk, zwei verschiedene Heiltränke und das Grundwissen der Zauberergeschichte perfekt.

Sichtlich mit sich zufrieden lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und schloss kurz entspannend die Augen. Mit ihrer rechten Hand massierte sie ihre Schläfen. Unterrichten war ja viel anstrengender als lernen!

Die Bibliothek war vollkommen ruhig. Erst nach Einbruch der Dunkelheit würden die Schüler aus Hogsmeade zurück kommen. Selbst Madam Pince, die Bibliothekarin war nicht da. Sie war ab Vorabend nach London gefahren, um ihre kranke Schwester zu besuchen und würde wohl erst spät nachts zurückkehren.

Ob Ron und Harry schon zurück waren? Wahrscheinlich nicht, sie waren wohl gerade mit ihren beiden Herzensdamen beschäftigt.

Plötzlich spürte Hermine fremde Lippen auf den ihren, die sie hart und fordernd küssten. Ihre Augen weiteten sich und sie bemerkte einen fremde Hand unter ihrem Rock, die begierig über ihre Schenkel strich.

Erschrocken blickte sie in die Augen von Neville Longbottom. Angewidert stieß sie ihn von sich, wodurch er unsanft auf den Boden fiel. Mit ihrem Handrücken fuhr sie sich schnell über die Lippen und zog ihren Rock wieder tiefer.

Auf Neville´s Gesicht breitete sich ein widerliches Grinsen aus und er begann lasziv zu sprechen: "Ach komm schon Herm! Du willst es doch auch! Das fühle ich! Ich will mich doch nur für deine nette Hilfe bedanken und dir auch etwas Nachhilfe geben. Außerdem willst du mich! Ich weiß es!" Mit diesen Worten ging er wieder auf die erstarrte Hermine los.

***~~***

Hermine war wie erstarrt nach diesen obszönen Worten aus dem Mund des sonst so naiven Nevilles, so dass sie nicht schnell genug reagieren konnte. Er packte geschickt ihren Zauberstab, nach dem sie gerade greifen wollte und schleuderte ihn achtlos in die andere Ecke der Bibliothek.

Siegessicher grinsend blickte er sie wieder an und sagte, wobei er sich mit der Zunge über die Lippen strich: "Na und jetzt Herm? Was macht das starke Gryfinndorflittchen ohne ihren Zauberstab?" Der Raum erfüllte sich mit seinem finsteren Lachen. Unsanft packte er sie an ihren langen braunen Haaren, riss ihren Kopf zurück und küsste sie wieder hart auf die Lippen. Hermine glaubte nicht mehr atmen zu können als sich seine Zunge begehrlich in ihren Mund glitt.

Rücksichtslos stieß er durch ihre zusammen gepreßten Zähne hindurch und nahm ihr jegliche Möglichkeit Luft zu holen.

Hermine versuchte sich nach Leibeskräften gegen ihn zu wären, erfolglos.

Kurz ließ er von ihr ab und ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er ihren kläglichen Versuch sich zu befreien, brutal nieder schlug. Zielstrebig packte er ihre beiden Handgelenke und drückte fest zu, so dass sich seine Fingernägel tief in Hermines Haut bohrten und sie schließlich durchbrachen. Qualvoll keuchte Hermine auf und versuchte den ziehenden Schmerz zu verdrängen. Neville jedoch lachte nur auf und sein Lachen klang seltsam verzehrt und verrückt.

Noch immer war sein Blutdurst, sein Durst nach ihrem Blut, nicht gestillt und er biss ihr kraftvoll in den Hals. Wieder floß ihr warmes, rotes Blut über seine Lippen. Hermine schrie schmerzvoll auf. Zehrend und ziehend packte er sie und warf sie unsanft zu Boden. Gleich darauf drang er wieder mit seiner feuchten Zunge in ihren warmen Mund vor. Verzweifelt schlug Hermine um sich, doch Neville drückte ihre Arme gekonnt zu Boden.

Nach Luft ringend flehte sie ihn, mit tränenerstickter Stimme an: "Bitte nicht, bitte lass mich los Neville! Nein!", doch er fuhr unbeirrt in seinem Tun fort. Über Hermines Wangen rannen Tränen der Verzweiflung und sie schrie immer wieder laut um Hilfe.

Neville grinste und fuhr sie dann herrisch an: "Es wird dir niemand helfen mein Engel, niemand. Es gibt hier nur dich und mich und du gehörst mir! Ganz alleine mir! Also sei gefälligst leise!" Kräftig schlug er ihr mit der Faust ins Gesicht und Hermine war allmählich dabei, ihr Bewußtsein zu verlieren.

Ein einziger Gedanke schwirrte durch Hermines Kopf, sie wollte sterben. Einfach nur tot sein, weit weg. Es schien ihr, als würde sie das ganze Szenario nur von oben sehen, als hätte ihr Geist sich von ihrem Körper gelöst. Sie sah wie Neville, oder das was er eben jetzt war, sich an ihrem hilflosen Anblick ergötzt, wie er sie erneut brutal küsste, mit seiner Zunge in ihren hilflosen Mund vorstieß und danach wieder über ihren wehrlosen Körper herfiel. Wie er stöhnte und auf ihr lag, wie er versuchte sie zum Mitmachen zu animieren und ihr den letzten Rest Stolz mit Händen und Füßen herausprügelte.

***~~***

Ein gutaussehender, blonder Junge, der warm angezogen war, betrat gerade die große Halle. Um seinen Hals trug er einen grün - schwarzen Schal. Zeichen dafür, dass er ein Slytherin war. Ja, Draco Malfoy war wirklich ein Slytherin, durch und durch, genauso wie alle Männer aus seiner Familie. Seufzend machte er sich auf Richtung Speisesaal, er brauchte etwas zum Aufwärmen.

Anstatt mit seinen beiden nervenden Begleitern Crabbe und Coyle nach Hogsmead zu gehen, hatte er es heute vorgezogen ein bisschen auf dem Schulgelände spazieren zu gehen, um sich seine Gedanken zu machen, um einmal in Ruhe nachdenken zu können. Wenn er ehrlich war hatte er niemanden mit dem er wirklich reden konnte, über Dinge die ihn bewegten und beschäftigten. Über Dinge die in seinem Kopf vorgingen.

Seit dem letzen Schuljahr hatte sich viel geändert. Er war ruhiger geworden, brauchte mehr Zeit für sich um die Dinge die geschehen waren verarbeiten zu können. Wie sehr sehnte er sich nach jemandem der ihn verstand, der ihm zuhörte und einfach einmal ihn sah und nicht seinen Namen oder seinen Status. Crabbe und Coyle waren wirklich nicht dazu geeignet. Nun ja mit den Beiden konnte er zwar Potter und seinen lästigen Anhang fertig machen, aber ernsthaft unterhalten konnte er sich auch nicht mit ihnen.

Darum beneidete er Potter fast ein bisschen, um seine Freunde. Draco war sich sicher dass die braunhaarige Granger, Potter gerne zuhören würde, so verknallt wie die in den war. War er etwa eifersüchtig, auf Potter? Das war doch nicht möglich und warum machte er sich eigentlich Gedanken über die Granger? Schnell schüttelte er seinen Kopf, sie hatte darin wirklich nichts verloren.

***~~***

Plötzlich drang ein seltsamer Laut an sein Ohr. 'Klang wie ein Schrei.' dachte Draco und blickt sich suchend um. Auf dem Gang konnte er jedoch nichts entdecken. 'Hab ich mich wohl geirrt.' dachte er seufzend weiter und wollte schon weitergehen, als sein Blick auf die Bibliothekstür viel. Sie war nur angelehnt und ein weiterer Schrei drang daraus.

Eigentlich interessierte ihn ja gar nicht was da los war, doch ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend sagte ihm, er sollte doch besser einmal nach sehen. Kurz überlegte er. Was sollte schon passieren? Wenn ein Todesser zu Gange war würde ihm dieser nichts tun und falls sich zwei Schüler prügelten konnte er ja einfach wieder gehen, also öffnete er die Tür und trat ein.

Zuerst konnte er nicht Verdächtiges erkennen, doch dann, als er um eine Ecke bog, sah er zwei Gestalten auf dem Boden liegen. 'Also doch nur Zwei die sich streiten.' dachte er erleichtert und wollte schon wieder gehen, doch seine Neugierde war stärker, er wollte wissen wer sich da prügelte. Er ging etwas näher und erstarrte, die Beiden schienen sich gar nicht zu Prügeln, im Gegenteil. Er sah einen Jungen und ein Mädchen, der Junge lag auf ihr und keuchte ununterbrochen.

Das war wohl ein schlechter Scherz! Draco Malfoy beobachtete gerade wie Neville Longbottom Sex auf dem Boden der Bibliothek hatte! 'Das hätte ich diesem Weichei ja gar nicht zugetraut' dachte Draco grinsend. Wen dieser Gryfinndor-Schwächlig und wahrscheinlich dümmste Schüler den Hogwarts je hatte wohl abgekriegt hatte? Konnte ihm ja egal sein, er wollte sich schon wieder umdrehen und gehen, als er plötzlich eine zitternde, ihm vertraute Mädchenstimme vernahm. "Nein bitte hör doch endlich auf, bitte Neville, bitte!"

Dracos Augen weiteten sich unweigerlich. Hermine Granger! Das konnte doch alles nicht wahr sein! Ihre Stimme klang irgendwie nicht danach, als würde ihr sonderlich gefallen, was Neville da gerade mit ihr veranstaltete.

Sofort drehte er sich wieder um und ging etwas näher an die Beiden heran. Sie schienen ihn überhaupt nicht zu bemerken. Von hier aus konnte er auch erkennen, dass Hermines Gesicht von Blut überströmt war und sie weinte. Neville schien das aber nicht im Geringsten zu stören!

'Dieser Mistkerl vergewaltigt sie! Tu was! Du musst ihr helfen!' schrie eine laute Stimme tief in seinem Inneren. Normalerweise würde er sie ignorieren, unterdrücken und dann, mit einem selbstgefälligen Lächeln wieder verschwinden, doch dann glitt sein Blick zu Hermines braunen Augen. Sie waren vollkommen ausdruckslos, nur Angst und unglaublicher Schmerz spiegelten sich darin wieder.

Diese rehbraunen Augen, die ihn normalerweise wütend und herausfordern anfunkelten. Jetzt waren sie gebrochen. Irgend etwas veränderte sich in Draco nach diesem Anblick. Mit einer schnellen Handbewegung griff er unter seinen Umhang und zuckte seinen Zauberstab. "Moblicorpus!" schrie er wütend und schleuderte Neville hart an die gegenüberliegende Wand. Dieser stöhnte schmerzvoll auf und blickte sich verwirrt um. Als er Draco bemerkt griff er nach Hermines Zauberstab, der in der Ecke lag und zielte auf Draco. Doch dieser war schneller. "Expelliarmus!". Stöhnend sank Neville zu Boden, etwas weiter entfernt fiel Hermines Zauberstab.

"Bitte Draco tu mir nichts! Bitte, bitte!" wimmerte Neville schluchzend und rollte sich ängstlich am Boden zusammen. Die Tatsache, dass er keine Hose anhatte schien ihm überhaupt nicht aufzufallen.

"Eigentlich wäre der "Avada Kevadra" noch zu harmlos für dich, du Schwein!" schrie ihn Draco angewidert an. "Aber ich will, dass du dich verantworten musst. Verantworten musst für das was du getan hast! Was du ihr angetan hast! Und dass du leidest, genau wie sie!" Mit diesen Worten wand er sich abfällig von Neville ab und ging vorsichtig auf Hermine zu.

***~~***

Hermine hatte sich inzwischen aufgesetzt, umklammerte ihre Beine und kauerte zusammen gesackt an der kalten Steinwand. Sie konnte einfach nicht glauben was in der letzen Stunde passiert war! Sie fühlte Nevilles Küsse noch immer auf ihren Lippen und auch die Schläge in ihrem Gesicht. Ihre Nase schmerzte und auch die aufgeschlagene Lippe tat weh.

Hermine fühlte sich nackt, aber nicht deshalb weil sie nichts anhatte, sondern weil sie überhaupt nichts mehr hatte um sich gegen irgend jemanden zu wehren. Ihre gesamten Kräfte schienen verschwunden zu sein, sie war schutzlos und würde sich nicht mehr wehren können. Der einzige Gedanke in ihrem Kopf galt dem Tod, dies schien ihr der einzige Rettungsweg, aus dem Tal der Qualen und Demütigungen zu sein.

Ihre Fingernägel bohrten sich langsam in ihre Knie und hinterließen rote, blutige Fahrer, doch auch das war ihr egal. Der Schmerz in ihrer Seele war viel tiefer, als jeder Kratzer hätte sein können. Lautlose Tränen rannen über ihre Wangen und brannten in ihren Wunden. Kurz blickte sie auf und bemerkte dabei, dass Draco auf sie zukam.

Angstvoll versuchte sie noch weiter an die kühle Wand zu rücken. Doch es gelang ihr nicht, sie würde sich nicht wehren können, egal was er jetzt mit ihr tat und sie war sich sicher, dass er genauso war wie Neville.

Draco zwang sich zu einem freundlichen Lächeln und sprach mit sanfter Stimme: "Habe bitte keine Angst Hermine, ich werde dir nicht tun und der da auch nicht. Nie wieder! Dafür werde ich sorgen, ich verspreche es dir." Vorsichtig kniete er sich vor sie und blickte sie aus seinen blauen Augen an. Er versuchte ihr durch diesen Blick Wärme zu geben.

Hermine entspannte sich etwas, als sie in seine ruheausstrahlenden Augen blickte und sein freundliches Lächeln bemerkte. Konnte sie ihm trauen? Oder würde er ihr auch weh tun? War er anders? Würde er sie auch benutzen? Sie treten und schlagen und ihre Gefühle und Ängste einfach ignorieren? Sie versuchte die Antwort darauf in seinen Augen zu finden. In ihnen erkannte sie aber nur eine seltsame Wärme und Mitleid, das sie niemals bei Draco Malfoy vermutet hätte.

Ihr Herz wurde seltsam warm und sie beschloss ihm zu trauen, nur ihm! Immerhin hatte er sie gerettet. Gerettet vor diesem Monster! Sie bemühte sich zu einem kleinen Lächeln, damit er bemerkte dass es in Ordnung war. Draco erwiderte ihr Lächeln und zog vorsichtig seinen Mantel aus, um ihn ihr über die Schulter zu legen.

Der schwere Umhang um ihren zerschundenen Körper hatte einen angenehmen Geruch und sie fühlte sich nicht mehr ganz so schlecht, sie war nicht alleine, da wahr jemand, der sich Sorgen um sie zu machen schien. Die Hand, welche ihr Draco entgegen streckte, nahm sie zaghaft entgegen und stand, mit seiner Hilfe auf. Er sprach mit ruhiger Stimme auf sie ein. "Komm Hermine! Komm! Hab keine Angst! Jetzt ist alles gut!" Wie hypnotisiert blickte sie in seine Augen und stand unsicher und wacklig auf den Beinen. Draco lächelte sie weiter an, einfach nur freundlich. Nichts Überhebliches oder gar Arrogantes befand sich in seinem Gesicht.

Plötzlich drang ein lautes Aufstöhnen von Neville an Hermines Ohren und ihre Beine begannen heftig zu zittern. Über ihre Augen rannen weitere Tränen und sie schluchzte leise.

Draco hatte sich schnell herum gedreht, aber als er Neville noch immer am Boden kauern sah, seufzte er wieder auf und wandte sich wieder Hermine zu. Die Tränen in ihren Augen verunsicherten ihn, was sollte er jetzt tun? Sollte er sie trösten? Doch wie? Er hatte noch nie jemandem Trost gegeben, wie machte man das? Da erinnerte er sich an etwas dass seine Mutter früher einmal bei ihm getan hatte, sie hatte ihn in die Arme genommen und leicht an sich gedrückt. Doch würde sie das zulassen? Er musste es versuchen!

Vorsichtig nahm er Hermine in seine Arme, er wusste nicht wie sie darauf reagieren würde, doch es schien richtig zu sein. Hermine klammerte sich hilfesuchend an seinen Pullover und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. Zuerst war Draco von ihrer heftigen Reaktion überrascht und tat nichts, doch nach einer Weile beschloss er vorsichtig seine Arme etwas fester um sie zu legen.

Hermine zuckte zusammen, doch wich nicht zurück, sie fühlte sich wohl bei ihm und seine beruhigende Stimme lies sie wieder ruhiger werden. "Sch nicht mehr weinen Hermine! Es ist ja alles gut! Ich bin ja hier!" Sie drückte sich noch etwas näher an ihn und ihr Schluchzen wurde langsam leiser.

***~~***

So fand sie wenige Augenblicke später Professor Dumbledore und blickte leicht erschrocken auf das Geschehen. "Was ist hier passiert?" fragte er sanft. Doch Hermine zuckte in Dracos Armen zusammen, er drückte sie fester an sich und ergriff als erster das Wort. "Ich glaube das sollten wir in ihrem Büro besprechen Direktor und der da.", er deutete auf Neville, "Sollte uns auch begleiten."

Alles was Dumbledore tun konnte war still zu nicken, er blickte dabei auf Hermine, die ihren Kopf noch immer in Dracos Schulter vergraben hatte. Was war hier nur vorgefallen?

***~~***

Einige Zeit später saßen alle drei in Professor Dumbledores Büro. Hermine hatte sich leicht an Draco gelehnt und dieser hielt schützend seinen Arm um ihre Taille. Professor Dumbledore saß schweigend da und versuchte zu verstehen was ihm Draco da gerade erzählt hatte. Neville Longbottom sollte Hermine vergewaltigt haben? Das war doch nicht möglich! Er blickte Neville an, dieser wiegte nur immer mit seinem Oberkörper vor und zurück und umarmte sich dabei selbst. Zögernd begann Dumbledore zu sprechen. "Ist das wahr Mister Longbottom? Haben Sie Miss Granger das angetan?" Neville antwortete nicht sondern wippt nur weiter hin und her. Irgend etwas stimmt doch hier nicht. Professor Dumbledore schüttelte Neville an der Schulter und blickte dabei in dessen Augen. Erschrocken wich er zurück, sie waren rot. Plötzlich begann Neville mit einer seltsamen, zischenden Stimme zu sprechen. "Ja das hat er dieser Schwächling!" Ein eisiger Wind durchflutete das Büro und Neville lachte einmal kalt auf und sank dann erschöpft zu Boden. Der Wind riss das Fenster auf und verschwand nach draußen. Hermine blickte zitternd und mit geweiteten Augen dem Geschehen zu. "Professor was war das?" fragte Draco schließlich unsicher und durchbrach so die Stille. "Ich bin mir nicht sicher Mister Malfoy, aber ich glaube Mister Longbottom ist Lord Voldemort zum Opfer gefallen. Ich denke er war besessen und wusste nicht mehr was er tat. Wir sollten ihn lieber auf die Krankenstation zu Madame Pomfrey bringen, genau wie Miss Granger."

***~~***

Hermine schüttelte schnell ihren Kopf und flüsterte kaum hörbar: "Nein bitte nicht Professor, ich will nicht!" Sie begann wieder zu weinen. "Ich denke, dass es vielleicht besser wäre, wenn Hermine in eins ihrer Gästezimmer umzieht Professor und das Pobby nachher mal nach ihr sieht." meinte Draco und strich Hermine zärtlich über das verweinte Gesicht.

Dumbledore konnte nur stumm nicken. Was für ein Tag! Er blickte auf Hermine Granger, die beste Schülerin die Hogwarts je hatte, eine junge, hübsche, intelligente Frau, die sich nun gebrochen und schutzsuchend an ihren Erzfeind Draco Malfoy klammerte. Sie erschien ihm wie ein kleines hilfloses Mädchen. Er wollte gar nicht daran denken, was sein würde wenn sie realisiert hätte, das Neville Longbottom nicht bestraft werden konnte.

Albus seufzte. Wie sollte das alles nur enden?