Leute, ich bin überwältigt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hoffe nur,
dass euch das zweite Kapitel ebenso gut gefällt. (Wenn nicht, dann tut
wenigstens so * ggg*.)
Dank geht an dieser Stelle an meine beiden (neuen) Betas LeakyC und
Janina.
Und jetzt übergebe ich das Wort an Jakob Ronald Weasley und Mr. Potter
^^.
2.
Nachts lag Jack noch lange wach. Er konnte nicht vergessen, was er da gelesen hatte und es machte ihn nervös. Da oben lag ein Tagebuch von Harry Potter, von DEM Harry Potter, seinem Helden, und wartete nur darauf, gelesen zu werden, von ihm, Jack. Das war die einmalige Gelegenheit seinem Idol ganz nahe zu kommen, Einblick zu nehmen in seine Gedanken, möglicherweise von ihm zu lernen. Ja, zu lernen wie man dermaßen hyper wurde. Dieser letzte Eintrag, naja, jeder hatte mal einen schlechten Tag und wahrscheinlich hatte er da beim Lesen etwas völlig falsch verstanden.
Seine Mutter war ja sowieso der Ansicht, dass Jack mehr lesen sollte. Und mal ehrlich, was Besseres konnte er ja wohl kaum finden. Nicht nur, dass es unheimlich spannend war, ein altes Tagebuch von Mr. Hyper persönlich zu lesen, nein, Jack tat dadurch auch etwas für seine Bildung, für seinen kulturellen Intellekt, wie seine Lehrer das immer auszudrücken pflegten. Wenn er dieses Tagebuch lesen würde, dann grenzte das ja schon fast an wissenschaftliche Quellenarbeit. Möglicherweise tat er der Menschheit sogar einen riesigen Gefallen, wenn er es las. Es war ja nicht auszuschließen, dass in dem Tagebuch einige supergeheime Geheimnisse verborgen waren, die der Welt im Kampf gegen das Böse helfen würden. Und er, als Spezialist für dieses Buch, würde dann zum Anführer einer kleinen geheimen Sondereinsatztruppe, die als einzige die Welt vor dem Bösen bewahren konnte. Hyper.
Die Sache war also klar, befand Jack. Er würde dieses Tagebuch lesen und zwar jetzt. Entschlossen machte er sich auf den Weg zum Dachboden.
~*~*~*~*~*~
Jack hatte sich wieder unter seine Bettdecke verkrochen und schlug nun im Lichte seines Zauberstabs das Tagebuch auf.
16. Dezember 2013
Es schneit wieder. Die Jungs toben draußen herum und Victoria hilft Hermine beim Plätzchen backen. Ich sitze an dem großen, runden Küchentisch und sehe ihnen dabei zu. Genieße die heimelige Atmosphäre der Küche, den Duft von frischem Weihnachtsgebäck.
Ab und zu wirft Hermine mir einen verstohlenen Blick zu. Ich glaube, sie spürt meine Unruhe, meine dunklen Gedanken, auch wenn ich versuche, sie hinter einer weiterhin fröhlichen Fassade zu verbergen.
Die Schatten der Vergangenheit drohen mich einzuholen, nachdem ich ihnen zwölf Jahre davongelaufen bin.
Na, das klang doch schon wieder besser, fand Jack. Das man die Vergangenheit nicht einfach vergessen konnte, war klar. Ihm würde es auch nicht anders gehen, wenn er gegen so einen Superbösewicht hätte antreten müssen. Klar hatte man als Held immer eine Gruppe von Leuten um sich, aber als heroischer Einzelgänger hatte man nun mal die ganze psychische Belastung alleine zu tragen. Man war schließlich für alle verantwortlich, war das Hauptziel fieser Attacken und vertraute sich natürlich niemandem an, weil man nur so vor innerer Stärke strotzte und nichts und niemanden brauchte. Jack schüttelte den Kopf, als er merkte, dass er schon wieder mit offenen Augen träumte. Seufzend las er weiter.
18. Dezember 2013
Heute Nacht habe ich zum ersten Mal seit acht Jahren wieder von ihm geträumt. Er war so nah, so real. Ich habe seine Haut gespürt, seine weichen Haare, seine Lippen, seinen warmen Körper. Habe seine Stimme gehört. Diese Stimme, die so sanft und zärtlich, so leidenschaftlich sein konnte. Das Haus ist leer ohne ihn. Das Leben ist leer. Er war der Mittelpunkt meines Lebens, hat sich dazu gemacht.
Er fehlt mir.
Ähm, meinte Harry mit „er" etwa schon wieder diesen Malfoy-Typen? Irgendwie schien der gute Mann da etwas ziemlich zu verdrehen, so hyper er auch war. Die Malfoys hatten auf Riddles Seite gestanden. Lucius Malfoy war ein enger Vertrauter dieses Irren gewesen und Draco Malfoy war während der Schulzeit bekanntermaßen der erklärte Feind von Harry gewesen und sein Name war erst auf der Totenbilanzliste nach Harrys Sieg wieder aufgetaucht. Ob Harry vielleicht eigentlich eine „sie" gemeint hatte? Irgendeine Cousine von diesem Draco?
21. Dezember 2013
Die Vergangenheit drängt sich immer mehr in meine Gedanken. Oft tauchen jetzt Bilder, Szenen auf und ich vergesse völlig die Gegenwart um mich herum.
Alle im Haus schlafen und ich frage mich, wie das alles angefangen hat.
Ich glaube es war in meinem sechsten Schuljahr. Den ganzen Sommer über hatte ich an den Tod von Sirius gedacht, an dem ich mir nach wie vor die Schuld gab, und mir Gedanken wegen der Prophezeiung gemacht. Es ist für einen Sechzehnjährigen nicht gut, den ganzen Sommer über in seinem Zimmer zu sitzen oder im Garten zu arbeiten und über solch finsteren Sachen zu brüten. Ein Junge in diesem Alter sollte mit Freunden unterwegs sein, seine Freundin auf ein Eis einladen, Spaß haben.
Dann ging es endlich wieder nach Hogwarts, weg von den Dursleys, weg von den dunklen Gedanken. Doch ich hatte mich verändert, während dieses Sommers. Ich war nachdenklicher geworden, hatte mich mehr in mich zurückgezogen, war nach außen stärker und nach innen verletzlicher geworden. Doch ich war nicht der Einzige, der sich verändert hatte. Das zeigte bereits die erste Begegnung mit ihm, Draco. (Es fällt mir schwer diesen Namen auch nur zu denken. Es tut weh.)
Für die anderen war diese Veränderung, denke ich, nicht sichtbar. Sie sahen nur den elenden Malfoy, der mich wie immer ärgerte und provozierte. Doch diese Provokation hatte sich geändert. Seine Blicke sprachen eine völlig andere Sprache als sein Mund.
Zunächst meinte ich, mir das nur einzubilden. Dann tat ich es als neues Spiel von Draco ab und versuchte es zu ignorieren, was mir aber immer schwerer fiel. Diese flammenden Blicke, mit denen er mich ansah und manchmal auszog, die zufälligen Berührungen. Irgendwann begann mein Körper darauf anzusprechen, ebenso meine Seele. Glücklicherweise war das Schuljahr dann zu Ende und ich konnte in den Ligusterweg flüchten.
Doch im siebten Schuljahr ging es da weiter, wo es aufgehört hatte. Bis es schließlich zu dieser schicksalhaften Begegnung kam.
Es war Samstagabend, die Prüfungen rückten immer näher und ich hatte draußen einige Runden auf dem Besen gedreht, um einen klaren Kopf zu bekommen. Gerade war ich auf dem Weg in den Gryffindorturm, als mir Draco in den Weg trat, alleine, ohne seine Gorillas Crabbe und Goyle.
„Wo hast du denn deine Gorillas gelassen, Malfoy?", fragte ich.
„Hast du etwa Angst, mich alleine zu sehen?"
„Angst vor dir? Wohl kaum." (Oh doch, ich hatte Angst. Angst vor dem, was möglicherweise passieren würde, Angst vor meiner Reaktion.)
„Solltest du aber. Ich beiße nämlich." Mit diesen Worten kam Draco auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen. Ich wich nicht zurück. Nur keine Blöße vor Malfoy geben, auch wenn mich seine Nähe irritierte und mir die Angst fast den Magen umdrehte.
„Soll ich das jetzt als naiven Mut oder als Einladung verstehen?", grinste Malfoy. „Käme ohnehin auf das Gleiche raus." Kaum hatte er den Satz beendet, presste er auch schon seine Lippen auf meine, zunächst eher brutal, aber als ich nicht zurückzuckte, wurde er sanfter. Zärtlich ließ er seine Zunge über meine Lippen gleiten und ich gewährte ihm Einlass. Ich dachte nicht mehr, fühlte nur noch. Die Angst war gänzlich verflogen, war einem äußerst angenehmen, warmen Kribbeln gewichen. Draco legte mir eine Hand in den Nacken und schlang mir den anderen Arm um die Hüfte, zog mich enger an ihn. Völlig berauscht von diesem Kuss, nahm ich sein Gesicht in meine Hände und begann den Kuss leidenschaftlich zu erwidern. Ich weiß nicht wie lange wir da standen und uns küssten, doch irgendwann zog Draco sich zurück.
„Triff mich morgen Abend im Raum der Wünsche", hauchte er in mein Ohr.
Ich nickte nur, unfähig irgendetwas zu sagen.
Dann löste er sich von mir und ging davon.
Der Morgen graut bereits. Ich sollte noch etwas schlafen. Dunkle Augenringe werden Hermine bestimmt nicht davon überzeugen, dass es mir gut geht.
Jack schluckte. Das war.... das war... das war gar nicht gut.
Warum gab sich Harry die Schuld an Sirius Tod? Der war doch bei einem Einsatz für den Orden gestorben.
Wieso schrieb Harry, dass er verletzlicher geworden war? Er war ein Held. Helden waren nicht verletzlich, sie waren stark!
Und was zum Riddle lief mit diesem Draco?! Diese elende Schwuchtel!!... Nicht, dass er war gegen Schwule hatte. Es gab ja sogar welche in seiner Verwandtschaft, aber im Zusammenhang mit Harry Potter, war das – einfach – nicht - okay. Äh, und Harry hatte den Kuss auch noch erwidert. Das konnte nicht sein!!! Dieses Tagebuch war eine Fälschung!!!! Eine ganz üble Verleumdung!!!!!
Zornig fluchend pfefferte Jack das Buch auf den Boden.
„Was machst du denn da?"; nuschelte sein Cousin Severus verschlafen.
„Gar nichts"; knurrte Jack. „Schlaf weiter."
„Wohl machst du was."
Boah, diese bekloppten Kinder von Tante Alice.
„Schlaf einfach!", zischte Jack.
„Du hast mir gar nichts zu sagen."
Dieser kleine zehnjährige Volldepp wollte wohl unbedingt eine Abreibung.
„Entweder du hältst jetzt die Klappe und schläfst weiter oder ich stopf dich ins Klo."
„Das sag ich vorher meiner Mama."
„Glaub mir, so schnell wie ich dich geschnappt hab, kannst du nicht mal gucken."
Jack hörte seinen Cousin nach Luft schnappen, dann raschelte eine Decke und dann war wieder Ruhe. Na also. Wäre doch gelacht gewesen, wenn er mit diesem Bengel nicht fertig geworden wäre.
Dann kehrten Jacks Gedanken zum eigentlichen Problem zurück – dem Tagebuch. Angewidert hob er es auf und versteckte es unter seiner Matratze. Morgen würde er dieses böse Stück Papier verbrennen. Ja, gleich Morgen. Gähnend streckte sich der Junge unter seiner Decke und war auch schon im nächsten Moment eingeschlafen.
#####
@Silverwolfe: Genug Enthüllungen für das zweite Kapitel? ^^
@Angel-Liam: Ich weiß ziemlich genau worauf ich hinaus will * hehe*. Ich hoffe, das war jetzt nicht nur Herumgelaber und Erzählen...
@Frozen: Hab leider (oder zum Glück * g*) keine Großfamilie, nur das pure Chaos ^^. Mit dem Stammbaum hast du mich auf was gebracht... ist bereits in Arbeit ^^.
@Maia May: Ich muss gestehen, mir wird Jack auch immer sympathischer ^^. * seufz* Armer Bub.
@Ivine: Ich weiß es * hehe*.
@Virginia: Schneller ging nicht.
@Archra: Lies nicht so viel, schreib lieber weiter * g*.
@Angel1344: Zufrieden? ^^
@LeakyC: Na, was soll ich denn zu dir sagen? ^^
@Tolotos: Immer diese Drohungen.... * g*. Aber danke für das Kompliment. Ron ist tot, 2060 gestorben, also in dem Jahr, als Jack zur Welt kam.
@brisana-brownie: Oh wei, steh nur wieder auf ( sonst gewöhn ich mich noch an solche Zustände ^^).
@Tarivi: Genau, immer schön weiterschreiben ^^.
@Maruchina: Okay, das war deutlich * g*.
@Ralna: Ich mach dich verrückt? Gar nicht gewusst, dass ich ansteckend bin ^^.
