(Und nochmal, diesmal ohne Beta-Kommentare * g*.)
4.
Gerade hatte sich Jack dazu entschlossen, weiter in dem Tagebuch zu lesen - wenn er schon deswegen nicht schlafen konnte -, als er von unten Stimmen hörte. Er hatte gedacht, dass sich längst alle in ihren Betten verkrochen hatten. Neugierig stand der rothaarige Junge auf und schlich hinaus auf den Flur.
„Habt ihr es doch noch geschafft", freute sich da Jacks Onkel Leighton.
„Nichts hätte mich daran hindern können, mit dir Weihnachten zu verbringen", hörte Jack nun eine Frauenstimme. Leighton hatte also eine Freundin. Jack schlich sich weiter zur Treppe, um einen Blick auf die Frau zu werfen. Er linste durch das Geländer und entdeckte Leightons roten Haarschopf. Vor ihm machte er zwei blonde Personen aus. Die kleine, zierliche mit den langen Haaren musste die Frau sein, aber wer war der hochgewachsene Typ daneben?
„Nur mal sehen... Ach, Jack." Leighton grinste Jack an. Verdammt, er hatte ihn entdeckt. „Komm doch runter."
Jack spürte, wie er rot wurde, und richtete sich leise fluchend hinter dem Geländer auf. Die beiden Gäste wandten sich nun auch ihm zu und Jack blickte mit einem Mal in die grünsten Augen, die er jemals gesehen hatte. Sein Herz begann zu rasen, seine Knie wurden weich und er musste sich am Geländer festhalten, um nicht umzukippen. Irgendwie schaffte er es unfallfrei die Treppe hinunter, während er wie gebannt in die grünen Augen starrte.
„Jack, darf ich vorstellen", holte ihn die Stimme seines Onkels in die Realität zurück. „Das ist Serena Papillon, die Liebe meines Lebens, und ihr Bruder Finlay."
Jacks Blick war zu Leighton gehuscht und richtete sich nun auf die junge Frau vor ihm, die ihn spitzbübisch anlächelte. In ihren blauen Augen glitzerte es und die Sommersprossen auf der Nase ließen sie jünger erscheinen, als sie wahrscheinlich war.
„Hi", meinte Jack und reichte Serena die Hand.
„Bon soir, Jack", meinte sie augenzwinkernd.
Dann richtete sich Jacks Aufmerksamkeit auf Serenas Bruder, der ihn um eine Handlänge überragte. Die blonden Haare standen wirr um das braungebrannte, feingeschnittene Gesicht, dem die Sommersprossen einen frechen Ausdruck verliehen. Im Moment wirkte es jedoch eher nachdenklich und der Blick der grünen Augen verstärkte diesen Eindruck noch. Jacks Herz schlug ihm bis zum Hals, als er zum zweiten Mal in diese Augen blickte. Verdammt, was war nur los? Wieso hatten die Augen dieses unverschämt gutaussehenden Kerls nur so eine Wirkung auf ihn? Hatte er gerade unverschämt gutaussehend gedacht? So was sollte man als Junge nicht von einem anderen Jungen denken! Und schon gar nicht, wenn man beim nächsten Hogsmeade-Freigang mit dem Mädchen verabredet war, dem man schon seit der dritten Klasse hinterherlief.
Leighton räusperte sich leise und Jack wurde bewusst, dass er diesen Finlay schon beinahe unhöflich anstarrte.
„Hi", brachte Jack schließlich heraus und riss sich von dem Anblick los.
„Hi", meinte auch Finlay und die leise, feste Stimme jagte Jack einen Schauer über den Rücken.
„Jack, du hast gerade mein Problem gelöst", meinte Leighton. „Du hast doch sicher nichts dagegen, dein Bett für eine Nacht mit Finlay zu teilen, oder? Morgen findet sich bestimmt eine andere Lösung, aber für heute... ich will nicht alle aus ihren Betten holen, um jetzt eine geschicktere Unterbringung zu besprechen."
Und ob er was dagegen hatte! Doch der bittende Blick seines Onkels ließ Jack die Widerworte hinunterschlucken und stumm nicken.
„Du bist der Beste", freute sich Leighton. „Dann gute Nacht, Jungs." Mit diesen Worten schnappte er Serena bei der Hand und zog sie hinter sich her in sein Zimmer.
„Äh, dann komm", meinte Jack ohne Finlay dabei anzusehen.
Schweigend gingen die beiden Jungen die Treppe hinauf, Finlay einen Kleiderbeutel über der Schulter.
„Meine drei Cousins schlafen schon", erklärte Jack, als sie schließlich die Zimmertür erreichten. Finlay nickte und leise traten sie in den vom Mond erhellten Raum, suchten sich ihren Weg zu Jacks Bett.
Jack kletterte hinein, rutschte zur Wand, fischte das Tagebuch unter seinem Kopfkissen hervor und klemmte es zwischen sich und die Wand. Dann fiel sein Blick auf Finlay, auf dessen entblößten Oberkörper, und Jack spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen. Der blonde Junge zog sich sein Pyjamaoberteil über den Kopf und stieg zu Jack ins Bett.
„Tut mir Leid, dass du wegen mir solche Umstände hast", flüsterte Finlay.
„Schon okay."
„Nein, ist es nicht. Und du brauchst auch nicht so zu tun." Finlays Ärger war in der Dunkelheit deutlich spürbar.
„Warum bist du dann überhaupt mitgekommen?"
„Weil meine Schwester nicht einsehen wollte, dass man mit 17 durchaus in der Lage ist, auf sich selbst aufzupassen, und meine Großeltern verreist sind."
„Kenn ich. Und deine Eltern?"
„Sind tot."
Na klasse, Jack, da bist du ja mal wieder total unhypermäßig in eine Fettnäpfchen getreten.
„Das tut mir leid. Ich wollte nicht..."
„Es ist in Ordnung."
An dem Schweigen, das sich nun breit machte, erkannte Jack, dass es nicht in Ordnung war. Offenbar ging Finlay der Tod seiner Eltern ziemlich nahe. Möglicherweise waren sie erst vor kurzem gestorben. Zu gern hätte er den blonden Jungen jetzt in den Arm genommen... Nein! Zum Riddle damit!
„Lass uns schlafen", meinte Finlay.
„Gute Nacht."
„Nacht."
Kurz darauf hörte Jack leisen, gleichmäßigen Atem. Für Jack war an Schlaf aber immer noch nicht zu denken. Sein Geist war hellwach. Seufzend griff er nach seinem Zauberstab, um Licht zum Lesen zu haben.
25.12.2013
Weihnachten mit den Weasleys. Ein unglaubliches Erlebnis.
Die ganze Familie ist eingeladen und das Haus ist gefüllt mit freundlichen, fröhlichen Menschen. Die Luft ist erfüllt von Gesängen und unbeschwertem Lachen.
Hermine hat am Heiligen Abend die Muggel-Weihnachtsgeschichte erzählt, da sie will, dass ihre Kinder in beiden Kulturen aufwachsen. Anscheinend erzählt sie sie jedes Jahr und trotzdem hören alle aus der Familie gebannt zu. Die Atmosphäre, die währenddessen im Wohnzimmer herrschte, war unbeschreiblich.
Diese Menschen sind unbeschreiblich. Sie wollen mir das Gefühl geben, dazuzugehören und ich nehme dieses Angebot dankend an. Kein Einziger von ihnen macht mir in irgendeiner Art einen Vorwurf, dass Arthur, Bill und Charlie nicht mitfeiern können. Nur mich plagt mein Gewissen.
Hätte ich mich nicht drei Jahre lang vor der Realität versteckt, dann würden die Drei vielleicht noch leben.
Bei Merlin, wie viele Menschen hätte ich retten können?
Vor 2001 hatte sich doch für Harry gar keine Gelegenheit geboten, Riddle gegenüberzutreten. Oder? Zumindest stand es so in den Geschichtsbüchern. Nur stand da nicht, warum es so gewesen war. Lag es daran, dass sich Harry Potter wirklich drei Jahre lang versteckt hatte? Jack schluckte.
26.12.2013
Ich werde Pate!
Hermine ist wieder schwanger und sie und Ron wollen mich als Paten! MICH!
Ich kann es gar nicht glauben. Zwar wollte ich ihnen klar machen, dass ich das nicht verdient habe, aber davon wollten sie nichts wissen. Die Zwei sind so wunderbar und ich hatte sie aufgegeben. Doch das werden sie niemals erfahren.
*
Habe mir gleich noch von Fred und George ein paar Tipps geben lassen und die zwei haben sich köstlich über mich amüsiert.
Meine Güte, woher soll ich denn Ahnung von Babys haben?
Aber die Zwillinge gehören wirklich zu den besten Freunden, die man sich nur wünschen kann.
Wünsche.
Gibt es etwas Gefährlicheres?
Ah, es ging wohl um Hermines fünftes Kind – Tristan James Sirius. Harry Potter als Pate. Hyper! Hm, warum wusste er das nicht? Warum hatte nie jemand darüber gesprochen? War Harry noch vor der Geburt gestorben? Jack wusste es nicht, da er das Geburtsdatum von Tristan nicht kannte.
27.12.2013
Ich kann nicht schlafen. Draco sucht mich heim, ist in meinen Gedanken, meinem Herzen, meiner Seele. Er ist mein Leben, obwohl er tot ist. Ich kann der Vergangenheit, kann Draco einfach nicht entkommen, so sehr ich mich auch bemühe.
Während der restlichen Zeit des siebten Schuljahres trafen wir uns immer wieder, heimlich. Ich wurde regelrecht süchtig nach Draco, nach seinem Lächeln, seinen Augen, seiner Haut, seinem Körper, seinem Haar, seinen Berührungen, seinem Atem, seinem Geruch, seiner zärtlichen Aufmerksamkeit.
Hermine und Ron verheimlichte ich das natürlich. Sie wunderten sich zwar, dass ich immer öfter alleine sein wollte, schoben das aber auf Sirius' Tod und die ganze Sache mit Voldemort. In keiner Weise brachten sie es mit Draco in Verbindung, da wir beide unsere Feindschaft weiterspielten, was uns jedoch immer schwerer fiel. Je mehr wir voneinander bekamen, desto mehr wollten wir.
Mein blondes Herz wurde richtiggehend besitzergreifend und er war rasend eifersüchtig. Nur zu oft hielt er mir bei unseren Treffen vor, dass ich ihn am Tage nicht genügend beachtet hätte, dass mir Ron und Hermine wichtiger seien als er, dass mir alle wichtiger seien. Wie oft schwor ich ihm während dieser Zeit, dass er mir das Wichtigste auf der Welt sei. Bei Merlin und es stimmte.
Nach den Prüfungen sprach ich dann schließlich das an, worüber ich mir schon lange den Kopf zerbrach.
„Wie soll es mit uns weitergehen?"
„Das musst du entscheiden, Harry. Wenn du dich entschließt, dich weiterhin unter Dumbledores Obhut zu stellen, dann gibt es für uns keine Zukunft."
Ich hatte befürchtet, dass er so etwas sagen würde.
„Gibt es keine andere Möglichkeit? Kannst du nicht...?"
„Was? Soll ich mich etwa auf Dumbledores Seite schlagen? Du weißt, dass ich versuche, dir deine Wünsche zu erfüllen, du weißt, dass ich dich niemals an den Lord verraten würde, das schwöre ich dir bei meinem Leben, aber mich auf Dumbledores Seite schlagen? Nie! Ich bin ein Malfoy. Vergiss das niemals!"
Damit hatte er auch gleichsam klargestellt, dass er Ron und Hermine zu Dumbledores Seite zählte. Ich wusste es, spürte es, kannte ihn zu gut, um nicht zu wissen, dass er ein Weiterbestehen der Freundschaft nicht akzeptieren würde. Er war ein Malfoy und als solcher duldete er keine Weasleys oder gar Muggelgeborene.
Ob mir Gott, falls es einen gibt, verzeihen wird, dass ich mich für Draco entschied? Wenn er tatsächlich so ist, wie man sagt, dann wird er wissen, warum ich es getan habe. Warum ich diesen letzten Schritt tat und mich Draco völlig ergab.
Ich glaube, Draco leise lachen zu hören, dieses Lachen, das ich so sehr liebte. Dieses Lachen, das ich für immer zum Verstummen brachte.
Jack sog scharf die Luft ein. Das war ja ungeheuerlich. Harry Potter sollte sich von allen abgewandt haben? Das konnte unmöglich sein.
Und was um alles in der Welt meinte Harry damit, dass er Dracos Lachen zum Verstummen gebracht hatte? Das klang ja beinahe so, als ob...
Finlay regte sich leise im Schlaf und Jack wand ihm seine Aufmerksamkeit zu. Der Schlafende wurde vom silbernen Licht des Mondes beleuchtet und der Anblick raubte Jack den Atem. Er war sich sicher, dass er noch nie etwas Schöneres gesehen hatte. Zärtliche Gefühle und Beschützerinstinkt regten sich in Jack und gedankenversunken blickte er auf den blonden Jungen hinab. Finlay sah so friedlich, so verletzlich aus. Wie ein Engel.
Draco war Harrys Engel gewesen und gerade erfuhr Jack, was es bedeutete zu lieben, was es bedeuten konnte.
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Sorry, bin zur Zeit etwas total im Stress und komme nicht so, wie ich will,
zum Schreiben und bin etwas zerstreut ^^.
Daher noch ein gesammeltes "frohes neues Jahr" * g*.
Wow, und schon wieder so viele Reviews. Das ist unglaublich.
@pirat: Ich werde Jack deine Meinung übermitteln ;) Hm, mit Voldemort wollt ich mich eh mal unterhalten....
@Maia May: Aaaahhh, jemand mag meinen Kitsch ^^. Ich hab bald weitergeschrieben... nur irgendwie das Updaten verpennt...
@Herminethebest: Ja, die Familie hat in der Tat gigantische Ausmaße angenommen * auf den halbfertigen stammbaum schiel*.
@Ralna: Aufräumen ist nie umsonst * g*. Jetzt kannst du wirklich gespannt sein, wie´s weitergeht * andeutungen mach* ^^.
@Chibi-Shi: Jeder darf im Leben mal eine geniale Idee haben ;P
@Alenia: Absolut gelungen? Hui. Draco herzerwärmend? Ähähäh. Also, äh, bis jetzt vielleicht gerade noch... * pfeif*
@Pe: * knuddel* Eigentlich hat mir die andere Variante auch besser gefallen, aber die wäre gut so gewesen wie sie ist, da hätte irgendwie keine Fortsetzung gepasst und die Geschichte wollte einfach raus ^^. Konzentrier dich einfach auf Jack....
@Virginia: Die Frage ist, ob du wirklich alles wissen willst * g*. Danke für das Kompliment.
@Ivine: Danke ^^.
@Merilflower: * keks geb* Du hast mir genau das geschrieben, was ich hören wollte * gg*.
@Cosma: Ron heiratet Hermine ;) Harry und Draco, ja, wie wird das weitergehen? Fragen wir uns das nicht alle? Äh, nein, ich weiß es ^^.
@Tolotos: Ja, langsam wird es wirklich interessant... Ich glaube jetzt sollte lieber Paula aufpassen ;) Muss ich bei diesem Alert irgendwas einstellen? Oder hab ich das schon? * zerstreut bin* Hoffe, es liegt nicht an mir ^^.
@Tarivi: Anfeuerung kann ich gerade wirklich brauchen ^^. Ja, das Feedback haut mich vom Hocker * g*.
@LeakyC: * knuffel* Ja, bei mir muss man aufpassen. Manchmal nehm ich Sachen doch glatt für ernst * ggg*. Äh, eigentlich tust du doch was für mich, daher bin also ich dir was schuldig und nicht andersrum ^^. Ich weiß noch nicht, ob ich die Story liebe, aber ich glaub schon * hihi*.
@weihnachtskeks3: Hm, wenn ich meine Pläne tatsächliche umsetzte, dann wird Jack noch viel mehr mit diesem Tagebuch erleben... * hehe*. Aber das, liegt in einer fernen Zukunft * g*.
Ich hoffe, ich hab jetzt niemand vergessen ^^.
