Das monotone Piepen liess ihn aus dem Schlaf schrecken. Er sah auf die Uhr: 5:30.
Er schaltete den Wecker aus und schlug die Decke zurück.
Eiskalte Luft sorgte dafür, dass sich die kleinen Härchen auf seinem Körper aufstellten.
Er ging zu den großen Fenstern, die vom Boden bis zur Decke reichten und zog die Vorhänge zurück.
Die riesigen Grasflächen des Luthorschen Anwesens lagen dunkel vor ihm, einzelne Bäume wirkten wie riesige Hände, die sich ihm entgegenstreckten.
So stand Lex Luthor am Morgen des 11. Novembers um 5:33 Uhr bei einer Außentemperatur von –3 Grad an seinem Schlafzimmerfenster, dessen beide Flügel weit geöffnet standen, und wusste: Es war wieder einmal so weit..
10:30
„Mr Luthor, die Unterlagen, die Sie angefordert haben sind inzwischen aus Frankreich eingetroffen. Soll ich sie Ihnen bringen?"
„Ja bitte, Sandy."
Sandy war 29, arbeitete seit 4 Monaten in seiner Firma und war so übereifrig, dass es einen fast krank machen konnte.
Da sie aber nicht nur bei der Arbeit so große Bemühungen an den Tag legte hatte Lex sie bisher als Sekretärin behalten.
Sandy war genau der richtige Name für sie, fand Lex. Sandy, Ashley, Mandy...dieser Typ Frau hatte doch immer einen solchen Namen.
Einstige Highschoolschönheit, die dachte ihr Aussehen würde ihr jeden Job besorgen.
Die sich vor Vorstellungsgesprächen höchstens noch mal kurz die Nägel lackierte, jedoch meist noch nicht einmal eine Ahnung hatte um was es bei dem Job um den sie sich bewarb überhaupt ging.
Und irgendwann - meist Ende dreißig, wenn die Schönheit langsam vertrocknete - fielen sie wie verschrumpelte Äpfel in ein tiefes Loch, da sie nun nichts mehr hatten womit sie sich verkaufen konnten.
Sandy jedenfalls schien bemüht mit ihren 29 Jahren – kurz vor den gefürchteten 30ern also – doch noch einen „richtigen"Job länger als 6 Monate zu behalten.
Das war nämlich ihr bisheriger Rekord, wie Lex ihrer Akte entnommen hatte.
Er hatte sie eingestellt, obwohl sie gänzlich ungeeignet für den Job war. Doch ihre Augen hatten einen „ich-tu-alles"Ausdruck gehabt, der Lex sehr gelegen kam.
Und so geschah es, dass Sandy regelmäßig nach Feierabend in seinem Büro vorbeisah und ihm das gab, was er als Mann nun einmal brauchte.
Es gab ihm keine sonderliche Befriedigung, aber immerhin konnte er etwas Stress abbauen.
