Kap. 4 – Abends in der Bücherei
Während Ron im Gemeinschaftsraum die Zeit mit Gesprächen über Quidditch verbrachte, saßen Harry und Hermine in der Bücherei, um schon mal ihre Hausaufgaben fertig zu machen, damit sie sich nicht über die Woche anhäufen.
Anfangs saßen sie nur da, über ihre Bücher gebückt und manchmal schreibend, doch als Harry fertig mit seinen Zaubertrankhausaufgaben war, ging er nicht nach oben in den Gemeinschaftsraum, sondern wartete unten, weil Hermines Arithmantikhausaufgaben wohl etwas mehr waren.
Er sagte ihr jedoch nicht, dass er fertig war. Er blieb einfach still sitzen und beobachtete sie. Sie saß dort, scheinbar total in ihre Bücher vertieft und geistesabwesend eine ihrer zahlreichen Locken um den Zeigefinger zu drehend.
„Irgendwie sieht sie so aus, als wäre sie der glücklichste Mensch, wenn sie ungestört lernen kann.", dachte Harry während er sie so ansah. Aber Hermine dachte in diesem Moment nicht wirklich an diese Hausaufgaben.
„Ob es dieses Jahr auch einen Weihnachtsball geben wird?", sagte sie unbewusst laut.
„Ich weiß es nicht, ich hoffe aber nicht.", antwortete Harry überrascht.
„Warum? Was ist so schlimm daran?", fragte sie.
„Na ja, also erstens das Getanze. Dann die Partnerwahl. Ich hasse es zu jemandem hinzugehen und ihn zu fragen.", sagte Harry ehrlich.
„Stimmt eigentlich. Und Jetzt wo Viktor nicht hier ist, finde ich sowieso keinen Partner, weil wer will schon mit einem Bücherwurm den Abend verbringen, wo man doch Spaß haben könnte.", erwiderte sie leise.
„Ich glaube kaum, dass du Probleme haben würdest einen Partner zu finden. Ich finde das jeder froh sein kann, wenn er dich als Partner hätte."
„Ach ja? Das sagst du doch nur, weil du mein Bester Freund bist.", murmelte sie.
„Wieso? Ich würde gerne mit dir zum Ball gehen, aber ich glaube, dass Ron dann ein wenig Eifersüchtig sein würde.", sagte Harry. „Weil ich glaube, dass er dich mag.", fuhr Harry fort.
„Nein, ich habe mit ihm im Sommer darüber gesprochen. Er mag mich nur als eine Freundin. Nicht mehr und nicht weniger.", antwortete Hermine.
Er wusste nicht warum, aber irgendwie fühlte Harry sich nach dem Satz leichter. Als ob ihm eine Last von den Schultern genommen wurde.
„Na dann. Dann können wir ja zusammen zum Ball gehen. Dann schäm ich mich wenigstens nicht so beim Tanzen."
„Okay, abgemacht.", sagte Hermine lächelnd.
Harry liebte ihr zufriedenes Lächeln.
„Ich weiß gar nicht was sie immer hat. Sie glaubt doch tatsächlich sie wäre ein langweiliger Bücherwurm, dabei ist sie so perfekt. Sie ist schön. Sie ist nett und dazu noch Intelligent. Was will man mehr?", dachte sich Harry während er sie ansah.
„Ob er nur aus Mitleid mit mir zum Ball geht oder ob er mich vielleicht wirklich mag?", dachte sie.
Hermine klappte ihre fünf Bücher zu und warf sie in ihre Tasche. Das sah Harry als Zeichen zum Gehen.
„Lass uns wieder nach oben gehen. Es ist schon spät. Und wir haben Morgen einen schweren Tag vor uns.", sagte sie und warf ihre Tasche über, wobei sie fast unter dem Gewicht in die Knie gehen musste.
„Okay. Aber gib mir die Tasche, sonst brichst du bis oben noch zusammen.", antwortete er und hielt ihr seine Hand hin.
Als sie ihm die Tasche reichte, sah sie zu Harry auf und stellte geschockt fest, dass er in ihre Augen sah. Sie errötete und ließ die Tasche fallen.
„Scheint wirklich schwer zu sein.", sagte Harry lächelnd und hob die Tasche vom Boden auf.
„Da war irgendwas in seinen Augen.", dachte sie und stand nur zu Boden blickend in der Bücherei und hörte nicht wie Harry ihren Namen rief. Erst als er anfing mit der Hand vor ihrem Gesicht zu wedeln, fing sie sich wieder.
„Hermine, alles in Ordnung?", fragte er mit sorgenvollem Gesicht.
„Ja... jaah. Ich war nur in Gedanken, Entschuldigung.", antwortete sie hastig.
Dann gingen sie beide Richtung Gryffindorturm und sprachen kein Wort mehr, sondern waren beide in Gedanken vertieft.
„Was stimmt mit ihr nicht? Sie reagiert immer so komisch wenn ich sie anschaue.", dachte Harry.
„Was ist nur los mit mir. Das ist nur Harry, mein Bester Freund."
Sie stiegen wortlos durchs Portraitloch und verabschiedeten sich an den Füßen der jeweiligen Treppen zu den Schlafsälen.
Hermine tat fast die ganze Nacht kein Auge zu. Sie musste an jemanden denken. Ein einen Blick und an ihr Gefühl wenn sie nahe mit Harry zusammen war. Sie dachte nach. Es muss irgendeine Erklärung dafür geben.
So lag sie Stunde um Stunde im Bett, als sie schließlich die Erkenntnis packte.
„Ich bin in Harry verliebt!"
Hermine lag noch lange in ihrem Bett. Doch sie fand keine andere Erklärung. Es konnte nur so sein.
„Warum gerade in meinen Besten Freund?", fragte sie sich.
„Ich werde es vorerst für mich behalten. Ich will unsere Freundschaft nicht durch so was zerstören.", dass waren ihre letzten Gedanken bevor sie in einen ruhigen Schlaf fiel. Sie träumte natürlich. Natürlich von Harry.
So. Kapitel 5 ist fertig. Ich habe es erstmal langsam angehen lassen, weil ich selber solche Beziehungen nicht mag, die von einer Minute auf die andere beginnen. Ich hoffe es hat euch gefallen. Im nächsten Kapitel werde ich mehr auf das Häuserturnier eingehen und auch auf den Namen der Geschichte.
