Kapitel 9. – Gefühle
Am selben Tag noch, fragten Harry und Hermine Professor McGonagall um Erlaubnis, den Raum der Wünsche für ihr Training zu benutzen, denn Hermine wollte genau das lernen, was Harry auch lernen würde.
Sie erhielten die Erlaubnis und gingen wieder hoch in den Gemeinschaftsraum. Ron schlief immer noch und es war bereits 09:00 Uhr.
„Vielleicht sollten wir Ron vorerst nichts über unsere Vorbereitungen erzählen. Womöglich würde es jemand anders durch ihn erfahren. Und ich will nicht, dass die falschen Leute wissen, dass ich mich intensiv vorbereite.", schlug Harry vor.
Harry misstraute Ron nicht, aber Ron verplapperte sich gerne einmal. Und wenn es zum Beispiel Ginny erfahren würde, dann wüssten es innerhalb 1-2 Tagen der ganze Gryffindormädchenschlafsaal.
Hermine stimmte ihm zu, mit den Selben Gedanken, die er auch hatte.
Sie beschlossen am späten Nachmittag um 17:00 Uhr in den Raum der Wünsche zu gehen. Und zu Ron wollten sie sagen, dass sie nur ein Wenig lernen würden, was ja auch eigentlich die Wahrheit war.
Den Tag verbrachten die drei größtenteils im Gemeinschaftsraum. Ron fragte immer wieder nach Hilfe bei seinen Hausaufgaben, aber hin und weder redete er auch viel mit Hermine und Harry.
Um 16:45 machten sie sich dann auf den Weg, sie wollten vorher noch in der Bibliothek vorbeischauen. Vielleicht würden sie ja etwas Interessantes finden.
Hermine nahm gleich 5 Bücher mit, als sie sich auf den Weg zum Raum der Wünsche machten.
Als sie eintraten, war der Raum wie ein Arbeitszimmer gestaltet. Mit einem großen Tisch viel Licht und einer großen freien Ecke mit Kissen, wahrscheinlich zum Üben.
Sie setzten sich und Harry fang an zu sprechen.
„Also ich glaube nicht, dass wir die Grundlagen noch mal üben sollten? Was meinst du?", fragte über den Tisch hinweg.
„Mh. Grundlagen sind ziemlich wichtig. Aber wir haben schon oft genug bewiesen, dass wir sie beherrschen. Lass uns direkt was Neues machen.", sagte sie.
„Wie wär's, wenn wir uns selber etwas ausdenken würden. Etwas, wovon die Todesser und Voldemort nichts wissen.", sagte Harry.
„Was meinst du?"
„Naja, vielleicht könnten wir irgendwelche zufälligen Dinge in zum Beispiel Eisenkugeln transformieren. Und sie dann per Windgardium Leviosa auf den Gegner abfeuern.", sagte Harry diabolisch grinsend.
„Aber damit können wir sie schwer verletzen!", protestierte Sie.
„Ja, wenn wir sie nicht kampfunfähig machen, werden sie nicht zögern das Selbe mit uns zu machen.", konterte Harry.
„Also gut, lass es uns versuchen.", gab Hermine sich geschlagen.
„Glaubt er also wirklich, dass ich ihm etwas ausschlagen kann, wenn er mich mit seinen funkelnden smaragdgrünen Augen ansieht?", dachte sie.
Sie durchsuchten erst ein Paar ihrer Bücher um einen geeigneten Transformationszauber zu finden. Dann wollten sie anfangen die ganze Prozedur zu üben.
Harry schaffte es eigentlich direkt auf Anhieb perfekt. Hermine hatte aber noch ihre Probleme, die schweren Eisenkugeln mit genug Schwung zu levitieren.
Nach etlichen Versuchen von Hermine waren die Kissen an der Wand schon reichlich mitgenommen und deswegen entschied Harry sie mal eben wieder zu Richten. Er ging zur Wand, aber bemerkte nicht, dass Hermine sich gerade mit geschlossenen Augen konzentrierte.
Er kniete sich vor die Wand, hob ein Paar Kissen und auf stand auf, um sie wieder nach Oben zu legen.
Gerade in diesem Moment schoss Hermine eine Eisenkugel ab, sie hatte zwar auch nur gemäßigte Wucht, doch sie traf Harry hart in den Rücken.
Er schrie vor Überraschung kurz auf und ging dann wieder in die Knie und hielt sich den Rücken.
„Was ist los Harry... ahhh!", sagte Hermine als sie die Augen wieder öffnete und Harry auf dem Boden kniend, eine Hand an den Rücken haltend sah. Die Eisenkugel nur ein Paar Meter von ihm entfernt.
Sie blieb einen Moment geschockt stehen, und schloss die Zusammenhänge, bis sie mit entsetztem Gesicht zu ihm rannte.
Harry legte sich in diesem Moment keuchend auf die Seite.
„Wa... was ist passiert?", fragte sie immer noch geschockt als sie sich neben ihn kniete.
„Du hast mich anscheinend mit deiner Kugel erwischt.", antwortete Harry leicht lächelnd trotz des schmerzverzerrten Gesichts.
„Oh Harry, wie konnte mir das nur passieren. Ich bin so dumm. Ich hab mich nur konzentriert ohne auf meine Umwelt zu achten!", wimmerte sie förmlich und kleine Tränen rannen an ihren Wangen hinunter.
„Wein doch nicht. Es ist doch gar nichts passiert. Es wird nur ein blauer Fleck mehr nicht.", antwortete Harry während er sich wieder hinkniete.
„Ich habe dich verletzt, nur weil ich es unbedingt schaffen wollte.", fuhr sie fort.
„Mensch Hermine! Es ist doch alles Okay.", versuchte Harry sie zu unterbrechen, er blieb aber erfolglos.
„Wie... wie konnte ich das nur tun...!", wimmerte sie.
Sie nahm gar nicht wahr, dass Harry jetzt genau vor ihr kniete. Und ihr in die Augen blickte.
Sie wollte gerade einen nächsten Satz anfangen, aber dazu kam es nicht, weil Harry sanft seine Lippen auf ihre legte. Im ersten Moment schien sie geschockt zu sein, doch dann erwiderte sie den Kuss.
Nach ein paar Sekunden lösten sie sich wieder von einander, und starrten sich an.
Harry lief nun tiefrot an. Hermine stand ihm jedoch in nichts nach.
Sie fand jedoch zuerst ihre Stimme wieder.
„Wieso hast du das getan?", hauchte sie.
„Ich dachte anders würdest du nicht aufhören dir Vorwürfe zu machen.", gestand Harry.
„Das ist alles?", fragte sie ungewollt laut.
„Nun... nicht wirklich. Weißt du, ich mag dich sehr gern. Vielleicht ein Wenig mehr als wie sich normale Freunde mögen. Ich glaube, ich habe mich in die verliebt.", flüsterte Harry während es so aussah, dass er ernsthaft erwöge, sich in einen Paar Kissen zu ersticken.
„Harry? Harry!", sagte sie, um Harrys Aufmerksamkeit zu bekommen. Als er sich endlich ihr zuwandte, sah sie ihn eindringlich an.
„Warum hast du mir das noch nicht früher gesagt?", fragte sie sanft.
„Na ja, ehrlich gesagt, Ich hatte Angst, dass dadurch unsere Freundschaft zerstört werden könnte."
„Aber wieso denn? Harry, du bist der Junge, dem ich nicht getraut habe zu sagen, was ich für ihn empfinde.", gestand auch sie.
Harry sah sie stark verwundert an.
„Was? Ich? Dass heißt du liebst mich auch?", fragte er völlig perplex.
„Ja Harry, ich glaube es ist so.", sagte sie und wurde auch rot.
Dann versanken sie wieder in einen etwas leidenschaftlicheren Kuss als zuvor.
„Meinst du wir sollen es Ron direkt heute sagen?", fragte Hermine, nachdem sie sich wieder gelöst hatten.
„Ja, ich denke schon. Es weiß sowieso jeder, dass er auf Lavender steht.", antwortete Harry lächelnd.
„Und Sie auf Ihn.", fuhr Hermine fort.
„Sie steht auf ihn? Und er denkt immer er würde bei ihr nie landen können.", sagte Harry nun fast lachend.
„Irren ist menschlich", antwortete Hermine auch lachend.
„Ich werde Ron dann wohl ermutigen müssen, es ihr zu gestehen.", sagte Harry.
Hermine nickte, dann machten sie sich auf zum Gemeinschaftsraum um Ron die Nachricht zu überbringen.
Harry fühlte sich wie der glücklichste Mensch der Welt, während er Hermines Hand haltend zum Gryffindorturm lief.
Sie fühlte sich so, als ob ihr größter Traum in Erfüllung gegangen wäre.
So, Kapitel 9.
Na ja, meinetwegen hätte ich noch warten können, aber ihr wolltet es ja so haben ;)
Morgen gibt's das 10. wenn alles glatt geht. Heute war ich viel unterwegs, deswegen ist es so spät.
Und ich sollte mir auch wieder angewöhnen Nachts zu schlafen. Es ist jetzt 5:53 Uhr und ich bin immer noch wach. Aber dafür kein bisschen Müde :D
So Long...
