Liebe Leonel: Und nun folgt schon das letzte Kapitel dieser FF. Wieder ist eine Geschichte zuende gegangen. Wahrscheinlich sind meine Geschichten immer etwas kurz, aber dafür schreibe ich ja viele. Vielen Dank für deine treuen Reviews. Laß dich dafür knuddeln!

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Kapitel 10 : Eine schreckliche Nachricht

Mordor rückte mit einem riesigen Heer in Osgiliath ein. Denethor, inzwischen wahnsinnig vor Kummer um Boromir, schickte Faramir mit einem kleinen Heer in die inzwischen vollständig besetzte Stadt am Anduin zurück. Vorher jedoch hatte es noch ein dramatisches Vater-Sohn-Gespräch gegeben, in dem Denethor Faramir den Tod gewünscht hatte.

Faramir war seelisch am Ende, als er nach Osgiliath aufbrach. Wenn er schon für Denethor nichts wert war, wie konnte er dann Artamir jemals ein guter Vater sein? Vielleicht war es besser, wenn ihn sein Sohn nie richtig kennenlernen würde.

Ein Pfeilhagel prasselte auf ihn und seine Männer nieder. Faramir spürte, dass er an der rechten Seite mehrmals getroffen wurde. Ihm wurde schwarz vor Augen und er sank vom Pferd.

Als er wieder erwachte, befand er sich auf dem kalten Boden der Truchsessen-Gruft. Ringsum ihm war Rauch und Flammen. Inmitten der Flammen entdeckte er seinen Vater, der kläglich seinen Namen rief. Faramir wusste nicht, was all das zu bedeuten hatte und schließlich umfing ihn wieder eine gnädige Ohnmacht.

Tage später erwachte Faramir erneut wieder. Ein Fremder hatte sich über ihn gebeugt und rief ihm beim Namen. Instinktiv wusste Faramir, dass dieser Mann der wiedergekehrte König von Gondor war. Der Fremde heilte seinen schrecklichen Verletzungen und Faramir ging es von Tag zu Tag besser.

In den Gärten der Häuser der Heilung begegnete ihm dann Éowyn, die Jungfrau von Rohan. Faramir hatte gedacht, er könne sich nach Melian nie wieder verlieben. Doch er sah Éowyn an und sein anfängliches Mitleid mit ihr verwandelte sich schnell in tiefe Liebe. Éowyn, die zunächst noch Aragorn nachtrauerte, verliebte sich schließlich auch in ihn. Und schon bald wussten die beiden, dass sie ihr restliches Leben miteinander verbringen wollten.

Der Ringkrieg war vorbei und die Krönungszeremonie wurde vorbereitet, als Faramir eine schreckliche Kunde aus Dol Amroth in seiner Amtsstube, die er als neuer Truchseß von Gondor innehatte, erreichte.

Immer wieder starrte er auf Fürst Imrahils Brief und konnte es kaum glauben:

Artamir, sein Sohn, war zusammen mit Erchirion und Amrothos, den Söhnen Imrahils, im Kampf gegen die feindlichen Korsaren gefallen.

Éowyn kam hinzu, als Faramir fassungslos vor dem Brief saß.

„Jetzt ist Artamir, mein Sohn, auch noch gefallen", murmelte er tonlos.

Éowyn schlang ihre Arme liebevoll um ihren Verlobten.

„Du hast mir von ihm erzählt. Es tut mir so leid. Gerne hätte ich ihn kennengelernt".

„Ich bin so froh, dass ich dich habe, meine Liebste, sonst würde ich verzweifeln", flüsterte Faramir unter Tränen.

Ein Jahr später:

„Schnell, kommt, Truchseß!", rief die alte Ioreth strahlend Faramir zu, der in seiner Amtsstube saß und schrieb.

„Was ist geschehen?", fragte dieser erstaunt.

„Euere Gemahlin hat Euch Zwillinge geboren – zwei prächtige Söhne".

Faramir sprang auf und folgte der alten Frau in die Häuser der Heilung. Dort saß Éowyn strahlend im Bett und hielt zwei kräftig schreiende Babies im Arm.

„Was hältst du davon, wenn wir sie Artamir und Boromir nennen?", fragte sie lächelnd.

Faramir nahm einen der Zwillinge behutsam auf den Arm.

„Das ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest", sagte er überglücklich.

Zusammen mit den Zwillingen bezogen sie wenige Monate später ihr neues Domizil in Emyn Arnen.

Nach all dem Unglück, was Faramir widerfahren war, brachen nun sonnige Zeiten für ihn an. Éowyn schenkte ihm noch viele Kinder und Faramir wurde ihnen der beste Vater, den man sich vorstellen konnte.

ENDE