The Answer is you

Disclaimer: Mir gehört nüscht außer Alexiel, Joselyn und die Idee der Story an sich. Der Rest ist alles von J.K Rowling .. !

Ein Unglück kommt selten allein

"Miss Kingsley, wie schön, dass sie uns ihre volle Aufmerksamkeit schenken. 20 Punkte Abzug für Hufflepuff!" Nur sehr langsam drangen die zynisch gesprochenen Worte zu dem ruhenden Mädchen durch. Viel zu verführerisch war der schläfrige Zustand, indem sie sich befand.

Doch als ihr die volle Bedeutung klar wurde, schreckte ihr Kopf nach oben und rammte mit voller Wucht einen harten Gegenstand.

„Aua!" ertönte es aus dem Mund von Alexiel Kingsley, ihres Zeichens Hufflepuffschülerin der 6. Klasse von Hogwarts und sie hielt sich erbost ihre Stirn. Rasende Kopfschmerzen machten sich in ihr breit bis sie den Blick nach oben richtete um zu sehen, was sie da getroffen hatte.

„Professor Snape!" entwich es ihr entsetzt und mit immer größer werdenden grünen Augen beobachtete sie panisch wie der gehasste Zaubertranklehrer sie für einen Augenblick fuchsteufelswild anstarrte um dann wie eine Eiche beim Fällen, zu Boden zu krachen.

Sofort gab es ein wildes Durcheinander im Zaubertrankklassenraum, Ravenclaws und Hufflepuffs kamen näher um sich anzusehen, was ihr Schultollpatsch dieses Mal angerichtet hätte. „Wow, Kingsley, den haste aber mit deiner Art umgehauen, im wahrsten Sinne des Wortes!" witzelte ein Ravenclaw und nickte ihr anerkennend zu.

Erst da begriff sie das volle Ausmaß ihrer tat, raste um ihren Tisch herum und bückte sich zu dem ohnmächtigen Lehrer.

„Wir müssen ihn dringend auf die Krankenstation bringen!" sagte Alexiel mit steigender Panik und blickte sich hilfesuchend um. Sofort kam ihr ihre beste Freundin Joselyn zur Hilfe und zauberte eine Trage, auf der sie Severus Snape langsam hochhieften. Das Gemurmel im Raum war weitest gehendst verstummt und auch den letzten Schülern war klar geworden, dass dieser Unfall vielleicht schlimmere Konsequenzen haben könnte, als sie zuerst dachten, da Snape keinerlei Anstalten machte wieder zu sich zu kommen.

So setzte sich kurze Zeit später ein kleiner Trupp Hufflepuffs rund um Alexiel, Joselyn und Snape in Gang, mit dem Ziel so rasch wie möglich die Krankenstation zu erreichen. Ein Schüler war bereits vorgeeilt um Madame Pomfrey Bescheid zu geben und ein anderer würde Dumbledore alarmieren.

Allerdings beachtete niemand die völlig verstörte Alexiel, die trostlos neben der Barre daherlief und sich in allen Einzelheiten ausmalte, wie man sie von der Schule schmeißen würde.

Immerhin war sie für ihre Tollpatschigkeit berühmt und hatte selbst dem recht schusseligen Neville Longbottom aus Gryffindor den Rang abgelaufen. Ständig stolperte sie, ließ etwas fallen oder rannte gegen andere und am Schlimmsten war es in Zaubertränke. Ihre Kessel explodierten nicht einfach, nein sie verwüsteten gleich den ganzen Raum, so dass dieser drei Tage nicht mehr nutzbar war.

Fast jede Woche durfte sie zu Strafarbeiten antanzen und die Kerker waren schon so gut wie ihr zweites Zuhause geworden.

„Hey, Alec, Kopf hoch!" hörte sie plötzlich die sanfte Stimme von Joselyn und sie merkte, wie diese einen Arm um sie legte. „Es ist nicht deine Schuld, es war doch nur ein Unfall!" versuchte sie ihre Hufflepuffkameradin zu beruhigen.

„Es ist immer ein Unfall, Josy und trotzdem bin ich dran schuld!" murrte Alec und lächelte schief. „Nur dieses mal habe ich ihn wirklich böse erwischt und das müssen sie bestrafen!"

Joselyn schüttelte leicht den Kopf und bedachte sie mit einem aufbauenden Blick, der ihr sagen sollte, dass das alles nicht so schlimm war, doch fühlte sich Alexiel davon nicht beruhigt. Sie sah sich schon auf Knien vor Snape um Gnade flehen, da dieser für seine Unnachgiebigkeit bekannt war.

Eine kleine, teuflische Stimme in ihrem Inneren flüsterte ihr zu, dass er ja vielleicht eine Gehirnerschütterung abbekommen hat und alles vergessen würde, doch das Mädchen verdrängte diesen Gedanken lieber. Es war nicht fair, so etwas auch nur in Erwägung zu ziehen, doch ließ es ihr Herz für einen Augenblick aufjubeln.

Als sie die Krankenstation schließlich erreichten, stand bereits eine vor Elan sprühende Madame Pomfrey in der Tür und scheuchte die Schüler zur Seite um sich ihren neuen Patienten ansehen zu können.

Alec wurde einfach auf einen Stuhl verfrachtet und beobachtete, wie die Krankenschwester der Schule an ihre Arbeit ging. Sie brachte den immer noch ohnmächtig seienden Lehrer zu einem Bett und begann seinen Kopf zu untersuchen. Als sie jedoch der neugierigen Schülerblicke gewahr wurde, schüttelte sie streng den Kopf und schloss den Vorhang, der das Bett umgab.

Alexiel seufzte, denn nun hieß es warten und beten, dass es vielleicht doch noch gut ausgehen würde.

Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis ihr jemand eine Hand auf die Schuler legte. Als sie aufblickte, sah sie dass der Schuldirektor Albus Dumbledore neben ihr stand und auf sie herablächelte. Er deutet an, ihr zu folgen und wortlos kam sie seiner Aufforderung nach.

Sie verließen beide die Krankenstation und machten sich in Richtung seines Büros auf, dass sie nach kurzer Zeit auch erreichten.

Der Direktor murmelte sein Passwort und führte sie eine Wendeltreppe hinauf, eh er ihr in seinem gemütlichen Arbeitszimmer einen Sessel anbot. Daraufhin nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz, faltete die Hände und blickte Alexiel mit seinen sorgenvollen Augen prüfend an.

„Professor, ich weiß, dass ich wieder Mist gebaut habe und es tut mir wirklich leid. Ich ... ich kann verstehen, wenn sie mich rausschmeißen, immerhin habe ich eine Lehrkraft verletzt!" platzte es aus Alexiel heraus, bis sie durch eine Handbewegung Dumbledores unterbrochen wurde.

„Ganz ruhig, mein Kind, niemand wird sie gleich aus Hogwarts verbannen!" meinte er ruhig und abermals erschien sein freundliches Lächeln auf seinem Gesicht. „Nicht?" fragte Alec völlig perplex und starrte ihn mit offenem Mund an. „Aber ich dachte...also!"

„Zuerst wollen wir klären, wie es dazu gekommen ist, ich habe mich mit einigen ihrer Klassenkameraden unterhalten und sie meinten, ihr einzigstes Vergehen war, dass sie im Unterricht geschlafen hast, worauf wir später zurückkommen!" Er zwinkerte ihr zu und ein großer Stein fiel Alexiel vom Herzen. Indem Moment hätte sie ihn küssen können, beherrschte sich aber im letzten Moment.

„Professor Snape wird es bald besser gehen, sie haben ihn nur an einer ungünstigen Stelle getroffen und wegen der Bestrafung wird nicht er zuständig sein, sondern ihre Hauslehrerin!" Abermals ließ Alexiel glücklich ein Seufzen hören, Professor Sprout, die Hauslehrerin von Hufflepuff war eine sehr verständnisvolle Person, die Alec mehr als nur einmal aus der Patsche geholfen hatte.

Völlig gefangen von ihrem Glück, entging ihr der berechnende Blick Dumbledores.

„Trotzdem hätte ich ein Anliegen an sie, Miss Kingsley, mir ist zu Ohren gekommen, dass sie ein seltenes Talent haben sollen, das Vertrauen und die Loyalität von anderen zu gewinnen und ich fürchte Hogwarts steckt in einer großen Klemme!" sagte der Schuldirektor ernst und intensivierte seinen Blick.

Alexiel horchte neugierig geworden auf, sie wusste, dass sie sehr schnell Freundschaften schloss und diese ohne Probleme halten konnte. Viele beneideten sie um diese Gabe, doch sie hätte nie gedacht, dass sich ausgerechnet Albus Dumbledore dafür interessieren könnte.

„Was ist mit unserer Schule? Ich... ich helfe natürlich, wo ich kann!" meinte sie entschlossen und reckte mutig ihr Kinn nach oben.

„Es geht nicht um das Hogwarts dieser Zeit, auch wenn die Konsequenzen uns früher oder später erreichen werden. Vielmehr gibt es eine Art Zeitverzerrung in der Vergangenheit, es scheint so, als ob irgendetwas die Geschichte ändern würde!" erklärte er nachdenklich.

Alexiel verstand allerdings nicht wirklich worum es ging. „Aber wenn jemand die Geschichte ändert, woher wissen sie das dann?" fragte sie neugierig dazwischen, verstummte aber sofort, errötete etwas und strich sich eine blonde Locke aus dem Gesicht.

„Ein durchaus berechtigter Einwand!" sagte Dumbledore schmunzelnd und reichte ihr ein Honigbonbon, welches sie dankend annahm. „Sagen wir so, ich habe meine Möglichkeiten." Er ließ sie keinen Augenblick aus den Augen und allmählich begann sie sich wie ein Tier im Zoo zu fühlen.

„Ich möchte sie deswegen um einen Gefallen bitten, reisen sie in die Vergangenheit und finden sie heraus, was diese Störung verursacht. Ihre Fähigkeit wird ihnen dabei von großen Nutzen sein, vielleicht sind sie sogar die einzige, die ohne Probleme dort zurechtkommt." Er beendete seine Ausführungen und wartete geduldig ab.

Erst nach einigen Augenblicken überwand Alexiel ihren Schock über seine Worte, sie konnte nicht glauben ,dass er sie um so etwas bat.

„Aber..aber... ich bin doch völlig ungeeignet, ich bin ein rettungsloser Tollpatsch und außerdem gerate ich ständig in Schwierigkeiten. Sie können mich nicht dorthin schicken. Nehmen sie...nehmen sie doch Harry Potter oder Hermine Granger, die beiden sind so mutig und intelligent, sie schaffen das bestimmt!" erwiderte sie panisch. Noch nie hatte jemand viel Zutrauen zu ihr gehabt und diese plötzliche Bekundung von Vertrauen, brachte sie gehörig durcheinander.

„Miss Granger muss sich auf ihre Prüfungen vorbereiten und nimmt für Hogwarts an einem sehr wichtigen Zauberwettstreit teil und was Mister Potter angeht, so ist es leider die falsche Zeit für ihn. Ich halte es nicht für günstig, wenn er seine Eltern trifft, zumindest bezogen auf die Geschehnisse der Zukunft!"

Alexiels Augen weiteten sich, als sie zu verstehen begann, Harry würde natürlich seine Eltern vor ihrem frühen Tod warnen und damit die Geschichte ändern, doch würde sie nicht ähnliches anstellen, wenn sie dort auftauchte?

Und als ob Dumbledore ihre Gedanken gelesen hatte, zog er ein altes Klassenbuch von 1975 hervor, öffnete es und reichte es der Hufflepuff.

Auf dem großen Foto, sah man einen schlanken, schwarzhaarigen Jungen mit krummer Nase und dunklen, eisigen Augen stehen und neben ihm ein zierliches Mädchen mit blonden Locken und grünen Augen, Alexiel.

„Oh!" kam es aus ihrem Mund und sie verstand endlich, warum er sie ausgewählt hatte. Es war ihr bereits vorbestimmt zurückzureisen.

„Ich hoffe, sie sehen ein, dass ich sie fragen musste und sie werden auch zustimmen, da bin ich mir sicher!" Er lächelte zufrieden und das Mädchen nickte schließlich.

„Es muss wohl so sein!" gab sie leise nach.

„Ich möchte dass sie morgen früh zu mir kommen. Nehmen sie nur das allernötigste mit, was absolut keinen Bezug zur Gegenwart hat. Ich werde meinem früheren Ich einen Zettel schreiben, so dass sie keine Angst haben müssen!" sagte Dumbledore und wünschte ihr noch einen guten Tag.

Wie in Trance verließ Alexiel das Büro und machte sich auf den Weg zum Hufflepuffgemeinschaftsraum, es kam ihr alles so unwirklich vor, doch sie hatte zugestimmt und Hufflepuffs hielten immer ihr Versprechen.

Angekommen, ließ sie sich in einem der weichen, blauen Sessel nieder und schloss die Augen um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Dieser Tag war eindeutig ihr Unglückstag. Sie kam zwar mit den Schrecken in punkto Snape-Umnieten davon, doch nun konnte sie sich seelisch und moralisch auf eine Zeitreise vorbereiten.

Den gesamten Abend war Alexiel sehr schweigsam und auch die Aufmunterungsversuche von Joselyn brachten nicht viel, sehr zum Erstaunen ihrer besten Freundin zog sich das Mädchen schon sehr früh in den Schlafsaal zurück, aber nicht bevor sie Josy fast erdrückt hatte mit ihrer Umarmung.

Alec packe einige Dinge zusammen, unter anderem ihr Lieblingsstofftier, zwei Fotos von ihren Freunden und ihrer Familie und ihr Glücksarmband, auch wenn sie damit gegen Dumbledores Wunsch verstieß und etwas zeitgenössisches mitnahm.

Danach zog sie sich in ihr Bett zurück und versuchte etwas zu schlafen, doch sie fand in dieser Nacht kaum Ruhe, zu viele Ängste stiegen in ihr hoch.

Bereits sehr früh am nächsten Morgen stand sie auf, wusch sich und machte sich auf den Weg zu Dumbledores Büro, ihr kam es vor wie der Gang zum Henker, doch ließ sie äußerlich keine Furcht erkennen. Sie hatte diese Entscheidung freiwillig getroffen und sie würde es auch durchstehen. Außerdem war es durchaus reizvoll ihr altes Ich zurücklassen zu können und für eine gewisse Zeit in eine neue Rolle zu schlüpfen.

Bevor sie an seine Tür anklopfen konnte, öffnete Dumbledore bereits und ließ sie hinein. Mit ihm zusammen waren Professor McGonagal, die Hauslehrerin von Gryffindor und Professor Sprout, die eifrig auf sie einredete und ihr alles Glück der Welt wünschte.

Dumbledore räusperte sich und gab ihr letzte Instruktionen. „Sie werden nicht allzu lange in dieser Zeit verbringen müssen, außerdem werden wir sie jede Woche kontaktieren um zu sehen, wie es ihnen geht. Sobald sie wissen, warum diese Zeitanomalie zustande gekommen ist, können wir sie zurückholen. Allerdings ist uns das nur einmal pro Monat vergönnt. Mein jüngeres Ich wird sie sicher auf das Gleiche aufmerksam machen, sie müssen versprechen, dass sie niemanden etwas über ihre Herkunft erzählen. Die Zukunft muss die Zukunft bleiben!"

Alexiel nickte als Zeichen, dass sie einverstanden war.

„Den Rest wird man ihnen nach ihrer Ankunft erklären!" Er reichte ein Stück Pergament, welches sie rasch in ihre Manteltasche schob und wünschte ihr viel Glück.

Das letzte, was sie sah, waren die ausgestreckten Zauberstäbe der drei Lehrer und ein blendendes Licht, bevor alles um sie herum dunkel wurde.