Kapitel 5 – Beautiful

Die Zeit verging und so war auch schon der Tag des Weihnachtsballs gekommen.

Am nächsten Tag war der Weihnachtsmorgen und mit dem Ball sollte das frohe Fest angestimmt werden.

Es war lustig mit an zu sehen, wie fast sämtliche Mädchen bereits am frühen morgen wie ausgewechselt aufgeregt durch die Gänge liefen. Parvati stand mit Lavender am Frühstückstisch, blickte auf die volle Tafel und kämpfte mit Gewissensbissen.

„Ich weiß nicht...soll ich wirklich was frühstücken? Ich meine, was wenn mir mein Kleid am Abend nicht mehr passt?!" Lavender schaute Parvati verzweifelt an und auch diese schien mit sich zu kämpfen zu haben. „Naja, ich glaube wir sollten es lassen. Das werden wir schon überleben, ist ja nur heute. Das ist es uns schließlich wert!"Sie strahlten jetzt los und Ron rief über den ganzen Tisch „Jaja, wer schön sein will muss leiden. Nicht jeder wurde von Gott mit natürlicher Schönheit beglückt, wie meine Wenigkeit.", was ihm diverse Lacher einheimste.

Leider musste sich Hermine gestehen, dass sie ebenfalls zu dieser Gruppe hypernervöser Mädchen gehörte. Sie ließ es sich zwar nicht anmerken, aber sie war schon ziemlich aufgeregt. Immerhin würde sie mit Harry zum Ball gehen, was wenn er sie nicht hübsch genug fand? Vielleicht würde er sie kurzerhand stehen lassen und mit Lavender weitertanzen, weil diese viel schöner war?

Schätzchen, nicht nachdenken. Du wirst sehen, dein Anblick wird ihn umhauen!

Hoffentlich.

Sie seufzte. Das ganze machte ihr ziemlich zu schaffen. Aber morgen früh würde alles vorbei sein. Heute Abend war Vollmond und in der Vollmondnacht sollten sich ihre Gefühle langsam wieder zur Normalität zurückentwickeln. Das hieß, dass sie spätestens morgen früh wieder ganz die alte war.

Und das war auch aller höchste Zeit. Sie war sich selbst schon so fremd, sie erkannte sich teilweise gar nicht wieder. Denn plötzlich dachte sie, wie all die Mädchen die einen Jungen umschwärmten. Und das war seltsam. Sie hatte zwar im 4. Jahr einmal geglaubt, Gefühle für Viktor Krum zu haben, doch das alles war nichts, rein gar nichts, im Gegensatz zu dem was sie seit Wochen für Harry empfand.

Harry, ihren besten Freund. Oh Gott!

Bald ist es vorbei...nur noch einen Abend Hermine, einen lächerlichen Abend...

Der Tag verging rasend schnell.

Dann war es sechs Uhr und Hermine machte sich zusammen mit Ginny auf den Weg nach oben in ihren Schlafsaal. Ginny selbst ging mit Neville zum Ball. Denn nicht nur die Siebtklässler sondern auch alle andern Schüler und Lehrer der Schule würden an dem Fest teilnehmen. Nevilles tanzpartnerin hatte sich kurzerhand von Neville losggerissen und ging jetzt mit Seamus Finnegan zum Ball. Die Siebtklässler hatten lediglich einen Tanzkurs bekommen, da sie den Ball mit ihren erlernten Fähigkeiten eröffnen sollten.

„Wooow, Hermine du siehst hammermäßig in diesem Kleid aus. Was ist das für ein Stoff? Darf ich mal anfassen?"die fassungslose Ginny tippselte um Hermine herum, die vor dem Spiegel stand und sich kritisch musterte. „Naja ich weiß nicht, ich fand es sehr schön. Meinst du wirklich, dass es mir steht?"

Hermine hatte ein lavendelfarbenes Kleid von ihrem Vater bekommen. Es war schulterfrei und von seidigem Stoff. Vorne im Dekollete saß eine kleine weiße Blüte. Dazu trug sie ihre silberne Kette, die ein Familienerbstück ihrer Großmutter war. Sie hatte sie niemlas zuvor getragen. Aber für dieses Kleid war sie wie gemacht. Ein lila Stein zierte sie und war umrandet von funkelnden kleinen Kristallen.

„Klar und wie. Die Jungs werden Augen machen. Dieser lavendelfarbene Stoff ist echt wunderschön."Ginny berührte das Kleid vorsichtig und geriet vollkommen ins schwärmen.

Ginny selbst hatte ein schönes ozeanblaues Kleid für den Ball. Der Stoff war zwar nicht der angenehmste, aber das Kleid saß perfekt und sie sah darin auch sehr hübsch aus.

„Könntest du mir eben helfen?"Hermine hatte vorgesehen, eine weiße große Blüte in ihr Haar zu stecken, welche perfekt zu dem Kleid passte. Ihre Haare hatte sie eben mit einem Zauber versehen, der ihre Locken bändigte und ihnen einen „unwiderstehlichen Glanz"verpasste, so stand es zumindest im Buch. Mit dem Ergebnis war sie auch ziemlich zufrieden.

Ginny steckte ihr die Haare locker hoch und setzte die Blüte an den rechten Rand der Frisur. Ein paar kleine Locken ließ sie herunterhängen.

„Bitte Augen auf und ansehen"Ginny hatte ihr Werk vollendet. „Ich denke es ist mir ziemlich gut gelungen"meinte sie grinsend.

„Hey Ginny, du hast wirklich Talent. Danke"

Hermine schminkte Ginny, denn das konnte sie am besten. Sich selbst legte sie auch noch leichtes make-up auf, etwas lavendelfarbenen Lidschatten, Wimperntusche und schließlich noch einen Tupfen Lipgloss. Fertig. Sie wollte nicht bis obenhin zugekleistert auftauchen, so wie Pansy Parkinson es bevorzugte. Das fand sie grauenhaft. So gefiel sie sich ganz gut und fühlte sich wohl.