Dies ist es nun traurig seufz… das letzte Kapitel einer Geschichte, die mich lange Zeit begleitet hat. Aber alles geht einmal zu Ende und was wäre ein Buch ohne das Wörtchen „Ende" darunter. Ja, es wäre unvollständig und so wie sich die beiden Liebenden gefunden haben, gehört hier leider auch ein Ende zur Geschichte. Ein Happy End, wie viele von euch sagen würden.
Ich danke euch von Herzen, das ihr diese Geschichte bis zum Schluss begleitet habt… ob still und leise oder begeistert und mit Worten. Ihr habt sie noch wertvoller gemacht, ihr Leben eingehaucht mit euren Kommentaren.
DANKE.
POV Thalaron
Leise betrete ich das Zimmer meines Freundes und muss lächeln, als mein Blick auf das Bett fällt. Ruhig atmend liegt dort Elladan in den Armen seines Retters und lächelt selbst im Schlaf noch. All die Schmerzen von Folter und Leid sind aus seinem anmutigen Gesicht verschwunden, denn dort spiegelt sich Glück und Liebe. Nur die feinen Kratzer erzählen noch von dem, was der junge Elb durchgemacht hatte. Ich betrachte die beiden für einen Moment… so unterschiedlich und doch gehören sie zusammen, so wie Tag und Nacht und letztendlich auch der hell strahlende Mond und das sanfte Sternenlicht.
Vorsichtig stelle ich die Schale mit dem frischen Obst sowie die Karaffe mit kühlem Wasser auf den Tisch neben das Bett. Eigentlich hatte Elrond mich darum gebeten, nach den Verbänden seines Sohnes zu sehen, aber ich kann dieses Bild des Friedens nicht stören.
Gerade als ich mich jedoch zurückziehen will, spüre ich einen Blick auf mir. Als ich mich wieder umwende, blicke ich direkt in die strahlenden Augen Elladans.
„Thalaron…"
Seine Stimme ist leise und doch vernehme ich das Wort deutlich. Tränen des Glücks lösen sich aus meinen Augen, hat er sich doch wieder an meinem Namen erinnert. Ein trauriges Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen.
„Es tut mir leid mein Freund…"
Ich schüttle den Kopf und unterbreche ihn einfach.
„Nichts muss Dir leid tun Elladan. Meine Tränen sind nicht aus Leid entstanden, sondern aus Freude…dass der Glanz der Sterne wieder in Deine Augen zurückgekehrt ist. Ruhe noch ein wenig."
Nein Elladan….es gibt nichts zu verzeihen, denn alleine Glorfindel konnte das erloschene Licht der Sterne mit seinem Licht erfüllen. Dein Herz gehörte schon immer ihm, so wie das seine Dir gehörte und dieses starke Band kann nur Schicksal trennen, nicht aber ein anderes Herz.
Elladan blickt mich für einen Moment einfach an, bevor seine Lippen „Hannon le" formen und er seinen Kopf wieder auf Glorfindels Schulter sinken lässt. Ich nicke ihm noch einmal zu und verlasse dann den Raum.
Für ein paar Sekunden lehne ich mich an die geschlossene Tür und atme tief durch. Alles was ich mir je für Elladan gewünscht hatte, war eine Liebe bis in die Ewigkeit und genau dies hatten ihm die Valar geschenkt. Und ich würde ihm immer ein treuer Freund sein, egal welches Schicksal die Zukunft für uns bestimmt hat. Dieses Wissen lässt mich schließlich lächeln.
Doch plötzlich höre ich Schritte und sehe Elrond, der auf mich zukommt. Seine Augen mustern mich fragend und gleichermaßen sorgenvoll. Ich schüttle nur lächelnd den Kopf und löse mich von der Tür.
„Ich glaube Elladan benötigt noch etwas Ruhe, die Verbände haben bestimmt noch Zeit. Und seine Erinnerung… nun ich denke ein liebender Geist hat die Vergangenheit aus ihrem tiefen Versteck in Elladans Seele gelockt."
Der Herr über Bruchtal sieht mich aus weisen Augen an und lächelt nun auch.
„Auch die Hände eines Krieger können heilen, Thalaron… selbst die Dunkelheit einer verlorenen Seele."
Ich nicke bei diesen Worten nur, denn sie entsprechen der Wahrheit.
ENDE
