Kapitel 2:
Ein Elb im Auenland
Akt 1:
das Auenland
Es war der Tag des ersten Jul im neuen Jahr 1410 des Auenlandes. Sora Gamdschie, ein kleines Hobbitmädchen von sieben Jahren lebte mit ihrer Familie am in Hobbingen am Beutelhaldenweg 3, sie war das jüngste Kind von Hamfast Gamdschie. An ihre Mutter konnte sie sich kaum erinnern, sie starb als Sora noch ganz klein war, und trotzdem war sie immer fröhlich. Sora hatte dunkelblonde Haare und rehbraune Augen, sie war sehr gut mit den Beutlins befreundet. Oft räumte sie die Herrenbude von Beutelsend auf, während ihr großer Bruder Sam den Garten sauber hielt.
Es war ein ungewöhnlich schöner Morgen in Hobbingen, die Sonne schien in den letzten Tagen so warm, dass der Schnee schnell weggeschmolzen war und das junge Grün aus den Wiesen spross.
An diesem Morgen klingelte es an der Haustür der Gamdschies. Sora rannte aus ihrem Zimmer und die Treppe hinab in den Höhlenflur, erfreut riss sie die Tür auf. Eigentlich hatte sie nun erwartet das ein männlicher Hobbit mit dunkelbraunen Haaren und schönen blauen Augen vor der Tür stünde, doch stattdessen fand sie vor sich einen schwarzhaarigen Lockenkopf mit grünen Augen und er war alles andere, nur kein Junge. Rosiel Gutkind stand vor der Tür.
"Gu ... guten Morgen Rosiel." sagte Sora.
"Hallo Sora, sag mal, kommst du heute mit und schmückst mit die Wiese, du weißt ja, das Neujahresfest, ist doch immer so eine große Sache und außerdem ist Herr Meriadoc auch da, du weißt doch der Herr Brandybock nicht wahr ... sind ja oft genug zusammen gewesen ... und kommst du jetzt ... du musst kommen doch du kommst doch?", plapperte Rosiel.
Rosiel redete immer sehr viel und unnutzes Zeug. Ein bisschen aufgedreht und recht schnell beleidigt. Ein 15 Jahre altes Hobbitmädchen, also ist sie gerade so in die "Tweens" hineingerutscht. Sie ist schon seid einigen Monaten hinter den armen Merry Brandybock her, jeden Falls behauptet sie es, aber ihre Aussage "sie liebe ihn" hinterlässt wirklich nicht sehr viel Eindruck, und außerdem war der junge Herr Merry noch gar nicht an irgendwelchen Mädchen - und schon gar nicht an Rosiel interessiert.
"Nein, tut mir leid. Ich werde wohl rüber nach Beutelsend gehen." antwortete Sora.
"Aha. Daher weht der Wind, magst den Frodo wohl sehr gerne, was, lass dir das gesagt sein, der ist viel zu alt für dich an den kommst du nicht ran, für den bist du nur ein kleines Kind das wird nichts und das weißt du doch sicherlich auch, nicht wahr!", sagte Rosiel fast mit nur einem Atemzug.
"Was meinst du damit Rosiel? Ich habe keine Ahnung was das soll ... schließlich sagt keiner was gegen unsere Freundschaft ... das ist doch gar nicht verboten!!!", meinte Sora.
"Na ja, mach was du willst. Man sieht sich!", sagte Rosiel und machte sich auf den Weg.
Eigentlich lieben es Hobbits in Soras Alter ja noch in der Sandkiste zu spielen, klar das tut sie auch aber eher selten, die meiste Zeit ist sie doch mit Herr Frodo zusammen und lauscht in Beutelsend Herrn Bilbos Geschichten. Manchmal machten Frodo und sie auch kleine (oder auch größere) Spaziergänge und das war für die Bewohner von Hobbingen und Wasserau ein lustiger Anblick, wenn die beiden durch die Wiesen streiften, die kleine Sora, noch jung aber trotzdem schön und der ruhige Herr Frodo, meist schweigsam und zurückhaltend, Hand in Hand, und so sprachen die Hobbits von einer "zarten - platonischen - Romanze". Nur eine Familie sprach schlecht über die beiden und versuchte mit allen Mitteln die beiden in Verruf zubringen. Einmal kam sogar das Gerücht herum das Sora sehr eng mit Frodo verwandt sei, doch das legte sich schon nach einem halben Tag wieder. Die Sackheim - Beutlins hätten eine Schraube locker, hieß es dann.
Sora ging zu den Beutlins herüber und klopfte an die Tür, als sie von Bilbo eingelassen wurde, sagte Sora:
"Guten Morgen Herr Beutlin. Ich soll Samweis entschuldigen, er soll noch etwas für Vater erledigen."
"Das weiß ich schon." antwortete Bilbo und schloss hinter ihr die Tür, "geh in die Stube, Frodo wartet auf dich."
Sora tat dies und setzte sich neben Frodo.
"Was gibt´ s denn?", fragte Sora, "soll ich heute was bestimmtes erledigen?"
"Nein ... du sollst doch nicht so viel arbeiten! Wir machen heute einen längeren Ausflug, ich habe deinen Vater schon gefragt und nun würde ich gern wissen ob du auch mitkommst!", antwortete Frodo.
"Ja natürlich komme ich mit." stimmte Sora zu und sofort packte Frodo alles zusammen. Warme Decken, denn Nachts war es noch kalt, reichlich zu Essen und Trinken.
Sie gingen den ganzen Bühl hinunter und Sora war ungewöhnlich still und schien nachzudenken.
"Was ist denn mit dir? Du sagst ja so wenig ..." stellte Frodo fest.
"Ähm ... nein gar nichts, es ist nur .... na ja .... also ..... ne ist wirklich nichts." antwortete Sora.
"Sind wir jetzt Freunde, oder was? Du kannst mir alles sagen, ich reiß dir schon nicht den Kopf ab." meinte Frodo mit einem frechen Lächeln.
"Sam hat heute über Elben geredet, er habe von einer Elbin geträumt. Ich weiß gar nicht was das ist, ein Elb ..." antwortete Sora verlegen.
Frodo musste sie ein lautes Auflachen sichtlich verkneifen und dann sagte er zu ihr: "Schon gut, ich erkläre es dir wenn wir unten beim Brandywein sind." Und er dachte sich weiter im Kopf: "Damit ich mir ein paar Sätze zurechtlegen kann, die sich ansatzweise nach Bilbos anhören ..."
Sie waren schon bis zum Mittag gelaufen und hatten am Brandyweinufer gegessen, als Frodo geradewegs auf ein Boot zuging.
"Herr Froodoo?", fragte Sora, "müssen wir mit so ´nem Ding fahren?"
"Warum nicht?! Wir fahren rüber und gehen ein bisschen in den Alten Wald!", meinte er.
"Ist ja nicht so, dass ich kein Wasser oder Flüsse mag, aber ich kann doch noch gar nicht schwimmen und deshalb ... was ist wenn das Boot umkippt. Papa hat mir solche Geschichten erzählt, da wage ich es gar nicht in ein Boot zu steigen!!!", sagte Sora etwas ängstlich.
"Du brauchst keine Angst zu haben. Vertraust du mir?", fragte Frodo, stieg ins Boot und hielt Sora seine Hand hin.
"Ja." antwortete sie schnell und stieg ins Boot.
Eine Weile war es still doch dann ergriff Frodo das Wort, zuerst in nachdenklichem Ton als spräche er mit sich selbst, aber dann hatte er wohl doch die richtigen Worte gefunden: "Also Elben sind das schönste und lieblichste was man wohl je sehen kann, sie sehen schön aus, meist blond und haben blaue Augen, sie sprechen eine schwere Sprache aber man versteht vielleicht doch den Sinn eines Liedes oder Gedichtes, weil ihr Stimme so unendlich schön und rein sind. ...
Aber ich schätze das wird ihnen auch nicht gerecht."
Sora starrte ihn an ...
"Was!?", fragte er.
"Du ... kann es sein das du in eine Elbin verliebt bist?", fragte sie.
"Ähm ... was!? Nein natürlich nicht ... ich habe noch nie in meinem Leben wirkliche Elben gesehen, aber Bilbo. Vielleicht solltest du ihn noch mal genau fragen." antwortete Frodo, "wieso fragst du so was?"
"Weißt du was ... du bist mein bester Freund ... wenn ich groß bin werde ich dich heiraten." sagte Sora bestimmt.
Frodo grinste: "Wie lange wohl noch?"
Einige Stunden später legten sie am Ufer des Alten Waldes an, wo Bockland begann. Die Brandybocks wohnten zwar nicht direkt im Alten Wald aber als komisch galten sie trotzdem.
Frodo half Sora aus dem Boot und nahm sie an die Hand.
"Weißt du was, wir sollten viel öfter so was machen, du sollst nicht soviel arbeiten, das kannst du noch genug wenn du erwachsen bist." meinte Frodo.
"Ist schon gut, ich mache es gerne. Ist jeden Falls besser als diese Rosiel ständig dabei haben zumüssen, sie nervt so!!!", sagte Sora schnell.
"Das heißt doch nicht das wir uns nicht mehr so oft sehen, du sollst nur nicht mehr arbeiten!", sagte Frodo.
Sora blieb mit einem Mal stehen.
"Was ist?", fragte Frodo.
"Ich bin einverstanden ... aber ... hörst du nicht das da was weint?", fragte Sora.
"Wie?", fragte Frodo.
Sora gab aber gar keine Antwort mehr sondern rannte schnurstracks in den Alten Wald, Frodo folgte ihr hastig. Die beiden Hobbits liefen weiter bis sie ein, auf einem Baumstumpf sitzendes Mädchen vorfanden. Sie hatte spitze Ohren und kleine Füße, definitiv war dies kein Elb.
Akt 2:
Bruchtal
Das Volk von Elrond in Bruchtal sind die Elben, unsterblich und schön, die Heimat des Abendsterns Arwen und ihrer Geschwister. Elrond hatte vier Kinder, die beiden ältesten waren seine Söhne Elrohir und Elladan, seine beiden Töchter waren Arwen, der Abendstern und Arien. Arien war klein und hatte das zarte alter von sieben Jahren, was für diese Zeit äußerst merkwürdig war. Aber zu Ariens Charakter äußerte sich keiner der Elben gern, sie war aufgewühlt und ständig zu Streichen aufgelegt, quirlig und hatte keinerlei elbische Manieren.
Es war der erste Januar und Arwen war erst vor wenigen Wochen aus Lothlórien zurückgekehrt.
"Arwen.....!!!......Arwen! Es ist schon zehn, wir müssen mit Vater weg!!", quietschte Arien.
Arwen schreckt auf: "Zehn!?! Ich muss los! Verdammtes Date!!! Ich muss zu Glorfindel ... wir sehen uns später!", sagte Arwen.
"Ein Date? Mit Glorfindel? Schon wieder?", fragte Arien patzig doch zögerte sie einen Moment lang und sagte, "ach wenn du unbedingt meinst, dann geh doch!"
"Von dir lasse ich mich auch nicht aufhalten, Arien." antwortete Arwen und schnappte sich ihr Pferd. Das selbe tat auch Arien und folgte ihr leide und unauffällig.
"Ein neues Kapitel für "Vom Winde vergrault" armer Glorfindel ... der kann einem irgendwie leid tun!", dachte sich Arien und als Arwen ein paar Meter vor ihr, ihr Pferd zum stehen brachte und aufgeregt mit Glorfindel redete, versteckte sich Arien in einem Gebüsch.
"Tut mir leid Glorfindel, bin zu spät!", sagte Arwen.
"Wie immer, ich habe mich schon daran gewöhnt!", meinte der blonde Elb.
"Worum geht es dieses Mal. Hast du dich immer noch nicht mit meiner Meinung abgefunden?", fragte Arwen gelangweilt.
"Es geht um Arien. Sie hat doch Narya nicht wahr?", fragte Glorfindel.
"Ja. Der Ring. Was ist damit?", fragte sie.
"Nun ... die Elfen sind hier. Sie haben den Befehl erhalten alles nach den großen Ringen der Elben abzusuchen. Arien ist in großer Gefahr!", meinte Glorfindel.
"Elfen. Du sprichst von ... Morfallas Elfen? Du weißt das diese Dinger die reinste Ausgeburt der Fantasie ist? Ein Kindermärchen den man kleinen Mädchen erzählt damit sie ja ruhig sind. Ich glaube du meinst andere Wesen, so was wie Orks. Und ich sage dir, Ariens Ring wird sicher in Bruchtal verwart." meinte Arwen.
Glorfindel war sichtlich empört: "Du willst das Leben deiner Schwester riskieren!"
"Glorfindel. Eines müsste dir jawohl klar sein. Eigentlich weiß es ganz Bruchtal. Celebrain ist schon seid langem Tod und dir ist sicher nicht entgangen das Arien erst sieben Jahre alt ist. Mein Vater hat sie zu uns gebracht und nun lebt sie bei uns. Meine Großmutter hat sie meinem Vater übergeben. Ihre richtigen Eltern sind Lúthien und Beren!", sagte Arwen.
Arien hatte natürlich alles gehört und Arwens reden wollte sie sofort ein Ende setzen und sprang wütend aus ihrem Gebüsch.
"Lügnerin!!! Von wegen nicht deine Schwester!!! Und bist total gemein!!!", schrie sie und sprang auf Celedol, ihr Pferd. Sie ritte so schnell sie konnte und ließ die anderen beiden alleine stehen.
"Arien!!!!", riefen beide Elben wie aus einem Munde.
Arien hörte sie gar nicht mehr, eigentlich ritt sie viel zu schnell und das merkte sie als sie vom Pferd stürzte und in den Dreck fiel. Der Aufprall war hart, so dass Arien eine Weile still auf der Erde lag. Sie dachte an ihrer Schwester Worte und begann zu weinen. Sie war überall mit Staub bedeckt und ihr Handrücken war ganz blutig von einer Schürfwunde und es brannte.
Arien ergriff die Kette um ihren Hals und betrachtete den silbernen Ring mit den feuerroten Stein in der Mitte.
"Narya ein Geschenk von Mutter?...Soll das denn alles eine Lüge gewesen sein? Ich bin nicht ein Elb aus Imladris?", fragte sie sich. Sie stand auf und betrachtete ihr grünes Kleid, das nun die Farbe von verwelktem Moos hatte.
"Sieht ja nicht wie eine feine Dame aus ... ich muss doch wieder nach Hause ...", jammerte sie und sah sich um.
Ihr wurde nun bewusst dass sie ganz alleine war im Alten Wald war. Sie ging ganz entschlossen los, um aus diesem Wald wieder heraus zu finden.
Die Sonne stand schon hoch im Westen, doch Glorfindel und Arwen fanden Arien nicht.
"Wir müssen nun zurück und deinem Vater alles erzählen. Hat keinen Sinn zu zweit zuu suchen, der Wald ist zu groß", meinte Glorfindel.
Arwen nickte und so ritten sie zurück nach Bruchtal, schnell kamen sie an.
Arwen schnellte in Elronds Zimmer, er war gerade im Gespräch mit Thranduil.
"Entschuldigt bitte mein Eindringen. Vater, Arien ist verschwunden." berichtete Arwen.
"Was!? Wohin?", fragte Elrond.
Glorfindel trat vor: "Das wissen wir nicht, wir wussten auch nicht, dass sie uns die ganze Zeit gefolgt war. So ... war es auch unvermeidlich das sie erfährt das sie nicht zum Imladris - Volk gehört."
"Sie weiß das von Lúthien und Beren? Das ist nicht gut ... spinnt ihr?! Thranduil, der Rat ist in zwei Wochen. Ich erwarte Euer und Eures Sohnes Eintreffen!", sagte Elrond.
"Wir werden dort sein." antwortete Thranduil und machte sich auf den Weg in sein Reich während Elrond sich mit Glorfindel und seinen Söhnen in den Alten Wald aufmachte. Arwen blieb in Bruchtal um zu vermeiden, dass sie sich irgendwie verpassen könnten. Und so begann die Suche nach Arien als die Sonne zu sinken begann.
Arien aber fand keinen Weg aus dem düsteren Wald und war so verzweifelt dass sie sich weinend auf einem Baumstumpf niederließ. Sie war sich ganz sicher, dass ihre lauten Schluchzer höchstens von den Tieren und Bäumen des Waldes gehört werden konnte. Sie merkte in ihrem Weinen nicht einmal, dass plötzlich etwas vor ihr stand.
"Hör doch bitte auf zu weinen." sagte eine Stimme.
Arien dachte sie höre nicht recht und sah auf. Sie erblickte ein freundlich lächelndes Mädchen mit dunkelblondem Haar. Die Elbin wischte sich die Tränen weg.
"So ist es gut. Einen solch schönen Tag beendet man nicht mit Tränen." sagte sie.
Nun traf noch einer ein. Er hatte braunes Lockenhaar und tief wasserblaue Augen, er hatte wie das Mädchen etwas zu groß geratene Füße, mit Haaren und der Junge war nur zwei Köpfe größer als das Mädchen. Sie konnte ihr Staunen gar nicht mehr verbergen, sie hatte zwar von ihrem Vater vom kleinen Volk gehört, doch einen Hobbit hat sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.
"Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?", fragte Sora.
Arien schüttelte den Kopf: "Ich hab mich verirrt!"
"Du bist eine vom schönen Volk, nicht wahr? Wie ist dein Name und wo ist dein Heim?", fragte Frodo als er näher kam.
Akt 3:
Auenländische Gesellschaft
"Mein Name ist Arien Elronds Tochter. Ich habe bisher in Imladris gewohnt, aber als ich mich mir meiner Schwester gestritten habe, bin ich zu schnell auf Celedol geritten und der hat mich dann abgeworfen. Wie komme ich wieder nach Hause?", sagte Arien.
Sora setzte sich neben das Mädchen und fragte: "Wieso hast du dich denn mit deiner Schwester gestritten?"
"Meine Schwester sagte, dass Elrond nicht mein richtiger Vater ist. Meine Eltern sind Lúthien und Beren, aber wieso sagt sie denn so was? Elrond ist mein Papa das weiß ich doch, ich lebe mein Leben lang schon in Bruchtal!", meinte Arien.
Frodo mischte sich nun ein: "Das ist so wie bei mir. Arien ich wohne bei meinem Onkel weil meine Mutter und mein Vater gestorben sind, als ich noch ganz klein war. Zuerst lebte ich in Bockland im Brandyschloss doch dann vor fünf Jahren hat Bilbo mich adoptiert. Komm kleine Elbin. Wir nehmen dich mit nach Beutelsend. Mein Onkel Bilbo hat sogar Kontakt zu Bruchtal und wird Elrond sicherlich benachrichtigen. Kommt jetzt schnell dann sind wir heute noch zu Hause!"
Und die drei Reisenden schafften es wirklich schnell nach Hause zu kommen, allerdings erst in der 2. Stunde des neuen Tages. Bilbo war sehr überrascht, dass Frodo und Sora schon so früh zurückkehrten, denn er erwartete ihr Eintreffen erst gegen Abend dieses Tages.
"Nanu, und wen habt ihr da mitgebracht?", fragte Bilbo.
Arien trat vor und machte einen kleinen Knicks.
"Mein Name ist Arien. Ich komme aus Bruchtal und habe mich im Alten Wald verirrt." antwortete Arien.
Bilbo wandte sich an Frodo: "Jetzt richte schnell zwei Betten für die beiden her. Hamfast wird um diese Zeit nicht mehr auf sein und er erwartet Sora auch erst diesen Abend wieder bei sich."
"Sofort, das haben wir gleich." sagte Frodo und bereitete alles vor.
Arien sah sich in Beutelsend um: "Erwachsene Elben passen hier gar nicht rein. Ihr seid wirkliche, echte Hobbits. Zu Hause glaubt mir das keiner!"
Sora lächelte: "Also ich sehe auch zum aller ersten Mal eine Elbin. Du bist wunderschön, obwohl du noch ein Kind bist."
"Danke." sagte Arien und wurde leicht rot, "wie alt bist du eigentlich?"
"Noch sieben. Ich werde am "Überlithe" acht Jahre, und du?", antwortete Sora.
"Ich bin genauso alt wie du, ich werde aber am vierundzwanzigstem des letzten Monats acht." antwortete Arien.
Dieser Abend wurde auch nicht mehr älter, denn die beiden Kinder schliefen schon nach einer kleinen Weile auf dem Sofa ein. Frodo legte die beiden in die hergerichteten Betten und ging dann auch gemeinsam mit Bilbo zur Nachtruhe.
Am nächsten, oder auch diesen Morgen, waren die Einwohner Beutelsends erst sehr spät auf den Beinen. Alle vier übersprangen das Frühstück und aßen gleich zu Mittag, aber Arien aß im Vergleich zu den Hobbits kaum etwas.
"Bist du schon satt?", fragte Sora.
"In Bruchtal gelte ich als Vielfrass. Normalerweise essen Elben auch gar nicht viel." antwortete Arien.
"Na gut ist das nicht." meinte Sora.
"Ich habe Elrond bescheid gesagt. Er hatte sich schon große Sorgen gemacht, aber jetzt wo ich ihm gesagt habe, das Glóin bald kommen wird, um dich zurück nach Bruchtal zu bringen ist er sicherlich ganz beruhigt." meinte Bilbo.
"Das ging so schnell?", fragte Frodo.
"Luftpost natürlich. Funktioniert in nur ein paar Stunden." antwortete er.
"Das ist sehr nett von Ihnen. Hätte eben nicht so schnell auf Celedol reiten dürfen, ich darf noch nicht so schnell auf ihm reiten. Vor drei Monaten habe ich ihn bekommen, ich habe ihn noch nicht richtig unter Kontrolle." meinte Arien.
"Mach dir keine Gedanken mehr darüber. Gleich werde ich dich meinen Bruder, und den anderen vorstellen", meinte Sora.
"Halt." warf Frodo ein, "wie geht es deiner Hand?"
Arien lächelte: "Ist okay, tut fast überhaupt nicht mehr weh."
Das Mittagessen ging also relativ schnell vorüber und verabschiedete sich einstweilen von den Beutlins und lief zum Beutelhaldenweg 3, den ganzen Bühl hinauf, stellte Arien ihren Geschwistern und ihrem Vater vor und erzählte alles was sie Gestern erlebt hatte.
"Das ist ja eine ganz große Sache für dich kleines Elbenkind. Und wenn du dann bis Morgen bleiben kannst, gehst du sicherlich auf unser Neujahresfest nicht wahr?", sagte Ham.
"Neujahr? Rechnet ihr euer Jahr anders?", fragte Arien.
"Anders als der Rest der ganzen Welt und das ist auch gut so." antwortete Sam mit einem Grinsen.
Sora nickte: "Und wir gehen nicht nur hin, wir helfen jetzt auch schön bei den Vorbereitungen."
Sora nahm Arien an ihre Hand und dann liefen sie zu der großen Festwiese. Beide Kinder sahen die Wieso erstaunt an, besonders Arien, alles war bunt geschmückt (aber nicht zu heftig) und eine große Bühne war aufgebaut. Von weitem kam ein Mädchen mit schwarzer Lockenpracht angerannt: es war ohne Zweifel Rosiel Gutkind.
"Sora ich habe ja gewusst das du doch noch bei den Vorreitungen hilfst, ich bin ja so froh, oh und wer ist dieses Mädel da neben dir, eine neue Freundin nicht wahr, die sieht ja echt flott aus, vor allem diese Ohren sind voll cool." plapperte Rosiel.
Arien war sehr überrascht, wie man mit einem Satz so viel reden konnte, dass ein ganzer Roman ausgefüllt werden konnte. Arien fing sich aber gleich wieder und stellte sich wie gewohnt vor: "Mein Name ist Arien Elronds Tochter. Ich komme aus Bruchtal und bin eine Elbin."
"Na so was, komm ich muss dich sofort Meriadoc und den anderen vorstellen!", rief Rosiel und zog Arien hinter sich her bis sie auf drei andere Hobbits trafen, "darf ich den Elben hier vorstellen, Sora hat sie mitgebracht, das Mädchen heißt Arien und kommt aus Bruchtal, das ist´ n Ding oder? Ein Elb verläuft sich in unser Auenland."
"Ich bin Meriadoc Brandybock, aber eigentlich sagen hier alle nur Merry zu mir." sagte der junge Merry Brandybock.
Ein anderer Hobbit, der Merry ziemlich ähnlich sah stellte sich nach ihm vor: "Und ich bin Peregrin Tuk. Du kannst aber wie alle anderen Pippin zu mir sagen!"
Ein Mädchen mit braunen Korkenzieherlocken sagte mit elbengleicher Stimme: "Mein Name ist Rose Kattun. Es freut mich dich kennen zu lernen."
"Es freut mich euch alle kennen zu lernen. Sora hat mir schon von euch erzählt, und nur gutes. Ich bin froh dass ich mich im Alten Wald verlief!", antwortete Arien.
"Nein, nicht!!!", warf Sora ein als sie dazukam.
Es war aber schon zu spät, die anderen Hobbits hatten das Wort Alter Wald schon registriert und fragten alle gleichzeitig mit lauter Stimme: "Alter Wald?"
Und Rose wandte sich an Sora: "Sora wart ihr etwa im Alten Wald?" Und sie hörte sich wirklich besorgt an.
"Nicht direkt im Alten Wald. Wir sind nur dran vorbei gegangen und als ich Arien hörte bin ich eben reingelaufen, um ihr zu helfen!", sagte Sora, "macht euch keine Sorgen, selbst wenn wir im Alten Wald gewesen wären. Herr Frodo hätte mich doch beschützt."
"Es gibt aber Dinge, gegen die nicht mal dein Herr Frodo was ausrichten kann." mischte sich Rosiel ein.
"Vor allem vor den Bäumen muss man sich fürchten!", meinte Rose.
Sora und Arien sagten kein Wort mehr, und noch weniger wollten sie darüber nachdenken, was ihnen alles hätte passieren können, aber dann hörten sie Pippin sagen: "Wir müssen uns beeilen, Morgen Früh ist das große Fest!"
Die Hobbits machten sich an die Arbeit und nach Sonnenuntergang gingen sie alle nach Hause. Arien aber ging wieder zu den Beutlins und Sora war bei sich zu Hause.
Akt 4:
Das große Neujahresfest
Am nächsten Morgen war es wieder so ungewöhnlich warm und sonnig. Als Sora von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde, sah sie sich in ihrem hellen Zimmer um. Sie hatte geträumt, etwas finsteres, aber nun sah sie wieder das der Wind mit ihren weißen Vorhängen spielte. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und gähnte wie ein Scheunentor. Aufgeregt stand sie auf und riss die Vorhänge beiseite damit die Sonne hereinschien. Danach rannte sie schnell ins Badezimmer um sich für den Tag frisch zu machen und bereitete das Frühstück vor.
Als das Frühstück vorüber war, machte sich das Hobbitmädchen gleich wieder auf den Weg nach Beutelsend um ihre Freunde zu sehen. Den ganzen Vormittag schlugen sie an einem See tot, bis es sechzehn Uhr war, da machten sie sich auf den Weg zur Festwiese.
Als sie ankamen spielte Pippin schon mit seiner kleinen Band auf der Bühne und die anderen Hobbits aßen gutes Essen und tranken viel Bier.
"Hallo ihr drei." begrüßte Sam seine Freunde.
"Na Sam? Fragst du Rose dieses Mal ob sie mit dir tanzt?", fragte Sora.
Sam schüttelte hastig den Kopf und wurde leicht rot: "Lieber nicht."
Frodo musste lachen: "Unser Sam, noch immer in das Fräulein Rose verliebt."
"Das ist nicht lustig, Herr Frodo. Es ist eher gesagt zum heulen. Immer wenn ich mit ihr reden will, sage ich lauter dummes Zeug und kann rein gar nichts richtig machen." jammerte Sam, "ach, wo wir gerade beim tanzen sind...wirst du denn dieses Mal tanzen? Pippin hat mir geflüstert du hast viel von Rose gelernt."
"Ja stimmt schon, aber nein. Ich geh wieder zu Herrn Beutlin. Und höre seinen Geschichten zu." antwortete Sora lächelnd.
Das Fest kam erst gegen acht richtig in Schwung, das Abendessen war größtenteils vorüber und die meisten tanzen- wenn sie nicht gerade betrunken waren, taten sie es ziemlich richtig- und die kleinen (und etwas älteren) Hobbitkinder lauschten den Geschichten von Bilbo, der von seiner einjährigen Reise erzählte und urplötzlich wieder zurückkam.
"Und der Zauberer hatte ein Zeichen an dir Tür zu Beutelsend gemalt, so dass alle Zwerge eines Abends zu mir kamen." begann Bilbo.
"Zwerge, Herr Beutlin? Waren die auch böse, gemein und brutal zu Ihnen?", fragte Arien.
"Was brutal? Nein, sie waren so nett wie jeder andere Hobbit hier im Auenland, wenn er nicht gerade Sackheim - Beutlin mit Nachnamen heißt." antwortete Bilbo.
Die anderen Kinder waren die meiste Zeit abgelenkt, und zwar von der kleinen Arien. Noch nie hatte zuvor ein Elb bei ihnen gesessen.
"Ich merke schon, ihr wollt alle was von Elben hören." sagte Bilbo.
Arien hatte etwas Angst, dass sie jetzt von Elben erzählen sollte, denn sie wusste eigentlich gar nicht viel darüber, nur das es die meiste Zeit langweilig war. Aber ihre Angst verschwand als Bilbo mit einem Gedicht begann:
Gil-galad hieß er, der die Krohn
Der Elben trug vor Zeiten schon
Als letzter Herr auf freiem Land
Zwischen Gebirg´ und Meeresstrand
Sein Schwert war scharf und spitz sein Speer,
Sein Helm erglänzte von weit her;
Des Himmel Sterne Bild an Bild,
Strahlten von seinem Silberschild.
Seit langem klagt um ihn das Lied,
Doch niemand weiß wohin er schied.
Sein Glanz erlosch, sein Stern ward blind
In Mordor wo die Schatten sind.
"Weiter." bat Sora und die anderen Hobbitkinder nickten.
Bilbo aber schüttelte den Kopf: "Das kann ich nicht. Ich hatte es noch nicht fertig übersetzt, aber es ist das Lied, dass man Gil-galads Ende nennt. Er war ein großer unter den Elben und schied höchst wahrscheinlich auf dem Meer und ward nie mehr gesehen."
"Wenn Sie es fertig haben, würde ich es gern lernen, Herr Beutlin." sagte Sora.
"Das kannst du gerne machen. Arien, ich habe von Glóin eine Antwort erhalten. Er wird bald kommen und dich nach Hause bringen. Elrond weiß es und er freut sich schon darauf dich wieder zu sehen." meinte Bilbo.
Plötzlich tauchte Pippin auf und stupste Sora an.
"Hast du es vergessen Sora? Du darfst es doch machen!", flüsterte Pippin.
"Pippin!!! Oh Gott sei Dank hast du mich geholt. Ich darf also wirklich ... oh meine Güte!", sagte Sora nun etwas nervös und sie hatte Teilweise Angst in der Stimme.
"Komm." bat Pippin.
"Und ihr seid euch sicher das ich es schaffe, ja?", fragte Sora.
Pippin legte einen Arm um Soras Schulter: "Mach dir keine Gedanken, Rose hat gesagt das du es kannst!"
Arien und Bilbo gingen auch zur Bühne.
"Was soll Sora denn machen, Herr Beutlin?", fragte Arien.
"Das Lied. Pippins Band hat nämlich ein Lied gefunden, und zuerst sollten es Rosiel oder Rose machen, aber die beiden haben dann beschlossen das Sora es machen soll, weil sie es viel besser kann." antwortete Bilbo.
Frodo kam auch dazu als das Licht gelöscht wurde und Sora nur als Schatten zu sehen war.
Sora betrachtete die Menge und bekam etwas Angst, doch draußen auf dem Platz hörte sie dann ermutigende Rufe von ihren Freunden. Das Licht wurde dann angemacht und auf Sora gerichtet, und das Mädchen zögerte nicht mehr lange obwohl die anderen - nicht mal Hamfast Gamdschie- nicht wussten, dass Sora einen Auftritt hatte, und von daher skeptisch guckten. Aber Sora begann mit ihrer kindlichen, aber nicht quietschiegen Stimme zu singen:
Ich seh dich zwischen den Bäumen
Ich warte und verstecke mich
Vielleicht willst du einfach nur träumen
Ich bin still und stör dich nicht
In der Stille der Nacht
Hab ich an dich gedacht
Und gehofft, dass ich dich wieder´ seh
Wenn der Morgen anbricht
Schenk ich dir ein Gedicht
Und wünsch´ mir das es dir gefällt
Spazieren im Park, der Tag ist noch blass
Ich warte auf dich
Die Tautropfen liegen schwer auf dem Gras
Im Morgenlicht, da seh ich dich
Wir treffen uns hier
Beim spazieren im Park
Ich lass´ die Gedanken kreisen
Und schreib sie auf ein Blatt Papier
Noch heute geht es auf die Reise
Und fliegt wie der Wind zu dir
Fang´ es auf, halt es fest
Damit es dich nie verlässt
Diese Worte gehören nur dir
Und für ewige Zeit
Wird mein Lied dich begleiten
Es wartet schon vor deiner Tür
Als sie Musik von Pippins Band wieder verstummte jubelten die Hobbits im Publikum, Sora hatte es geschafft das Publikum zu begeistern. Sie schaffte es gerade noch einen hastigen Knicks zu machen und dann wieder hinter der Bühne zu verschwinden. Pippin ging zu ihr:
"Wow, Sora das war ja Klasse!"
Er sah sie sich genau an und meinte dann mit scherzhafter Stimme: "Weißt du was ... du siehst aus wie eine Wasserleiche."
"Danke Pippin, so fühle ich mich auch. Hast du ein Glas Wasser für mich?", fragte sie mit einem erleichtertem Lächeln.
Pippin nickte, und danach gingen sie wieder zu Frodo, Rosiel und den anderen.
Das Neujahresfest war für Sora der Anfang in einer kleinen Band, doch das sollte sie erst später herausfinden.
Ein Elb im Auenland
Akt 1:
das Auenland
Es war der Tag des ersten Jul im neuen Jahr 1410 des Auenlandes. Sora Gamdschie, ein kleines Hobbitmädchen von sieben Jahren lebte mit ihrer Familie am in Hobbingen am Beutelhaldenweg 3, sie war das jüngste Kind von Hamfast Gamdschie. An ihre Mutter konnte sie sich kaum erinnern, sie starb als Sora noch ganz klein war, und trotzdem war sie immer fröhlich. Sora hatte dunkelblonde Haare und rehbraune Augen, sie war sehr gut mit den Beutlins befreundet. Oft räumte sie die Herrenbude von Beutelsend auf, während ihr großer Bruder Sam den Garten sauber hielt.
Es war ein ungewöhnlich schöner Morgen in Hobbingen, die Sonne schien in den letzten Tagen so warm, dass der Schnee schnell weggeschmolzen war und das junge Grün aus den Wiesen spross.
An diesem Morgen klingelte es an der Haustür der Gamdschies. Sora rannte aus ihrem Zimmer und die Treppe hinab in den Höhlenflur, erfreut riss sie die Tür auf. Eigentlich hatte sie nun erwartet das ein männlicher Hobbit mit dunkelbraunen Haaren und schönen blauen Augen vor der Tür stünde, doch stattdessen fand sie vor sich einen schwarzhaarigen Lockenkopf mit grünen Augen und er war alles andere, nur kein Junge. Rosiel Gutkind stand vor der Tür.
"Gu ... guten Morgen Rosiel." sagte Sora.
"Hallo Sora, sag mal, kommst du heute mit und schmückst mit die Wiese, du weißt ja, das Neujahresfest, ist doch immer so eine große Sache und außerdem ist Herr Meriadoc auch da, du weißt doch der Herr Brandybock nicht wahr ... sind ja oft genug zusammen gewesen ... und kommst du jetzt ... du musst kommen doch du kommst doch?", plapperte Rosiel.
Rosiel redete immer sehr viel und unnutzes Zeug. Ein bisschen aufgedreht und recht schnell beleidigt. Ein 15 Jahre altes Hobbitmädchen, also ist sie gerade so in die "Tweens" hineingerutscht. Sie ist schon seid einigen Monaten hinter den armen Merry Brandybock her, jeden Falls behauptet sie es, aber ihre Aussage "sie liebe ihn" hinterlässt wirklich nicht sehr viel Eindruck, und außerdem war der junge Herr Merry noch gar nicht an irgendwelchen Mädchen - und schon gar nicht an Rosiel interessiert.
"Nein, tut mir leid. Ich werde wohl rüber nach Beutelsend gehen." antwortete Sora.
"Aha. Daher weht der Wind, magst den Frodo wohl sehr gerne, was, lass dir das gesagt sein, der ist viel zu alt für dich an den kommst du nicht ran, für den bist du nur ein kleines Kind das wird nichts und das weißt du doch sicherlich auch, nicht wahr!", sagte Rosiel fast mit nur einem Atemzug.
"Was meinst du damit Rosiel? Ich habe keine Ahnung was das soll ... schließlich sagt keiner was gegen unsere Freundschaft ... das ist doch gar nicht verboten!!!", meinte Sora.
"Na ja, mach was du willst. Man sieht sich!", sagte Rosiel und machte sich auf den Weg.
Eigentlich lieben es Hobbits in Soras Alter ja noch in der Sandkiste zu spielen, klar das tut sie auch aber eher selten, die meiste Zeit ist sie doch mit Herr Frodo zusammen und lauscht in Beutelsend Herrn Bilbos Geschichten. Manchmal machten Frodo und sie auch kleine (oder auch größere) Spaziergänge und das war für die Bewohner von Hobbingen und Wasserau ein lustiger Anblick, wenn die beiden durch die Wiesen streiften, die kleine Sora, noch jung aber trotzdem schön und der ruhige Herr Frodo, meist schweigsam und zurückhaltend, Hand in Hand, und so sprachen die Hobbits von einer "zarten - platonischen - Romanze". Nur eine Familie sprach schlecht über die beiden und versuchte mit allen Mitteln die beiden in Verruf zubringen. Einmal kam sogar das Gerücht herum das Sora sehr eng mit Frodo verwandt sei, doch das legte sich schon nach einem halben Tag wieder. Die Sackheim - Beutlins hätten eine Schraube locker, hieß es dann.
Sora ging zu den Beutlins herüber und klopfte an die Tür, als sie von Bilbo eingelassen wurde, sagte Sora:
"Guten Morgen Herr Beutlin. Ich soll Samweis entschuldigen, er soll noch etwas für Vater erledigen."
"Das weiß ich schon." antwortete Bilbo und schloss hinter ihr die Tür, "geh in die Stube, Frodo wartet auf dich."
Sora tat dies und setzte sich neben Frodo.
"Was gibt´ s denn?", fragte Sora, "soll ich heute was bestimmtes erledigen?"
"Nein ... du sollst doch nicht so viel arbeiten! Wir machen heute einen längeren Ausflug, ich habe deinen Vater schon gefragt und nun würde ich gern wissen ob du auch mitkommst!", antwortete Frodo.
"Ja natürlich komme ich mit." stimmte Sora zu und sofort packte Frodo alles zusammen. Warme Decken, denn Nachts war es noch kalt, reichlich zu Essen und Trinken.
Sie gingen den ganzen Bühl hinunter und Sora war ungewöhnlich still und schien nachzudenken.
"Was ist denn mit dir? Du sagst ja so wenig ..." stellte Frodo fest.
"Ähm ... nein gar nichts, es ist nur .... na ja .... also ..... ne ist wirklich nichts." antwortete Sora.
"Sind wir jetzt Freunde, oder was? Du kannst mir alles sagen, ich reiß dir schon nicht den Kopf ab." meinte Frodo mit einem frechen Lächeln.
"Sam hat heute über Elben geredet, er habe von einer Elbin geträumt. Ich weiß gar nicht was das ist, ein Elb ..." antwortete Sora verlegen.
Frodo musste sie ein lautes Auflachen sichtlich verkneifen und dann sagte er zu ihr: "Schon gut, ich erkläre es dir wenn wir unten beim Brandywein sind." Und er dachte sich weiter im Kopf: "Damit ich mir ein paar Sätze zurechtlegen kann, die sich ansatzweise nach Bilbos anhören ..."
Sie waren schon bis zum Mittag gelaufen und hatten am Brandyweinufer gegessen, als Frodo geradewegs auf ein Boot zuging.
"Herr Froodoo?", fragte Sora, "müssen wir mit so ´nem Ding fahren?"
"Warum nicht?! Wir fahren rüber und gehen ein bisschen in den Alten Wald!", meinte er.
"Ist ja nicht so, dass ich kein Wasser oder Flüsse mag, aber ich kann doch noch gar nicht schwimmen und deshalb ... was ist wenn das Boot umkippt. Papa hat mir solche Geschichten erzählt, da wage ich es gar nicht in ein Boot zu steigen!!!", sagte Sora etwas ängstlich.
"Du brauchst keine Angst zu haben. Vertraust du mir?", fragte Frodo, stieg ins Boot und hielt Sora seine Hand hin.
"Ja." antwortete sie schnell und stieg ins Boot.
Eine Weile war es still doch dann ergriff Frodo das Wort, zuerst in nachdenklichem Ton als spräche er mit sich selbst, aber dann hatte er wohl doch die richtigen Worte gefunden: "Also Elben sind das schönste und lieblichste was man wohl je sehen kann, sie sehen schön aus, meist blond und haben blaue Augen, sie sprechen eine schwere Sprache aber man versteht vielleicht doch den Sinn eines Liedes oder Gedichtes, weil ihr Stimme so unendlich schön und rein sind. ...
Aber ich schätze das wird ihnen auch nicht gerecht."
Sora starrte ihn an ...
"Was!?", fragte er.
"Du ... kann es sein das du in eine Elbin verliebt bist?", fragte sie.
"Ähm ... was!? Nein natürlich nicht ... ich habe noch nie in meinem Leben wirkliche Elben gesehen, aber Bilbo. Vielleicht solltest du ihn noch mal genau fragen." antwortete Frodo, "wieso fragst du so was?"
"Weißt du was ... du bist mein bester Freund ... wenn ich groß bin werde ich dich heiraten." sagte Sora bestimmt.
Frodo grinste: "Wie lange wohl noch?"
Einige Stunden später legten sie am Ufer des Alten Waldes an, wo Bockland begann. Die Brandybocks wohnten zwar nicht direkt im Alten Wald aber als komisch galten sie trotzdem.
Frodo half Sora aus dem Boot und nahm sie an die Hand.
"Weißt du was, wir sollten viel öfter so was machen, du sollst nicht soviel arbeiten, das kannst du noch genug wenn du erwachsen bist." meinte Frodo.
"Ist schon gut, ich mache es gerne. Ist jeden Falls besser als diese Rosiel ständig dabei haben zumüssen, sie nervt so!!!", sagte Sora schnell.
"Das heißt doch nicht das wir uns nicht mehr so oft sehen, du sollst nur nicht mehr arbeiten!", sagte Frodo.
Sora blieb mit einem Mal stehen.
"Was ist?", fragte Frodo.
"Ich bin einverstanden ... aber ... hörst du nicht das da was weint?", fragte Sora.
"Wie?", fragte Frodo.
Sora gab aber gar keine Antwort mehr sondern rannte schnurstracks in den Alten Wald, Frodo folgte ihr hastig. Die beiden Hobbits liefen weiter bis sie ein, auf einem Baumstumpf sitzendes Mädchen vorfanden. Sie hatte spitze Ohren und kleine Füße, definitiv war dies kein Elb.
Akt 2:
Bruchtal
Das Volk von Elrond in Bruchtal sind die Elben, unsterblich und schön, die Heimat des Abendsterns Arwen und ihrer Geschwister. Elrond hatte vier Kinder, die beiden ältesten waren seine Söhne Elrohir und Elladan, seine beiden Töchter waren Arwen, der Abendstern und Arien. Arien war klein und hatte das zarte alter von sieben Jahren, was für diese Zeit äußerst merkwürdig war. Aber zu Ariens Charakter äußerte sich keiner der Elben gern, sie war aufgewühlt und ständig zu Streichen aufgelegt, quirlig und hatte keinerlei elbische Manieren.
Es war der erste Januar und Arwen war erst vor wenigen Wochen aus Lothlórien zurückgekehrt.
"Arwen.....!!!......Arwen! Es ist schon zehn, wir müssen mit Vater weg!!", quietschte Arien.
Arwen schreckt auf: "Zehn!?! Ich muss los! Verdammtes Date!!! Ich muss zu Glorfindel ... wir sehen uns später!", sagte Arwen.
"Ein Date? Mit Glorfindel? Schon wieder?", fragte Arien patzig doch zögerte sie einen Moment lang und sagte, "ach wenn du unbedingt meinst, dann geh doch!"
"Von dir lasse ich mich auch nicht aufhalten, Arien." antwortete Arwen und schnappte sich ihr Pferd. Das selbe tat auch Arien und folgte ihr leide und unauffällig.
"Ein neues Kapitel für "Vom Winde vergrault" armer Glorfindel ... der kann einem irgendwie leid tun!", dachte sich Arien und als Arwen ein paar Meter vor ihr, ihr Pferd zum stehen brachte und aufgeregt mit Glorfindel redete, versteckte sich Arien in einem Gebüsch.
"Tut mir leid Glorfindel, bin zu spät!", sagte Arwen.
"Wie immer, ich habe mich schon daran gewöhnt!", meinte der blonde Elb.
"Worum geht es dieses Mal. Hast du dich immer noch nicht mit meiner Meinung abgefunden?", fragte Arwen gelangweilt.
"Es geht um Arien. Sie hat doch Narya nicht wahr?", fragte Glorfindel.
"Ja. Der Ring. Was ist damit?", fragte sie.
"Nun ... die Elfen sind hier. Sie haben den Befehl erhalten alles nach den großen Ringen der Elben abzusuchen. Arien ist in großer Gefahr!", meinte Glorfindel.
"Elfen. Du sprichst von ... Morfallas Elfen? Du weißt das diese Dinger die reinste Ausgeburt der Fantasie ist? Ein Kindermärchen den man kleinen Mädchen erzählt damit sie ja ruhig sind. Ich glaube du meinst andere Wesen, so was wie Orks. Und ich sage dir, Ariens Ring wird sicher in Bruchtal verwart." meinte Arwen.
Glorfindel war sichtlich empört: "Du willst das Leben deiner Schwester riskieren!"
"Glorfindel. Eines müsste dir jawohl klar sein. Eigentlich weiß es ganz Bruchtal. Celebrain ist schon seid langem Tod und dir ist sicher nicht entgangen das Arien erst sieben Jahre alt ist. Mein Vater hat sie zu uns gebracht und nun lebt sie bei uns. Meine Großmutter hat sie meinem Vater übergeben. Ihre richtigen Eltern sind Lúthien und Beren!", sagte Arwen.
Arien hatte natürlich alles gehört und Arwens reden wollte sie sofort ein Ende setzen und sprang wütend aus ihrem Gebüsch.
"Lügnerin!!! Von wegen nicht deine Schwester!!! Und bist total gemein!!!", schrie sie und sprang auf Celedol, ihr Pferd. Sie ritte so schnell sie konnte und ließ die anderen beiden alleine stehen.
"Arien!!!!", riefen beide Elben wie aus einem Munde.
Arien hörte sie gar nicht mehr, eigentlich ritt sie viel zu schnell und das merkte sie als sie vom Pferd stürzte und in den Dreck fiel. Der Aufprall war hart, so dass Arien eine Weile still auf der Erde lag. Sie dachte an ihrer Schwester Worte und begann zu weinen. Sie war überall mit Staub bedeckt und ihr Handrücken war ganz blutig von einer Schürfwunde und es brannte.
Arien ergriff die Kette um ihren Hals und betrachtete den silbernen Ring mit den feuerroten Stein in der Mitte.
"Narya ein Geschenk von Mutter?...Soll das denn alles eine Lüge gewesen sein? Ich bin nicht ein Elb aus Imladris?", fragte sie sich. Sie stand auf und betrachtete ihr grünes Kleid, das nun die Farbe von verwelktem Moos hatte.
"Sieht ja nicht wie eine feine Dame aus ... ich muss doch wieder nach Hause ...", jammerte sie und sah sich um.
Ihr wurde nun bewusst dass sie ganz alleine war im Alten Wald war. Sie ging ganz entschlossen los, um aus diesem Wald wieder heraus zu finden.
Die Sonne stand schon hoch im Westen, doch Glorfindel und Arwen fanden Arien nicht.
"Wir müssen nun zurück und deinem Vater alles erzählen. Hat keinen Sinn zu zweit zuu suchen, der Wald ist zu groß", meinte Glorfindel.
Arwen nickte und so ritten sie zurück nach Bruchtal, schnell kamen sie an.
Arwen schnellte in Elronds Zimmer, er war gerade im Gespräch mit Thranduil.
"Entschuldigt bitte mein Eindringen. Vater, Arien ist verschwunden." berichtete Arwen.
"Was!? Wohin?", fragte Elrond.
Glorfindel trat vor: "Das wissen wir nicht, wir wussten auch nicht, dass sie uns die ganze Zeit gefolgt war. So ... war es auch unvermeidlich das sie erfährt das sie nicht zum Imladris - Volk gehört."
"Sie weiß das von Lúthien und Beren? Das ist nicht gut ... spinnt ihr?! Thranduil, der Rat ist in zwei Wochen. Ich erwarte Euer und Eures Sohnes Eintreffen!", sagte Elrond.
"Wir werden dort sein." antwortete Thranduil und machte sich auf den Weg in sein Reich während Elrond sich mit Glorfindel und seinen Söhnen in den Alten Wald aufmachte. Arwen blieb in Bruchtal um zu vermeiden, dass sie sich irgendwie verpassen könnten. Und so begann die Suche nach Arien als die Sonne zu sinken begann.
Arien aber fand keinen Weg aus dem düsteren Wald und war so verzweifelt dass sie sich weinend auf einem Baumstumpf niederließ. Sie war sich ganz sicher, dass ihre lauten Schluchzer höchstens von den Tieren und Bäumen des Waldes gehört werden konnte. Sie merkte in ihrem Weinen nicht einmal, dass plötzlich etwas vor ihr stand.
"Hör doch bitte auf zu weinen." sagte eine Stimme.
Arien dachte sie höre nicht recht und sah auf. Sie erblickte ein freundlich lächelndes Mädchen mit dunkelblondem Haar. Die Elbin wischte sich die Tränen weg.
"So ist es gut. Einen solch schönen Tag beendet man nicht mit Tränen." sagte sie.
Nun traf noch einer ein. Er hatte braunes Lockenhaar und tief wasserblaue Augen, er hatte wie das Mädchen etwas zu groß geratene Füße, mit Haaren und der Junge war nur zwei Köpfe größer als das Mädchen. Sie konnte ihr Staunen gar nicht mehr verbergen, sie hatte zwar von ihrem Vater vom kleinen Volk gehört, doch einen Hobbit hat sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen.
"Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?", fragte Sora.
Arien schüttelte den Kopf: "Ich hab mich verirrt!"
"Du bist eine vom schönen Volk, nicht wahr? Wie ist dein Name und wo ist dein Heim?", fragte Frodo als er näher kam.
Akt 3:
Auenländische Gesellschaft
"Mein Name ist Arien Elronds Tochter. Ich habe bisher in Imladris gewohnt, aber als ich mich mir meiner Schwester gestritten habe, bin ich zu schnell auf Celedol geritten und der hat mich dann abgeworfen. Wie komme ich wieder nach Hause?", sagte Arien.
Sora setzte sich neben das Mädchen und fragte: "Wieso hast du dich denn mit deiner Schwester gestritten?"
"Meine Schwester sagte, dass Elrond nicht mein richtiger Vater ist. Meine Eltern sind Lúthien und Beren, aber wieso sagt sie denn so was? Elrond ist mein Papa das weiß ich doch, ich lebe mein Leben lang schon in Bruchtal!", meinte Arien.
Frodo mischte sich nun ein: "Das ist so wie bei mir. Arien ich wohne bei meinem Onkel weil meine Mutter und mein Vater gestorben sind, als ich noch ganz klein war. Zuerst lebte ich in Bockland im Brandyschloss doch dann vor fünf Jahren hat Bilbo mich adoptiert. Komm kleine Elbin. Wir nehmen dich mit nach Beutelsend. Mein Onkel Bilbo hat sogar Kontakt zu Bruchtal und wird Elrond sicherlich benachrichtigen. Kommt jetzt schnell dann sind wir heute noch zu Hause!"
Und die drei Reisenden schafften es wirklich schnell nach Hause zu kommen, allerdings erst in der 2. Stunde des neuen Tages. Bilbo war sehr überrascht, dass Frodo und Sora schon so früh zurückkehrten, denn er erwartete ihr Eintreffen erst gegen Abend dieses Tages.
"Nanu, und wen habt ihr da mitgebracht?", fragte Bilbo.
Arien trat vor und machte einen kleinen Knicks.
"Mein Name ist Arien. Ich komme aus Bruchtal und habe mich im Alten Wald verirrt." antwortete Arien.
Bilbo wandte sich an Frodo: "Jetzt richte schnell zwei Betten für die beiden her. Hamfast wird um diese Zeit nicht mehr auf sein und er erwartet Sora auch erst diesen Abend wieder bei sich."
"Sofort, das haben wir gleich." sagte Frodo und bereitete alles vor.
Arien sah sich in Beutelsend um: "Erwachsene Elben passen hier gar nicht rein. Ihr seid wirkliche, echte Hobbits. Zu Hause glaubt mir das keiner!"
Sora lächelte: "Also ich sehe auch zum aller ersten Mal eine Elbin. Du bist wunderschön, obwohl du noch ein Kind bist."
"Danke." sagte Arien und wurde leicht rot, "wie alt bist du eigentlich?"
"Noch sieben. Ich werde am "Überlithe" acht Jahre, und du?", antwortete Sora.
"Ich bin genauso alt wie du, ich werde aber am vierundzwanzigstem des letzten Monats acht." antwortete Arien.
Dieser Abend wurde auch nicht mehr älter, denn die beiden Kinder schliefen schon nach einer kleinen Weile auf dem Sofa ein. Frodo legte die beiden in die hergerichteten Betten und ging dann auch gemeinsam mit Bilbo zur Nachtruhe.
Am nächsten, oder auch diesen Morgen, waren die Einwohner Beutelsends erst sehr spät auf den Beinen. Alle vier übersprangen das Frühstück und aßen gleich zu Mittag, aber Arien aß im Vergleich zu den Hobbits kaum etwas.
"Bist du schon satt?", fragte Sora.
"In Bruchtal gelte ich als Vielfrass. Normalerweise essen Elben auch gar nicht viel." antwortete Arien.
"Na gut ist das nicht." meinte Sora.
"Ich habe Elrond bescheid gesagt. Er hatte sich schon große Sorgen gemacht, aber jetzt wo ich ihm gesagt habe, das Glóin bald kommen wird, um dich zurück nach Bruchtal zu bringen ist er sicherlich ganz beruhigt." meinte Bilbo.
"Das ging so schnell?", fragte Frodo.
"Luftpost natürlich. Funktioniert in nur ein paar Stunden." antwortete er.
"Das ist sehr nett von Ihnen. Hätte eben nicht so schnell auf Celedol reiten dürfen, ich darf noch nicht so schnell auf ihm reiten. Vor drei Monaten habe ich ihn bekommen, ich habe ihn noch nicht richtig unter Kontrolle." meinte Arien.
"Mach dir keine Gedanken mehr darüber. Gleich werde ich dich meinen Bruder, und den anderen vorstellen", meinte Sora.
"Halt." warf Frodo ein, "wie geht es deiner Hand?"
Arien lächelte: "Ist okay, tut fast überhaupt nicht mehr weh."
Das Mittagessen ging also relativ schnell vorüber und verabschiedete sich einstweilen von den Beutlins und lief zum Beutelhaldenweg 3, den ganzen Bühl hinauf, stellte Arien ihren Geschwistern und ihrem Vater vor und erzählte alles was sie Gestern erlebt hatte.
"Das ist ja eine ganz große Sache für dich kleines Elbenkind. Und wenn du dann bis Morgen bleiben kannst, gehst du sicherlich auf unser Neujahresfest nicht wahr?", sagte Ham.
"Neujahr? Rechnet ihr euer Jahr anders?", fragte Arien.
"Anders als der Rest der ganzen Welt und das ist auch gut so." antwortete Sam mit einem Grinsen.
Sora nickte: "Und wir gehen nicht nur hin, wir helfen jetzt auch schön bei den Vorbereitungen."
Sora nahm Arien an ihre Hand und dann liefen sie zu der großen Festwiese. Beide Kinder sahen die Wieso erstaunt an, besonders Arien, alles war bunt geschmückt (aber nicht zu heftig) und eine große Bühne war aufgebaut. Von weitem kam ein Mädchen mit schwarzer Lockenpracht angerannt: es war ohne Zweifel Rosiel Gutkind.
"Sora ich habe ja gewusst das du doch noch bei den Vorreitungen hilfst, ich bin ja so froh, oh und wer ist dieses Mädel da neben dir, eine neue Freundin nicht wahr, die sieht ja echt flott aus, vor allem diese Ohren sind voll cool." plapperte Rosiel.
Arien war sehr überrascht, wie man mit einem Satz so viel reden konnte, dass ein ganzer Roman ausgefüllt werden konnte. Arien fing sich aber gleich wieder und stellte sich wie gewohnt vor: "Mein Name ist Arien Elronds Tochter. Ich komme aus Bruchtal und bin eine Elbin."
"Na so was, komm ich muss dich sofort Meriadoc und den anderen vorstellen!", rief Rosiel und zog Arien hinter sich her bis sie auf drei andere Hobbits trafen, "darf ich den Elben hier vorstellen, Sora hat sie mitgebracht, das Mädchen heißt Arien und kommt aus Bruchtal, das ist´ n Ding oder? Ein Elb verläuft sich in unser Auenland."
"Ich bin Meriadoc Brandybock, aber eigentlich sagen hier alle nur Merry zu mir." sagte der junge Merry Brandybock.
Ein anderer Hobbit, der Merry ziemlich ähnlich sah stellte sich nach ihm vor: "Und ich bin Peregrin Tuk. Du kannst aber wie alle anderen Pippin zu mir sagen!"
Ein Mädchen mit braunen Korkenzieherlocken sagte mit elbengleicher Stimme: "Mein Name ist Rose Kattun. Es freut mich dich kennen zu lernen."
"Es freut mich euch alle kennen zu lernen. Sora hat mir schon von euch erzählt, und nur gutes. Ich bin froh dass ich mich im Alten Wald verlief!", antwortete Arien.
"Nein, nicht!!!", warf Sora ein als sie dazukam.
Es war aber schon zu spät, die anderen Hobbits hatten das Wort Alter Wald schon registriert und fragten alle gleichzeitig mit lauter Stimme: "Alter Wald?"
Und Rose wandte sich an Sora: "Sora wart ihr etwa im Alten Wald?" Und sie hörte sich wirklich besorgt an.
"Nicht direkt im Alten Wald. Wir sind nur dran vorbei gegangen und als ich Arien hörte bin ich eben reingelaufen, um ihr zu helfen!", sagte Sora, "macht euch keine Sorgen, selbst wenn wir im Alten Wald gewesen wären. Herr Frodo hätte mich doch beschützt."
"Es gibt aber Dinge, gegen die nicht mal dein Herr Frodo was ausrichten kann." mischte sich Rosiel ein.
"Vor allem vor den Bäumen muss man sich fürchten!", meinte Rose.
Sora und Arien sagten kein Wort mehr, und noch weniger wollten sie darüber nachdenken, was ihnen alles hätte passieren können, aber dann hörten sie Pippin sagen: "Wir müssen uns beeilen, Morgen Früh ist das große Fest!"
Die Hobbits machten sich an die Arbeit und nach Sonnenuntergang gingen sie alle nach Hause. Arien aber ging wieder zu den Beutlins und Sora war bei sich zu Hause.
Akt 4:
Das große Neujahresfest
Am nächsten Morgen war es wieder so ungewöhnlich warm und sonnig. Als Sora von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde, sah sie sich in ihrem hellen Zimmer um. Sie hatte geträumt, etwas finsteres, aber nun sah sie wieder das der Wind mit ihren weißen Vorhängen spielte. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und gähnte wie ein Scheunentor. Aufgeregt stand sie auf und riss die Vorhänge beiseite damit die Sonne hereinschien. Danach rannte sie schnell ins Badezimmer um sich für den Tag frisch zu machen und bereitete das Frühstück vor.
Als das Frühstück vorüber war, machte sich das Hobbitmädchen gleich wieder auf den Weg nach Beutelsend um ihre Freunde zu sehen. Den ganzen Vormittag schlugen sie an einem See tot, bis es sechzehn Uhr war, da machten sie sich auf den Weg zur Festwiese.
Als sie ankamen spielte Pippin schon mit seiner kleinen Band auf der Bühne und die anderen Hobbits aßen gutes Essen und tranken viel Bier.
"Hallo ihr drei." begrüßte Sam seine Freunde.
"Na Sam? Fragst du Rose dieses Mal ob sie mit dir tanzt?", fragte Sora.
Sam schüttelte hastig den Kopf und wurde leicht rot: "Lieber nicht."
Frodo musste lachen: "Unser Sam, noch immer in das Fräulein Rose verliebt."
"Das ist nicht lustig, Herr Frodo. Es ist eher gesagt zum heulen. Immer wenn ich mit ihr reden will, sage ich lauter dummes Zeug und kann rein gar nichts richtig machen." jammerte Sam, "ach, wo wir gerade beim tanzen sind...wirst du denn dieses Mal tanzen? Pippin hat mir geflüstert du hast viel von Rose gelernt."
"Ja stimmt schon, aber nein. Ich geh wieder zu Herrn Beutlin. Und höre seinen Geschichten zu." antwortete Sora lächelnd.
Das Fest kam erst gegen acht richtig in Schwung, das Abendessen war größtenteils vorüber und die meisten tanzen- wenn sie nicht gerade betrunken waren, taten sie es ziemlich richtig- und die kleinen (und etwas älteren) Hobbitkinder lauschten den Geschichten von Bilbo, der von seiner einjährigen Reise erzählte und urplötzlich wieder zurückkam.
"Und der Zauberer hatte ein Zeichen an dir Tür zu Beutelsend gemalt, so dass alle Zwerge eines Abends zu mir kamen." begann Bilbo.
"Zwerge, Herr Beutlin? Waren die auch böse, gemein und brutal zu Ihnen?", fragte Arien.
"Was brutal? Nein, sie waren so nett wie jeder andere Hobbit hier im Auenland, wenn er nicht gerade Sackheim - Beutlin mit Nachnamen heißt." antwortete Bilbo.
Die anderen Kinder waren die meiste Zeit abgelenkt, und zwar von der kleinen Arien. Noch nie hatte zuvor ein Elb bei ihnen gesessen.
"Ich merke schon, ihr wollt alle was von Elben hören." sagte Bilbo.
Arien hatte etwas Angst, dass sie jetzt von Elben erzählen sollte, denn sie wusste eigentlich gar nicht viel darüber, nur das es die meiste Zeit langweilig war. Aber ihre Angst verschwand als Bilbo mit einem Gedicht begann:
Gil-galad hieß er, der die Krohn
Der Elben trug vor Zeiten schon
Als letzter Herr auf freiem Land
Zwischen Gebirg´ und Meeresstrand
Sein Schwert war scharf und spitz sein Speer,
Sein Helm erglänzte von weit her;
Des Himmel Sterne Bild an Bild,
Strahlten von seinem Silberschild.
Seit langem klagt um ihn das Lied,
Doch niemand weiß wohin er schied.
Sein Glanz erlosch, sein Stern ward blind
In Mordor wo die Schatten sind.
"Weiter." bat Sora und die anderen Hobbitkinder nickten.
Bilbo aber schüttelte den Kopf: "Das kann ich nicht. Ich hatte es noch nicht fertig übersetzt, aber es ist das Lied, dass man Gil-galads Ende nennt. Er war ein großer unter den Elben und schied höchst wahrscheinlich auf dem Meer und ward nie mehr gesehen."
"Wenn Sie es fertig haben, würde ich es gern lernen, Herr Beutlin." sagte Sora.
"Das kannst du gerne machen. Arien, ich habe von Glóin eine Antwort erhalten. Er wird bald kommen und dich nach Hause bringen. Elrond weiß es und er freut sich schon darauf dich wieder zu sehen." meinte Bilbo.
Plötzlich tauchte Pippin auf und stupste Sora an.
"Hast du es vergessen Sora? Du darfst es doch machen!", flüsterte Pippin.
"Pippin!!! Oh Gott sei Dank hast du mich geholt. Ich darf also wirklich ... oh meine Güte!", sagte Sora nun etwas nervös und sie hatte Teilweise Angst in der Stimme.
"Komm." bat Pippin.
"Und ihr seid euch sicher das ich es schaffe, ja?", fragte Sora.
Pippin legte einen Arm um Soras Schulter: "Mach dir keine Gedanken, Rose hat gesagt das du es kannst!"
Arien und Bilbo gingen auch zur Bühne.
"Was soll Sora denn machen, Herr Beutlin?", fragte Arien.
"Das Lied. Pippins Band hat nämlich ein Lied gefunden, und zuerst sollten es Rosiel oder Rose machen, aber die beiden haben dann beschlossen das Sora es machen soll, weil sie es viel besser kann." antwortete Bilbo.
Frodo kam auch dazu als das Licht gelöscht wurde und Sora nur als Schatten zu sehen war.
Sora betrachtete die Menge und bekam etwas Angst, doch draußen auf dem Platz hörte sie dann ermutigende Rufe von ihren Freunden. Das Licht wurde dann angemacht und auf Sora gerichtet, und das Mädchen zögerte nicht mehr lange obwohl die anderen - nicht mal Hamfast Gamdschie- nicht wussten, dass Sora einen Auftritt hatte, und von daher skeptisch guckten. Aber Sora begann mit ihrer kindlichen, aber nicht quietschiegen Stimme zu singen:
Ich seh dich zwischen den Bäumen
Ich warte und verstecke mich
Vielleicht willst du einfach nur träumen
Ich bin still und stör dich nicht
In der Stille der Nacht
Hab ich an dich gedacht
Und gehofft, dass ich dich wieder´ seh
Wenn der Morgen anbricht
Schenk ich dir ein Gedicht
Und wünsch´ mir das es dir gefällt
Spazieren im Park, der Tag ist noch blass
Ich warte auf dich
Die Tautropfen liegen schwer auf dem Gras
Im Morgenlicht, da seh ich dich
Wir treffen uns hier
Beim spazieren im Park
Ich lass´ die Gedanken kreisen
Und schreib sie auf ein Blatt Papier
Noch heute geht es auf die Reise
Und fliegt wie der Wind zu dir
Fang´ es auf, halt es fest
Damit es dich nie verlässt
Diese Worte gehören nur dir
Und für ewige Zeit
Wird mein Lied dich begleiten
Es wartet schon vor deiner Tür
Als sie Musik von Pippins Band wieder verstummte jubelten die Hobbits im Publikum, Sora hatte es geschafft das Publikum zu begeistern. Sie schaffte es gerade noch einen hastigen Knicks zu machen und dann wieder hinter der Bühne zu verschwinden. Pippin ging zu ihr:
"Wow, Sora das war ja Klasse!"
Er sah sie sich genau an und meinte dann mit scherzhafter Stimme: "Weißt du was ... du siehst aus wie eine Wasserleiche."
"Danke Pippin, so fühle ich mich auch. Hast du ein Glas Wasser für mich?", fragte sie mit einem erleichtertem Lächeln.
Pippin nickte, und danach gingen sie wieder zu Frodo, Rosiel und den anderen.
Das Neujahresfest war für Sora der Anfang in einer kleinen Band, doch das sollte sie erst später herausfinden.
