åØ,Kapitel
8:
Dramatischer Anfang
Akt 1:
Mit Haldir in den Wäldern
Haldir war noch immer nicht von seinem plagenden Job erlöst worden. Und er hasste seine Arbeit, obwohl er ja eigentlich nicht viel zutun hatte, da Arien meistens sowieso nur mit Galadriel Geschichte studierte.
Er hatte auch schon oft Unterstützung von Legolas bekommen, aber das Meiste hatte sowieso er zutun, nicht etwa Arwen, wie sie es zuerst immer wollte, sie hatte immer ganz andere Dinge im Kopf gehabt.
Jedenfalls war es für Haldir nun eine Art Gewohnheit geworden, alle zwei bis drei Wochen mal einen Tag zusammen mit der jungen Arien zu verbringen.
Die Elben nannten sie nun schon Arien Silith (Sindarin: mit silbernen oder weißem Licht strahlen), denn immer wenn sie durch dunkle Gänge lief, wurde es erhellt, sie war ein Calaquendi und bekam langsam einige Kräfte von Galadriel, aber unsere Arien wusste das mal wieder nicht.
An diesem Tag sollte sich allerdings alles von Grund auf verändern...
Arien erwachte diesen Morgen sehr früh, nicht bevor die ersten Sonnenstrahlen den Wald berührten, ziemlich ungewöhnlich für den meist Langschläfer. Meistens musste Galadriel um sie zum Erwachen zu bringen die Endlösung benutzen: Einen Eimer eiskaltes Wasser.
Auf jeden Fall war Arien schon lange eingeweiht, sie wartete aber noch kurz vor der großen Halle im obersten Flat und beobachtete Galadriel und Celeborn, die wieder mit Haldir sprachen.
„Nun Haldir, ich glaube du brauchst mal wieder etwas Abwechslung. Deshalb haben wir dich hier her kommen lassen."erzählte Galadriel.
„Darf ich etwa wieder meinen alten Job ausüben?", fragte Haldir voll Hoffnung, doch die sollte ihm von Celeborn schnell zunichte gemacht wurde. Dieser antwortete nämlich langsam und sachlich wie es seine Art war:
„Nicht ganz. Du sollst die junge Tinúviel in die Wälder führen. Ihr Mutter liebte die Wälder Lothlóriens ... auch wenn er damals noch nicht den Namen trug. Und sie soll nun lernen was in der Natur wichtig ist."
„Na gut, dann werde ich die junge Tinúviel eben mitnehmen." sagte Haldir etwas betrübt.
„Haldir, nehme das Pferd dass im Stall für die kleine bereit steht. Donnerhufe wird ja sonst nicht geritten."sagte Galadriel.
„Wie Ihr wünscht." sagte Haldir und ging mit angekotztem Gesicht aus dem Flat.
Als die beiden hohen Elben wieder alleine waren seufzte Galadriel tief.
„Wir versuchen verzweifelt die Krieger auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten, aber einige wehren sich schon jetzt gegen einen Teil der Zukunft."meinte sie.
„Meinst du es hat sich noch immer nichts geändert?", fragte Celeborn.
„Nein. Wir leiten lediglich eine Gegenoffensive des bevorstehenden Endes herauf. Das Schicksal jener, die eine bedeutende Rolle zu tragen haben, haben oftmals zwei Pfade die sie beschreiten können. So ist es bei Arien, so ist es sogar bei Legolas. Selbst Haldir hat zwei Möglichkeiten, sie wählen unbewusst selbst. Sie wissen nicht, dass sie die Möglichkeit haben zu wählen, doch irgendwann tun sie es und dann schreiten wir im Notfall ein und verändern die Zukunft."sagte Galadriel.
„Wir können ihre Zukunft ändern, weil du die Gabe besitzt in die Zukunft zu Blicken, und in die Herzen jener, die dir über den Weg laufen. Tiehrhaw hilft dir, steht's wirklich alles zu sehen. Du hast auch Ariens Zukunft bestimmt, aber wird sie es wirklich schaffen?", fragte Celeborn.
Galadriel lächelte:
„Du schätzt mich zu hoch, und auch den Spiegel der Valie Yavanna, denn Tiehrhaw und ich können keine Schicksale wirklich ändern. Niemand hat die Macht dazu. Man kann die Zukunft nicht ändern, man kann das Vorbestimmte nur lindern und es tritt irgendwann vielleicht etwas milder oder freundlicher, oder aber auch schrecklicher ein. Und Arien ... sie wird es nicht schaffen, in dem Krieg der uns bevorsteht, sie wird nicht schaffen, was wir uns erhofft haben. Kläglich wird sie in der Schlacht um Mittelerde fallen. Unsere wirklich Hoffnungen liegen bei den Menschen."
„Wann wird es beginnen?", fragte Celeborn.
Wieder lächelte die Hohe Frau:
„Es hat bereits begonnen. Vor langer Zeit! Und selbst ich werde vor sie Wahl gestellt, welchen Weg ich beschreiten werde. Wir haben nicht mehr viel Zeit!"
Haldir hatte sein und Ariens Pferd gesattelt und zum Ausritt klar gemacht. Beide saßen auf (Arien brauchte aber drei Anläufe, um auf Donnerhufe sitzen zu können) und ritten im lahmen Schritt los.
„Du machst das weil Galadriel dich darum bad, nicht wahr?", fragte Arien.
„Nein, weil Celeborn es wollte, nimmt sich aber nicht viel."antwortete Haldir.
„Und du willst mir jetzt die ganzen Wälder zeigen?", fragte Arien erstaunt.
„Alle, bis auf in den Wald wo niemand was zusuchen hat. Er ist verboten weißt du, nur ich und die Hohen Elben haben die Macht die dort lauernden Gefahren abzuwehren. Aber wenn du dort hereingehst, geh, bitte, ich hindere dich nicht.
Ach ja, wo wir schon dabei sind. Wenn du nicht dicht bei mir bleibst, dich verläufst, dann werden wir dich wahrscheinlich auch nicht wiederfinden."sagte Haldir trocken.
„Weil ich mich zu sehr verlaufe, oder weil du mich nicht suchst?", fragte Arien.
„Hör mal zu, ich meine wenn man die Gabe besitzt sich in Caras Galadhon zu verlaufen und sich im Alten Wald verläuft, dann kann man wohl davon ausgehen, dass man sich auch in diesem Wald verläuft." meinte Haldir ruhig.
Es ging eine Weile schweigend weiter durch den schönen Wald. Arien wurde etwas niedergeschlagen und sie empfand dieses schöne Wetter und die strahlenden Bäume nur als Hohn. Warum verdammt mussten sie denn immer streiten, keine Minute hatten sie ein ernstes und ruhiges Gespräch.
„Arwen könnte doch auch die Aufgabe für dich übernehmen, warum bittest du Galadriel nicht darum?", fragte Arien.
„Deine „Schwester", hat leider keine Zeit sich um dich zu kümmern, Arien. Sie hilft Galadriel und dem Weißen Rat im Kampf geg..." begann Haldir, er konnte sich jedoch noch rechtzeitig bremsen etwas falsches zu sagen.
„Im Kampf gegen wen?", fragte Arien neugierig.
„Halt den Mund und kümmere dich nicht weiter über Angelegenheiten, die dich nichts angehen."sagte Haldir schroff.
Arien ritt nun neben ihn, nicht mehr gut gelaunt und gar nicht mehr zu scherzen aufgelegt. Sie begann wie so oft pessimistisch zu denken, das tat sie sehr oft, und später sollte es auch so sein.
„Wohin wollen wir eigentlich genau?", fragte Arien dann mit etwas leiser Stimme.
„Dorthin wo es sicher ist, ein geweihter Ort an dem sich die große Lúthien oft aufhielt."antwortete Haldir.
„Haldir?", sagte sie nach einer kleinen Weile, und sie sprach ziemlich leise, wohl eher zu verhindern dass sie gleich losheulte, „wenn wir wieder in Lothlórien sind, werde ich Galadriel bitten, jemand anderes für mich zu finden."
Haldir sagte nichts dazu und ritt still weiter.
Arien vergrub sich nun in ihrem Gedanken, sie dachte dass Haldir sie eigentlich bis zum geht nicht mehr hasste, aber eigentlich war es gar nicht so, Arien verlor ein paar Tränen die mit ein paar leisen Geräuschen auf den Sattel des Pferdes platschten. Haldir (der wie alle Elben) sehr gute Ohren hatte wandte sich dem Mädchen zu:
„Weinst du etwa?"
Arien schüttelte den Kopf:
„Mir ist ein Käfer ins Auge geflogen!", log sie. Sie konnte gerade noch Haldirs überraschtes Gesicht sehen, als er sie fragte, doch das war jetzt wieder zu seinem stolzen und hochmütigen versteinert. Er war eben ein Elb und nicht so wie Arien gern wollte, ihr bester Freund und Draufgänger.
Nach einigen Meilen stoppte er sein Pferd. Vor den beiden erhob sich ein schlichtes Steintor, da geschliffene Tor, aus Steinstangen war mit Efeuranken umschlungen.
Haldir stieg von seinem Pferd ab und sagte dann:
"Dies ist das geheime Reich der Lúthien. Nur ihre Verwandten haben die Erlaubnis ihn zu betreten, aber ich muss ja doch mitkommen um dir alles zu zeigen, ich werde also eine Ausnahme Genehmigung bekommen."sagte der Elb.
„Hat hier meine Mutter gelebt?", fragte Arien.
„Nicht direkt. Sie verbrachte hier ihre Freizeit. Komm jetzt, junge Tinúviel und rede nicht den ganzen Tag so viel!!", sagte der Elb.
„Mein Name ist doch Honigblüte."maulte Arien leise.
Sie schritt an dem stolzen Elben vorbei und konnte sich nicht mehr bemühen, wenigstens ein gekünsteltes Lächeln aufzusetzen. Sie betrachtete nun eine Art Garten, dessen Boden mit weißen Niphredil und goldenen Elanor bewachsen war. Aber auch mit heilbringendem Gewächsen, wie der Athelas – Pflanze. Die Bäumen standen nicht so dicht bei einander wie im Rest des Waldes. Es gab jedoch nur einen Mallorn in diesem Garten, das andere waren alles goldene Bäume, die im Frühling und Sommer schöne saftig – grüne Blätter hatten und sich im Herbst dann leicht golden färbten.
Anstatt sich sofort alles mit Übermut anzusehen, wie es doch eigentlich Ariens Temperament und Geist war, setzte sie sich still unter den Mallorn und sah etwas verdrossen drein, in das Gras und betrachtete die Niphredil ganz genau. Sie sahen den Schneeglöckchen ähnlich, aber ihre Blüten waren größer und spitzer. Arien konnte den Duft ihrer Bettwäsche wieder erkennen. DAS war also der Geruch den sie vernommen hatte, als sie zum ersten mal in Caras Galadhon war.
Haldir tat es irgendwie sehr leid, dass Arien nun so traurig und niedergeschlagen war, und dass sie sich nicht mehr an den schönen „Garten"erfreuen konnte. Er dachte, weil er doch so oft schon seine kalte Schulter zeigte, war sie daran gewöhnt und sie könne niemals ihre naive Ader ablegen.
Er ging zu ihr und pflückte eine der Niphredil und roch an ihr.
„Das sind Niphredil. Wunderschöne Blumen, sie sind so frisch dass man am liebsten sein ganzes Leben daran riechen möchte. Und schön sind sie auch noch. Meiner Meinung nach sind sie ja schöner als Elanor. Was meinst du?", fragte Haldir.
„Ach, ich mache mir nicht viel aus Blumen."antwortete Arien mit gesenkter Stimme.
„Arien ... tut mir leid, wenn du wegen mir jetzt traurig gestimmt bist."sagte Haldir sanft, „ich würde dich doch ganz schön vermissen wenn du mich feuerst. Du kleine Nervensäge bist doch eigentlich die ganze Zeit so was von Kindisch. Aber ich merke doch, das du mir ans Herz gewachsen bist. Sei nicht mehr traurig sondern fröhlich und guck dir mit mir alles an."Arien sprang begeistert auf: „Und das sagst du jetzt nicht nur so?"
Alles was Haldir tat, war ernst dreinzuschauen und ihr dann die Hand zu geben, damit sie ihn zum Anduin begleitete.
„Tut mir, leid. Ich weiß ja, du machst keine Scherze."sagte Arien verlegen.
„Na los. Setz dich schon mal ans Ufer, ich „alter Mann"komme dann nach." meinte Haldir. Arien lief zum breiten Anduin – Ufer und setzte sich hin, sie lies ihre Füße in das kalte, klare Wasser hängen. Die Sonne spiegelte sich im rauschenden Wasser wieder.
Nun war sie sich sicher:
Dies war der Beginn einer doch recht guten Freundschaft.
Akt 2:
Der Silmarill verbunden mit Naryas Macht
Haldir gesellte sich zu ihr, und setzte sich dann genau neben sie. Gemeinsam starrten sie eine Weile in das glitzernde Wasser, das mit dem Licht der Sonne spielte.
„Weißt du eigentlich, das Geheimnis deines Namens?", fragte Haldir.
„Mein Name? Ist das denn was besonderes? Ich meine, toll ... Lúthien hat mich so genannt, meine Mutter eben, aber sonst?!", sagte Arien leicht hin.
Eigentlich hatte sie erwartet, dass Haldir wieder ein strenges Gesicht aufsetzt, aber das tat er nicht, er nickte stattdessen.
„Hör zu, bei Elben ist es eigentlich üblich, den ersten Namen nicht so wichtig zu nehmen, den man von den Eltern bekommt. Im Laufe der Zeit bekommt man Namen dazu. Gil-galad hatte ja auch ziemlich viele Namen. Elaglin und Miluin haben Namen dazu bekommen, ich habe es vorgezogen meinen zu benutzen, und du musst deinen Namen mit Ehre tragen, aber Tinúviel hast du bereits abgelegt, da es nur eine Erbfolge ist, aber Honigblüte hast du vom Herrn Legolas bekommen.
Aber der Name Arien ist schon etwas besonderes!", antwortete er.
„Wieso? Was bedeutet er?", fragte sie interessiert und ihre Stimme hatte einen schrillen Ton der Neugierde.
„Es ähm ... ist der Name einer Maia. Der Sonnen Maia um genau zu sein.
Sie erhielt die letzte goldene Frucht der Laurelin, als die beiden Bäume getötet wurden. Arien lenkte den Sonnenwagen und ihre Gewohnheit war es eigentlich von Westen nach Osten zu fahren, genau wie Tilion es tat, er hatte die Letzte Blüte des ältesten aller Bäume erhalten, Telperion, und auch er hatte die selbe Bahn, doch leider gab es keine Nacht mehr, und man fing die Arien ein und lies sie von Osten nach Westen wandern. Seither gab es die Nacht. Tilion aber war nicht gerade pünktlich mit seinen Zeiten, also rechnete man die Tage nach Ariens Rhythmus.
Ariens Gestallt war schön, sie sah aus wie eine immer lodernde Flamme. Keiner vermochte es ihr in die Augen zusehen, denn das Feuer in ihr war zu hell. Nicht einmal die Eldar konnten es. So lautet die Übehrlieferung korrekt, aber es gibt noch zwei „Legenden".
Die erste, ist das Melkor (oder Morgoth wenn du so willst), Arien vergewaltigt habe und das Licht der Sonne von daher beschmutzt ...", erklärte Haldir aber Arien fiel ihm ins Wort.
„Was bedeutet ... vergewaltigt?", fragte sie.
„Lernst du wenn du größer bist."antwortete er und fuhr mit seinem Bericht fort, „ja ... und deshalb sei das Licht der Sonne beschmutzt und die Elben priesen wenn, dann dem Mond, sie verachteten die Sonne. Und sie vermissten das Licht aus Valinor.
Die zweite Sage ist, dass Arien schon bevor sie die Frucht Laurelins erhielt, die Sonne gezogen hatte. Ist aber kompletter Unsinn!"
„Warum hat meine Mutter mich so genannt?", fragte Arien.
„Weil du die Seele allen Feuers bist, und der Ring, der wird dir dabei helfen, die traurigen Herzen mit neuem Feuer zu füllen."antwortete Haldir.
„Aber was kann der Ring denn ..."fragte Arien, doch Haldir schüttelte den Kopf.
„Zuviel auf einmal. Du wirst es irgendwann verstehen."antwortete Haldir.
In einem ganz anderen Teil Lothlóriens, geisterte eine düstre Gestallt herum, sie war schwarz gekleidet und hatte Flügel auf dem Rücken. War es Morfallas?
Nein, war es nicht, auch wenn sie ihr zum verwechseln ähnlich sah, die Kopfform war etwas anders, und sie hatte nur ein Ohr, das rechte Ohr war nicht veranlagt, als ob es das niemals bei ihr geben sollte.
Sie starrte in die Sonne und hatte einen verachtenden Blick. Die Elfe war in der Nähe des Gartens und nun entdeckte sie Pferdespuren im leicht feuchten Boden.
„Dann ist Naryas Trägerin hier."zischte sie unheilverkündend.
Und sie näherte sich weiter dem Garten.
Arien und Haldir saßen am Anduin – Ufer und kümmerten sich nicht um die Umgebung, und um das was hinter ihnen geschah. Haldir sang für Arien das Lied der Varda – oder wenn man es so will, dass Lied der Sternengöttin Elbereth. Die Stimmung war eher heiter bei den beiden, aber das niemand auf andere Dinge achtete war ein großer Fehler!
Aus dem Nichts flog ein Pfeil durch die Luft und traf Haldir in den Arm. Er schrie auf, eher vor Schreck als vor Schmerzen. Arien sprang auf und sah die Frau in der schwarzen Kleidung.
„Was ist das ...?", fragte sie erschrocken.
Haldir stand auf und zog sein Langschwert.
„Das ... ist eine Elfe. Lauf!", befahl Haldir aber die kleine Elbin stand wie angewurzelt da.
„Nein!", sagte sie ängstlich.
„Halt den Mund und lauf weg!", befahl Haldir schroff und Arien ergriff dann doch die Flucht. Sie merkte dass die Lage ernst war, aber die Morfallas – Elfe flog hinter Arien her.
Haldir stellte sich der Elfe in den Weg.
„Du wirst der jungen Honigblüte nichts tun."meinte er und holte mit dem Schwert aus. Die Elfe machte jedoch keinen Halt, sie flog so schnell auf Haldir zu, dass er sie kaum noch erkennen konnte (und Elben haben sehr gute Augen).
Arien war während Haldirs Ablenkungsmanöver auf einen hohen Baum geklettert und klammerte sich nun zitternd wie Espenlaub an einen Ast.
Haldir wusste nicht wie ihm geschehen war, plötzlich Blut!!! Überall war Blut!!!
Der Elb wurde kreidebleich und sah unter tauben Gefühl auf sich herunter.
Er merkte erst jetzt dass die Elfe eine tiefe Wunde in seinen Magen geschlagen hatte. Als Haldir sich nach einer kurzen Weile darüber klar wurde, dass er langsam auszubluten begann, und dass, falls er überleben sollte, zu einem Geschöpf wie die Elfe würde, sank er auf die Knie.
„Arien ... ich muss doch ... die junge Arien ... ... ... beschützen!", keuchte er.
Er begann nun, alles nur noch verschwommen wahrzunehmen und dann verlor er schließlich sein Bewusstsein.
Arien rührte sich auf ihrem Ast, er begann zu knarren und zu knacken, doch die junge Elbin ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen ... und dann, der Ast brach.
„KYAAH!", kreischt sie als sie hart auf den Boden prallte.
Sie setzte sich mit schmerzenden Rücken auf und sah, dass Haldir regungslos auf dem Boden lag.
„H – Haldir ... Haldir!", hörte sie sich erschrocken wimmern, und danach eine kalte grausame Stimme zischeln:
„Ring Trägerin!!"
Das Mädchen sah sich um und erblickte die Morfallas – Elfe.
Sie wich einige Schritte zurück.
„Bist du Morfallas?", fragte sie.
„Nein. Ich bin ihre hundertrunddritte Tochter und ich werde meinen Befehl ausführen, gib mir den Ring!", sagte die Elfe.
„Meinen Ring? ... Den bekommst du nicht! Niemals!", sagte Arien, „Verschwinde!"
Die Elfe ohne Namen griff nach einem Schwertheft am Gürtel und zog eine lange spitze Klinge hervor.
„Vor dir mache ich nicht halt. Gib mir den Ring und du kommst noch einmal mit dem Leben davon."meinte die Elfe mit ihrem gewöhnlichen zischen.
„Niemals!!!", entgegnete Arien energisch.
Aber plötzlich, beim Anblick der Morgûlklinge fiel ihr etwas ein, sie hatte gar keine Waffe, nicht einmal eine Nagelfeile hatte sie dabei.
„Wenn ich keine Waffe habe ... dann kann ich nicht ... kämpfen!", dachte Arien.
Sie blieb ratlos stehen und begann sich die schlimmsten Dinge auszumalen, sie würde sicherlich sterben, sie kann gar nichts gegen die böse Morfallas – Elfe tun.
Arien begann vor Angst zu zittern.
Haldir war tot, er konnte ihr nicht mehr helfen, niemand komme um ihr zu helfen, ohne Gnade würde sich nun getötet werden.
Morfallas spannte ihre Flügel auf und sie ging langsam auf Arien zu.
„Was soll ich denn nur tun? Ich kann doch gar nichts gegen sie ausrichten!", dachte Arien.
Die Sonne neigte sich nun schon dem Westen zu und ging langsam unter.
Die Elfe genoss den Anblick des verängstigten Elbenkindes. Arien geriet bei jedem Schritt, den die Elfe tat mehr und mehr in Panik, bis sie nach oben zum Himmel schaute und es merkte: ein gleißend heller Stern leuchtete am dämmrigen Himmel.
„Earendil! Ich ... ich habe ihn dieses Mal gefunden. Ich habe ihn jetzt gefunden ... bitte hilf mir Stern!", dachte Arien verzweifelt und schrie auf vollem Hals, „hilf mir doch Earendil!!"
Nicht geschah, doch die Morfallas – Elfe war etwas verwirrt.
Plötzlich hörte Arien dann doch was, eine Stimme in ihrem Kopf:
„Habe keine Furcht Erbin des Feuers! Die Macht Naryas lebt in dir und wir rechtzeitig eingesetzt. Glaube an deine Fähigkeiten, du hast die Macht über das Schicksal zu entscheiden. Nimm Haldirs Schwert und stelle dich ihr zum Kampf. Naryas Mächte werden freigesetzt. Habe keine Angst, Arien Tinúviel."
Arien machte kehrt und schnappte sich Haldirs Schwert, ihr war alles so egal, nur leben, überleben, und wenn sterben, dann nur in einem Kampf.
Arien hielt das Schwert kampfbereit gen Himmel empor.
„Was ist!? Glaubst du, du kannst mich schlagen? Der andere Elb war ein Krieger und er hat die Hufe hochgerissen!", spottete Morfallas.
„Ich sage dir, ich siege. Ich werde kämpfen und zwar mit allem was mir zur Verfügung steht!", sagte Arien siegessicher.
Narya schien nun etwas zu leuchten, wie eine heiße Feuerflamme, und genau dieses Feuer übertrug sich auf Ariens Seele und entfachte ein inneres Feuer. Ihr Blick wurde der eines entschlossenen Kriegers und ihre Haltung so standhaft wie ein Fels.
Die Morfallas – Elfe war ein wenig irritiert über den plötzlichen Energiefluss des Mädchens. Arien nahm ihren ganzen Mut zusammen und stellte sich der Elfe zum Nahkampf. Beide Kämpfer hielten die Klingen fest gegen die jeweils feindliche, machten wirre, schnelle Bewegungen (und Arien hielt zum ersten Mal ein Schwert in der Hand).
Langsam wurde es nicht nur für Arien zu anstrengend, beide pusteten vor Entkräftung. Arien stürmte auf die Elfe zu, doch diese konnte ganz knapp entkommen, ein Büschel der langen schwarzen Haare rieselte zu Boden.
Bevor die Morfallas – Elfe sich jedoch wieder Arien zuwenden konnte und sich auf einen weiteren Schlag gefasst machte, spürte sie plötzlich etwas kaltes in ihrem Körper. Die Elfe sah auf ihre Brust und dann fiel es ihr auf: aus ihrer Brust trat ein langes Schwert.
Arien hatte es in ihren Rücken gestoßen und nun quoll ganz gewöhnliches rotes Blut aus der Elfe, und das Monster ging zu Boden und war tot.
Arien zog das Schwert aus dem Kadaver der Elfe und dann bekam sie einen Schwindelanfall, so dass sie sich an den Baum lehnen musste und das Bewusstsein verlor.
Sie blieb reglos liegen und der Ring, der an ihrer Kette war, sah nun wieder ganz gewöhnlich aus. So, als ob kein einziges besonderes Glied in seinem Inneren lag.
Während Arien sich wieder sammeln musste und schlief, kämpfte der schwer verletzte Haldir mit seinem eigenen Leben (so schnell bringt man ihn nicht um!!!), er hatte sehr viel Blut verloren und lag in seiner eigenen Blutlache. Sein sonst so wunderschönes, blondes Haar war nun in ein ekliges Rot verwandelt worden.
Es war nun schon dunkel und unheimlich draußen, niemand konnte Arien und Haldir finden. Galadriel hatte ein Gefühl der Unruhe in der Brust.
„Etwas ist geschehen. das erste Schicksal wird nun gewählt!!", sagte Galadriel mit ihrer schönen ruhigen Stimme und sie setzte sich. Celeborn sah sie an, er hatte Galadriel noch nie mit so viel Sorge in der Stimme erlebt.
„Was wird geschehen?", fragte er.
„Ich kann es aus weiter Ferne nicht sehen, ich weiß nur ... jemand wird sterben."antwortete sie.
„Meinst du das ...?", fragte Celeborn.
„Vielleicht stirbt Haldir."antwortete Galadriel.
„Dann müssen wir ...", meinte Celeborn ungewöhnlich schnell.
Galadriel aber schüttelte mit verzweifelter Miene den Kopf, und sie sprach zu Celeborns Seele.
Wir haben immer gewusst das dieser Tag kommt. Wir dürfen nicht weiter eingreifen. Wir können ihn nicht ewig beschützen. Wenn er jetzt stirb, dann ist es sein Schicksal gewesen für Arien zu sterben – das ist sein erster Weg. Wenn er gerettet wird, wird er eines Tages für das Mädchen sterben, das er liebt – dieses ist sein zweiter Weg.
Akt 3:
Das Versprechen
Aus Gondor ritt ein junger Mann auf seinem braunen Pferd an die Grenzen Lothlóriens. In schwarzer, verwitterter Kleidung, natürlich war es Aragorn (-.-). Er war verwirrt. Seine Mutter ist erst vor einer Woche verblichen, sie schien es sogar mit Absicht getan zu haben. Sie war eigentlich noch recht gut in Form, trotz ihres hohen Alters.
Es war an einem sonnigen Tag auf einem Landsitz von Gondor gewesen. Aragorn war auf Gilraens Wunsch zu ihr gekommen, um ein letztes Mal mit ihm zu sprechen.
„Aragorn."sagte sie, „Du bist es, auf den Mittelerde gewartet hat. Du allein kannst darüber entscheiden, ob du dich über alle erhebst, und allen zeigst, dass die Menschen alles wieder gut machen können, was sie verbrochen haben. Oder ob du in das gleiche tiefe Dunkel stürzt, wie alle, wenn das Geschlecht der Menschen versagt."
„Du kannst mich doch nicht allein lassen. Nicht mit dieser Last! Nicht mit dieser Entscheidung, bitte!!", flehte er.
Gilraen lächelte schwach: „Die Entscheidung liegt bei dir. Gehe nur dorthin, wohin dein Herz dich führt."
„Warum gehst du gerade jetzt!? Ist dir denn alles egal?", fragte er.
„Onen i – Estel Edain, ú – chebin estel anin.", sprach Gilraen und damit verstarb sie.
Er kam an den Waldrand und er vernahm nun das unruhige Pferdegetrampel, Schnauben und Wiehern von zwei Pferden. Ihm packte eine ungewöhnliche Unruhe und brachte ihn zum Laufen. Er erkannte ein Steintor und dann sah er Donnerhufe und Morlios (Haldirs Pferd – wurde aus dem Wörtern für „Dunkel"und dem Sonnen Gott aus der Griechischen Mythologie „Helios" zusammengesetzt.); irgendetwas sagte ihm, dass etwas passiert sein musste. Er lief schnurstracks zum Anduin – Ufer und erblickte die kleine Arien, die immer noch an dem Baum gelehnt war und neben ihr, der schwer verletzte Haldir.
„Nein!", das war das erste was Aragorn sagte und als er hinlief um Haldirs Pulsschlag zu fühlen wurde ihm etwas wohler, „er lebt noch, seine Vergiftung ist nicht schwer, das Blut ist wohl eher herausgetropft als in seinen Körper gelangt."
Aragorn lief schnell zurück zu den drei Pferden, und machte die beiden, die ihm nicht gehörten los.
„Beren" Folge diesen beiden Pferden zum Schloss Caras Galadhon, holt Hilfe! Wenn du dort auf Arwen triffst, dann zeige ihr das hier!", sagte Aragorn und klemmte einen kleinen silbernen Anhänger, in Form eines Adlers in Berens Mähne. Die drei Pferde liefen in sehr schnellem Jagdgalopp davon.
Der Waldläufer tastete nervös den feuchten, moosigen Boden ab, und nach einer Weile hatte er das gefunden, was er gesucht hatte: „Athelas". Er pflückte sehr viel vom Königskraut und zerkaute deren Blätter zu einer grünen Masse zusammen.
Er nahm den schwerverletzten Elben in den Schoß, nahm die zerkaute Masse aus dem Mund verschmierte es in Haldirs Wunde, leise Atemgeräusche traten aus dessen Nase, und Aragorn wusste, das er noch gerade so zur rechten Zeit kam. Er legte Haldir vorsichtig neben die kleine Arien, und betrachtete das Mädchen.
Dieses honigblonde Haar und das weiße Gesicht, dass Kleid das sie trug, sie wirkte nicht real, alle Elben hatten eigentlich etwas unnatürliches, aber bei Arien war es noch ausgeprägter, als ob ein Geheimnis sie umgab.
Aragorn erblickte die bereits straffer werdende Kette um ihren Hals. An ihr hing der rote Ring des Feuer, Narya, so schlicht wie ein rubinbesetzter Ehering. Und doch erkannte der Waldläufer, dass er einer der Drei großen war.
„Der Feind hat also den Ring des Feuers an sich nehmen wollen, aber der Elb hat die kleine beschützen wollen. Die Elfe schlug den Elben und nahm sich dann das Mädchen vor, aber sie hatte nicht damit gerechnet das sie auch eine Kriegerin ist."kombinierte Aragorn, er nahm seinen Mantel und deckte die kleine Elbin damit zu, „auf alle Fälle hat dieses hübsche Mädchen hier keinerlei Verletzungen erlitten."
Er wandte sich um und sah das Schwert mit dem Arien gekämpft hatte, und ein paar Meter weiter davon lag die tote Elfe.
„Ein dunkler, schmutziger Kadaver in einem geweihtem Land. Hat denn die Morfallas – Elfe nicht schon genug Schaden angerichtet?!", sagte er.
Aragorn zögerte nicht mehr lange, er hob den toten Körper auf und warf ihn in den Anduin, wo sie nach etlichen Tagen den Raurossfall hinunter trieb.
Der Waldläufer setzte sich nun neben Haldir, und während er wartete und nichts weiter tun konnte, kamen ihm die Minuten wie Stunden vor.
Die drei Pferde waren schnell am Schloss angekommen, sie wieherten und stießen mit den Hufen auf den Boden. Durch den Lärm der drei Tiere kam Arwen herausgelaufen.
„Das sind Haldirs und Ariens Pferd!", rief sie und erblickte dann das fremde. Beren, Aragorns Pferd hatte den kleinen Adler in der Mähne und schwang seine Mähne wird hin und her.
Die schöne Elbin sah den Anstecker.
„Du bist Aragorns Pferd."stellte sie fest und stieg auf das Pferd, sie flüsterte ihm elbische Worte ins Ohr und Beren galoppierte wieder im Jagdgalopp in den Wald und hielt hastig an der Stelle, wo er Aragorn das letzte Mal gesehen hatte.
Arwen stieg von dem Pferd ab und rief mit ihrer schönen Stimme, die in dem nächtlichen Dunkel wider hallte: „Aragorn! Aragorn!"
Es kam zunächst keine Antwort, und sie rief noch einmal laut des Waldläufers Namen. Leise drang seine Stimme zu ihr durch: „Arwen!"
Die Elbin lief schnell dem Menschen entgegen und dann sah sie die beiden vermissten Elben, Haldir schwer verletzt und Arien entkräftet und erschöpft.
„Danke das du sie gefunden hast!"sagte Arwen und pfiff einmal laut. Ihr eigenes Pferd kam zu ihr und sie stieg auf.
„Gib mir Arien, du sei vorsichtig mit Haldir!", sagte Arwen.
Die beiden Retter ritten zurück nach Caras Galadhon und brachten die Opfer zu den heilkundigen Elben.
Arien musste nur wieder zu Kräften kommen, aber Haldir rang noch lange mit seinem Leben bis er entgültig überm Berg war.
Aragorn trat vor die Galadriel, diese dankte ihm sehr und kleidete ihn in helle schöne Kleidung. Er machte nun den Eindruck eines Moriquendi und nicht mehr nach einem Dúnedain. Auf den frisch gewaschenen Haaren hatte ein eine Kette gebunden, die in der Mitte einen grünen Smaragd sitzen hatte, der grüne Stein fiel in die Mitte seiner Stirn.
„Elessar, Elbenstein."begann Galadriel, „die Entscheidung Arwens ist schon gefallen. Nun musst du zu ihr gehen und sie anhören. Sie wartet am Cerin Amroth auf dich!"
Aragorn machte eine Verbäugung und schritt in den Wald, zum Cerin Amroth.
Arwen wartete dort auf dem Hügel, wo die Elanor und Niphredil blühten. Und ein frisch gewachsener Mallornschößling erhob sich über die Blumen.
Arwen war so schön wie immer, sie sah Lúthien so ähnlich und bald würde sie auch deren Schicksal erdulden müssen.
„Arwen ... worüber willst du mit mir sprechen? Die Herrin sagte, du hast eine Entscheidung getroffen, aber wofür?", fragte er.
„Ich weiß, dass du mich liebst. Und ich liebe auch dich, deshalb werde ich der Unsterblichkeit entsagen, und genau wie Lúthien, den Tod eines Menschen wählen. Egal wie lang es dauern wird, ich warte auf dich."antwortete Arwen mit ihrer leisen Stimme.
„Eines Tages wenn ich die Länder von Gondor und Anorien wieder vereint habe, dann werde ich dich heiraten, Abendstern."meinte Aragorn und begann Arwen zu küssen.
Akt 4:
Der Brief an Sora
Während Arwen und Aragorn gemeinsam auf dem Cerin Amroth miteinander sprachen, saß Galadriel auf ihrem Flat und wandte sich an den Spiegel.
„Tiehrhaw, Spiegel der Zukunft. Einst gehörtest du der Valie Yavanna und sagtest viel über die Zukunft. Nun aber bitte ich dich, mir zu zeigen wer das wahre Schicksal in Händen hält, von wem hängt es wirklich ab. Arwen hat ihren Weg gewählt, und auch Haldirs Weg ist jetzt bestimmt worden, doch nun bitte ich die Quelle der Zukunft mir zu zeigen, was Morfallas wirklich will."sagte die Schönheit und goss Anduinwasser, das sie in einem Krug hatte, in das Becken, das den Spiegel bildete und sah hinein.
Das Wasser verschwamm und zeigte das Auenland. Galadriel war überrascht gerade dieses versteckte Fleckchen zu sehen. Tiehrhaw zeigte dann, direkt den Beutelhaldenweg 3 und einen noch ganz kleinen Hobbit, dessen dunkelblondes Lockenhaar (oder hatte sie eher widerspenstiges Haar?!) im Wind flatterten, und sie war mit zwei älteren Hobbits unterwegs, der eine war etwas dicklich und hatte blondes struppiges Haar, der andere war etwas schmächtig und hatte wasserblaue Augen, und braunes Lockenhaar.
Galadriel entfernte ihren Blick.
„Dieses Mädchen wird also als nächste sterben." sagte Galadriel.
Arien wachte erst nach drei Tagen aus ihrem Koma. An alles woran sie sich erinnern konnte war, das Haldir blutüberströmt am Boden lag und das sie unsanft von einem Baum gefallen war.
Aufgeregt lief sie zu Celeborn.
„Celeborn was ist nur geschehen!?", sagte sie.
Der Elb ließ Arien auf einer Bank Platz nehmen und erzählte ihr alles mit langsamer und bedächtiger Stimme:
„Nun ... nachdem du die Elfe mit Haldirs Schwer geschlagen hattest und vor Entkräftung auf den Boden sankst, fand dich Arwen und brachte euch beide nach Hause. Du warst nicht verletzt aber Haldir ging es in den letzten Tagen sehr schlecht, er hatte sehr viel Blut verloren und nun ist er Minutenweise wieder wach. Es geht ihm besser, er hat das schlimmste überstanden. Mach dir keine Sorgen."
(Celeborn hatte von Galadriel den Befehl erhalten Aragorn nicht zu erwähnen).
„Kann ich zu ihm gehen?", fragte Arien und Celeborn nickte langsam.
Das Mädchen lief schnell zu Haldirs Zimmer, es war abgedunkelt und er lag in seinem Bett. Arien zündete eine Kerze an und setzte sich auf einen Stuhl.
Eine leise, dünne Stimme war zu hören, Haldirs Stimme: „Bist du gekommen, ... Arien?"
„Haldir, du bist wach! Geht dir besser, sagte Celeborn. Schön das du noch lebst."sagte Arien.
„Es war knapp, aber ich bin stolz auf dich. Du bist wirklich die Kriegerin von der Galadriel sprach." meine er tonlos.
„Weißt du was, wenn du wieder wirklich ganz gesund bist, dann habe ich bestimmt wieder ganz viel gelernt. Und dann hole ich Sora und Legolas hier her. Und ich bin mir sicher, dass wir diesen Vorfall ganz schnell wieder vergessen."meinte Arien.
Haldir lächelte nur leicht und viel dann wieder in einen tiefen Schlaf.
Arien blieb noch lange bei ihm und schlief nach einer Weile auf dem Stuhl ein.
Es wurde nun wieder Winter, es war Oktober und Haldir war wieder ganz gesund. Arien die überglücklich war, wollte nun endlich wieder ihre Freundin Sora sehen. Sie beschloss ihr nach so langer Zeit zu schreiben:
Meine liebe Sora – Chan
Es ist sehr viel passiert seit ich dir das letzte Mal schrieb. Ich habe mich auch mit Haldir angefreundet und ich habe sehr viel gelernt. Ich werde im November aufbrechen und dich dann nach Lothlórien holen.
Ich freue mich schon.
Deine Arien
Die kleine Elbin war wirklich klüger geworden und auch größer (rund 30 cm größer als Sora jetzt) und sie kannte sehr viele Legenden (die ja keine Fiction bei Elben sind), doch ganz wie die Elben konnte sie doch noch nicht sein. Zu einem Teil lag das wohl auch daran, dass sie bis heute weder Sindarin noch Quenya sprach.
Sie schickte den Brief mit einem Eilboten ab, und er sollte auch ankommen, aber erst nachdem etwas viel größeres geschehen sollte.
"Onen i – Estel Edain, ú – chebin estel anin"bedeutet „Hoffnung gab ich den Dúnedain, ich behielt keine Hoffnung für mich."
