åØKapitel
12:
Gildors Ausbildung
Akt 1:
Schmerzhafte Reise
„Der Teil kommt mir unglaublich bekannt vor, Frodo. Aber ich weiß nicht genau wieso!?", meinte Pippin aber in seiner Stimme war ein kleiner Jammer.
„Ja. Hier waren wir schon sechs Mal. Ich glaube, wir haben uns verirrt." antwortete Frodo.
„Verirrt? Ach ... doch nicht verirrt. Wir wissen lediglich nicht wo wir lang gehen müssen."bestritt Pippin heiter.
„Peregrin, wenn man weder weiß wo man ist, noch in welche Richtung man gehen muss, dann hat man sich verirrt!", meinte Frodo dem nun gar nicht zum Spaßen zumute war.
„Ich finde aber von hier aus wieder nach Hause, das heißt ich weiß wo ich bin. Und jetzt müssen wir herausfinden wo wir lang gehen müssen."meinte Pippin trotzig.
Frodo nickte doch er war ein wenig Ratlos. Das bisschen Verpflegung was sie dabei hatten reichte wahrscheinlich nur noch für eine knappe Woche, ohne hin hatten sie schon ziemlich wenig mitgenommen.
„Wir sollten einfach weitergehen. Dann finden wir schon einen Weg."meinte Pippin mit einem Lächeln um Frodo aufzuheitern, aber dieser zeigte nicht einmal den Anflug eines Lächelns.
Die Sonne schwand hinter den Horizont und die Dämmerung schien und entgültig einzutreten.
„Müsste gegen sechs Uhr sein oder?", fragte Pippin.
„Wir müssen weitergehen und einen ordentlichen Schlafplatz finden, außerdem denk mal an unsere Vorräte. Die müssen wir auch klug einteilen!", meinte Frodo, „jetzt komm!"
Missmutig ging Pippin dem älteren Hobbit hinterher, ihm schmerzten die Füße aber er blieb tapfer und sagte kein Wort. Er wollte er säße jetzt in seiner warmen Hobbithöhle und äße zusammen mit seiner Familie Abendbrot und putzte einen Teller nach dem anderen leer. Frodo sah zum Mond hinauf, der inzwischen aufgegangen war und stellte fest das sie ja doch schon einiges an Weg geschafft hatten.
Er wandte sich an den hungrigen und müden Pippin:
„Wir müssen noch eine kleine Weile weiter, Pippin."
„Wir wissen doch gar nicht wo sie ist in diesem Wald! Sie könnte überall sein!", jammerte Pippin, „und diese Bäume machen mir Angst!"
Der arme Hobbit ließ sich auf die Knie fallen um seine Füße ausruhen zu lassen, aber zu seinem erschrecken setzte Herr Frodo ein besonders strenges Gesicht auf und blieb neben Pippin stehen. Der Hobbit hievte seinen Vetter auf die Beine. Pippin erschrak als er in Frodos Gesicht sah, seine blauen Augen blitzten Pippin böse an. Aber im Hintergrund konnte der jüngere immer noch sehen dass Sorge, Unruhe, Müdigkeit und der Drang etwas zwischen die Zähne zu bekommen in ihm waren. Pippin machte ein Geräusch, das sich wie ein Schnaufen anhörte aber es war doch zustimmend und ohne irgendein Wort miteinander zu sprechen gingen die beiden Hobbits weiter.
Es musste so gegen elf Uhr als Frodo plötzlich anhielt.
„Was ist? Machen wir hier Rast?", fragte Pippin hoffnungsvoll.
„Nein, noch nicht!! Es ist so, vielleicht ist hier irgendetwas ... also ich weiß nicht, es kommt mir hier so komisch vor!", erklärte Frodo seinem Vetter und er starrte gerade aus in die Dunkelheit.
Pippin kicherte, gab Frodo einen nett gemeinten Schups und meinte:
„Ach du siehst ja schon Gespenster!!!"
Das hätte der quirlige Hobbit nicht machen sollen, denn Frodo kippte vorn über und riss Pippin mit in die Tiefe einer kleinen Schlucht. Ein panischer Aufschrei zweier Hobbits durchbrach die nächtliche stille und die beiden landeten schmerzhaft in einem großen Dornenbusch.
„Super Pippin!", schimpfte der ältere.
„Wenigstens sind wir mal an eine andere Stelle gekommen, das hier, ist bestimmt der richtige Weg!", meinte Peregrin optimistisch.
„Durch die Dornen?", fragte Frodo ungläubig.
„Ach komm!", sagte Pippin und kam auf die Füße die ihm probt zerstochen wurden, „jetzt mach schon Dornröschen! Nach einer Weile merkt man das sicher nicht mehr!"
Frodo kam auch auf die Beine, aber die Wunde an seinem Hals brannte in der Kälte. Beide Hobbits waren zerkratzt und ihre Kleidung war nun teilweise mit kleinen Löchern übersäht und die Hosen hatten kleine Risse. Die kleinen Dornen bohrten sich auch tief in die Haut und wollten nicht mehr loslassen. Pippin hielt sich den schmerzenden Arm.
„Alles okay?", fragte die Stimme hinter Pippin.
Der jüngere nickte und biss die Zähne zusammen. Die Dornen gaben aber keine Gnade, sie pieksten und kratzten die beiden Hobbits, bis sie sich an einer baumlosen Lichtung wiederfanden. Das Dornengestrüpp war endlich überwunden, Frodo war nun auch viel zu müde um noch einen Schritt weiter zu gehen. Pippin ließ sich erneut auf die Knie fallen.
„Frodo ist es denn noch nötig weiter zu gehen?", fragte Pippin angestrengt.
„Ich wäre dafür, wenn wir noch eine Weile weiterlaufen, zumindest bis wir einen sicheren Unterschlupf für die Nacht gefunden haben. Ich glaube auch ich muss es einsehen. Diese Nacht hat es wohl keinen Sinn mehr!", pustete Frodo mit niedergeschlagenen Blick und wieder bemerkte er seine Wunde, die ihm Schmerzen bereitete, er hatte mittlerweile das dumpfe Gefühl es wäre Gift darin, dass sich sehr schnell ausbreitete und in seinen Kopf stieg, es war so als wäre sein Kopf nun ein großer pulsierender Klumpen, der nicht mehr denken konnte.
Pippin legte seine hand auf Frodos Schulter.
„Mach dir keine Sorgen. Sora lässt sich nicht so schnell unterkriegen, sie wird die Elfen womöglich noch mit Freundlichkeit entgegenkommen und sie mit ihrer lieben Art verzaubern so dass sie Sora freilassen."meinte Pippin um Frodo aufzuheitern, aber ganz so einfach wie Pippin sich das dachte war das nicht.
Der junge Hobbit hatte einen Baum gefunden und sich darunter gelegt.
„Es wird kalt werden, heut Nacht. Aber ein Feuer will ich nicht riskieren. Die Bäume sind tückisch hier und es wäre besser wenn wir vorsichtig sind." meinte Frodo und lehnte seinen Kopf gegen Pippins Schulter.
„Wenn ich wieder zu Hause bin, nehme ich als aller erstes ein Bad!", stöhnte Pippin und sah auf den eingeschlafenen Frodo hinab, es schien als ob er noch eine Reaktion mit einem Lächeln zeigte und Pippin fragte sich wie Sora es aushielt Frodo zuzusehen wie er schlief und am nächsten Tag nicht sagte das er „süß" aussehe. Nach wenigen Minuten aber schlief auch er ein und hatte einen traumlosen Schlaf.
Arien, die neben Sora, an ihrem Kreuz hing, erwachte aus einem wirren Traum aus schrillen Farben und Tönen. Sie sah mit schmerzenden Augen auf Sora, die verzweifelt gegen den Schlaf ankämpfte.
„Warum willst du nicht ein bisschen Schlafen, es gibt dir bestimmt ein wenig neue Kraft!", meinte Arien, doch ihre Freundin hörte sie nicht mehr und gab auch keine Antwort, „Verdammte Kiste ich könnte mich auch mit meinem Steinkreuz unterhalten und es wäre aufmerksamer!"
Der kleine Hobbit richtete endlich die übermüdeten Augen auf Arien, die etwas dunkel funkelten.
„Warum wollen die dich eigentlich!?! Ich dachte Hobbits sind so engstirnig, hinterweltlich und abgeschottet! Wie kommen die dann bitte auf dich?", fragte Arien zornig.
Sora antwortete nicht gleich und alles was sie hervorbrachte, waren dünne und schwächliche Worte:
„Sie sagten ich sei ein Vorbote des Schicksals das Galadriel – habe gesagt ich kenne keine Galadriel – hervorrufen will bin."
„Galadriel? Oma Galadriel? Vielleicht meinen die ja in beiden Fällen mich? Dann können die dich doch freilassen!", meinte Arien glücklich aber Sora schüttelte den Kopf und hing wieder mit leerem Blick da und schien vergangenes zu erleben. Arien aber schlief wieder ein. Sora konnte es Arien aber nicht gleich tun, oder besser sie konnte es nicht. Nie wieder wollte sie diese toten Augen sehen, um nichts in alles in dieser Welt wollte sie wieder einschlafen um den armen Frodo sterben zu sehen. Bei dem Gedanken an das Messer, das Frodo in den Hals gerammt wurde, fing sie wieder an herzerreisend an zu schluchzen und ihr Kopf holte wieder die Vergangenheit hervor.
Der nächste Novembertag brach an, jedoch war er wolkig und kalt. Frost lag auf dem Gras und auch auf den Bäumen, die ihre Blätter verloren hatten. Frodo erwachte al erster gegen zehn Uhr und als er sich aufsetzte, schmerzte ihm die mit schwarzen Schorf verschlossene Wunde am Hals, sie brannte ganz fürchterlich. Er wandte sich nun Pippin zu, der nur ganz missmutig aufstehen wollte. Seine miese Laune verflog allerdings als es Frühstück gab. Es war für Hobbitverhältnisse vielleicht etwas karg aber für ein paar Stunden sollte das doch reichen.
„Wir sollten schnell weiter Pippin."drängte Frodo.
„Ich wusste dass du das sagst!", meinte Pippin mit müden Blick, „aber los, gehen wir weiter!"
Die beiden Hobbits zogen die Mäntel enger um ihre Körper, denn es war schrecklich kalt geworden.
„Was gäbe ich jetzt für eine heiße Badewanne?", fragte Pippin.
„Und einem schönen Feuer im Kamin!", fügte Frodo hinzu.
Am Nachmittag kam ein heftiger, kalter Wind auf, der die Hobbits entsetzlich frieren ließ. Und das schlimmste kam erst in der Teezeit, als die dunklen Wolken, dicke, kalte Schneeflocken fallen ließen.
„Auch das noch! Frodo wir müssen uns einen Unterschlupf suchen, verdammt!", fluchte Pippin.
„Das weiß ich auch! Aber es wird schwierig hier in der Gegend einen sicheren Platz zu finden!", meinte Frodo und das Schneetreiben wurde immer heftiger. Die beiden Hobbits stapften durch die Schneedecke, die schnell dick wurde und die Beine durchkühlten, dennoch gingen beide Hobbits weiter. Frodo wurde im kalten Schnee müde, er wusste nicht was los war, er war sogar überrascht dass ihm noch vor Pippin eine Welle von Müdigkeit und Schwindel überkam. Peregrin merkte dass es seinem Vetter nicht gut ging und machte nach wenigen Minuten Umhergehirre eine kleine Höhle aus, die bestimmt mal von kleineren Tieren bewohnt wurde.
„Okay, dann komm mal schnell über den kleinen Bach und dann rein in die Höhle um uns auszuruhen."ermutigte Pippin.
Der andere nickte ohne ein weiteres Wort zu sagen und es ergab sich auch noch der Zufall, dass der Ausläufer der verhexten Weidenwinde zugefroren war und die Sache betrechtlich vereinfachte. Das Eis quietschte und knarrte unter ihren Füße aber nach wenigen Mühen konnten sie sich in die enge Höhle setzen und mit einer Anstrengung ein Feuer zünden.
„Was ist mit dir los, Frodo? Seit heute Morgen siehst du nicht okay aus!", meinte Pippin. Frodo setzte ein gespielten Grinsen auf.
„Na ja, bin heute nicht ganz auf der Höhe, Pippin."entgegnete er.
„Dein Problem ist, dass du dich erkältet hast! Ich meine vor einer Woche hast du stundenlang im Wasser gelegen, du gehst bis zum Umfallen weiter und heute solltest du dich ganz ausruhen!", bestimmte Pippin.
„Das geht nicht Peregrin!! Ich muss doch zu Sora – Chan. Sie ist doch ganz allein!", meinte Frodo.
„Wenn du jetzt ernsthaft krank wirst dann kannst du ihr gar nicht mehr helfen. Wir müssen´ s nun einmal einsehen. Diese Reise erfordert nun einmal schwere Opfer und ich glaube jetzt muss ich´ s dir sagen, auch wenn es dich schockieren wird, ich glaube nicht das Sora noch am Leben ist!", sagte Pippin.
„Dann ist es meine Pflicht sie zum letzten Mal ins Auenland zu bringen! Es ist ja nicht so, dass ich es nicht auch schon mal gedacht habe, aber ... ich will die Hoffnung nicht aufgeben!!", meinte Frodo. In dem Moment als er zuende sprach begann er heftig zu husten. Pippin wollte eigentlich eine abfällige Bemerkung machen, aber verkniff es sich lieber und nahm Frodo in den Arm.
Akt 2:
Verräterische Bäume
„Wir hätten uns die Küchenmesser von zu Hause mitnehmen sollen, dann hätte ich uns vielleicht ein paar Hasen besorgen können. Wir sollten unsere Vorräte nun richtig gut aufbewahren."meinte Pippin nachdenklich.
„Morgen gehen wir weiter. Ich glaube schon zu wissen wo wir hingehen müssen." meinte Frodo.
„Wir gehen erst dann weiter wenn du nicht mehr drohst aus den Latschen zu kippen, Frodo."sagte Pippin und ging kurz raus vor die Höhle in den sechs Zentimeter hohen Schnee der seine Füße bedeckte.
„Frodo ...!!!!", rief Pippins Stimme panisch, „Frodo die Bäume sind vor der Höhle verschwunden!!"
„Wenn das ein Witz sein soll, kann ich nicht drüber lachen weil ...", begann Frodo aber als Pippin mit einer sehr bleichen Gesichtsfarbe hereinkam fragte Frodo: „Ist es kein Witz?"
„Die Bäume im Umkreis auf zwei Meilen sind verschwunden!", antwortete Pippin, „Was wenn ..."
Eine drückende Stille breitete sich unter den beiden Hobbits aus. Keiner wollte sich ausmalen was so alles passieren konnte , bei Bäumen die wandern können. Nach einer Weile brach Frodo das Schweigen:
„Aber ich glaube nicht das die Bäume uns angreifen. Wir haben ihnen nichts getan und nicht einmal Küchenmesser dabei."
Pippin nickte und Frodo lehnte sich an die Rückseite der Höhle, sein Kopf fing wieder an zu hämmern.
„Ich wünschte Bilbo wäre hier, er hätte bestimmt ein wenig Trost für uns."sagte Frodo.
„Ach nun mach dir keine Sorgen, wenn sie noch lebt dann finden wir sie und ich werde von ihr verlangen dass sie uns ewig Dankbar ist."meinte Pippin und grinste.
„Was meinst du jetzt schon wieder!?", fragte Frodo.
„Na ja. Wenn wir uns schon die Mühe machen dann sollte sich uns auch um den Hals fallen verdammte Kiste!", meinte Pippin, „und erzähl mir nicht das macht sie nicht, dir auf jeden Fall, Frodo Beutlin!"
„Logisch, ist ja auch meine beste Freundin. Und außerdem ist sie ganz alleine da draußen!", antwortete er wieder.
„ ... Und weint und friert hast du vergessen!", ergänzte Pippin.
In die dunkle Höhle hatte es hineingeschneit und für die beiden Kinder war es noch kälter als für die beiden Hobbits Peregrin und Frodo. Ihre Arme und Füße fühlten sich an, als wären sie bereits abgestorben und sie könnten jeden Augenblick für immer die Augen schließen und nie wieder erwachen. Arien wandte sich an die zerstörte Sora, sie hatte das Gefühl ihre Freundin wäre gar nicht mehr sie selbst, vielleicht hatte sich ja eine Elfe in ihrem Körper eingeschlichen oder etwas ähnliches.
„Sora sag mal wieder was. Beleidige mich wenn du unbedingt möchtest, aber bitte, bitte lass ein Lebenszeichen von dir hören!", flehte die Elbin.
Sora blieb aber still, sie sah zum Höhlenausgang in die Ferne, als ob sie auf jemanden wartete der sie wieder zurück ins Auenland brachte.
„Sora ... du kommst mir vor als wärst du schon tot! Sag doch mal was!", sagte Arien wie zu sich selbst. Ihr Blick blieb beharrlich auf Sora liegen als ob sie doch noch auf eine Antwort wartete, es sollte auch nicht unbelohnt bleiben, denn tatsächlich wandte sich Sora eine ganze Weile später an die Elbin.
„Aber es ist doch bereits vorbei. Der Tod ist uns sicher, und ich glaube du kannst dich noch nicht damit abfinden! Ich habe nichts mehr zu verlieren außer den Gedanken an die Erlösung!", sagte Sora mit sehr langsamer Stimme.
„Und genau das ist dein verdammter Fehler! Wir werden sterben wenn du daran denkst dass sie bald kommen, diese Morfallas! Die haben gewonnen wenn du aufgibst und dann können sie dich einfach töten. Du hattest doch sicher auch mal irgendwelche Ziele oder nicht?!", fragte Arien.
„Mein Leben ist im Auenland, und ich kann nicht mehr ins Auenland gehen wenn ich hier herauskommen sollte. Alle werden sagen ich habe Frodo getötet, niemand wird mehr etwas mit mir zutun haben wollen. Also was soll es noch für mich geben?", fragte Sora zurück.
„Ach das war doch nur ein Unfall, sicher Frodo ist tot und dafür kann niemand etwas, weder du noch ich! Und wenn du nicht bald wieder zu der Sora wirst, die ich kenne, dann rede ich nie wieder mit dir!", versprach Arien.
Sora hörte ihrer Freundin aber schon wieder gar nicht mehr hin.
Der Hexenmeister von Angmar und Morfallas redeten lauthals vor der Höhle und es war für Arien auch nicht schwer das mitzukriegen, sie verstand jedes Wort. Obwohl Morfallas im Quenya redete während der Nazgûlkönig in einem Normalen Westron redete.
„Die Bäume lügen nicht, die Bäume lügen nie!", meinte Morfallas und konnte ihr zischen nicht unterdrücken.
„Wenn du dir da so sicher bist, wo sind die beiden Halblinge dann?", fragte der Nazgûl.
„Nur die Ruhe! Der eine Halbling der dabei ist, den hat Einauge schon einmal bearbeitet als sie uns den Hobbit da drin beschafft hat. Er ist Kräftemäßig nicht auf der Höhe und das verschafft uns einen guten Vorteil." zischte Morfallas und grinste.
„Und wie viele setzt du ein?", fragte der Nazgûl.
„Drei. Meine jüngsten sollen mit ihnen spielen. Halblinge sind kleine Schwache Idioten, eigentlich würde eine ausreichen, aber wir wollen ja gerecht bleiben. Hinterher würden sie von verdammtes Glück sprechen wenn sie so wären wie das Biest in der Höhle!", zischte Morfallas und schickte drei ihrer Töchter aus.
Arien konnte nicht glauben was sie eben hörte: ein Halbling der bei Soras Beschaffung dabei war und verletzt wurde? Und es wurde der Elbin klar was das bedeutete.
„Sora ... ... Frodo ... er LEBT!!!", sagte Arien.
Wenn das Mädchen nicht schon wieder in ihren Gedanken hing, dann hätte sie ihre Freundin verstehen können, aber das wurde wohl dieses Mal nichts.
Akt 3:
Die feuerrote Elbin
„Ich weiß ja, wird kalt und schwer für einen Kranken, aber es muss doch sein, Frodo. Ich schätze es dauert nicht mehr lange, und dann wimmelt es hier von komischen Dingern!", meinte Pippin.
„Es ist mir ohne hin lieber noch ein bisschen weiter zu laufen, Pippin. Es ist schon in Ordnung, ich halt das aus!", meinte Frodo mit einem unverwüstlichen Lächeln das allerdings verriet das es gespielt war.
„Natürlich."murmelte der andere und sagte dann zu Frodo, „Sora, sie kann froh sein so gute Freunde zu haben. Der Dicke wäre bestimmt nicht so größenwahnsinnig und geht in den Alten Wald!"
„Ja ich weiß, ist verrückt und dann auch noch ohne Waffen aber wir müssen jetzt viele Meilen von hier wegkommen sonst finden sie uns!", sagte Frodo.
„Viel Auswahl an Hobbits gibt es in diesem Wald nicht, Frodo. Die können den ganzen Wald durchkämmen und finden nur uns, denn wer geht schon freiwillig in diesen Wald?", fragte Pippin.
„Wir sind nicht freiwillig hier, Pippin! Wir müssen Sora finden und retten!!", fuhr Frodo seinen Vetter an und dann breitete sich eine bedrückte Stille aus. Pippin und Frodo sahen auf den Boden der schneebedeckt war. Pippin traute sich kaum die Stille zu durchbrechen, aber eine Frage quälte ihn dennoch und die sprach er nun aus:
„Du ... meinst du wir überstehen dieses Abenteuer oder kommen wir nicht heil wieder raus?"
„Wir werden es nicht überstehen!", sagte Frodo bestimmt.
Die Stille trat wieder ein, Frodo fühlte sich mit jedem Schritt schlechter und auch Pippin hatte ein schlechtes Gewissen. Die Temperaturen sanken wohl noch um die drei bis vier Grad und es war noch ungemütlicher geworden als es ohnehin schon war. Frodo begann nach einiger Zeit zu hüsteln, so dass Pippin aufschreckte:
„Bist du des Wahnsinns, Frodo Beutlin!!! Du kannst mich doch nicht so erschrecken!"
„Entschuldige. Es ist so trostlos hier. Vielleicht sollten wir etwas singen oder so. Obwohl die Laune zum singen habe ich eigentlich überhaupt nicht." entgegnete Frodo.
Pippin stimmte ihm zu: „Ja, ich versuche gerade verkrampft mich an den Gedanken zu gewöhnen bald sterben zu müssen. Da ist mir auch nicht nach singen. Und die Kälte macht mir auch zu schaffen!"
Wieder trat eine Stille ein, die nur bei den Toten erwartet würde. Frodo senkte seinen Blick wieder auf den Schnee und sein Kopf begann wieder zu pochen und zu schmerzen und seine Füße wurden immer schwerer. Er packte Pippin am Arm.
„Ich weiß, es ist total undiszipliniert von mir nachdem ich dich so gehetzt habe. Aber bitte las uns eine Pause machen Pippin, ich halt das nicht mehr aus, alles ist so lahm bei mir!", sagte Frodo leise und Pippin konnte erkennen das sein Vetter wirklich den Tränen nahe war.
„Schon okay."sagte Peregrin und setzte sich mit ihm unter eine naheliegende Fichte.
„Danke"das war das einzige was Frodo hervor brachte, denn sonst bräche er sicher in Tränen aus.
„Weißt du das im nächsten Monat schon der Vorjul beginnt?", fragte Pippin zur Ablenkung, „Na komm, wenn wir wieder zu Hause sind, dann feiern wir alle zusammen eine Riesenparty!"
„Keine schlechte Idee. Und ich spiel dann Flöte in deiner Band!", meinte Frodo obwohl letzteres nicht ernstgemeint war.
Für die paar Sekunden vergaßen sie mal den ganzen Ärger um sie herum und lächelten müde, aber dieses Lächeln verging ihnen auch wieder als ein heftiger, scheidender Wind aufkam.
„Was wird hier gespielt?", fragte Pippin und sprang auf die Füße.
Frodos Wunde schmerzte und er wagte es kaum aufzustehen, eine Eiseskälte breitete sich in ihm aus.
„Frodo was ist?", fragte Peregrin besorgt.
„Es ist über uns!", keuchte Frodo, „es ist über uns!"
Peregrin wandte seinen Blick zur Sonne, die wie durch Schleier leuchtete und dann erkannte er Vögel, oder etwas ähnliches denn sie hatten schwarze, lederne Flügel die zerfledert waren und sie waren links, rechts und direkt über ihren Köpfen.
„Was läuft hier?", fragte Pippin ängstlich.
„Das sind Morfallas – Elfen Pippin!", rief Frodo unter Schmerzen und ließ sich wieder auf seinen Platz fallen.
Peregrin überlegte nicht lange, er zog Frodo an den Armen hoch und rannte mit ihm los.
Von oben drangen schrille Schreie herunter. Die drei Schwestern gaben sich Signale und schossen dann mit einem Affenzahn auf die beiden Hobbits hinunter. Pippin warf sich kurz bäuchlings in den Schnee und riss auch Frodo mit, der mit seinem Kopf auf den Boden aufschlug. Die drei Elfen umzingelten die beiden Hobbits und grinsten sie an. Pippin setzte sich auf die Knie und Frodo tat es seinem Vetter gleich.
„Einen schönen Tag die Herren!", zischte eine der Elfen die nur einen Daumen hatte.
„Er war schön, bevor ihr aufgetaucht seid!", antwortete Pippin scharf.
„Kann ich mir denken!", meinte eine andere Elfe im gleichen zischenden Ton.
„Warte mal! Wir wollen doch ein bisschen mit ihnen spielen Schwestern!", meinte die kleinste.
„Richtig aber was wenn sie nicht wollen?", fragte die mit nur einem Daumen.
„Fragen wir sie doch wie sie sterben wollen!", schlug die zweite vor.
„Na ja, wie du meinst. Also. Wollte ihr lieber von uns auf der Stelle todgespielt werden oder sollen wir euch zu unserer Mutter Morfallas – Sama bringen?", fragte die kleinste.
Frodo kippte vornüber in den Schnee und Pippin war allein mit den beiden Elfen.
„Nanu, der Herr mit den blauen Augen hat sich schon von uns verabschiedet. Heißt wohl der will mitkommen."stellte die Elfe mit dem einen Daumen fest.
„Was soll es, die sind sowieso zu klein um damit ordentlich spielen zu können. Nehmen wir den auch mit, dann kann Morfallas sich um die kümmern!", schlug die kleinste vor.
Die zweite Elfe nickte und fügte dann hinzu: „Genau, und Morfallas kann auch gleich den anderen Hobbit und die Elbin töten!"
„Ein Hobbit und eine Elbin? Das sind Sora und Arien!", sagte Pippin wie zu sich selbst.
„Du wirst auch gleich schlafen!", meinte die Elfe mit nur einem Daumen gehässig und die kleinste kam auf den starren Hobbit zu.
Pippin kniff seine Augen zusammen und wartete verkrampft auf den Zusammenstoß zwischen der Kralle von der kleinsten und seinem Kopf. – Stille war plötzlich um alles und Pippin fand es eine Frechheit das sie sich so viel Zeit ließen.
DUMP!!!!
Ein dumpfer Aufprall war zu hören und als Pippin seine Augen wieder öffnete da hätte er am liebsten aufgeschrieen. Vor ihm lag der abgetrennte Kopf der kleinsten Elfe und dann sah er auch, dass die anderen Elfen ebenfalls ihre Köpfe verloren hatten und das rote Blut tränkte nun den schneebedeckten Boden. Pippin konnte nicht glauben was seine Augen ihm verrieten und er starrte einfach nur auf die sechsteiligen Elfen.
„Es ist gefährlich ohne Waffen durch diesem Wald zu spazieren. Komm und nimm deinen Freund. Schließt euch uns an!", die sanfte Stimme eines Elben drang in Pippins Kopf und er wandte seinen Blick auf einen blonden Elben, der über ihm stand.
„Oh mein Gott!!! Sie sind unsere Rettung!", rief Pippin und versuchte Frodo aufzuwecken.
„Wie es aussieht hat dein Freund eine leichte Vergiftung. Wir erklären dir alles, aber jetzt trödle nicht weiter und komm mit."sagte der Elb und nahm Frodo auf den Arm. Pippin folgte ihm schweigend, erst nach einigen Viertelstunden kamen sie in das Elbenlager an. Der Elb brachte Frodo zu Gildor in ein großes Zelt.
„Gil-Ithil! Du hast sie also gefunden. Danke. Du kannst jetzt erst einmal gehen!", sagte Gildor. Der Elb machte eine Verbeugung vor Gildor und verließ das Zelt. Pippin kam einige Schritte auf den Elben zu und sagte dann: „Ich danke Ihnen! Mein Name ist Peregrin Tuk und das hier ist Frodo Beutlin!"
„Und mein Name ist Gildo Inglorion. Und ich muss dir ehrlich sagen, Peregrin, du hattest Glück!", antwortete der Elb.
„Nicht nur ich, aber mein Freund ist krank!", meinte Pippin.
„Ja das ist er, er wurde von den Messern zwar nur leicht verletzt und es ist auch keine schlimme Vergiftung aber ein wenig tiefer und dein Freund hier wäre tot. Und er hat auch Glück gehabt das er „nur"von den Messern und nicht von den Krallen der Morfallas angegriffen wurde."sagte Gildor.
„Die Elfen sprachen von einer Gefangenen Elbin. Ist das Arien Tinúviel?", fragte Pippin.
„Ja. Sie haben das Mädchen entführt weil sie einen der großen Ringe der Macht trägt, Narya. Und ihr? Was hattet ihr in diesem Wald zusuchen?", fragte Gildor.
„Unsere Freundin Sora wurde auch von denen entführt und wir wollen sie zurückholen."antwortete Pippin aber dann hielt er kurz inne, „Herr Gildor, ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber ich würde gern noch einmal den Herrn Gil-Ithil treffen, ich möchte mich bei ihm bedanken, ohne ihn wären wir jetzt bei der Oberelfe."
„Nein, ist schon okay. Der Gil-Ithil wohnt nur drei Zelte weiter mit den Laurelin Geschwistern." antwortete Gildor und Pippin rannte aus dem Zelt.
Er fand es auf anhieb und kam in das Zelt hineingeplatzt.
„Entschuldigen Sie die Störung, aber hier wohn nicht zufällig der Gil-Ithil?", fragte Pippin.
Einer der Brüder zog den Hobbit weiter ins Zelt und meinte dann:
„Du musst der kleine Mann sein, der von Laurelin gerettet wurde. Hör zu, Gil-Ithil hütet ein Geheimnis das der Herr Gildor nicht herausfinden darf, jeden Falls noch nicht. Wenn du mir versprichst nichts zu verraten hole ich ihn."
„Wieso sollte ich jemanden verraten?", fragte Pippin.
Der Elb lächelte und dann rief er den wahren Namen Gil-Ithils. Der Elb kam aus einem Nebenzelt hervor und er war nicht mehr blond. ER war sogar eine Frau und hatte feuerrote Haare.
„Wie kannst du es wagen meinen wahren Namen vor ihm zu sagen und mich auch noch ohne Tarnung herzuholen?", blaffte Laurelin.
„Keine Sorge, er hält den Mund!", meinte Laurelins ältester Bruder. Die Miene der Elbin klarte wieder auf und sie wirkte freundlich und anmutig.
„Ja und wie heißt du?", fragte sie.
„Mein Name ist Peregrin Tuk. Danke das Sie uns gerettet haben."sagte Pippin höflich.
„Ist schon gut. Ich hasse diese Elfen, die meinen die wären so perfekt. Nur weil sie Calaquendi – Abstammung haben, weil sie Quenya, Sindarin, die schwarze Sprache und das Westron können. Wir können sie nicht so töten wie Orks aber wir machen sie fertig und zeigen ihnen wer die wahren Elben sind!", sagte Laurelin und Pippin grinste.
Sie sprachen noch eine ganze Weile über dies und jenes und plötzlich drang eine hohe Stimme (Pippin kannte sie) durch das Lager. Laurelin griff nach ihren blonden Haaren und rannte dann mit ihren Brüdern und Pippin heraus. Es waren andere Elben die ein kleines, sich wehrendes und panisch schreiendes Bündel mit sich trugen und es dann auf die Erde setzten. Pippins Blick wurde sehr belustigt und er rief laut:
„Samweis Gamdschie, Sie sind hiermit zum Tode verurteilt!"
Das kleine Bündel, welches wirklich Samweis war, warf sich auf den Boden und wimmerte ganz fürchterlich. Pippin kicherte leise und strich ihm über das Lockenhaar:
„Also wirklich Samweis Gamdschie, und so willst du Sora – Chan also aus den Fängen der Finsternis reißen, wenn du selbst vor den Elben die dir helfen wollen Angst bekommst!"
Sam hob seinen Kopf und blickte verwirrt in Pippins grinsendes Gesicht: „Peregrin du bist auch hier? Ich habe gedacht ich müsse sterben!!! Ich habe nicht gewusst wer mich da vom Boden aufgehoben hatte! Aber ich habe schreckliche Angst gehabt!"
Sam ergriff Pippin sausgestreckte Hand und wurde von ihm aufgehoben.
„Ist Herr Frodo auch hier?", fragte Sam.
„Ja. Aber er ist ein bisschen krank. Und wenn er wieder gesund ist, dann wird er dich ausschimpfen Samweis Gamdschie, du bist uns ja doch nachgekommen!", schimpfte Pippin. Sam sah seinen Freund verzweifelt an.
„Ich konnte meinen Vater und Mageriete nicht länger etwas vor machen. Am dritten Tag dachte ich, ich müsse von zu Hause fort, sonst sag ich noch was, also hab ich gesagt ich zieh auch ins Baumhaus. Mageriete hat ja keinen Schimmer wo es ist. Und weißt du die anderen sind ja wirklich zur Tarnung da reingezogen. Und Merry und die Juweline sind fast zusammengebrochen als sie das gehört haben, mit dir, Frodo und Sora Nee – Chan. Und Rosiel hatte sich auch große Sorgen gemacht. Juweline und Rose wollten mir dringend abraten hinterher zu gehen aber ich konnte nicht anders ich muss doch meine Nee – Chan retten!", meinte Sam.
Laurelin bekam bei der Erzählung Tränen in den Augen aber sie lächelte:
„Also dann sollten wir hoffen das nicht alle paar Tage einer eurer Freunde gerettet werden müssen. Ich kann dich verstehen, Samweis Gamdschie, Geschwister sind uns doch allen sehr nahe und wichtig! Und jetzt geht erst einmal zu eurem Freund!"
Und das taten die beiden Hobbits auch. Sie gingen zu Gildors Zelt, wo Frodo lag und schlief.
Akt 4:
Mit Pfeil und Bogen
„Muss schwer sein, das mit deiner Schwester oder? Aber mach dir keine Sorgen um sie, Morgen, wenn dein Freund auch wieder fit ist, dann kann das Training richtig beginnen!", erklärte Gildor.
Sam sah den Elben mit überraschten Blick an.
„Du bist wahrlich ein Hobbit!", lachte Gildor, „Peregrin hat mir natürlich alles erzählt. Es wäre jetzt aber besser wenn du zu ihm gehst und dich ausruhst!"
Der junge Hobbit nickte widerstrebend, aber er machte sich dann ohne irgendwelche Anstallten zu machen auf den Weg.
Sam legte sich in die aufgebauschten Kissen, und deckte sich mit einer ebenso aufgebauschten Kuscheldecke zu.
„Pippin, bist du noch wach?", fragte Sam.
Er konnte nicht mal mehr ein einzelnes Haar von Pippins Krauskopf in der ganzen Bettwäsche erkennen. Vom anderen Ende kam ein unverständliches:
„Hast du was gesagt?"
„Ich fragte ob du wach bist?!", rief Sam.
„Ja bin ich. Du, Sam! Sag mal, was ist da eigentlich genau passiert?", fragte Pippin.
„WAS?", fragte Sam.
Pippin rollte müde mit den Augen und setzte sich auf, Samweis tat es ihm gleich.
„Also was war da im Alten Wald los? Wir sind doch mindestens zwei Wochen in diesem Wald und du willst erst vor drei oder vier Tagen losgegangen sein? Wie hast du das gemacht?", fragte Pippin.
„Ich habe einen anderen Eingang benutzt als ihr, der war ganz schön weit weg aber ich habe mir einen Wagen und ein Pferd genommen und bin hin gefahren, dann bin ich in den Wald gegangen und habe bemerkt das ich gar keine Vorräte dabei habe. Und dann roch ich an einem Abend irgendein Feuer und dachte, nun hast du Frodo und Peregrin gefunden, aber ich fand die Elfen beim Feuer, sie waren bei der Weidenwinde, ganz schrecklich! Und davor hörte ich noch schönen Elbengesang, aber das waren auch die Elfen!", antwortete Sam.
„Und dann?", fragte Pippin.
„Na ja, ich dachte ich sollte mal mit denen reden, sie sollen meine Schwester freilassen, also bin ich da in die Nähe gegangen aber die dachten gar nicht erst dran mir zuzuhören, die kamen gleich auf mich zu, alle fünfe und wollten mich angreifen. Und dann haben mich Elben hierher gebracht!", antwortete Sam.
Pippin musste grinsen, er versuchte sich gerade Sams erschrockenes Gesicht vorzustellen, wie er versuchte den Elfen zu entwischen. Sam bekam nichts mit, er gähnte wie ein Scheunentor und rieb sich die Augen.
„Lass uns schlafen gehen, Pippin!", schlug Sam vor.
Pippin nickte und packte sich in seine aufbauschten Kissen und Decken. Es war gar nicht mehr zu spüren dass sie auf dem Boden schlafen mussten, deshalb waren sie auch sehr schnell eingeschlafen und träumten wohl auch ungewöhnlich gut.
Der nächste Morgen begann relativ früh. Laurelin kam in das Zelt der Hobbits (allerdings in ihrer Verkleidung als Gil-Ithil) und weckte die beiden schlafenden Hobbits. Jedenfalls versuchte sie es, denn das war gar nicht so einfach. Erst nach einer halben Stunde vergeblichen Wachrüttelns und Wangenkneifens, als das Wort „Frühstück"fiel, kam Sam als erster zu sich und Pippin öffnete nur langsam die Augen. Laurelin ging kopfschüttelnd aus dem Zelt und murmelte etwas ähnliches wie „Hobbits".
Die beiden unausgeschlafenen Hobbits beschlossen zu erst zu Gildor zu gehen um Frodo zu besuchen und sie wurden nicht enttäuscht. Frodo saß schon auf seinen Matratzen und hatte Gildor viele Fragen gestellt und nun bekam er nicht nur Antworten und ein gutes Frühstück, auch noch eine riesige Überraschung als Peregrin und Samweis hereinkamen.
„Sam! Sam was machst du denn hier?", rief Frodo glücklich.
Der Angesprochene rannte so schnell er konnte seinem besten Freund in die Arme und stieß ihn damit wieder rücklings auf die Matratzen zurück und Freudentränen rannen über beide Gesichter.
„Ich hoffe Pippin hat dich ordentlich ausgeschimpft. ... Ich bin froh das du wieder da bist!", sagte Frodo und nun sah Sam ihn an und war eher verdutzt. Er hatte Frodo wohl noch nie so weinen sehen.
„Ich werde Sora mitbefreien!", meinte Sam mit einem Lächeln.
Plötzlich kamen ein paar Elben in das Zelt und brachten den beiden Hobbits Pippin und Sam viele Tabletts mit Essen und Trinken darauf und verschwanden auch gleich wieder.
Nach dem langen, ausgedehnten Frühstück der Hobbits versammelten sich alle Elben auf einer kleinen Lichtung.
„Also wir sind hier um den Prinzen des Düsterwalds, Legolas Grünblatt und den Waldhüter Haldir aus Lothlórien zur Seite zustehen. Gemeinsam wollen wir gegen das Übel ankämpfen und gegen das Dunkel kämpfen. Die Zeit der Elben mag vorüber gehen, aber wir werden nicht kampflos nachgeben!", sagte Gildor und die Elben nickten stumm, „ich möchte das Gil-Ithil mit seinen Freunden das Ausbilden der drei Hobbits übernimmt. Es ist wichtig das sie mitkämpfen können wenn wir in die Schlacht ziehen."
Gil-Ithil nickte und nahm die Hobbits und seine drei Freunde die ja eigentlich seine Brüder waren mit sich. Laurelins Brüder hatten auch schon ein wenig bereit gestellt.
Auf einem kleinen Tisch lagen Bögen mit silberner Sehne.
„Das hier sind „Silberbögen"sie sind für Anfänger leicht zur Hand!", erklärte Laurelin.
„Und das hier sind seltene Pfeile. Mithrilpfeile!", erklärte der älteste Bruder.
„Mithril? Davon hat mir Onkel Bilbo erzählt! Ist das nicht super selten?"; fragte Frodo.
„Ja. Deshalb haben wir auch nur hundert davon. Obwohl wir eine eher große Armee sind. Und jetzt nehmt euch einen Bogen!", sagte Laurelin lächelnd.
Die Hobbits nahmen sich eher skeptisch einen der Silberbögen und dann sahen sie die vier Elben an. Laurelin und die anderen drei holten ebenfalls ihre Bögen heraus und wandten sich wieder an die Hobbits.
„Es ist eigentlich ganz einfach, ihr nehmt einen Pfeil und spannt ihn in die Sehne ein. Und zwar fest in die Sehne ein sonst hat er zu wenig Schwung und er trifft sein Ziel nicht!", erklärte der älteste Bruder Laurelins. Die drei Hobbits amten den Elben so gut es ging nach und zur Sicherheit begutachtete Laurelin das Resultat.
„Nein Sam den Bogen weiter spannen! ... Pippin ... perfekt! Frodo! ... Willst du etwa den Pfeil beim Abschuss in den Boden rammen? Halte ihn höher!", sagte Laurelin mit einem Lächeln.
Frodo lief rosarot an und hielt den Bogen gegen das Ziel gerichtet, die aussahen wie Orks oder sogar wie diese Elfen. Sam spannte den Pfeil straff ein, bis es nicht mehr ging. Sams Arm zitterte und er ließ den Pfeil vorzeitig los.
„Nicht so schnell Samweis!", rief Laurelin doch ihr ältester Bruder zeigte mit dem Finger auf ein Ziel.
Sam hatte es getroffen mitten in den Kopf hinein. Frodo grinste:
„Das nennt man wohl Anfänger Glück?!"
Laurelin zog den Pfeil wieder aus dem Ziel und gab ihn Sam zurück.
„Also versuchen wir es noch einmal. Nehmt den Pfeil und spannt ihn bis es nicht mehr geht. Dann müsst ihr direkt an dem Pfeil vorbei zielen und wenn ihr euch sicher seid, dann loslassen. Zugegeben wenn man das ganze in dem Bruchteil einer Sekunde erledigen muss, dann ist es nicht mehr ganz so einfach!", sagte Laurelin, „also schießt jetzt!"
Die Hobbits schossen alle gleichzeitig auf die Ziele ... na ja, eigentlich ging nur einer so richtig in das Ziel hinein und zwar in den Hals einer Holzelfe, einer schoss an den Zielen vorbei und traf eine Eiche und der letzte blieb vor einer Elfe stecken. Laurelin ging zu Pippin. „Du bist wohl ein Naturtalent Peregrin Tuk."meinte Laurelin dann wandte sie sich an Frodo und Sam, „Sam du hattest guten Schwung, hättest du das Zielen nicht vergessen hättest du einen der Holzkameraden glatt in Einzelteile zerlegt. Frodo! Frodo du muss mehr spannen! Spann den Pfeil so weit es geht!"
Die beiden Anfänger brauchten den ganzen Vormittag und den Nachmittag bis vier um mit Pfeil und Bogen sicher zu werden, aber dann gesellten sie sich zu Pippin, der schon seit fünf Stunden an beweglichen Zielen arbeitete. Insgesamt dauerte die Ausbildung ganze drei Tage. Drei kostbare Tage die den gefangenen Kindern in der Höhle viel Kraft kosteten.
„Morgen früh werden wir die Sachen zusammen packen und gegen die Weidenwinde reiten. Wir werden wohl kaum Unterstützung finden, denn es werden vermutlich nur einige Elben aus Lothlórien kommen, andere Krieger gibt es nicht. Und die Hobbits können nur mit Pfeil und Bogen kämpfen. Bedenkt das bitte!", rief Gildor.
Einige Elben sahen sich teilweise erschrocken an. Keiner, nur die Elben werden dem Schatten entgegen treten.
