åØKapitel 13:
Die freien Völker Mittelerdes


Akt 1
Elben in Bedrängnis

Während die Waldelben sich mitten im Alten Wald rüsteten liefen die beiden Elben Legolas und Haldir weiter durch den Alten Wald um die Gegend auszukundschaften. Und endlich kamen sie an einen breiteren Fluss, es war die Weidenwinde und ein Stückchen weiter am anderen Ufer war der Wall, die große Absperrung der Weidenwinde.
„Das muss dieser Fluss sein!", stellte Legolas fest.
Haldir nickte stumm, er sagte auf der Reise ohnehin nicht sehr viel. Meistens hatte er doch nur Frau Galadriels Stimme im Kopf
‚Und die kleine Tinúviel ist auf Mittelerde weil wir es wollten. Und nun da sie hier ist lebt sie auch. Durch unser Blut, dem Blute der Eldar ist sie unsterblich geworden, die Blüte trägt sie zusammen mit Lúthiens Schönheit und der Silmarill, das letzte Schmuckstück vor Feanor bildet ihr Herz. Und all das macht sie zu einem Lebewesen, sie fühlt und bewegt sich eigenständig. Sie ist nicht wie Nataku'
Haldir blieb abrupt stehen.
„Was ist denn? Komm schon Haldir! Wir müssen jetzt los! Wir haben nicht ewig Zeit!", rief Legolas und sah seinen Begleiter ungeduldig an.
„Warum eigentlich Blüte?", fragte der andere.
„Was? Was meinst du? Was ist mit einer Blüte?", fragte Legolas verdutzt.
„Arien! Du nennst sie Honigblüte! Warum hast du sie eine Blüte genannt, Arien ist doch eine Elbin!", sagte Haldir leicht verärgert.
„Ja natürlich ist sie eine Elbin. Warum? Ich habe ihr den Namen gegeben weil es stimmt, sie ist nun mal wie eine Blüte, genau wie ihre Mutter. Lúthien Tinúviel wurde von Melian der Maia auch „Blüte"genannt „Silanor"„Silbersonne" eine silberne Blume in Form der Sonne! Und Arien ist genauso schön wie Lúthien und wenn sie einmal erwachsen ist, dann wird sie noch hübscher werden. Ich glaube Galadriel hat uns nicht alles gesagt, denn Arien ist eher wie eine Valië."antwortete Legolas leicht lächelnd über Haldirs Aussage.
„Arien ist eine Elbin! Ganz gleich was geschieht sie lebt!", raunzte Haldir den Prinzen des Düsterwalds an und ging nicht gerade sachten Schritten an ihm vorbei.
„Haldir was ärgert dich denn so? Ich habe Fräulein Tinúviel doch nur so genannt wie es mir am richtigsten erscheint!", versuchte Legolas seinen Freund zu beruhigen.
Haldir hielt die Hand etwas höher und sagte dann leise: „Still jetzt! Siehst du den abgegrenzten Bereich dort?"
„Dort hinter ist die Nacht! Das war doch die Varda Legende oder? Die ewige Nacht und Elbereth hat die Sterne ausgesät. Die große Vala Elbereth hat die Nacht durch Sterne hell erleuchtet. Vielleicht sollten wir da einfach durchbrechen und die kleine sofort daraus holen!", schlug Legolas vor.
„Sicher, hast du auch die Mittel dazu diese Wand zu durchbrechen? Ganz sicher nicht!", nörgelte Haldir, „wir wissen doch nicht mal, wie viele da sitzen! Arien und ich sind von Morfallas Tochter angegriffen worden, die muss über hundert davon haben!"
„Haldir jetzt sei du besser still! Die Bäume dieses Waldes sind sehr schnell aggressiv!", mahnte Legolas schroff.
„Ach jetzt halt dein loses Mundwerk!", raunzte Haldir wieder, aber dann war es auch schon wieder zu spät gewesen, die Elfen kamen schon hervor geflogen, nachdem Aufstand von Legolas.
„Gut gemacht Legsie – Kun!", sagte Haldir entrüstet.
Fünf Elfen standen vor den beiden Elben, und sie stierten sie gierig an.
„Geh und sag Morfallas das zwei Elben vor unserer Nase sind.", sagte die größte Elfe.
„Warum ich und nicht du?", fragte die etwas kleinere dafür aber rundlichere.
„Weil ich dich sonst umlege wenn du meinen Befehl verweigerst!", zischte die große.
Legolas trat hervor und flüsterte Haldir so leise etwas zu, dass es die Elfen nicht hören konnten zu: „Keine Sorge, ich weiß schon was."
Der Prinz zückte seinen Bogen und wirkte ziemlich bedrohlich damit.
Haldir schüttelte aber ratlos den Kopf:
„Und so was will über zweitausend Jahre alt sein! Der benimmt sich fast so wie Arien, ist das ansteckend?"
Die Gesten des Elbenprinzen wirkten eher lustig als erschreckend auf die Elfen.
„Was glaubst du wen du vor dir hast?", fragte eine der fünf Elfen.
Legolas antwortete nicht er starrte die Elfen einfach nur an, mit einem eigentlich beunruhigenden Lächeln das jeder andere als in Zeichen zum weglaufen genommen hätte. Es war als verwandelte sich Legolas im Kampf, er gehörte zu den Grauelben, ähnlich wie die Moriquendi und mit Bogen sah er natürlich mehr als nur athletisch aus.
„Mach bloß keinen Fehler!", bad Haldir.
„Mach dir nur keine Sorgen, die werden sich wünschen nie geboren worden zu sein!", meinte der Elb und ging sachte auf die Elben zu.
„Mach nur keinen Fehler, Elb! Morfallas kann ziemlich schnell überreagieren. Ihre Nerven sind im Moment ganz leicht angegriffen!", meinte eine andere Elfe.
Legolas ließ sich nicht beeindrucken und legte den Bogen doch wieder weg, stattdessen zog er ein Langschwert. Die Elfe die von den anderen dreien das Sagen hatte ließ ihre spitzen Krallen aus den Fingern fahren. Haldir spürte ein brennen über der Narbe die er zurückbehalten hatte, es war nicht auszuhalten und er ließ sich auf die Knie fallen. Das grauenvolle Brennen breitete sich immer weiter in seinem Körper aus, überall dort hin wo das Gift der Elfe durchgedrungen war, als er Arien beschützte.
„Schlagt Alarm! Wir haben nur einen Gegner, holt aller heraus, wir können mit ihnen spielen! Der eine ist vergiftet worden, den können wir als ersten erledigen, holt alle her wir können mit ihnen spielen!", schrie die größte Elfe mit einem schrillen Zischen, so dass sich Legolas schon die Ohren zuhalten musste. Haldir lag mittlerweile halbtot auf dem Boden, das Brennen ließ sich nicht vertreiben, er konnte nun auch nicht mehr klar sehen und ihm wurde klar dass diese ganze Reise nicht bis zu diesem Punkt hätte gehen dürfen. Der Befehl lautete die Gegend nach den Gefangenen abzusuchen, nicht zu kämpfen und es war ein Fehler gewesen nur zu zweit anzugreifen. Es flogen mehr Elfen über den Wall der Weidenwinde und Legolas geriet ein wenig in Panik, sollte er wirklich allein gegen all diese Elfen kämpfen? Schnell fasste er den nächsten Gedanken, er packte Haldir am Arm und versuchte ihn wegzuschleppen, doch eine Elfe zog ihn am Haarschopf.
„Dann wollen wir mal beginnen, nicht wahr?"

Arien hörte lautes Getöse vor der Höhle und wieder sprach Morfallas mit dem Hexenmeister und sie konnte Morfallas Quenyaworte verstehen.
„Es ist der Prinz aus dem Düsterwald, er wurde zusammen mit diesem Galadhrim hergeschickt um uns auszuspionieren. Ich schätze es kommen bald noch mehr von den Elben, ich denke wenn wir die Armee erst mal an die tausend Elfen legen, wird das genügen. Elben sind zu stolz, sie werden niemand anderen zu Hilfe nehmen, die Hobbits sind getötet also werden die auch nicht kommen. Wir können mit ihnen spielen und sie so einfach vernichten."zischte Morfallas.
„Mach was du willst, Hauptsache deine Elfen verlieren nicht gegen die Elfen wie sie es gegen die beiden Hobbits getan haben. Denn deine jüngsten wurden getötet!", kreischte der Nazgûl, „und solange ich den Ring bekomme kannst du sowieso machen was du willst!"
Ariens Hoffnung glimmte weiter auf und sie war frohen Mutes.
„Sora! Sora! Legolas ist gekommen er holt uns ja hier heraus. Und Frodo lebt doch du musst bald wieder ins Auenland zurück gehen. Dann wird alles wieder gut, Sora. Wir kommen hier heraus, es ist alles in Ordnung, wir kommen hier heraus wir kommen hier raus!", sagte sie mit heller Stimme und sie erwartete eigentlich das ihre Freundin sie wenigstens ansieht, ein überglückliches Lächeln wollte sie ja gar nicht. Aber dass Sora nur mit müden Blick in die Ferne schaute stimmte Arien wieder ein bisschen bedrückt.
„Frodo lebt doch!", sagte sie leise.

Elfen kamen über die Absperrung geflogen, es waren nun dreihundert Gegner die alle ihre Krallen zeigten, und es wurden sogar immer noch ein paar mehr. Haldir hatte inzwischen das Bewusstsein verloren und lag in Legolas Armen, der Prinz konnte sich auch kaum Bewegen da die große Elfe ihn immer noch am Haarschopf gepackt hatte. Und der Prinz sah mitleidend auf den anderen herunter. Er musste etwas tun, ob er nun eine Chance hatte oder nicht, einfach aufgeben war nicht drin! Schließlich war er doch ein Elb und solche blöden Elfen konnten ihm doch nichts anhaben. Er ließ Haldir vorsichtig auf den Boden gleiten und dann drehte er sich mit einem Ruck um, nahm sein Langschwert dass neben ihm lag und rammte es der Elfe in den Magen. Die Morfallas – Elfe spuckte Blut und stürzte zu Boden. Legolas machte dich bereit, denn neue Elfen kamen auf ihn zugeschossen und versuchten auf ihn einzuschlagen. Und endlich war auch die letzte Elfe, die tausendste über den Wall der Weidenwinde geflogen.

Akt 2:
Galadhrim und Waldelben

Galadriel ging mit hastigen Schritten durch Caras Galadhon auf der Suche nach Arwen. Und endlich hatte sie ihre Enkelin gefunden.
„Arwen, du musst sofort mit den anderen reiten! Jetzt sofort zum Alten Wald, ihr müsst Legolas und Haldir unterstützen! Haldir kämpft mit der einstigen Wunde der Elfe und Legolas wird getötet wenn wir zu spät kommen. Die Waldelben sind schon im Wald, ihr müsst euch schnell kampfbereit machen und sie alle unterstützen!", sagte Galadriel.
Arwen nickte und rannte hinunter ins das unterste Flat, viele Elben standen dort in dem kleinen und übten mit ihren Waffen, einige saßen auch auf Stühlen und starrten auf ein Glas gefüllt mit goldenen Saft. Die, die dort saßen warteten vermutlich schon auf den Befehl zum ausrücken und das stimmte sie eher ängstlich. Als Arwen in das Flat hineinsah bekam sie ein ungutes Gefühl, all diese Elben hatten noch nie in einer großen Schlacht gekämpft in der es um so viel ging, sie selbst war ja noch nie bei etwas großem dabei gewesen. Und die ganzen jungen Elben die wohl in der Schlacht ihr Leben lassen werden, sie waren ohne hin nicht viele, der Schwund der Elben begann langsam und viele sind vorzeitig aus Mittelerde geflohen. Wenn diese hier sterben, dann könnten sie nur in die Unendlichkeit gehen, nicht mehr nach Valinor! Arwen nahm sich ihren Bogen und einen Köcher mit Pfeilen.
„Es kann losgehen!", sagte sie sich und beschloss sich sofort zu den anderen zu gesellen. Sie stellte sich in den Eingang der Tür, entschlossen und schwerbewaffnet.
„Hohe Frau Arwen? Wollt Ihr etwa auch in den Kampf ziehen?", fragte ein Elb.
„Richtig. Ich bin von Herrin Galadriel ausgesucht worden, euch in den Alten Wald zu begeleiten!", antwortete Arwen.
„Frau Arwen, meint Ihr das ernst? Wollt Ihr Euch wirklich in einer Schlacht schlagen?", fragte der Elb.
„Allerdings!", antwortete Arwen bestimmt, die Menge in dem Flat war ganz still geworden, bei Arwens Anblick konnte einem ganz anders werden, eine Eldar wie sie es im Buche niedergeschrieben hatten und fast so schön wie Lúthien, nun sollte sie auch in den Krieg ziehen und sie drehte sich um und ging aus der Tür, ihre Stimme hallte jedoch noch klar und deutlich durch die ganzen unteren Flats, „Ich erwarte ausnahmslos alle Krieger in einer Minute bei den Pferden!"

Und so wie Arwen es befohlen hatte geschah es auch, die Lórienelben, die Galadhrim versammelten sich bei den Ställen und sattelten ihr Pferde. Es waren vorwiegend Schimmel und nur drei der Pferde – darunter auch Arwens – waren braun oder schwarz. Arwen saß schon auf ihrem und erwartete die anderen.
„Ich hoffe ihr habt eure Waffen schnell zur Hand und lasst euch nicht so schnell umbringen!", sagte Arwen leichthin und wartete bis alle der Galadhrim sich gesetzt hatten. Und dann ging es los, im schroffen Jagdgalopp, hin zum Alten Wald und auf zum Kampf.

Gildor und die Waldelben aus dem Düsterwald hatten ihr Lager erneut abgebaut und ritten wieder der Weidenwinde entgegen. Die drei Hobbits mussten Nachts schlafen, deshalb verzögerte sich das Eintreffen immer wieder und leider auch die Tatsache dass die Hobbits auf großen Pferden reiten mussten vereinfachte die Sache nicht. Laurelin, verkleidet als Gil-Ithil, ritt mit ihren drei Brüdern als Schlusslicht damit die Hobbits nicht verloren gingen.
Sam ritt neben Frodo und dieser war ein wenig in Gedanken versunken. Ihm wurde langsam klar was nun geschehen wird, er ritt mit den anderen einem Krieg entgegen und langsam fühlte er sich Schuldig dass sie alle dem Schatten entgegen kamen und er war Schuld das Sora gefangen war.
„Mach dir keine Sorgen, du hast keine Schuld!", meinte Sam neben ihm.
„Aber woher weißt du denn ...?", fragte Frodo aber Sam lächelte ihn leicht zwielichtig an.
„Wie lange kennen wir uns Herr Beutlin?", entgegnete Sam.
Pippin war hingegen mehr oder weniger zuversichtlich, die anderen beiden Hobbits waren nervös bei dem Gedanken an eine Schlacht, er aber fühlte sich mit Waffen sicher und so wollte er keine Gefahr scheuen.
„Wenn ich eins von Bilbos Liedern auswendig könnte würde ich ´s durch die Elben schmettern, das kannst du mir aber glauben!", meinte Pippin belustigt an den Gedanken wie die Elben wohl gucken würden.
„Du wirst demnächst die Gelegenheit haben deine Pfeile und deinen Dolch durch die Elfen zu schmettern, Peregrin Tuk!", sagte Laurelin.
Pippin lief extrem dunkelrot an. Lange ging der Ritt ohne das ein Wort fiel weiter, durch den langsam stickiger werdenden Wald. Die Bäume standen nun dichter neben einander, so dass kaum noch Sonnenlicht hindurchscheinen konnte oder auch gespürt werden konnte. Vögel zwitscherten in diesem Teil des Waldes nicht, es war einfach nur totenstill. Das Hufgetrappel der Pferde war gleichmäßig und wurde nun auch bald überhört, für die Elben war es nun genau so wie für die Hobbits, unangenehm auch nur einen Laut zutun. Sam wagte es sogar kaum noch zu atmen.
PLÖTZLICH!!
Die Elben schraken hoch, Frodo hatte geniest.
„Meine Fresse!!! Wenn du das noch mal machst dann ramm ich dir wohl noch einen Pfeil in die Brust, Frodo Beutlin!!!!", pustete Pippin, der sich erst einmal von dem Schrecken erholen musste.
Laurelin und ihre Brüder gaben sich keine Mühe ein Lachen zu verstecken, das war einfach mal eine Auflockerung der angespannten Stimmung. Aber Laurelin bekam wieder ein wenig Sorge um den Hobbit.
‚Und wenn das noch mal passiert? Es war zwar nicht schlimm mit dir, aber noch einmal? Pass bloß auf dich auf hübscher Hobbit, und ihr anderen auch!', dachte sie sich.
Die Truppe der Waldelben aus dem Düsterwald machten bis zum Nachmittag keine Rast. Alle drei Hobbits wurden langsam müde und schläfrig auf den Pferden, aber sie versuchten die Bäume zu zählen an denen sie vorbei ritten und hatten eine einigermaßen gute Methode gefunden nicht einzuschlafen. Laurelins ältester Bruder verteilte nun ein wenig Brot, jedenfalls war das so eine Art Brot. Es glich eher einer flachen Waffel.
„Das ist Lembasbrot. Es ist selten, man bekommt nicht immer etwas davon, wenn ihr alles davon gegessen habt, werdet ihr wohl für eine Woche satt sein."meinte er.
„Pass bloß auf was du sagst, bei den Hobbits ist ein Loch im Magen, da weiß man nie wie viel sie essen!", meinte der jüngste der Brüder.
„Und Sam hat dann das größte!", meinte Frodo mit Scherz in der Stimme.
Sie aßen still ohne ein Wort zu sagen, Frodo war der erste der fertig war und niemand wusste wohl wie er darauf gekommen war, aber er sang elbische Worte:

A Elbereth Gilthoniel,
silivren penna miriel
o menel aglar elenath!
Na-chaered palan-díriel
o galadhremmin ennorath,
Fanuilos, le linnathon,
nef aear, sí nef aearon!

Sam und Pippin waren nicht so überrascht wir Laurelin.
„Ein Hobbit, der elbische Worte singt? Die Anhörung an Elbereth mitten am Tage!", sagte sie.
„Ein anderes ist mir nicht eingefallen, und ich weiß auch gar nicht ob ich überhaupt ein anderes in der Sindarin – Sprache beherrsche. Bilbo hat es oft gesungen, deshalb kann ich es auch, er brachte mir viel von den Elbensprache bei.", erklärte Frodo mit leicht rosaroten Wangen und dann seufzte er, „Bilbo ist sicher schon aus Froschmoorstätten zurück und macht sich Sorgen weil ich keine Nachricht hinterlassen habe!"
„Nicht ganz, Herr Frodo. Bilbo hat wohl Nachricht erhalten. Von mir! Ich habe ihm gesagt, in aller Vertrautheit versteht sich, dass du allein mit Peregrin gegangen bist. Ich wurde aber aus seinem Gesicht nicht schlau, denn ich weiß nicht ob er eher geschockt oder überrascht war!", sagte Sam lächelnd.
„Und du bist uns nachgekommen, Samweis Gamdschie, ich glaube etwas verrückteres hat selbst der gute Bilbo noch nicht angestellt.", meinte Frodo.
„Wer von den Hobbits geht auch allein in den Alten Wald ohne ein Ziel vor Augen. Er wollte nun mal zu seiner Schwester."sagte einer von Laurelins Brüdern, „ich kann den Samweis gut verstehen."

Legolas kämpfte noch immer allein. Die Elfen ließen nicht locker obwohl er schon einige von ihnen allein getötet hatte. Er wahrte Angriffe gekonnt ab, denn die Elfen nahmen auch Haldir ins Ziel um den Elben den Rest zu geben. Eine der größten Elfen, die wohl das Sagen hatte und auch sehr kräftig gebaut war (sie hatte keine Nase), hatte sich nun zwischen den Prinzen und allen anderen Elfen gestellt.
„Er gehört mir!", zischte sie, „die beiden können sich auf ihr Ende gefasst machen!"
Legolas hielt sein Langschwert bereit, aber es gelang ihm nicht die Elfe auch zutöten, sie hatte ihn blitzschnell am Hals gepackt.
„Was nun? Hast du keine Möglichkeit mehr mich zu töten Grünblatt?", sagte die Elfe mit ungewöhnlichen Zischen denn sie sprach zu Legolas entsetzen in elbischer Zunge.
„Du wirst bald keine Gelegenheit mehr erhaschen auch nur einen Atemzug zu tun!", Legolas brüllte fast vor Zorn und wollte sein Langschwert durch die Elfe gleiten lassen, doch diese hielt seinen Arm fest und zischelte:
„Damit, kleiner Prinz wollen wir gar nicht erst anfangen. Ich bin etwas zu hoch für dich, dass kann ich mir denken. Nun aber, mein elbischer Freund, kannst du dich von dieser Welt verabschieden und in eine andere einkehren."
Legolas war unfähig sich zu bewegen, jede Minute hätte seine letzte Stunde geschlagen! Die Morfallas – Elfe zog den Kopf des Elben dichter zu sich und berührte mit ihren Lippen seine.

Es wurde schwarz ...
Die Elfe hatte den Prinzen gegen den Wall aus Bäumen geschleudert, die, die Weidenwinde beschützen sollte. Legolas keuchte um verzweifelt neuen Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen, für einige lange Sekunden hatte er keine Luft bekommen. Die Elfen um ihn herum kreischten und zischten vor Hohn und ihre Laute machten keinen Unterschied mehr von den Orks, die große stand nur noch ein paar Meter weiter von Legolas entfernt.
„Du siehst nicht mehr gut aus!", stellte sie fest.
Legolas öffnete angestrengt die Augen, jedes war dunkelblau – fast schwarz umrandet und Blut klebte an den Lippen und trat aus der Nase. Wäre ein Mensch vorbeigelaufen, er hätte ihn sicher nicht als Elben erkannt. Die Morfallas – Elfe ging nun ganz langsam, mit kleinen Schritten und ausgefahrenen Klauen auf Legolas zu, sie hatte die Absicht ihn jetzt in Stücke zu reißen.
Ein plötzliches Surren lag in der Lust ...
Die Elfe spürte einen Druck.
Sie wandte sich um und konnte ihren Augen kaum trauen.
Da waren Pferde, viele Pferde und ein Jemand hatte einen Pfeil abgeschossen. Dieser Pfeil steckte jetzt zwischen Fleisch, Lunge und Haut. Ehe die Elfe noch einen Mucks sagen konnte stürzte sie zu Boden. Das normale rote Blut tränkte den Schnee.
Legolas konnte wohl nicht ganz nachvollziehen was geschehen war, doch er konnte langsam begreifen das jemand gekommen war um ihn zuretten, die Elfen kreischten und zischten vor Schreck, Aufregung und Entrüstung wild durcheinander.

Die Elben aus dem Düsterwald waren endlich vorgerückt und sie warteten erst gar nicht lang.
„Samweis, Peregrin, Frodo! Versucht, wenn ihr könnt, Legolas und Haldir da rauszuholen!", sagte Gildor zu den Hobbits gewandt und dann erhob er sein Schwert und gab ihn elbischer Zunge den Befehl die Pfeile anzulegen und abzuschießen. Sofort nachdem das Kommando ausgerufen war flogen Hunderte von Pfeilen durch die Luft. Die Elfen kreischten wild durcheinander und machten sich kampfbereit. Nur wenige wurden erlegt.
Pippin, Frodo und Sam liefen gleichwohl in das Kampfgetümmel und versuchten zu den beiden Elben vorzudringen. Pippin und Sam kümmerten sich um Haldir der noch immer ermattet auf dem Boden lag und schwer atmete. Die beiden Hobbits versuchten ihn an den Armen aus der Schusslinie zu zerren. Eine Elfe hatte sie aber bemerkt und kam nun auf die Hobbits zu, sie hatte keine Haare und war recht groß.
„Wohin wollt ihr denn?", fragte sie mit belustigtem Grinsen.
Sam starrte die Elfe wütend an, er ergriff blitzschnell den kleinen Elbendolch und stach ihn der Elfe ins Auge. Die Elfe war erledigt, sie fiel zu Boden und keuchte noch eine Weile bis alles Leben aus ihr gewichen war.
Frodo stützte Legolas ab. Der Elb konnte nur mit Hilfe laufen, deshalb hielt er in der Linken sein Langschwert und mit der Rechten umklammerte er leicht Frodos Schulter.
„Danke, kleiner Hobbit!", keuchte Legolas.
„Bedankt Euch erst wenn wir wirklich in Sicherheit sind."meinte Frodo mit einem mitfühlenden Ton für Legolas. Er holte seine beiden Freunde recht schnell ein.
„Soll ich euch helfen?", fragte Legolas.
„Nein, das schaffen wir schon!", meinte Sam.
Nach einer kleinen Weile kamen doch noch einige andere Elben und halfen den Hobbits. Die Elben setzten Legolas und Haldir unter zwei Bäume. Einer der Elben gab Legolas einen Becher der mit goldenem Saft gefüllt war in die Hand.
„Das sind mehr als tausend Elfen, zu erst waren es fünf und dann sind sie auf tausend Kopfstärke angewachsen. Es müssen mehr als tausend sein! Was für eine Armee haben wir denn?", fragte Legolas.
„Es sind nur wir und die Hobbits. Wir bekommen aber noch Verstärkung durch die Galadhrim, ich bin mir jedoch sicher das wir auch Unterstützung von Imladris bekommen!", antwortete der Elb, „jedenfalls muss es so sein. Gegen eine solche Armee kommen wir allein nicht an, Herr!"
„Was soll das heißen?", fragte Sam geschockt und damit sprach er auch nur das aus was die anderen auch dachten.
„Das soll heißen, dass wir ohne weitere Hilfe in ein paar Stunden überwältigt sind!", antwortete der Elb und ging wieder schwer Bewaffnet in die Schlacht zurück. Frodo stand entschlossen auf und hielt seinen Silberbogen in der Hand.
„Ich gehe und kämpfe!", meinte er mutig.
Sam stand auf und nickte: „Ich auch, ich lass dich nicht allein da draußen, Herr Frodo! Passt du dann bitte auf die Verletzten auf Peregrin?"
Pippin nickte nur missmutig aber dann hatte er doch so etwas wie ein Lächelt auf den Lippen.
„Zeigt ihnen die wahre Stärke des Auenlandes! Aber lasst euch nicht umbringen!", sagte er. Die beiden rannten gleichzeitig los und mussten mit Entsetzen feststellen dass noch viel zu viele Elfen kämpften.

Akt 3:
Das Ende Laurelins

Die drei Hobbits hatten ihre Aufgabe gut gemeistert und auch die Galadhrim waren nun endlich eingetroffen und metzelten gründlich, aber genauso hilflos mit.
„Gildor, wir brauchen mehr Krieger, wir schaffen das nicht allein. Selbst wenn alle Elben ganz Mittelerdes in dieser Schlacht kämpfen, es sind zu viele Gegner!", meinte Gil-Ithil – die verkleidete Laurelin. Gildor nickte grimmig und beobachtete die Galadhrim, und vor allem dessen Anführerin Arwen, die Elbenprinzessin kämpfte verbissen gegen die vielen Elfen und sie wurde von immer mehr belagert.
„Geh mir vom Leib!", schrie Arwen und stieß einer Elfe ihr Schwert in den Bauch.
Jedoch kam gleich die nächste Elfe auf sie zugehechtet und saß nun direkt auf ihrem Pferd. Die kleine Morfallas – Elfe war kleingewachsen und hatte nur einen Flügel, der rechte fehlte ihr, doch sie hatte ihr Springen gut trainiert, anderen Falls hätte sie es wohl kaum geschafft auf das Pferd zu springen. Aber nun biss sie der Elbenprinzessin in den rechten Arm und krallte sich in ihrem Kleid fest. Arwen versuchte verzweifelt die Elfe abzuschütteln, aber das gelang ihr nicht, durch den Biss hatte sie ihr Schwert fallen gelassen und der Bogen hing über ihrer Schulter, so dass sie den auch nicht greifen konnte. Es schien entgültig aus für sie zusein als die kleine auch noch ihre Krallen ausfuhr um sie zu zerfetzen, doch da surrte ein Pfeil durch die Luft und spießte die Elfe auf. Arwen konnte ihr Glück kaum fassen und schupste die Leiche vom Pferd. Sie starrte durch das Schlachtfeld, restlos alle Elben wurden von zahllosen Elfen belagert und hatten wohl kaum Zeit gefunden ihr zu helfen. Nach einer Weile erhaschte sie allerdings einen kleinen dicklichen Krieger mit blondem Lockenhaar: Samweis Gamdschie hatte die hohe Frau gerettet und er schien gar keinen Dank zu wollen, er machte weiter mit Pfeil und Bogen (sie sah nicht das der junge Hobbit bis über beide Ohren rot angelaufen war als sich ihre Blicke kurz trafen), und neben Sam stand Frodo, der unermüdlich Pfeile auf die Elfen abschoss. Allerdings wollten sie nicht weniger werden, es schienen immer mehr zu werden.

Der Hexenmeister von Angmar wurde plötzlich nervös, jedenfalls fauchte und kreischte er ungeduldig.
„Sie schlachten deine Töchter dahin! Und vielleicht schaffen sie es!", zischte er.
„Nein, nein die werden uns niemals bezwingen sie, sie dir an! Sie kämpfen verzweifelt meine Töchter sind auf die zweitausend Kopfstärke angewachsen, die können nicht geschlagen werden!", entgegnete Morfallas.
„Hör zu, wenn du durch deine Töchter verlierst, dann hast du unsere Mission auf dem Gewissen! Wie konntest du ihnen eigentlich so viel Zeit geben?! Ich warne dich, falls wir unterliegen sollten, und du dem Tod entronnen bist, so werde ich dich töten!", fauchte der Hexenmeister, „was wir brauchen sind unermüdliche Krieger und das sind nicht deine Töchter, sie sind irgendwann nicht mehr in der Lage zu kämpfen wenn sie erschöpft sind, das weißt du!"
„Meine Töchter sind mehr wert als diese Elben!", zischte Morfallas zurück.
Arien hörte das Kampfgetöse und die wenigen Elfen die dann beim sterben bitterlich kreischten und jaulten.
„Sora! Sie alle kämpfen um uns. Sie sind alle gekommen! Es sind so viele Elben gekommen und sie kämpfen nur um uns zu retten!", rief Arien, „Jah ich habe sie gesehen!"
Ihre Stimme hallte durch die Höhle zu den beiden Entführern.
„Die Zeit wird wohl doch bei ihr etwas Knapp, sie ist ein Calaquendi und sie entwickelt ihre Fähigkeiten!", zischte Morfallas.
„Ich habe es dir doch schon gesagt, du warst verrückt als du ihnen Zeit gabst! Und den Hobbit müssen wir auch noch töten!", kreischte der Nazgûlkönig.
„Sei ´ n bisschen optimistischer. Bei den paar Elben, haben wir spätestens Morgenfrüh gewonnen! Die Elben werden überwunden sein, ganz schnell sogar!", meinte Morfallas in gewöhnlichen Zischen und dann flog sie zu Arien in die Höhle, „halt ´ s Maul du Landplage!"
„Was denn, hast du Angst bekommen?", fragte Arien frech.
Morfallas rammte ihre Krallen direkt (aber haarscharf) an Ariens Wange vorbei und bohrte sie tief in den Stein. Das Mädchen ließ vor Schreck einen schrillen markerschütternden Schrei hören.
„Ich sagte "Halt´ s Maul du Landplage"oder ich schwöre dir ich stopfe ´ s dir! Und dann tue ich dir ganz doll weh!", drohte Morfallas schrecklich zischend. Die Elfe zog ihre Klauen wieder aus dem Stein und ließ Arien zurück. Diese fing vor Angst zitternd an zu weinen, ohne das sie es wollte.
Morfallas trat an den Wall heraus und schrie mit unseliger Stimme:
„Verdammt noch mal, zeigt ihnen keine Gnade!"

Die Elfen hatten schon so viele der Elben erledigt, doch langsam (und nicht zuletzt durch die Hobbits) nah die Zahl der Elfen auch langsam ab etwas ab. Doch nun wurden die beiden Hobbits aus dem Krieg geholt, Gildor nahm sie auf sein Pferd und brachte sie zu Legolas und Haldir.
„Bleibt hier! Wir werden euch wenn die Elfen bezwungen sind noch dringender brauchen!", erklärte er.
Sam stand wütend von seinem Platz auf:
„Aber Laurelin hat doch gesagt, es starben mehr Elben als Elfen! Wir sind doch zu wenige!"
„Laurelin?", fragte Gildor ungläubig.
Eine musterte er die bösen Blicke die Sam von den anderen beiden Hobbits erntete und Gildor wurde so einiges klar.
„Laurelin ... Laurelin ist dieser Gil-Ithil!!! Warum hat sie unsere eigene Tochter in den Krieg geschickt!?", raunzte Gildor und ritt so schnell er konnte zum Schlachtfeld zurück.
„Laurelin!", er rief immer wieder ihren Namen, so laut er konnte und auch nach dem Namen ihrer Brüder, doch keiner antwortete ihm. Und als Gildor mit seinem Pferd stehen blieb und das letzte Mal, bevor seine Hoffnung zu erlöschen drohte den Namen der Elbin schrie, kam ihm ein anderer entgegengelaufen. Es war einer der Brüder Laurelins, ihr ältester und er atmete unruhig und schnell.
„Gil-Ithil!! Gildor!!! Gil-Ithil!", sagte er.
„Gil-Ithil ist deine .... Schwester Laurelin, oder habe ich das falsch mitbekommen?", fragte Gildor ernst.
„Ja. Ja sie ist mit uns gekommen, warum weiß ich nicht, vielleicht um dich zu beeindrucken, ach nur die Valar wissen wieso! Aber darum geht es jetzt nicht, sie wurde schwer verwundet! Gildor sie hatte Recht, die Elben überstehen diesen Sturm nicht!", sagte er, „Wir brauchen Hilfe!"
„Das weiß ich! Aber ich weiß auch, dass Thranduil und niemals auf diesen gefahrvollen Weg schickte wenn er keine Hoffnung sah! Ich bin mir sicher es wird bald Hilfe kommen!", sagte Gildor und blickte zornig auf die Elfen die nicht weniger werden wollten.
Eine lange Stille trat ein, aber Laurelins Bruder wusste sie dann wieder zu durchbrechen:
„Sie sagt sie will dich sehen. Sie möchte den Hauptmann ein letztes Mal sehen bevor sie stirbt!"
Gildor nickte und folgte dem Elben in den Wald hinein. Wenig später sah er dann Laurelin, ohne ihre Tarnung als Gil-Ithil. Sie lag an einen Baum gelehnt und neben ihr saß ihr jüngster Bruder.
„Laurelin!", sagte der Hauptmann.
„Gildor!", drang die schwächliche Stimme hervor und der Angesprochene setzte sich neben sie und betrachtete die Wunde die sich von der Brust bis runter zum Unterleib hinzog.
„Du verstehst schon! Da ist nichts mehr zu retten. Ich hab halt einen Moment nicht aufgepasst und dann hat sich mich erwischt! Verflucht sein diese Morfallas – Elfen!", keuchte sie schwach.
„Ja, ja wirklich es stimmt. Wie kann man auch so verrückt sein und gut gemeintem Rat aus dem Weg gehen? Laurelin ich bin schwer enttäuscht von dir!", schimpfte Gildor.
Laurelin setzte ein bitteres Lächeln auf: „Ja, nicht wahr! Wir kann man den gut gemeinten Rat eines Vaters ausschlagen und dich in einen Krieg einmischen. Sollte eine Tochter nicht stolz auf so einen Vater sein und ihm gehorsam sein? Nicht wahr Gildor Inglorion, wolltest du das nicht sagen, Vater?"
Ihre drei Brüder starrten die Elbin an, aber nur der älteste fragte: „Was meinst du denn damit Laurelin? Was redest du da?"
„Mutter hat es mir erzählt, letztes Jahr. Der Grund warum ich so rothaarig bin ist der, dass in Gildors Familie drei Generationen durchweg rotblond waren und nun da ich geboren wurde, von sechshundert Jahren habe auch ich diese roten Haare noch deutlicher geerbt. Sie wollte Gildor nicht in Schwierigkeiten bringen, sie wollte ihn nicht an sich binden wenn er denn gar keine Familie wollte und so hatte sie nichts gesagt. Erst als ich langsam anfing Gildor nachzulaufen, da hat sie mich aufgeklärt."antwortete Laurelin.
Ihre Brüder sahen Gildor an, als suchten sie einen Hinweis, dass das alles nicht stimmte, auch sie hatten es nicht erfahren, das Laurelin ein wenig anders war, konnte man nicht bestreiten, aber Gildors Tochter?
„Ja, sie hat Recht. Sie ist meine kleine Laurelin. Die einzige Tochter und ich habe immer gewusst das sie eines Tages in einer Schlacht sterben wird, wie alle erstgeborenen Töchter aus dem Hause Finrod die es wagten sich in eine Schlacht einzumischen! Ich habe dich gewarnt Laurelin, aber jetzt ist es zu spät. Ich kann nichts für meine kleine tun!", sagte Gildor verbittert und er versuchte Trauer überhaupt zu verstecken.
„Aber sie ist doch deine Tochter gewesen!", brüllte der jüngste der Brüder. Laurelin zog ihren Bruder auf den Boden.
„Sie kommen! Sie sind gleich hier, ich kann es spüren!", sagte sie.
„Wie? Was meinst du?", fragte Gildor.
„Ihr müsst wieder kämpfen gehen! Auch andere sterben in dieser Schlacht. Lasst mich hier liegen, auf mein Ende warten und dann geht und kämpft. Die Zeit ist gekommen, ihr werdet es schaffen, los jetzt! Sie werden kommen! Geht jetzt!", sagte Laurelin energischer aber immer noch leise.
Ihr ältester Bruder nickte verbittert und eigentlich wollte er sie nicht allein lassen, aber Laurelin hatte Recht, er konnte nichts tun, es war zu spät für sie. Und so gingen alle schweren Herzens ohne sich groß zu verabschieden, denn Laurelin kam in die Unendlichkeit, in eine bessere Welt, die sie allerdings niemals erreichen könnten es sei denn sie sterben körperlich.

Als Laurelin ihre Verwandten nicht mehr sehen konnte, da ließ sie das Gift der Elfe näher kommen und sie langsam ausmerzen. Sie bemühte sich nicht länger gegen den Tod anzukämpfen und schließlich wurde es still um sie herum. Sie konnte ihren Körper nicht mehr spüren und ihre Sicht war nicht mehr gut, alles begann schwarz zu werden und der Atem ging nur noch schwer. Jetzt dauerte es nicht mehr lange. In den nächsten dreißig Minuten gingen dann langsam die Lebensgeister zu Ende, doch sie konnte noch etwas hören: Adlerschreie! Über ihren Kopf hörte sie noch Schwingen von drei Adlern und ein mächtiges Hufgetrappel, es schien immer lauter zu werden, doch dann wusste sie, es konnte sie auch nicht mehr retten, sie sollte jetzt sterben! Und das tat sie. Mit der Gewissheit, dass die Galadhrim und die Waldelben Unterstützung bekamen tat sie ihre letzten Atemzüge und starb, ohne das sie große Schmerzen leidete. Und sie kehrte ein in die Unendlichkeit, wo weder Trauer, Schmerz uns Verzweiflung waren.

Die Kriegsatmosphäre hatte sich nun über den Großteil des Alten Waldes gelegt. Alle metzelten und versuchten den Feind niederzustrecken. Doch dann hörten sie einen schrillen Warnschrei. Die Elben und auch die Morfallas – Elfen hielten an, keiner tat mehr etwas, und dann kam ein großer Adler über das Blätterdach geflogen und setzte sich nieder.
„Gwaihir! Du bist gekommen! Sicher mit einem starken Gefolge?", fragte Gildor sofort als er den Adler erblickt hatte, und dieser nickte kaum merklich. Er sah in die Richtung in der die drei Hobbits auf die Verletzten Acht gaben und dann trat jemand aus dem Wald, und es war nicht nur Thranduil mit noch mehr Elben aus dem Düsterwald, mit Galadhrim oder Imladris –Elben.

Akt 4:
Das schwarze Blutbad

Thranduil saß auf seinem Pferd, gefolgt von einem Gefolge aus einigen vereinzelten Waldelben und mit Glorfindel aus Imladris, mit einem Gefolge aus zweihundert Elben. Direkt hinter ihnen standen die Herrin Galadriel und der Herr Celeborn mit den letzten Kriegstüchtigen Elben aus dem Lothlórien. Neben den Herren der Galadhrim stand ein braunes Pferd, dessen Reiter ein schwarzgekleideter junger Mann saß, es war Aragorn und hatte die Dúnedain im Schlepptau und inmitten der Menschenmassen waren kleine Zwerge aus dem Nebelgebirge zu erkennen. Fili, Kili, Óin, Glóin und Gimli waren gekommen um gegen die Elfen zu kämpfen.
Die Elfen starrten ungläubig auf die Armeen nieder und keine wusste was sie jetzt tun sollten. Gwaihir spannte seine Flügel auf und stieß drei schrille, ohrenbetäubende Schreie aus und über ihm erschienen zwei weitere Adler. Der eine war etwas größer und der andere etwas kleiner als Gwaihir. Es waren seine Brüder, Landroval und Menedol, sie setzten sich neben Gwaihir nieder.
„Wir werden nun alle gemeinsam, jedes freie Volk von Mittelerde wird nun gegen den Schatten kämpfen!", sagte Gwaihir mit einer eigenartigen Stimme, die sich anhörte wie ein ausgewachsener Adlerruf und dann auch wieder wie eine weise Stimme.
Thranduil trat hervor und hatte sein Schwert gezogen, er hielt es in Richtung der Elfen und rief dann in deutlichem Westron:
„Wir! Wir werden nun alle zusammen kämpfen! Gegen den Schatten, aber immer noch für unsere Freiheit, für unser Mittelerde und für unser Leben! Zeigt ihnen keine Gnade, sie werden auch keine Gnade für euch haben!"
Und der Herr des Düsterwaldes ritt voran, doch bevor die anderen sich auch nur in Bewegung gesetzt hatten, regten sich die Elfen schon wieder und bekämpften sie Armeen der Völker Mittelerdes.
Arwen war mit ihrem Pferd zu Aragorn geritten und schlachtete eine Elfe direkt vor ihm ab. Aragorn sah sie überrascht an, aber sie lächelte.
„Ein zweites Mal rettest du meine kleine Schwester. Falls sie dich jemals kennen lernt, dann wird sie dich sicher gern haben!", meinte Arwen.
„Wir haben keine Zeit um über solche Dinge zu sprechen. Und noch ist diese Schlacht nicht gewonnen und die kleine Tinúviel nicht gerettet. Und Arwen, es sind alle Völker Mittelerdes, die deine Schwester retten!", meinte Aragorn und ritt wieder in das Getümmel, schlachtete und kämpfte mit den Gegnern und ließ keinem am Leben.
Die Adler griffen aus der Luft an, sie bohrten ihre mächtigen Schnäbel tief in die Körper der Feinde hinein oder hackten ihnen den Kopf ab, so dass das Blut nur so floss.
Die Zwerge hackten mit ihren Äxten auf die Elfen ein und die Elben mit Pfeil, Bogen und Schwertern.
Die drei Hobbits saßen auf Befehl von Gildor bei den Elben die in letzter Minute gerettet werden konnten oder einfach nur verletzt waren und sie starrten gebannt in das Gemetzel.
„Wenn man nicht aufpasst dann wird man vom Musiker zum Krankenpfleger!", sagte Pippin bitter.
„Peregrin! Du willst doch wohl nicht etwa kämpfen!", rief Sam erschrocken.
„Aber sie sieh dir doch an! Das ist jeden falls angenehmer als hier zu sitzen und einfach nur zuzusehen! Die Elben, die Zwerge und was nicht noch alles kämpfen dort für uns und für andere und wir sitzen hier nur!", antwortete Pippin düster.
Frodo nickte zustimmend:
„Ich verstehe was du meinst. Aber die Elben haben einen Plan, wir werden sicher noch wichtig sein und das auf eine ganz andere Weise. Wir sollten uns nicht gegen den Befehl stellen!"
Sam war von der blinden Kühnheit seiner Freunde erschrocken, aber zu gleich auch schwer beeindruckt.
„Was haben die eigentlich vor?", fragte Pippin.
„Die Mauer von Bäumen ist um die Weidenwinde herum verhext worden und wir glauben es sind Elbenkünste die, die schwarzen Elfen angewandt haben, also müssen die Elben jetzt anderes versuchen. Vielleicht nach Feanors Künsten, denn der war ja ein großer unter uns Elben."sagte Legolas, der seine Schmerzen mit jedem Wort verstecken musste.
„Und wir müssen das erledigen, wir sind klein und ... ja, wir könnten ein Loch finden und dann ein einfach hineinschlüpfen, ohne das es Morfallas merkt!", sagte Frodo und er war relativ optimistisch das es klappte.

Der Hexenmeister von Angmar beobachtete das Gemetzel vom Wall aus und auch Morfallas sah nun etwas finsterer drein. Mehr und mehr ihrer Töchter schienen in der Schlacht zu sterben. Sie schritt ein wenig näher zum Nazgûl.
- KLATSCH! -
Ein peitschender Schmerz zog sich über Morfallas ganze Wange hin, Blut trat aus der Nase und frisches Blut klebte an ihrer Unterlippe. Sie hatte das Gefühl als hätte ihr Herr, ihr den Kopf weggeschlagen.
„Ich habe mich auf dich verlassen!", kreischte der Nazgûl.
„Aber noch ist nichts verloren Meister! Bitte!", sagte Morfallas.
Aber der Nazgûlkönig wollte nun nicht mehr hören und er baute sich zu seiner vollen, schrecklichen Größe auf.
„Was glaubst du was da draußen vor sich geht?! Deine Töchter versagen gegen all diese Krieger! es ist zweifellos zu spät, Narya in die Hände zu bekommen, aber es ist noch nicht zu spät die Gefangenen zu töten."kreischte der Hexenmeister.
„Sollen wir beide sofort töten?", fragte Morfallas.
„Nein, der Hobbit noch nicht, das wäre zu früh, aber wir können sie beide zusammen in wenigen Tagen umbringen, diese schwächlichen Elben haben nicht die Macht jetzt gegen die Weidenwinde anzutreten, wir würden es merken und das würden sie nicht riskieren!", antwortete der Nazgûl.
Der König wandte sich von der Elfe ab, die nun auf die Knie sank und sich Blut vom Kinn wischte. Seltsame Gefühle hielten sie am Boden, es war als sage man ihr, alles sei für immer vernichtet und es gäbe keine Hoffnung mehr für sie. Mit einem so mächtigem Heer hatte sie nicht gerechnet.

Die Sonne hatte sich geneigt, sie war beinahe im Westen untergegangen und der Stern Earendils ging abermals auf. Vor dem Heer der Völker lagen die Leichen der meisten Elfen, aber auch Elben, Menschen und ein Zwerg lagen dort zwischen den Wesen Mordors und das Blut der Schwarzen tränkte den Schnee mit Schmutz. Aragorn gefolgt von den Anführern der anderen Völker machte sich bereit, er hob ein Schwert und die Adler Landroval und Menedol landeten neben ihm, zur Rechten und zu Linken. Gwaihir schwebte knapp über Aragorns Kopf. Wieder rief Aragorn in elbischer Zunge die Worte zum Angriff. Ein letztes Mal trafen sich die Dunkelheit umschatteten Elfen aus Mordor und die Lichtgetränkten Völker Mittelerdes und mit einigen Schwerthieben schlachteten die Guten die Bösen dahin. Arwen selbst köpfte die letzte Elfe und auf dem ganzen Schlachtfeld wurde es totenstill. Anstatt jedoch in Jubel auszubrechen, schafften die Krieger die Toten vom Feld und brachten sie in den Wald hinein. Aragorn und die Krieger machten sich erneut für eine Auseinandersetzung bereit und die weisen Elbenanführer kehrten wieder zu den Hobbits zurück und zurück zu den Verletzten. Pippin sprang auf:
„Was sollen wir jetzt tun!?"
„Planlegen! Eure Stunde, junge Hobbits schlägt in wenigen Momenten!", antwortete Gildor.