# Kapitel 3 #
- Von Verlangen und Süßigkeiten -
3.1
Schon wieder dieser Blick. Doch dieses mal...
„Was treibst du hier?"
Was sollte ich darauf antworten?
„Süßigkeiten holen. Was sonst?"Eine dumme Antwort. Eine sehr dumme Antwort...
Ohne eine Reaktion von ihr abzuwarten drängte ich mich an ihr vorbei und eilte schnellen Schrittes den Gang hinunter. Hinter mir hörte ich freudige Begrüßungen für die eben angekommene die rasch leiser wurden bis sie ganz verebbt waren.
Mein Herz schlug schnell. Erwischt. Von ihr. Verdammt. Was nun? Hoffentlich plauderten die kleinen Biester wirklich nicht, wie verabredet. Ich eilte in die große Halle wo sich mittlerweile fast alle eingefunden hatten und nahm platz. Das Abendessen beruhigte meine Nerven wieder etwas und ich lenkte mich durch die Gerüchte die mal wieder kursierten ab. Dabei viel mir ein das ich meinen Aufsatz für Verwandlungen ganz vergessen hatte. Morgen war Abgabetermin.
Schnell verabschiedete ich mich, holte meine Unterlagen du ging zum zweiten male an diesem Tag in die Bibliothek. Wenigstens war das Thema halbwegs interessant und der Aufsatz war relativ schnell erledigt. Nach einer weiteren Weile hatte ich auch alles vom Vormittag noch einmal aufgearbeitet und beschloss endlich schlafen zu gehen.
Vor der Tür wurde ich allerdings aufgehalten.
3.2
„Wieso warst du wirklich vorhin in der Küche?"Hermine Granger blickte mich ernst und misstrauisch an. Ich legte meinen Kopf etwas schief und antwortete genau so ernst.
„Habe ich dir doch bereits gesagt."
„Du hattest aber keine Süßigkeiten bei dir als du gingst..."ein triumphierender Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Sie hatte mich in die Ecke gedrängt. Und nun? Ich schwieg.
„Jedenfalls... falls du dich nur an den armen Hauselfen abregieren wolltest. Lass das. Sonst bekommst du es mit mir zu tun!"
Erst schaute ich sie entgeistert an, dann lächelte ich. Sie hatte wohl doch ihre Leidenschaft für Feindseeligkeiten. „Soso. Bekomme ich das?"
„Dir sollte mal jemand Manieren beibringen!"blaffte sie mich an.
„Und das willst du tun?"Ich lachte kurz spöttisch auf.
„Verdammt. Sei nicht so überheblich, so langsam reicht's mir mit euch Slytherin-Idiotenpack!"
Ich schüttelte den Kopf und ging ohne ein weiteres Wort an ihr vorbei, bog in einen kleinen ausgestorbenen Flur ein und dachte damit hätte sich die Sache erledigt.
„WARTE!"
Reflexartig drehte ich mich um. Da stand sie, mit erhobenem Zauberstab und forderte mich mit einer Handbewegung auf es ihr gleich zu tun. Natürlich. Da hatte ich auch riesige Lust zu... na gut. Ich erhob den meinen und schnell gingen wir beide zum Angriff über, gleichzeitig riefen wir „Expelliarmus". Wir entwaffneten uns gegenseitig. Ob ihr Handgelenk genau so weh tat wie meines?
Jetzt blieb keine Zeit zu überlegen, ich wollte das beenden. Wie in Trance schritt ich auf sie zu während sie sich nach ihrem Zauberstab umsah, griff sie blitzschnell an den Schultern und drückte sie gegen die Wand.
Ich konnte ihren schnellen Atem auf meinem Gesicht fühlen.Eigentlich wollte ich sie verbal zusammenstauchen aber im Moment war ich zu nichts weiter fähig als ihr in die Augen zu sehen...
Tiefe dunkle Augen, voller kindlicher Naivität.Ihre Lippen waren wohl geformt, nahezu perfekt. Wie weich sie wohl waren? Ihre Lippen? Was machte ich denn da.
Sie schien genauso verwirrt zu schauen wie ich. Ich ließ von ihr ab, drehte mich um, fuhr mir kurz mit der Hand über's Gesicht und bewegte mich auf meinen Zauberstab zu. Als ich ihn aufhob und in die Tasche steckte drehte ich mich noch einmal zu ihr um. Sie stand immer noch an der Wand, regungslos und starrte mich an. Schneller als jemals zuvor eilte ich davon, rannte aber nicht.
Verdammt.
Ich weiß ja das Frauen mich schon immer mehr in ihren Bann zogen als Männer und habe es mittlerweile auch Akzeptiert, aber das hier? So was kann und darf nicht mehr vorkommen...
3.3
Eine unruhige Nacht lag hinter mir. Immer wenn ich die Augen schloss sah ich sie direkt vor mir. Eine kleine Verträumtheit, resultierend aus der erhitzten Situation. Irgendwie schaffte ich es den gestrigen Abend in mein Unterbewusstsein zu verbannen.Es war Wochenende und ein Besuch in Hogsmade war angesagt.
Beim Frühstück kam meine Eule – Solaris – mit einem Päckchen meiner Eltern. Ein kurzer zuckersüßer Brief meiner Mutter und Geld. Sie übertrieben es immer. Schimpft mich Einzelkind.
Tja, meine Eltern. Was kann man groß dazu Sagen.Reinblüter mit einer gesunden Einstellung. Mein Vater meinte immer, niemand sollte daran gemessen werden woher er kommt, sondern daran wie er ist und was er tut. Sie verstanden damals nicht wie der sprechende Hut mich nach Slytherin stecken konnte. Genauso wenig wie ich, aber wie gesagt: Im Grunde war es mir egal.
Jedenfalls, standen wir wenig später auch schon in Hogsmade. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Malfoy, Crabbe und Goyle wie sie die Köpfe zusammen steckten und grinste. Nach einigen Besorgungen und einem Butterbier in der Taverne eiste ich mich los und schlenderte alleine ein bisschen durch die Straßen, bis ich am Ende der Stadt stand. Setzte mich auf ein Mäuerchen, blickte gen Himmel und genoss die Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Zugegeben, bei dem eisigen Wind brachte das nicht viel, aber die Vorstellung wärmte eine schon.
Du Ruhe wurde von schallendem Gelächter gestört. Da war sie wieder, meine Neugierde. Ich ging auf eine kleine Seitengasse zu und spähte um die Ecke.
„Niemals! Ihr verdammten Kleinkinder, fällt euch nichts besseres ein." Malfoy und Gefolge standen dicht gedrängt vor... tja, wer stand da wohl. Hermine Granger.
„Entweder du hängst dir jetzt dieses Schild um oder Snape erwischt ich rein zufällig bei deinen Nächtlichen ausflügen. Wie schon gesagt, du hast die Wahl."Und wieder lachte er triumphierend.
„Ihr verdammten Bastarde!"
Was stand wohl auf dem Schild? Drei gegen Einen, das war schon recht unfair und irgendwie flammte in mir der Beschützerinstinkt auf. Nur, was sollte ich tun und auf welche Art würde sie mich umbringen das ich nicht verrate das ich sie gerettet habe. Na ja, mal sehen...
Ich trat um die Ecke.
3.4
„Hey, Malfoy. Stör ich gerade?"Alle vier sahen verdutzt in meine Richtung.
„Nein, wie kommst du darauf Perks. Ich hatte nur gerade eine nette Unterhaltung mit diesem Schlammblut."Er lachte wieder. Ich sah zu ihr rüber und erkannte ein glitzern in ihren Augen. Tränen?
„Nun ja, die Schulsprecher haben nach dir und Parkinson verlangt. Irgendwas wegen dem Fest an Halloween. Ich hab gemeint ich guck mal ob ich dich finde. Soll ich ihnen sagen das du gerade Verhindert bist?"jetzt kam es darauf an. Ich hatte keine Ahnung wie er reagieren würde.
Er überlegte kurz.
„... Nein. Ich muss sowieso noch was mit denen bereden. Crabbe, Goyle, na kommt schon." Alle grinsten Hermine noch einmal bedrohlich an und kamen auf mich zu, liefen an mir vorbei und ich wartete mit Erleichterung bis sie außer Sichtweite waren. Ich fragte zögerlich: „Alles in Ordnung?"blöde Frage.
„Blöde Frage." Sprach sie halb flüsternd.
„Tut mir leid das ich mich eingemischt habe. Aber die Situation war schon etwas unfair und so eine Forderung weit unter deinem Niveau."Was redete ich denn da?
„Was redest du denn da?"ihr verwirrter Blick wandelte sich aber sogleich in Wut „Was geht dich das an? Das hätte ich schon alleine hin bekommen!"
Wieder konnte ich mir mein grinsen über solch eine Aussage nicht verkneifen.
„Jaha. Klar."
Damit war die Sache hoffentlich diesmal gegessen. Schon fast am Ende der Gasse angekommen hörte ich ein altbekanntes...
„Warte!"
Diesmal jedoch eher drucksend. Ich drehte mich um.
„Willst du dich schon wieder mit mir duellieren... ich hab wirklich keine Lust mehr darauf immer..."
„Es... leid..." leise Worte drangen aus ihrem Mund.
„Ähm... wie bitte? Ich habe dich akustisch nicht verstanden."Unbewusst schritt ich auf sie zu.
„Es... tut mir leid, ok?"
„Was tut dir leid?" unfassbar, diese Worte, aus ihrem Mund.
„Gestern Abend." Sie schüttelte kurz unwirsch ihre braune Lockenmähne.
„Ich hab mich noch einmal mit Dobby unterhalten und alles aus ihm rausquetschen können..."
Oh je!
„... ich wusste ja nicht... Hättest du doch gleich sagen können!"warf sie mir vor.
„Und dann? Wär ich dann auf einmal ein netter Slytherin-Abschaum für dich gewesen? Eigentlich hatte ich ja gedacht du wärst nicht so angefüllt mit Vorurteilen, seid wir zusammengerempelt sind, wie der Rest dieser Hütte. Jedenfalls dachte ich du wärst intelligent genug dazu mich einfach in Ruhe zu lassen. Aber nein, irgendwie läufst du mir immer wieder über den Weg und..."
„Was kann ich denn dafür. Gestern Abend das war beabsichtig, ja ok aber..."
„Nichts! Ist ja schon gut. Ich will einfach nur... ach lass gut sein. Passt schon!"
Und wieder ließ ich sie total verwirrt zurück. In mir brannte es. Das Verlangen mich einmal ganz normal mit ihr unterhalten zu können nahm immer mehr Besitz von mir...
Perks, Sally-Anne:
iIch habe mir überlegt ihr keine richtige Gestalt durch Beschreibungen zu geben.
Jeder soll für sich selbst entscheiden wie die aussieht, die Hermine Grangers Herz und Verstand eroberte. ;-)/i
Natürlich gehören alle Figuren der Autorin usw. usf.
R&R pleaz!
