# Kapitel 5 #

- Von Heimlichkeiten und Kerzenschein -

5.1

Der nächste Morgen zog sich bis zum Frühstück zäh wie Kaugummi. Mit halb geöffneten Augen schmatzte ich missbilligend als mich meine Zimmergenossin weckte. Sie versuchte wirklich nett zu sein, allerdings war für diesen Morgen nichts nett genug. Krampfhaft versuchte ich die Lieder offen zu halten, denn jedes mal wenn ich sie schloss sah ich Hermine vor mir und mein Körper glich einem Hochspannungsmast. Ich bereue die gestrige Nacht nicht. Ich habe mich ins geheim danach gesehnt doch hätte ich nie gedacht das Hermine den ersten Schritt tat.

Hermine...

Plötzlich klang dieser Name wie Musik in meinen Ohren und hallte wie ein Echo in meinem Kopf, immer wieder. Es gibt nur zwei Arten von Stimmen im Kopf. Die, von Menschen aus der psychologischen Betreuung oder die von Verliebten – wenn man jetzt einmal all die Zauber und Geschöpfe weglässt die es vermögen Stimmen in deinen Kopf zu zaubern.

Diese ersten zarten Erfahrungen miteinander, jeder der das schon einmal erlebt hat, der kann mir sicher nachfühlen, binden sich in Ewigkeit an das Selbst, prägen uns und den weiteren verlauf der Beziehung. Der erste Kuss, das erste Mal, je intensiver man es gemeinsam erlebt und je mehr man sich liebt, desto länger kann man es immer und immer wieder erleben, wenn man die Augen schließt.So war das.

In der großen Halle musste ich mich gezwungener Maßen gegenüber von Malfoy setzen, ich war ziemlich spät und fast alle Plätze waren schon besetzt. Von hier hatte ich einen guten Blick auf den Tisch der Gryffindors und.... Potter. Natürlichkonnten einem dazu Malfoys arme Witze über den eben genannten nicht entgehen. Was mich allerdings mehr interessierte... wo war Hermine?

Normal saß sie doch immer gegenüber von dem Wunderkind und dem roten Hampelmann. Die Speisen wurden Aufgetragen und es war immer noch keine Spur von ihr zu sehen. Mein Magen beschwerte sich da ich immer noch nichts angerührt hatte und ich leistete ihm lieber nicht noch länger Widerstand.

Eine viertel Stunde später erblickte ich dann die zierliche Gestalt von gestern Nacht. Ich beobachtete sie, wie sie zu ihrem Platz ging und vielen Gryffindors freundlich zulächelte und winkte. Wenn ich ihr doch nur auch winken könnte...

Doch das war nicht nötig. Als sie sich hinsetzte Blickte sie in Richtung unseres Tisches und... sie suchte mich. Einen Augenblick blieb die Zeit stehen, jedenfalls wünschte ich es mir sehnlichst als ich sah, dass sie auch mich anlächelte. Zwar nur kurz, aber lang genug um die Hoffnung in mir zu entfachen heute ein weiteres mal mit ihr unten am See stehen zu können...

„Perks, was grinst du denn so dümmlich? Haste irgendwas widerwärtiges ausgeheckt? Lass es mich wissen, ich will unbedingt mit machen!" ein nettes Angebot von Dracos Seite.

„Danke Malfoy, ein andermal. Das muss ich allein erledigen."

„Tja, Schade. Kann man aber nichts machen"

Da fiel mir schlagartig wieder das Fest ein. „Aber sag mal, erzähl DU mir mal was du übermorgen Abend vor hast. Du kennst mich doch, und wenn du es mir nicht erzählst finde ich es eben anders raus."

„Na, das wollen wir mal sehen. Ich rede nicht, sondern lasse Taten walten."

Was ja wirklich ungewöhnlich für ihn war. Aber er ließ nichts aus sich heraus pressen, während des ganzen Frühstücks grinste er nur vielwissend. Vielleicht gab es ja auch einen anderen Weg...

5.2

Zaubertränke war die letzte Doppelstunde für heute. Ich hatte Hermine den ganze Tag nicht mehr gesehen. Der Raum füllte sich langsam und unverhofft lag ein kleiner Zettel vor meiner Nase und ihr süßlicher Geruch wehte an mir vorbei. Schnell steckte ich ihn in die Tasche. Es interessierte mich brennend was darauf stand doch jetzt war ein ungünstiger Zeitpunkt um ihn zu lesen.

Snape betrat den Raum und sofort wurde es still. Er erklärte uns den heutigen Zaubertrank und sofort mussten wir uns an die Arbeit machen. Die meisten Slytherins amüsierten sich köstlich über seine üblichen Sticheleinen gegen Potter, ich empfand das von Anfang an eher als unreifes Gezeter doch jetzt ging er mir nur noch auf die Nerven. Ich blickte die ganze Zeit über kein einziges mal zum Tisch an dem er und seine Freunde saßen, zwang mich dazu und musste fast meine ganze Konzentration darauf verwenden so dass dieser Zaubertrank mehr schlecht als recht gelang, aber wenigstens gelang er. Am Ende der Stunde verschwand ich gleich in die Bibliothek. Mein abgelegener Platz, von dem ich alles gut beobachten konnte kam mir heute gerade recht.

Ich packte unauffällig den Zettel aus, faltete ihn vor mir auf und legte ihn in das aufgeschlagene Buch vor mir.

Sam...

Woher wusste sie das mich alle so nennen? Sally-Ann war vielen zu förmlich und irgendwann in der zweiten Klasse wurde daraus einmal Sam... da San sich doch etwas komisch anhörte.

Wie viele Stunden habe ich heute Nacht wach gelegen und über das geschehene Nachgedacht. Ich bin zerstreut und befürchte das schlimmste. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll, aber so können wir das nicht stehen lassen. Würdest du dich heute Nacht noch einmal mit mir treffen? Bitte. Lass uns miteinander Reden um das ganze aus der Welt zu schaffen.

Aus der Welt schaffen? War es doch nur die verwirrende Situation die sie dazu gebracht hat?

Wenn dir was an einer Aussprache liegt, treff mich heute Nacht im dritten Stock vor dem Bild das niemals schläft.

Das war's auch schon.

Das Bild das niemals schläft? Wo sollte den das sein?

Außerdem war es sehr gefährlich Nachts im Schloss herum zu spazieren. Ich machte mir nichts vor. Ich hatte Angst verletzt zu werden, was erwartete mich da? Angefüllt mit Unruhe erledigte ich meine Hausarbeiten und ging dann zum Abendessen. Wieso hatte sie heute morgen gelächelt? Dieses mal setzte ich mich mit dem Rücken zum Gryffindortisch, ich hatte keine große Lust sie zu sehen. Verständlich, oder?

5.3

Die Minuten zogen sich hin als hätte jemand einen Fluch auf mich geworfen. Ich wälzte mich hin und her, alle anderen schliefen schon längst. Es hatte keinen Sinn. Ich stand auf und zog mich möglichst geräuschlos an und ging in den Gemeinschafsraum. Er war Leer und Snape sollte seinen Rundgang mittlerweile Beendet haben. Das Feuer im Kamin brannte nur noch spärlich, es war etwas kühl.

Im Gang vor dem Raum angekommen setzte ich mich in Bewegung Richtung Haupttreppe, blieb stehen und entschloss mich doch einen der Geheimgänge zu nehmen. Im dritten Stock angekommen bog ich um eine Ecke... Peeves. Er machte sich gerade an einer Statue zu schaffen als auch schon das gekreische von Filch in hörbare Nähe rückte. Ich verzog mich zurück in den Schatten.

„Peeves du elender Sohn einer Hure! Heute Nacht erwische ich dich, dann kannst du was erleben!"Filch und Mrs. Norris hasteten an mir vorbei und jagten den gackernden Geist. Offensichtlich flüchtete er in einen der unteren Stöcke. Na, dann wird unser Hausmeister noch einige Zeit beschäftigt sein, danach ging er nämlich immer seiner Angewohnheit nach, seine beschlagnahmten „Schätze" zu kontrollieren. Könnte ja sein das in der Zwischenzeit jemand etwas gestohlen hatte.

So trabte ich die Gänge entlang und suchte verzweifelt nach dem Bild das niemals schläft.

Abrupt blieb ich stehen. Da war es. Ein einfaches Bild, das einem im vorbeigehen nicht weiter auffallen würde. Jedenfalls hatte ich es noch nie gesehen. Eine Frau die rannte. Sie rannte und rannte und schien ihr ziel niemals zu erreichen. Ansprechbar war sie schon gar nicht. Etwas hoffnungsloses überkam mich und ich hatte Mitleid mit ihr. Eine Tür ging auf und ich dachte: jetzt ist alles vorbei!

5.4

Doch da stand Hermine und bedeutete mir ihr zu folgen. Ich gehorchte Wortlos und betrat ein leeres Klassenzimmer. Nur eine Kerze durchbrach die Dunkelheit. War diese Tür schon vorher da?

„Hier wird uns niemand finden können, ich habe vorgesorgt."

Ihr Gesicht erstrahlte wieder, von der Kerze erhellt, in vielen wunderschönen Facetten. Dieses mal war es ein warmes Licht das sie um so begehrenswerter für mich machte.Ich kratzte all meine Vernunft zusammen um das ganze sachlich, ohne Gefühl betrachten zu können.

„Okay, also?"

Sie schaute mich irritiert an, dann festigte sich ihr Blick. „Sollten wir gestern Abend nicht einfach vergessen?"

Als ich nichts antwortete für sie fort und lief nervös im Zimmer auf und ab. „Weißt du... ich... das war dumm von mir und hat uns nur Scherereien beschert. Lassen wir's dabei und fertig. Du vergisst, es ich vergesse es und wir machen weiter wie bisher."

„Wie du meinst. Kann ich jetzt gehen?"Ein hallender Stich durchzog meinen Oberkörper, nach diesen Worten wollte ich nur noch raus hier.

„Ich... willst du mir gar nicht sagen wie du darüber denkst? Ich meine... hast du es schon vergessen oder wie kannst du so schnell damit abschließen?"Sie lächelte gezwungen.

„Nein, habe ich nicht, und ich werde es auch nie vergessen."

„Ach ja, und wie stellst du dir das vor? Heimliche Treffen zum knutschen und dann wieder Goodbye bis zur nächsten Nacht? Was soll das denn sein? Wie soll das denn werden?"sie runzelte die Stirn und sah mich mit einem du-weißt-das-ich-recht-habe Blick an.

Sie hatte ja auch recht. Und ich hatte keine Antwort. „Zugegeben, ich beobachte dich schon länger, ich habe mich für dich interessiert. Aber ich... meine Güte... ich wollte nie mehr als mich mit dir zu unterhalten, da ich dachte du und ich... irgendwie hatte ich das Gefühl das wir auf unergründliche Weise miteinander harmonierten."Nachdem sie ihre letzte Runde beendet hatte blieb sie vor mir stehen.

„Das sagst du mir jetzt einfach so und erwartest dann das ich dir zustimme und sage: Schwamm drüber, war einfach nur ein netter Abend?"

„Ja, das erwarte ich."

„Zicke" murmelte ich vor mich hin.

„Ja, danke, das hab ich gehört!"Sie verschränkte ihre Arme und blickte mich finster an

„Ist doch wahr!"Ich starrte ebenso Finster zurück.

Dann musste ich lächeln, die Situation war zu komisch. Ihr ging es genau so.

„Wir hören uns jetzt schon an wie ein altes Pärchen."Sie legte den Kopf schief und sah so unglaublich attraktiv aus wie gestern.

Ich atmete Tief ein, nahm all meinen Mut zusammen, ging in Angriffsstellung und sprach: „Dann sollten wir auch das tun was Pärchen so machen..."

Sie konnte mir nur noch einen verdatterten Blick zuwerfen, dann hatte ich sie auch schon umarmt und in einen berauschenden Kuss verwickelt. Wieder zerbrach die zuvor ausgebaute Spannung wie Glas und wir ließen uns fallen.Ich ermöglichte ihr Luft zu holen und drehte sie sanft, so das sie mit ihrem Rücken zu mir stand, dann strich ich ihre Haare zur Seite und küsste zärtlich ihren Nacken.

Ein leises „Mhm..."entfuhr ihren Lippen. Meine Hand glitt unter ihre Uniform und ich streichelte sanft über ihren Bauch. Sie drehte sich wieder herum und wir schauten uns begierig an. Wir küssten uns noch lange und stürmisch.

Dann öffnete sie Langsam die Knöpfe meines Hemdes und blickte mich mit einem schelmischen Grinsen an....


So, das war Kapitel 5

Hoffe es hat euch gefallen. Ich musste hier aufhören, da das nächste Kapitel ein reines Adult-Kapitel wird. Also ich versuche jedenfalls mal eines zu schreiben. Ich dachte mir, wer so was nicht lesen mag oder noch nicht alt genug dafür ist, verpasst so auch nichts von der Story. ))

Einmal eine Frage für die sich damit auskennen.. darf ich HIER das Adult-Kapitel einfügen????

Liebe Grüße,

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