A/N: JAAAAAAAAAAAAA!!!!! Wir habe es geschafft, die größten Unklarheiten zu beseitigen und sogar noch ein paar neue Sachen geschrieben, damit die Kapitel länger und eventuell sogar sinnvoller werden. lol. I.

7. Kapitel

Kurz vor dem Schloß trennte sich Faramir von ihnen, um Éowyn zu holen. Die anderen setzten ihren Weg fort. Als sie auf dem großen Vorplatz der Halle ankamen, erwartete sie bereits jemand an den Stufen.

"Legolas!" rief Merry erfreut. "Das ist Legolas!"

Der Elb hob den Kopf und sah ihnen ruhig entgegen, aber sein Blick flackerte. Aragorn zog die Augenbrauen zusammen.

"Willkommen, Freund," sagte er sanft und sah Legolas forschend an. Irgendetwas beunruhigte den Elben zutiefst. "Heute kriege ich ungewöhnlich viel lieben Besuch. Gehen wir hinein! Es gibt viel zu erzählen."

Legolas nickte dankbar. Seine Haltung, die nach außen hin ruhig erschien, war für Aragorn, der unter Elben aufgewachsen war und speziell Legolas sehr gut kannte, deutlich angespannt. Der schlanke, blonde Elb schien sich krampfhaft davon abhalten zu müssen, sich immer wieder suchend umzusehen.

"Ist bei euch auch so viel los wie im Auenland?"

"Pippin!"

"Was denn? Wir sind ja schließlich nicht aus Spaß hier, das dürfte inzwischen ja wohl jedem klar sein. Und seit wann läufst du in diesen Klamotten rum, Legolas? Du siehst ja aus wie ein Mensch. Fast so wie der Elb, den wir bei uns gefunden haben. Er war tot, aber..."

"Pippin!" zischte Boromir. "Willst du wohl endlich still sein? Hier haben die Wände Ohren. Warte, bis wir im Thronsaal sind!"

"Oh," machte Pippin kleinlaut.

Legolas sah Boromir dankbar an. Bis jetzt hatte der Elb noch kein Wort gesprochen, obwohl auch er seine Freunde lange Zeit nicht gesehen hatte. Allein diese Tatsache war beunruhigend.

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Im Thronsaal angekommen, sah Pippin sich unbehaglich um. Zu viele Erinnerungen waren mit diesem Ort verbunden und die meisten waren alles andere als angenehm. Zum Beispiel wie er für Denethor gesungen hatte, während Faramir – wie sie beide wußten – in den fast sicheren Tod ritt. Wie Denethor dabei gegessen hatte, ohne eine Miene zu verziehen, während sein Sohn auf dem Pellenor und bei Osgiliath um sein Leben kämpfte. Eine starke Hand umfaßte fest, aber nicht schmerzhaft, seine linke Schulter.

"Es ist alles in Ordnung, Pippin," murmelte Boromir beruhigend. "Das alles ist lange her."

Und Pippin lächelte.
Als er sich erneut umsah, stellte er fest, daß der Thronsaal insgesamt irgendwie..."freundlicher" geworden war. Er schien nicht mehr ganz so finster und bedrohlich, beinahe feindselig zu sein. Das lag bestimmt an dem jeweiligen Herrscher. Also König, korrigierte sich der kleine Hobbit gedanklich. Denethor war wahnsinnig gewesen, also war auch der Thronsaal...naja, vielleicht nicht wahnsinnig, aber doch so finster wie Denethors Gedanken gewesen. Aragorn war ein gütiger und freudlicher Herrscher, also wirkte auch der Thronsaal dementsprechend freundlich. Genau. Und noch etwas hatte sich geändert. Als sie den Saal betraten, lief sofort eine Dienstmagd auf sie zu. Eine sehr hübsche Dienstmagd, fand Pippin. Denethor hatte sicher nie eine Dienstmagd gehabt. Und hier schon gar nicht.

"Kann ich Euch irgendetwas bringen, Majestät?" fragte sie.

Aragorn lächelte.

"Nein, vielen Dank. Bitte laß uns allein, Cathea."

Diese Bitte war an sich nichts Ungewöhnliches. Elessar war kein König, der sich von morgens bis abends bedienen ließ, das wußte Cathea. Genau genommen machte er so ziemlich alles selbst und überließ wirklich nur das Allernötigste den Bediensteten. Diener existierten hier nur pro forma. Aber der Punkt war, daß Cathea gar nicht gehen wollte! Hier waren die vier Hobbits, die vor etlichen Jahren das letztemal in Minas Tirith gewesen waren und durch ihre Taten ganz Mittelerde gerettet hatten, dann natürlich Heermeister Boromir und der König, Heermeister Faramir und Lady Éowyn kamen sicher auch gleich und – und das war das wichtigste – ein Elb. Natürlich hatte Cathea Legolas schon öfter in der Burg gesehen, er war ein sehr guter Freund des Königs, aber nach allem, was man so hörte, hatten gerade die Elben zur Zeit schwere Probleme. Darüber würden sie jetzt sicher reden und Elessar schickte sie weg! Das war nicht fair! Aber sie hatte keine Wahl, da sie ihrem König kaum widersprechen konnte, und wenn sie blieb oder sich versteckte und lauschte, dann würde sie als erstes der Elb bemerken, dann der König und dann vermutlich Heermeister Boromir. Und Heermeister Boromir war gewiß niemand, mit dem Cathea streiten wollte. Der Mann konnte einem wirklich Angst machen. Nun ja, ihr würde schon irgendwas einfallen.
Sie schwiegen, auch als Cathea gegangen war. Solange Faramir und Éowyn nicht anwesend waren, hatte es keinen Sinn, eine Diskussion zu beginnen. Glücklicherweise ließen die beiden nicht lange auf sich warten.
Der ehemaligen Schildmaid von Rohan und Ehefrau von Faramir war ebenfalls durchaus klar, daß die Lage ernst war, aber das hielt sie nicht davon ab, die Hobbits und auch Legolas herzlich zu begrüßen. Aragorn ließ ihnen allen ein bißchen Zeit, dann setzte er sich an den großen, schweren Holztisch an einer Seite der Halle und bedeutete den anderen, es ihm gleich zu tun.
Legolas sah zu Pippin.

"Wo habt ihr ihn gefunden?"

"Wen?" fragte der Hobbit sofort und Merry verdrehte die Augen.

"Im Auenland," antwortete er an Pippins Stelle, aber der hatte inzwischen auch begriffen.

"Den Elben, ach so. Ja. Bei uns."

"Und...habt ihr...?"

Legolas zögerte. Er wollte weitersprechen, konnte aber scheinbar nicht die richtigen Worte finden. Frodo ahnte, worauf er hinaus wollte und fragte: "Ihn begraben? Nein, nicht direkt. Wir...wir haben ihn nach Bruchtal gebracht, weil wir dachten, Elrond wäre dort und könnte uns sagen, was eigentlich passiert ist. Aber Bruchtal ist verlassen. Also..."

Frodo überlegte kurz. Er wollte Legolas nicht verletzen. Sie hatten den Elben nicht vergraben können, der Boden war zu steinig gewesen, und mit den Begräbnisritualen der Elben kannten sich die Hobbits nicht aus.

"Naja, dort lagen noch ein paar Leichen rum – nicht viele!" fügte er rasch hinzu, als er Legolas' Gesicht sah. "Aber...naja, wir haben sie so gut es ging nebeneinander an einen Felsen gelehnt und dann mit Steinen zugedeckt, damit sie vor großen Tieren geschützt sind. Und dann hat Sam noch ein paar Blumen geholt und... Tut mir leid, Legolas," schloß Frodo traurig. "Wir wußten nicht, was wir sonst tun sollten."

Zu seiner Überraschung lächelte der Elb schwach.

"Ihr habt schon mehr getan als ich hoffen konnte. Das habt ihr gut gemacht. Vielen Dank. Auch im Namen meines Volkes."

Das brachte Aragorn wieder zu seiner eigentlichen Frage.

"Was ist passiert, Legolas? Warum ist Bruchtal verlassen?"

Legolas sah ihn traurig an.

"Damals, als Sauron sich wieder zeigte, faßten wir Elben den Entschluß, wegzuziehen. Nun, die meißten von uns."

Aragorn nickte leicht. Das wußte er.

"Diejenigen, die gehen wollten, verließen Mittelerde bei den Grauen Anfurten," fuhr Legolas fort, "und erreichten Onónenórie schließlich vier Tage später. Sie wandten sich zuerst nach Süden und wanderten lange, bis sie schließlich auf besiedeltes Gebiet stießen."
Er schauderte leicht.
"Auf ein Volk von geschickten und heimtückischen Kriegern, die M'aru. Sie können sich ihrer Umgebung so gut anpassen, daß noch nicht einmal elbische Augen sie zu entdecken vermögen. Sie verschmelzen mit dem Hintergrund und töten schnell und lautlos. Ihre Pfeile sind vergiftet, genau wie ihre Klingen, und mit beiden Waffen sind sie meisterhaft vertraut. Leider haben sie so gut wie keine Schwachstelle. Ihre Haut ist so dick wie ein Panzer."

Boromir sah Legolas nachdenklich an und sagte: "Es sieht den Elben gar nicht ähnlich, ein besiedeltes Gebiet im Kampf zu erobern."

"Das haben sie nicht!" verteidigte sich Legolas beinahe empört, was noch verdeutlichte, welchen Belastungen er ausgesetzt gewesen sein mußte. Er kannte Boromir schon sehr lange und reagierte normalerweise mit milder Belustigung bis ruhigem Ernst auf solche Worte von dem viel, viel jüngeren Menschen.
"Als sie merkten, daß dort schon jemand lebt, zogen sie sich kampflos zurück. Aber die Feinde verfolgten sie. So lange, bis sie keine andere Möglichkeit mehr sahen als ihren ursprünglichen Plan aufzugeben und nach Mittelerde zurückzukehren."
Der Elb ließ betrübt die Schultern hängen.
"Sie hatten gehofft, sie würden das anerkennen und sie in Ruhe ziehen lassen. So verließ mein Volk ihren Kontinent. Aber sie verfolgten Sie weiter und griffen sie immer wieder an."

"Das verstehe ich nicht," sagte Pippin. "Wenn sie ihnen doch gar nichts getan haben, wieso verfolgen sie sie dann?"

"Ich wünschte, ich wüßte es," seufzte Legolas. "Die Elben haben ihnen nichts getan, das schwöre ich."

"Und wir glauben dir," sagte Aragorn.

Die anderen nickten.

"Dennoch," sagte Faramir ruhig, "irgendeinen Grund muß es geben."

Aragorn sah erneut zu Legolas.

"Was sagt Galadriel? Hat sie eine Vermutung?"

"Ich habe von Galadriel schon lange nichts mehr gehört," gestand Legolas.

"Weißt du, wo sie sich aufhält?" wollte Boromir wissen.

"Soweit mit bekannt ist, in Lothlórien."

"Lothlórien?"

"Ja. Seit dem Fall Saurons, ist es dort friedlich. Als Übergangslösung durchaus geeignet."

"Als Übergangslösung?" echote Boromir, erhielt aber keine Antwort, denn Aragorn fragte: "Und hast du etwas von Elrond gehört? Oder Gandalf?"

Legolas lächelte verhalten.

"Sie wollen euch sehen. Deshalb bin ich hier. Die Elbenfürsten und Gandalf kamen zu dem Schluß, daß es am besten wäre, wenn sich alle Betroffenen an einem sicheren Ort versammeln und beratschlagen, was man tun kann."

Aragorn nickte nachdenklich, während Frodo überrascht fragte: "Alle Betroffenen? Heißt das, es wurden noch andere angegriffen? Nicht allein die Elben?"

Wieder nickte Aragorn, aber diesmal war alle Nachdenklichkeit verflogen.

"Ja. Wir wissen, daß diese Wesen auch schon andere getötet haben. Nicht-Elben. Leute, die lediglich Kontakt zu Elben hatten."

"Das heißt, jeder, der mit einem Elben von diesen...diesen unsichtbaren Panzerwesen gesehen wird, ist in Lebensgefahr?" fragte Éowyn ungläubig.

"So scheint es wohl," erwiederte Aragorn ruhig.

"Das heißt weiter," folgerte Faramir, "wenn das bekannt wird, dann werden die Elben gemieden und ausgeschlossen, weil jeder Angst hätte, mit einem gesehen zu werden."

Einen Moment herrschte unbehagliche Stille. Niemand wollte so richtig glauben, was er gerade gehört hatte.

"Und...," begann Pippin nach einigen Augenblicken, "... das heißt, wir schicken Legolas jetzt wieder weg?"

Aragorn lachte und verwuschelte dem kleinen Hobbit brüderlich die Haare.

"Aber nein, Pippin! Das heißt nur, es darf nichts von dem, was wir hier gesagt haben, weiter erzählt werden."

Aragorn wechselte einen Blick mit Legolas, den allerdings nur Boromir mitbekam, weil er darauf achtete. Der blonde Krieger lächelte leicht. Bestimmt machte Legolas Merry und vor allem Pippin nachher nochmal darauf aufmerksam, daß "nichts" wirklich "gar nichts" bedeutete. Sie hatten nie böse Absichten, aber die beiden jüngeren Hobbits hörten sich manchmal einfach zu gerne reden. Vor allem, wenn es so spannende Neuigkeiten wie diese waren. Boromir seufzte lautlos. Er war gespannt, wie er dieses "gar nichts" Yannateh beibringen sollte.

"Ach so!" sagte Pippin nun und strahlte. "Ich dachte schon, du würdest Legolas im Stich lassen. Dann...Dann hätte ich dir nämlich sofort die Freundschaft kündigen müssen."

Boromir unterdrückte ein Lachen, während es Éowyn nicht ganz gelang. Aragorn schmunzelte.

"Dazu hättest du dann auch jedes erdenkliche Recht gehabt, Pippin."

"An welchem Ort?"

Frodo war stolz und glücklich, daß Sam sein Freund war und er ihn inzwischen so gut kannte wie keinen anderen sonst auf der Welt, aber manchmal konnte er seinen Gedanken nicht folgen.

"Was meinst du?"

"Legolas sagte, wir sollen uns an einem sicheren Ort versammeln. Diese Wesen sind unsichtbar und greifen aus dem Hinterhalt an. Welcher Ort ist denn sicher? Lothlórien?"

Legolas richtete seine strahlend blauen Augen auf den Hobbit.

"Das ist eine berechtigte Frage, Sam. Soweit wir wissen, haben sie entweder noch keine Kenntnis von Düsterwald oder sie sind noch nicht soweit ins Landesinnere vorgedrungen. Auch in Lothlórien hat sie noch niemand gesichtet."

"Ist wohl auch schwierig, wenn niemand zu sehen ist," brummte Sam.

Legolas lächelte dünn.

"Nun, ihre Waffen können sie noch nicht tarnen. Aber um deine Frage zu beantworten: Elrond hat Düsterwald als Treffpunkt vorgeschlagen. Ich wurde ausgesandt, um euch zu holen. Soweit ich unterrichtet bin, sind auch Galadriel und Celeborn auf dem Weg dorthin."

"Galadriel," sagte Pippin und wußte selbst nicht, ob es bewundernd oder einfach nur verträumt klang.
Fest stand, daß die vier Hobbitherzen höher schlugen, bei dem Gedanken daran, die schöne Elbenfürstin wiederzusehen.
Boromir blickte zu Aragorn.

"Wo Elrond ist, wird auch Arwen sein."

"Mach' dir darüber keine Sorgen, Boromir," erwiederte Aragorn ruhig. "Wir sind Freunde, Arwen und ich, selbst wenn wir für einige Zeit mehr waren als das. Einem Wiedersehen steht nichts im Weg."

"Wie du meinst."

"Wir...gehen also nach Düsterwald?" vergewisserte sich Sam.

Aragorn nickte.

"Das halte ich für das beste. Oder hat jemand einen Einwand?"

Frodo sah zu Sam und begann zögernd: "Wenn du lieber zurück ins Auenland möchtest, dann würden wir das alle verstehen. Schließlich mußt du auch an Rosie denken und..."

Aber Sam ließ ihn gar nicht erst zu Ende reden.

"Rosie kommt klar," sagte er fest. "Mit allem. Ich komme mit euch."

"Soll...ich nicht hierbleiben?" fragte zu aller Erstaunen Boromir.

Aragorn blinzelte.

"Nein, wozu?"

"Um dich zu vertreten," erklärte der Krieger. "Ich weiß, damals, nach deiner Krönung, hatten wir uns darauf geeinigt, daß wir die Sache mit dem Statthalter klären, sobald wir alles andere geklärt haben, aber...Naja, das ist jetzt auch schon so ziemlich zehn Jahre her. Nicht, daß ich irgendwas dagegen hätte," beeilte Boromir sich hinzuzufügen. "Solange du da bist, ist ein Statthalter ja auch nicht vonnöten, aber...Wenn du jetzt nach Düsterwald gehst – und das wirst du – dann muß jemand die Stadt leiten." Boromir blickte zu Faramir. "Und da ich nunmal der Ältere bin..."

Faramir blickte unbewegt zurück. Auch nach dem Tod ihres Vaters, war dieses Thema dünnes Eis. Die Brüder liebten sich und keiner wollte dem jeweils anderen das Gefühl geben, er würde ihn unterschätzen oder ihm eine Pflicht aufzwingen, für die derjenige einfach nicht geschaffen war und die er auch gar nicht wollte. Das machte solche Gespräche immer etwas schwierig.
Aragorn wählte seine Worte deshalb mit großer Sorgfalt, als er erwiederte: "Es stimmt, du bist der Ältere, Boromir, aber ich hatte in den letzten Jahren genug Gelegenheit, dich und auch Faramir besser kennenzulernen. Ich will damit nicht sagen, daß ich dir nicht zutraue, eine Stadt zu regieren, aber ich glaube zu wissen, daß es dir absolut keinen Spaß machen würde."

Ein kleines Lächeln umspielte die Lippen der beiden Brüder bei diesen Worten.

Aragorn fuhr fort: "Und ich weiß sehr wohl, was du zu leisten imstande bist, Faramir, aber ich brauche dennoch Boromir in meiner Nähe. Wir haben schon viel zusammen durchgemacht und auch wenn ich ihn noch nicht so gut kenne wie Legolas, so kenne ich ihn doch besser als dich."
Aragorn seufzte.
"Und wenn wir jetzt mal aufhören drumherum zu reden und ganz ehrlich sind, dann wissen wir doch alle, daß du eher der Ruhigere bist und Boromir mehr der "Erst-zuschlagen-dann-Fragen-stellen"-Typ."

"Also, jetzt mach' aber mal halblang!" meinte Boromir empört, während alles mehr oder weniger leise lachte.

Aragorn lächelte und sagte: "Ich habe es etwas übertrieben ausgedrückt, aber die Aussage stimmt."
Er sah Boromir in die Augen.
"Wichtig ist, daß eure Fähigkeiten bestmöglich genutzt werden, und das ist so der Fall. Ich kann mich auf jeden von euch verlassen."
Der König schmunzelte.
"Zumindest, solange nicht irgendwelche Ringe im Spiel sind."

Boromir verzog das Gesicht.

"Oh, bitte! Hör' auf! Ich habe ein echtes Ring – Trauma."

Faramir lachte.

"Oh ja! Die arme Yannateh mußte sich ganz schön anstrengen, um dir deinen Ehering anzustecken."

Sogar Legolas mußte schmunzeln in Erinnerung daran.

"Ehrlich?" fragte Sam. "War es so schlimm?"

Aragorn nickte.

"Immer wenn der Ring auf ihn zu kam, machte Boromir einen Schritt zurück. Böse Zungen behaupteten damals, er wolle sich nicht für immer an Yannateh ketten lassen und würde deswegen die Zeremonie verweigern, aber Legolas, ich und sogar Yannateh wußten, worum es wirklich ging."

"Das tut mir sehr leid," sagte Frodo, der das gar nicht lustig fand. Saurons Ring hatte sie alle sehr viel gekostet und Boromir beinahe das Leben und den Verstand.
Boromir seufzte leise.

"Mach' dir keine Gedanken, Kleiner! Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt. Ist lange her..."

Er betrachtete nachdenklich den goldenen Ring, der dem Saurons gar nichtmal so unähnlich war. Schließlich lächelte er.

"Yannateh hat mich ausgetrickst. Hinterhältig, aber effektiv."

"Du hast es genossen, gib es zu!" erwiederte Faramir und Boromir lachte leise.

"Ja, das habe ich."

"Was hat sie denn gemacht?" fragte Sam und Legolas lächelte.

"Sie hat ihn einfach geküßt."

Merry nickte fachmännisch.

"Gute Taktik."

Boromir blickte ins Leere, als er sich daran erinnerte, wie Yannateh ihm die Angst genommen hatte. Die Angst vor Ringen, die Angst vor Gefühlen, die Angst vor Nähe...Er seufzte lautlos. Es würde schwer werden, ohne sie nach Düsterwald zu reisen.
Aragorn sah ihn an, dann sagte er: "Geh', Boromir!"

Der Genannte blickte auf.

"Hm, was?"

"Yannateh erwartet dich zum Essen und ihr müßt sicher noch das eine oder andere...besprechen. Also, hau' schon ab!"

Boromir stand auf.

"Wann und wo?"

"Morgen, hier, sobald du gefrühstückt hast."

Boromir nickte knapp und ging. Aragorn sah ihm nach und lächelte wehmütig. Manchmal beneidete er Boromir. Es mußte ein schönes Gefühl sein jemanden zu haben, der auf einen wartete...
Er riß sich zusammen.

"Faramir, Éowyn, wir besprechen alles weitere später. Wir sollten auch erstmal etwas essen. Ihr sterbt sicher schon vor Hunger."

Er sah besonders Merry und Pippin an, die so taten, als hätten sie das gar nicht bemerkt. Frodo und Sam lachten und zogen ihre Freunde auf, die sich wiederum auf sehr amüsante Weise zur Wehr setzten.
Legolas beobachtete die Szene und lächelte. Es war gut gewesen, hierher zu kommen. Richtig. Zum erstenmal seit langer Zeit, hatte er wieder das Gefühl, sicher zu sein.

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A/N: Okay...Was sagt ihr? Besser? Schlechter? Aufhören?? I.