Nachtschatten: Danke für Deine positive Rückmeldung *freu*! Ich hoffe das
nächste Kapitel gefällt Dir auch. Ich verspreche im nächsten kommen wie
endlich zu unserem Werwolf!
Daisuke-Chan: Wow, ich bin ganz hingerissen von soviel Lob! Das mit dem Beta habe ich versucht, aber sie meldet sich nicht mehr, und ich weiß gar nicht was ich falsch gemacht habe *schnief*
Aber weißt Du was? Dieses Kapitel ist für Dich!!!
Shelly: Ich weiß ich mache viele Fehler, und ich kann mir vorstellen wie unangenehm das zu lesen sein muss. Mein Problem ist ich habe Legasthenie, und ich kann es mir einfach nicht merken wie Wörter geschrieben werden. In Prüfungen habe ich es schon gebracht und mich bei meinem Namen verhauen...
Ich versuche jetzt meinem Rechtschreibprogramm die wichtigen Sachen beizubringen, ich hoffe das hilft etwas.
Martina: Danke für Deine Hilfe! Und bitte sei nicht mehr böse.
2. Kapitel
Am nächsten Morgen hatte der Sturm seine Wut ausgetobt und der Morgen graute kalt und klar. Das erste Licht der Sonne kitzelte Hermine an der Nase und brachte sie zum Niesen. Immer noch verschlafen, und unwillig unter ihrer kuschelig warmen Decke hervorzukommen, versuchte Hermine sich unter ihrem Kissen zu verstecken, aber Krummbein hatte schon mitbekommen dass sie wach war und begann ungnädig sein Frühstück einzufordern.
Hermine linste unter ihrem Kissenzipfel hervor und beobachtete, wie Krummbein zuerst auf ihrer Decke scharrte und kratzte und sich dann über das ganze Bett kugelte und dabei miaute. Ganz kläglich und viel zu leise und zu hell für einen ausgewachsenen Kater. Seit er einmal gehört hatte wie Hermine Parvati Patil zurechtgewiesen hatte, als Parvati ihr Katzenbaby anschrie, nachdem das versucht hatte, an ihrem Bein hochzuklettern, war Krummbein dazu übergegangen ein Kätzchen zu imitieren, wenn er etwas wollte oder angestellt hatte. Allerdings nur, wenn niemand Fremdes und schon gar keine andere Katze ihn bei diesem Schauspiel sehen konnte.
Schließlich erbarmte sich Hermine und tapste zu dem Tablett auf dem Krummbeins Fressnäpfe standen. Beinahe wäre sie noch über ihren Kater gestolpert, der ihr um die Beine strich. Und als sie versuchte ihm Milch einzugießen schob er so kräftig mit seinem Kopf gegen ihre Hand, dass die Hälfte auf dem Teppich landete. Seufzend griff Hermine nach einem Tuch um den Fleck auszureiben, bevor ihre Mutter ihn sehen und schimpfen konnte. In Hogwarts wäre das viel einfacher gewesen. Ein Schwenk mit ihrem Zauberstab und alles wäre wie vorher.
Ihre Augen fielen auf die roten Ziffern des kleinen Digitalweckers der auf ihren Nachttischschränkchen stand. Meine Güte, es war schon halb zehn, und sie wollte doch mit ihren Eltern heute nach London fahren. Hastig zog sie eine Jeans, einen frischen Pullover und ein Hemd aus ihrem Kleiderschrank und streifte sie über. Dann stürmte sie ins Esszimmer, wo ihre Eltern immer noch am Frühstückstisch saßen. Beide hatten schon gegessen und ihr Geschirr stand aufeinander gestapelt an einer Seite. Nur Hermines Platz war noch immer gedeckt. Ihr Vater sah von seiner Zeitung auf, in der er immer wieder ein paar Zeilen las während er mit seiner Frau über eine neue Technik in der Zahnmedizin fachsimpelte, und wünschte seiner Tochter strahlend einen guten Morgen.
Er drückte auf die schwarze Taste des Toasters, und schon bald durchströmte der Duft von frisch aufgebrühten Kaffee und getoastetem Brot das Haus. Bis ihr Essen fertig war hatte sich Hermine neben ihre Mutter auf die Bank gesetzt und ihre Wange an die ihrer Mutter geschmiegt. "Es tut mir leid, dass wir nicht auf Dich gewartet haben, Schatz." entschuldigte sich Mrs. Granger bei ihrer Tochter. "Aber wir hatten schon Hunger dachten aber, es sei besser Dich schlafen zu lassen. Du bist doch nicht sauer, oder?"
"Nein, Mama. Aber ihr hättet mich ruhig wecken können. Wir wollen doch nach London, und so sind jetzt bestimmt schon alle Parkplätze total überfüllt." antwortete Hermine während sie großzügig Marmelade auf ihren krossen Toast strich. Mit einem Seitenblick auf ihre Mutter fügte sie etwas unsicher hinzu: "Es klappt doch, oder? Ich meine, wir können doch heute alle zusammen in die Stadt fahren?"
"Sicher Liebling", warf Mr. Granger ein "Du frühstückst jetzt erst mal in Ruhe zu Ende, und dann fahren wir. Und wegen den Parkplätzen brauchst Du Dir auch keine Sorgen machen. Wir fahren mit dem Auto zur nächsten Haltestelle der Untergrund Bahn und nehmen die dann ganz einfach um ins Stadtzentrum zu kommen."
Gerade zur Mittagszeit fanden sich die Grangers dann wirklich am Picadelli Circus, ein kleiner Stau unterwegs hatte sie doch noch aufgehalten und so beschlossen sie, ein kleines griechisches Restaurant zu ihrem ersten Ziel zu machen. Dort gab es das leckerste Essen weit und breit. Hermine schlenderte dick eingemummelt zwischen ihren Eltern her und betrachtete auf dem Weg dorthin die Lichterketten und die Weihnachtsdekorationen, die überall angebracht worden waren. In ihrer Tasche fühlte sie nach dem Stückchen Pergament auf dem sie alle Leute aufgelistet hatte, denen sie noch etwas kaufen wollte, und bei einigen standen sogar ein paar Ideen dabei. Im Prinzip war es ganz einfach.
Für ihre Eltern und Großeltern hatte sie etwas Magisches besorgt, nachdem sie sich bei Professor McGonagall versichert hatte, dass das nicht gegen ein Zauberergesetz verstieß. Schon bei einem ihrer Besuche in Hogsmeade hatte sie sich mit einer großen Menge Zähnesäubernder Süßigkeiten, Farbwechselnder Tinte und zwei kleinen Spieluhren in denen ein kleines Feuerwerk losging wenn man sie anmachte, eingedeckt. Für Muggel waren das sicher Besonderheiten, und Hermine freute sich schon auf die staunenden Gesichter ihrer Verwandten.
Für ihre Zauberer Freunde wollte sie etwas Elektrisches besorgen, oder zumindest etwas aus Muggel-London. Mr. Weasley war ein Paradebeispiel dafür, dass für Magier, die nicht gerade dem Reinblutfanatismus erlegen waren, etwas nicht magisches etwas so wunderbares und bezauberndes sein konnte, wie für normale Menschen etwas aus der Winkelgasse oder Hogsmeade.
Im Akropolis angekommen, erhaschten die Grangers den letzten freien Tisch. Zur Mittagszeit waren auch die kleineren Restaurants in den Seitengassen die als Geheimtipps galten, weil kaum ein Tourist sie je aufsuchte, zum bersten gefüllt. Auf den Tischen waren frische Blumengestecke arrangiert, und kaum dass die Familie saß, kam eine freundliche Kellnerin, entzündete die Kerzen und reichte jedem eine Speisekarte. Hermine brauchte ihre nicht wirklich, sie wusste genau, was sie essen wollte. Hier gab es die besten Dolmadakia weit und breit, und diese mit Reis gefüllten Weinblätter hatten es Hermine schon als Kind angetan. Ihre Eltern brauchten etwas länger um sich zu entscheiden, und in der Zeit hatte Hermine den Pergamentfetzen wieder aus ihrer Tasche gekramt um ihn Stirn runzelnd zu studieren.
Hinter Arthur Weasleys Namen stand in ihrer kleinen ordentlichen Schrift der Stichpunkt: ‚Quietschentchen + Anleitung, Elektrische Zahnbürste und Batterien'. Nun das waren alles Sachen, die sich ohne Probleme kaufen ließen. In jedem x-beliebigen Kaufhaus gab es das alles, und die Anleitung hatte sie voraussehender Weise schon Zuhause fertig geschrieben.
Für Molly Weasley war ein ganzer Schwung dieser billigen Liebesromane geplant, die Hermine als Schundliteratur von ganzen Herzen verabscheute, an denen die mollige Mrs. Weasley neuerdings aber Geschmack gefunden hatte. "Gilderoy Lockhard Ersatz," war Rons Kommentar dazu "aber immerhin geben die Dinger keinen brillianten Rat ab, wie man seinen Garten am besten entgnomt oder etwas ähnlich schwachsinniges, was eh nicht funktioniert."
Mr. Granger hatte sich nun vorgebeugt um über die Schulter seiner Tochter zu spähen, und auf einmal kicherte er los. "Eine Anleitung für Badeenten? Meine Güte, Hermine!" Aber dann fiel ihm der dürre, hochgewachsene Zauberer mit den feuerroten schütterem Harren ein, der ihn selbst während eines Besuches in der Winkelgasse über solch abstruse Dinge ausgefragt hatte, bevor er mit einem anderen Zauberer in eine handfeste Schlägerei geraten war, bis schließlich ein riesiger Mann mit struppigen Bart beide voneinander getrennt hatte.
Hermine zog das fragliche Schriftstück aus ihrem Rucksack, den sie mitgenommen hatte um nachher die ganzen Sachen, die sie kaufen wollte gescheit transportieren zu können. Sie hatte keine Lust sich mit den Armen voll Päckchen durch ein überfülltes London zu quetschen. Sie schob ihrem Vater das ordentlich gerollte und mit einer lila Schleife zugebundene Papier hin, damit er es lesen konnte. Schmunzelnd tat er es. Er selbst hatte Mr. Weasley auf seine ungewöhnliche Frage keine befriedigende Auskunft gegeben, verblüfft stellte er fest das Hermine es geschafft hatte halb im Ernst halb im Spaß Gründe darzulegen warum man eine Badeente haben sollte.
Dann kam das Essen, und alle langten herzhaft zu.
Am Ende ihres London Besuches wollte Hermine ihre Eltern bitten, ihr einen kurzen Abstecher in die Winkelgasse zu erlauben, damit sie die Sachen für Mr. und Mrs. Weasley per Eule in den Fuchsbau schicken konnte. Nachdem ihre Mama ihr schon zugestimmt hatte, dass es nur höflich war, den Weasleys auch eine Kleinigkeit zu besorgen, da diese Hermine jedes Jahr mit einem Geschenk bedachten, und sie sogar selbst ein paar Pfund dazugegeben hatte, würde sie ihr die Sache mit der Winkelgasse hoffentlich auch nicht abschlagen. Und wenn doch? Ein Muggel Postbote würde das mit Zauber nur so umwobene Haus der Weasleys bestimmt nicht finden, und Errol und Hedwig waren auch noch nicht ein einziges Mal bei ihr aufgekreuzt seit dem die Ferien begonnen hatten.
Noch nicht Mal der kleine Pig war bisher da gewesen. Aber der würde es im Leben nie schaffen ein Päckchen, geschweige denn ein Paket zu transportieren. Pig war die kleine, ständig aufgeregte Eule von Ron, die mehr Ähnlichkeit mit einem fedrigen Tennisball als mit einem Vogel hatte. Mit der Last eines gewöhnlichen Briefes hatte er schon erhebliche Schwierigkeiten halbwegs sicher in der Luft zu bleiben, und tendierte so beladen gefährlich zu taumeln. Seine Bruchlandungen in den Frühstückesflaks der Gryffindors waren schon berühmt und berüchtigt in Hogwarts.
Harry, Ron und Ginny wollte sie ihre kleinen Überraschungen persönlich geben sobald sie wieder in der Schule war. Wer weiß, mit etwas Glück und Dobbys Hilfe ließ sich dann vielleicht noch mal eine kleine Weihnachtsfeier im Gemeinschaftsraum der Gryffindors organisieren, wenn bloß Percy nicht wieder ein Spielverderber sein musste und alles an Professor McGonagall verpetzte.
Nun, wenn sie etwas für Professor Lupin finden sollte (sie hatte immer noch keine Idee, obwohl sie sich das Gehirn zermarterte), würde es sie ihm auch ganz einfach aus dem Postamt in der Winkelgasse schicken. Heilig Abend war noch lange genug hin, dass sie keine Expresseulen benutzen musste. Das hieß, dass sie mit ein paar Sickeln für Porto auskommen konnte, und sie nichts von dem für die Geschenke geplanten Geld abknapsen musste.
"Mama, kann ich eben schnell, wenn wir mit den Einkäufen fertig sind, in die Winkelgasse huschen, damit ich alles abschicken kann? Ich beeile mich da auch, ehrlich!" fragte Hermine, und zupfte dabei ihrer Mutter am Ärmel um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Die hatte nämlich andächtig einer Anekdote ihres Mannes gelauscht, und ihr scheinbar tagträumendes Kind nicht weiter beachtet.
Es war wohl doch besser die Sache gleich zu klären, und nicht erst auf die letzte Minute wenn alles gehetzt sein würde.
Die Antwort von Mr. und Mrs. Granger wurde von der gleichen strahlenden Kellnerin unterbrochen, die ihnen schon zuvor den Hauptgang serviert hatte. Sie räumte die gebrauchten Teller und Platten ab und war kaum einen Augenblick verschwunden, um mit dem Nachtisch wieder aufzutauchen, den sie gekonnt auf Armen und Händen balancierte. Alle Grangers hatten einen typisch griechischen Joghurt bestellt in den großzügig Honig und Nüsse eingerührt waren, und der wie immer einfach köstlich schmeckte.
So gestärkt konnten sie sich allesamt auf die Jagt nach Geschenken im überfüllten London machen. Hermine ging, ihren Rucksack geschultert zwischen ihren Eltern her, bis sie zu dem großen Kaufhaus kamen in dem sie sich als erstes umschauen wollten.
Ganz so einfach wie es sich Hermine gedacht hatte gestaltete sich die Suche nach Mollys "Lockhard Ersatz" und Arthurs "eklektrischem" neuen Spielzeug nicht. Vollgepropft mit Menschen, die noch schnell etwas für ihre Lieben daheim besorgen wollten, waren die Gänge im Kaufhaus fast unpassierbar. Ellenbogen knufften Hermine schmerzhaft in die Seiten, unachtsame Erwachsene traten ihr auf die Füße und erbarmungslos wurde sie immer wieder von dem Zeitschriftenregal an das sie wollte weggedrängt. Schon nach ein paar Minuten war sie vollkommen erschöpft und hatte ihre Eltern aus den Augen verloren. An eine Wand gedrückt um nicht hin und her geschoben zu werden schaute sich Hermine hektisch nach ihnen um. Aber nirgends konnte sie das dezent blassblaue Kostüm ihrer Mutter oder den tannengrünen Wintermantel ihres Vaters entdecken. "Meine Güte das ist ja schlimmer als die Winkelgasse!" murmelte Hermine leise vor sich hin, fest überzeugt, dass kein Muggel sie bei dem Gedudel von "Stille Nacht", das viel zu laut aus den Lautsprechern dröhnte, und dem Schlurfen und Getrappel der Leute, die sich laut unterhielten, hören konnte.
Auf einmal lag eine Hand auf ihrer Schulter: "Psssst!" machte eine junge Frau mit blondem Wuschelkopf und presste einen Finger auf ihren Mund, wobei sie energisch den Kopf schüttelte. "Um Himmels Willen sei leise sonst hören Dich die ganzen Muggel noch... oh, übrigens wenn Du nicht aufpasst, ist Dein Zauberstab gleich weg. So wie der Dir aus der Tasche hängt." Missbilligend schüttelte die junge Frau ihren Kopf erneut. Entsetzt tastete Hermine nach ihrem Zauberstab, zehneinhalb Zoll, Weide mit Einhornhaarkern, aber er steckte immer noch mehr oder minder sicher in ihrer Hosentasche, lugte aber ein ganzes Stück weit raus, so dass man seine Spitze auch von vorne sehen konnte. Schnell stopfte sie ihn wieder tiefer und sicherer rein. Irgendwie hatte sie sich daran gewöhnt ihn sich mit rum zu tragen und kam sich ohne ihn irgendwie nackt vor, fast wie Leute, die gewohnt sich jeden Morgen ihre Brille auf die Nase zu drücken, hatte sie ihn wie selbstverständlich mitgenommen, dabei durften Minderjährige Zauberer außerhalb von Hogwarts nicht zaubern. Es sei denn sie wurden von Lehrern begleitet, befanden sich in einer lebensgefährlichen Klemme oder auf einem nur Zauberern zugänglichen Fleck Erde wie dem Bahnsteig 9 ¾ oder der Winkelgasse, und nichts davon traf auf Hermine zu.
"Sollten Sie dann nicht auch leise sein?" fragte Hermine nach einem Augenblick die junge Frau.
"Ne, ich habe gerade einen „Asigno silencia" Spruch gewirkt, im Moment hört uns niemand. Zumindest nicht die Muggel, die merken eh nie was. Ein Aufmerksamkeits-Ablenkungs-Zauber wäre natürlich noch besser gewesen, aber irgendwie gehen die bei mir immer voll nach hinten los! Außerdem wäre es nicht so gut, wenn mich die Kunden nicht mehr entdecken können, ich bin hier nämlich Aushilfe!" sagte die junge Hexe stolz bevor es ihr einfiel, dass sie sich vielleicht vorstellen könnte. "Gestatten, mein Name ist Mathilda. Und Sietzen brauchst Du mich auch nicht, sooooooooooooo alt bin ich noch nicht" sagte sie und zog dabei die Wörter auf eine drolligen Art lang. Sie deutete stolz auf eine kleine Plakette, die an ihre Bluse geheftet war und auf der ihr Name zusammen mit einem kleinen Tannenbaum abgebildet war.
Kaum das es Hermine gelungen war ihre zerquetschte Hand zu befreien um sie verstohlen zu massieren schwatzte Mathilda auch schon wieder darauf los: " Also eigentlich bin ich natürlich nicht nur eine Aushilfe, ich bereite mich auf mein Studium vor, mein Hauptfach sind nämlich die Muggle. Und ich sag Dir hier kann man sie ganz einfach ganz hervorragend beobachten, wenn man auch nicht immer ganz schlau aus ihnen wird. Was machst Du hier? Gehst noch zur Schule, oder? Hogwarts wette ich, was auch sonst wenn man irgendwo in Britanien wohnt? Ich meine warum sollte man weit reisen, nur um auf eine schlechtere Schule gehen zu können?" An dieser Stelle musste die geschwätzige Mathilda Luft holen.
Hermine nutze die kurze Unterbrechung um sich zu entschuldigen "Ähm, also ich muß meine Eltern suchen. Sorry, tut mir leid. War nett dich kenn zu lernen." Aber die kleine übereifrige Hexe hatte Hermines Ärmel erwischt "Warte ich hab gesehen das Du Sachen bei uns suchst. Ich weiß einen ganz schnellen Weg um alles zu bekommen. Guck, da drüben ist das Warenlager und da ist im Moment niemand. Da können wir eben schnell alles holen. Komm mit!"
Bevor Hermine es sich versah oder sie Zeit zum ablehnen hatte, zerrte sie ihre neue übereifrige Freundin auch schon an ihrer Jacke zu der unansehnlichen eisernen Tür die etwas versteckt in einer Ecke nicht weit von ihnen lag. Halb an die Wand gedrückt entkamen sie auch den hektischen Einkäufern die mit ihren Einkaufstaschen und Tüten bewährt scheinbar alle in die entgegengesetzte Richtung wollten. Schließlich gelangten sie an ihr Ziel.
Mathilda kramte aus einer ihrer Taschen einen großen schwarzen Schlüssel hervor, um sie ins Warenlager zu lassen und kaum das die Tür sich mit leichtem Quitschen öffnete flüchteten die beiden Mädchen durch den Spalt in die etwas staubige aber viel ruhigere Halle. Im Lager war es viel kälter als in den Geschäftsräumen und Hermine erwartete fast das ihr Atem sich in kleinen Dampfwölkchen niederschlagen würde, aber so kalt war es dann doch nicht. Nach den überhitzten Räumen und dem Gedränge war die Frische hier richtig angenehm. Außerdem hatten sie die duddelndden Weihnachtslieder und die lärmende Menschenmenge hinter sich gelassen und besonders Mathilda die dem Krach schon den ganzen Tag ausgesetzt war atmete erleichtert aus. „Das ist besser!" hauchte sie, während sie den Schlüssel wieder in einer ihrer vielen Taschen verschwinden ließ.
„So? Was suchst Du denn,...? Wie war noch gleich Dein Name?" fragte die blonde Hexe, die nun dabei war ihre Locken zu entzausen indem sie mit ihren Fingern durchfuhr und unter ihrem Pony der ihr dabei in die Augen fiel zu Hermine hinüber schielte.
„Hermine, Hermine Granger." stellte sich nun auch Hermine vor, die durch den Lärm und Mathildas dauernde Geplapper noch gar nicht dazu gekommen war ihren eigenen Namen zu nennen. „Ich habe eine Liste von den Sachen die ich brauche, warte mal eben kurz.!", nun war es an Hermine in ihrer Tasche zu kramen.
„Durchorganisiert, was? Du bist bestimmt in Ravenclaw. Da war ich auch, das beste Haus in ganz Hogwarts. Wie geht es unserem alten Flitwick?" sprudeltle es aus der ehemalige Hogwarts Schülerin heraus. „Ne warte mal das kann nicht stimmen, ich glaub ich habe Dich zwar mal in der Bib gesehen, aber nie im Gemeinschaftsraum. In welches Haus gehörst Du dann? Doch nicht etwa Slytherin, oder?" fuhr Mathilda in ihrer schnellem Sprechweise fort und beäugte Hermine aufeinmal sehr kritisch, als ob sie erwartete das sich Hermines Haare in Schlangen verwandelten.
„Nein, ich bin eine Gryffindor." stellte Hermine klar und hielt Mathida das Pergament Stückchen mit ihrer Einkaufsliste entgegen. „Flitwick geht es gut, zumindest war es so, als ich das letzte mal vor den Ferien gesehen habe."
Mathilda überflog die Liste, und stellte mit einem Grinsen fest: „ Nein, ganz sicher nicht in Rawenclaw! Also wirklich, solche Romane liest Du? Pure Zeitverschwendung. Na ja, egal. Ich denke, wir können hier alle Sachen bekommen die Du brauchst."
Bevor Hermine noch empört einwenden konnte, das sie die Liebesromane nur als Geschenk haben wollte und ganz sicher nicht selbst lesen würde, oder sie dazu kam zu fragen wie Mathilda die einzelnen Dinge in dem Lager finden wollte, hatte diese schon ihren Zauberstab gezückt. Aus dessen Spitze stoben kleine blaue Sternchen als sie ihn schüttelte.
Mathilda wandte sich den Regalen zu, die Reihe um Reihe fast den gesamten Platz des Lagers einnahmen und bis zum bersten vollgestopft waren mit riesigen Kartons. „Accio Mignon Batterien. Accio, Liebesromane, Accio Badeente, Accio elektrische Zahnbürtse." rief, sie während sie ihren Zauberstab immer wieder mit der gleichen Handbewegung schwang. Schon kam ein Päckchen Batterien auf die beiden zugesurrt, das aus einem nicht verklebten Karton geschlüpft war und direkt auf Mathildas ausgestreckt Hand zuhielt. Nach und nach kamen auch die anderen Sachen angeflogen, und die blonde Hexe reichte alles an Hermine weiter sobald sie es aus der Luft gefangen hatte. „Haben wir jetzt alles?" fragte Mathilda und schaute sich nach Hermine um. „Die Romane fehlen noch." sagte Hermine, „sonst ist alles da."
„Komisch, ich dachte ich hätte sie gerufen...." bevor Mathilda aussprechen konnte, ertönte hinter ihr ein lautes Rumpeln und Pumpeln. Hermine die in Richtung der Regale geschaut hatte sah einen großen Kartons wie er mit einem Affenzahn auf sie zuhielt, unterwegs noch ein Regal umstieß, bevor er Mathilda mit voller Wucht in den Rücken krachte.
Zum Glück war der kleinen quirligen Hexe weiter nichts geschehen. Sie war nur ein bisschen sauer auf sich selbst, weil sie nicht nur vergessen hatte zu spezifizieren wieviele Romane sie wollte oder welche speziell und sie zudem nicht daran gedacht hatte, das vielleicht nicht alle Kartons offen waren. Leise grummelnd richtete sie mit einem Schweng ihres Zauberstabes das umgefallene Regal wieder auf, und ließ die rausgekullerten Sachen sich wieder ganz von alleine einsortieren. Als die meisten Sachen sicher verstaut waren hatte sie auch ihre gute Laune wieder gefunden und meinte grinsend zu Hermine „Hoffentlich hat uns niemand gehört, aber bei dem Krach draußen glaub ich nicht das die was mitbekommen haben. Reparo "
Hermine die sich grade acht der billigen Romanhefte für Mrs. Weasley aus dem Karton vor ihr gesucht hatte schaute auf, und bekam aufeinmal große Augen. „Hey, warte mal kann ich eine von denen haben?" fragte sie und deutete aufgeregt auf eine Reisetasche, die grade dabei war sich mit zusammen mit anderen Waren wieder in das Regal zu räumen. Die Tasche war mittelgroß, hatte einen schwarzen Boden, goldfarbene Reißverschlüsse und war sonst in warmen braun Tönen gehalten.
„So eine?" fragte Mathilda und schubste die Tasche die immer noch schwebte in Hermines Richtung. „Klar warum nicht? Irgend so ein Trottel hat zuviele von denen bestellt, deswegen sind sie im Angebot, unser ganzes Lager quillt vor den Dingern über." Tatsächlich, Hermine die die Tasche genau begutachtete, fand ein kleines Schildchen an ihrer Seite auf dem das Wort „Sonderangebot" prangte und darunter stand der Preis. „10 Pfund" staunte Hermine, und dachte an Lupins alten zerfledderten Koffer, den er schon mit Schnüren zusammenhalten musste.
Danach ging alles ganz schnell, durch Mathildas, diesmal etwas geschickter ausgeführten Zauber, war das Lager ruckzuck wieder in seinem ursprünglichen Zustand, und die Beiden gingen wieder zurück in das eigentliche Geschäft. An der Kasse war Hermine auch schnell dran, weil Mathilda ihre aufschloss um die Sachen einzuscannen, wobei sie strahlte wie ein Muggle Kind das ein tolles neues Spielzeug bekommen hatte. Beim Einpacken mit Geschenkpapier schummelte sie dafür etwas und half mit ein paar pfiffigen kleinen Hexereien nach. „Sonst wickle ich mich immer halb mit ein." gestand sie Hermine, gab ihr grinsend die hübsch verpackten und mit schleifen verzierten Päckchen. „Vielen Dank!" sagte Hermine und versprach Mathilda nocheinmal ihr einen Brief mit der Muggle Post zu schicken. Sorgsam verstaute sie die Adresse ihrer Freundin in ihrem erheblich leichterem Geldbeutel, und die fertigen Geschenke in ihrem Rucksack.
„Wiedersehen."
„Machs gut."
Schon war Hermine wieder inmitten der Meute einkaufender und Schnäppchen jagender Menschen, wurde durch die Gänge geschoben und hatte Mathilda aus den Augen verloren.
Jetzt musste sie sich nur noch überlegen wie sie ihre Eltern wiederfinden sollte, insgesamt 20 Minuten hatte ihr Einkauf bis jetzt gedauert, verriet ihr ein Blick auf ihre alte Armbanduhr. „Mhh, früher haben meine Eltern und ich uns immer in der Spielzeug Abteilung getroffen, wenn wir uns in einem Geschäft aus den Augen verloren hatten." murmelte Hermine und entschied sich es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Und tatsächlich an der Ecke in dem ein hölzernes Regal stand in dem Teddys saßen, lagen standen und angetrieben von Batterien ihre kleinen blechernen Trommeln schlugen standen ihre Eltern, und verrenkten sich die Hälse in der Hoffnung irgendwo ihre verlorene Tochter zu entdecken. Offensichtlich hatten sie die gleiche Idee gehabt. Sie flog ihrem Vater um den Hals und jauchzte das sie alles schon bekommen hatte.
„Wir auch Liebling." Sagte ihr Vater und hielt strahlend eine kleine grüne Plastiktüte hoch, die er zuvor Mrs. Granger aus der Hand genommen hatte. „Da ist Dein Weihnachtsgeschenk drin." Sagte er und lächelte geheimnisvoll.
„Gut, wenn wir jetzt alle haben was wir wollten, dann können wir ja jetzt aus diesem Gedränge raus. Meinte Hermines Mutter, nachdem eine unachtsame Passantin ihr auf die Füße getreten war. Hintereinander schlängelten sie sich Richtung Ausgang, und waren froh wieder auf der Straße zu stehen, die ihnen gar nicht mehr so überbevölkert vorkam.
„Was machen wir jetzt?" fragte Mr. Granger, der dabei war sich wieder seine Handschuhe überzustreifen. "Brauchst Du noch etwas Gwen?" wandte er sich an seine Frau. Aber Mrs. Granger schüttelte den Kopf. „Ich würde noch mal kurz gerne in die Winkelgasse, Papa." bat Hermine. „Nur ganz, kurz um die Sachen eben abzuschicken." Versprach sie schnell und hielt dabei ihren Rucksack und die verpackte Reisetasche hoch als sie die hochgezogene Augenbraue ihres Vaters sah. „Wirklich. Ich beeil mich." Drängte sie. Hermine war sich im klaren darüber, das ihre Eltern sie nicht gerne auch noch während ihrer Ferien in die Zaubererwelt gehen lassen wollten, in die sie ihr nicht ohne Einladung oder Begleitung eines erwachsenen Zauberers und Ministeriumsgenehmigung folgen konnten. Schließlich gab Mr. Granger den Bitten seines Kindes nach.
Sie hatten Glück, die U-Bahn Linie die sie in den Außenbezirk brachte in dem der versteckte Eingang zur Winkelgasse lag, war eine selten benutze und sie bekamen sogar Sitzplätze. Während der Fahrt, tat Hermine ihrem Vater den Gefallen und versuchte ihr Weihnachtsgeschenk zu erraten, das Mr. Granger ihr so verwirrend wie möglich beschrieb. Dieses Spielchen hatten sie schon gespielt kaum das Hermine sprechen gelernt hatte, und bis jetzt war es ihr noch nie gelungen irgendetwas zu erraten. Dieses Jahr, sollte sie zwei Teile bekommen, die aus vielen kleinen Teilen bestanden, alles passte in die kleine Tüte, und eins lief allein, aber nur durch fremde Bewegung. Außerdem war es nicht magisch wechselte aber seine Farbe. Das andere war hübsch anzusehen, zu gebrauchen aber nicht nützlich, zu lesen aber kein Buch.
Als sie ihre Haltestelle erreichten war Hermine heillos verwirrt, ihr Vater strahlte über das ganze Gesicht und ihre Mutter lächelte nachsichtig. Hermine versprach ihnen noch einmal vorsichtig zu sein, nicht zu trödeln und wieder zu kommen bevor es ganz dunkel wurde. Denn der Schleier der Nacht senkte sich schon über das neblige London obwohl der frühe Nachmittag kaum vorüber war, und wer genau hinschaute konnte nicht nur den Mond erkennen der prall und voll am Himmel prangte sondern auch schon einige kleine Sterne die am Himmel glitzerten und funkelten.
So schnell der Anstand es erlaubte ging Hermine durch die Schankstube des tropfenden Kessels, um im Hinterhof die Backsteine einer Mauer mit ihrem Zauberstab in einer bestimmten Reihenfolge anzustupsen. Das war gar nicht so einfach, beladen mit dem schweren Rucksack und der großen Reisetasche. Kaum das sie den letzten Stein berührt hatte, falteten sich die Steine ineinander, wechselten ihre Positionen, verrutschten um schließlich den Durchgang in die Winkelgasse frei zugeben.
Eulalias Eulen Express, das hiesige Postzentrum der Hexen und Zauberer lag glücklicherweise relativ nah am Eingang und Hermine hatte keine Schwierigkeiten hinzukommen, auch wenn sich die Passanten hier genauso drängten wie im Muggle London. Sogar in der Luft surrte und brummte es, denn viele geplagte Eltern hatten sich entschieden ihre Einkäufe über sich oder zumindest hinter sich her schweben zu lassen, anstatt alles mühsam zu schleppen während sie ihren Nachwuchs im Auge behielten, um zu verhindern das sich die lieben Kleinen etwas von den Auslagen von den Geschäften schnappten um es je nach Altersgruppe in den Mund zu stopfen, wegzuwerfen oder die ersten Spielzeugzauberstäbe daran zu erproben. Egal ob jung oder alt, alle trugen hier spitze Zaubererhütte mit Sternchenmuster oder leuchtend purpurne Roben und Umhänge gegen die Kälte. Hermine in ihren Muggelsachen wurde angestarrt, und einige der kleineren Kinder zupften ihre Eltern an den Ärmeln um ihnen das „verirrte Muggelmädchen zu zeigen".
Auf dem Weg zum Postamt kam sie auch bei Florisch und Blotts vorbei, und wie immer konnte sie nicht so einfach an einem Büchergeschäft vorbeigehen, ohne wenigsten einen kleinen Blick hinein zu werfen. Erst drückte sie sich an dem Schaufenster die Nase platt, und dann konnte sie doch nicht widerstehen und griff nach dem Türknauf. ‚Außerdem wird es auch gar nicht lange dauern', rechtfertigte sie sich vor sich selbst, und schob behutsam die schwere Ladentür auf.
Das Bronze Glöckchen über der Tür begann munter eine Sonate von Mozart zu bimmeln, und der ältliche Zauberer hinter der Ladentheke lächelte Hermine zahnlos an. „Da ist ja meine kleine Missi" liespelte er, „wieder da um das ganze Geschäft leer zu kaufen? Bald kann sich die Hogwarts Bibliothek von Dir Bücher borgen."
Hermine kannte den alten Kautz, der zwar etwas seltsam aber immer sehr nett war. Sie lächelte zurück und erklärte ihm das sie sich diesmal nur kurz umschauen wollte.
Sie musste sich sehr zusammenreißen um nicht in einer alten und sehr seltenen Ausgabe von „Verbindene Verwandlungen - Was kann ich tun, wenn ich zwei oder mehr Gegenstände zusammenfüge um sie zu verwandeln -" zu versinken. Mit etwas Glück würde sie sich dieses Buch vielleicht von McGonagall leihen können sobald sie wieder in Hogwarts war, tröstete sie sich. Mit einem bedauerndem Seufzen stellte sie das Buch wieder zurück in das Regal und machte sich auf ins Erdgeschoss und auf den Weg nach draußen um endlich ihre Geschenke abschicken zu können.
In einem Holzkasten neben der Tür den sie beim Betreten des Geschäftes übersehen hatte lagen mehrere Bücher. Einige mit schwarzen Strichen als Mängelware markiert, andere waren eindeutig gebraucht und hatten abgegriffene Buchrücken. Neben einem Stapel älterer Schulbücher entdeckte Hermine auch einige bunte Comics von deren Covern eifrig ein bebrillter Junge angetan mit Jeans und rotem Pullover winkte. Normalerweise hätte Hermine denen überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt, aber als sie den Titel las: „Die Abenteuer des Martin Miggs dem verrückten Muggle.", kam ihr eine Idee und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Sie hatte soeben den zweiten Teil von Rons Weihnachtsgeschenk gefunden, neben der Taschenlampe und Muggle Bonbons würde, sie ihm einige dieser Hefte kaufen. Hermine war sich ziemlich sicher das Ron Comics im Gegensatz zu Büchern ohne Murren lesen würde, und außerdem hatte sie im vor einem halben Jahr überredet Muggelkunde statt dieses Schwindelfach Wahrsagen zu belegen. Mit Hilfe der Comics würde er dabei vielleicht sogar etwas lernen...
An der Kasse zahlte sie für jedes Heft statt drei nur zwei Knuts. „Weil Du es bist." erklärte ihr der zahnlose Zauberer den neuen Preis mit einem Lächeln, und tätschelte seiner Lieblingskundin über die Theke hinweg die Wange. Es gab nicht viele junge Hexen die so leidenschaftlich gerne lasen wie die kleine mit den buschigen Haaren, und der verwitterte Zauberer hatte das Mädchen in sein Herz geschlossen seit dem sie zum ersten mal sein Geschäft betreten hatte.
„Das ist sehr nett von ihnen." bedankte Hermine sich, und nahm das in braune Packpapier gewickelte Päckchen entgegen.
Draußen war es dunkler geworden, die Zeit war im Buchladen schien immer etwas schneller zu vergehen als anderswo, dabei hatte sie ihren Eltern doch fest versprochen sich zu beeilen. Ihren Einkauf fest an sich gedrückt hastete Hermine durch das kurze Stück der Winkelgasse, das zwischen dem Buchladen und dem Postcenter lag entlang.
Im Express Shop der etwas zurückgesetzt und dadurch geschützt in einer ruhigeren Nische stand, damit die empfindsamen Eulen keinem unnötigem Stress ausgesetzt waren, wurde Hermine von Eulalia selbst bedient und war fast sofort dran. Nur ein Zauberer mit eisgrauen Augen war noch vor ihr an der Reihe. Hermine schauderte, als sie erkannte das er dabei war einen besonders großen Heuler loszuschicken, einen jener Briefe die mit der magisch verstärkter Stimme des Absenders, dem Adressaten die Leviten lassen. Der Alptraum eines jeden Hogwarts Schülers.
Die meisten Zaubererfamilien hatten zumindest eine eigene Eule, die die Strecken innerhalb Englands bewältigen konnte, was erklärte warum das Geschäft nicht übermäßig voll war.
Allerdings hockten überall Eulen die schrien, kreischten, ihrem Abendessen den Kopf abbissen. Einige blinzelten nur verschlafen, und würdigten Hermine keines zweiten Blickes als sie näher an den Schalter herantrat, andere schlugen aufgeregt mit den Flügeln.
Die Eulen saßen in Käfigen die von der Decke hingen, auf Stangen die an den Wänden angebracht waren und auf Ständern die in den Ecken standen. Einige hatten kleine Lederbeutel an den Beinen, in die Kunden Geld stecken konnten, wenn sie zum Beispiel ihren Tagesprophet per Eule bezogen , andere trugen Seidenbänder in unterschiedlichen Farben um eines ihrer Beine geschlungen.
Eulalia die Hermines neugierigen Blick bemerkte, und sich offensichtlich über die Aufmerksamkeit freute die ihren Lieblingen widerfuhr, begann zu erklären was die Bedeutung der einzelnen Farben war:
Es gab Langstrecken Flieger, Express Eulen, Tiere die besonders schwer tragen konnten, Eulen mit magischen Fähigkeiten, besonders geschickte Flieger für Sendungen die nicht geschüttelt werden durften (bei einigen Zaubertränken sehr wichtig) und alles was sich ein Kunde nur wünschen konnte. Es gab sogar vier Albatrosse die Übersee Aufträge übernahmen damit die Muggle nicht misstrauisch werden konnten, wenn sie zu oft Eulen über die offene See gleiten sahen.
„Du bist Mugglegeborene, oder Liebes?" fragte Eulalaia während sie Hermines Aufzug betrachtete und dabei ihr lilanes Kopftuch zurechtrückte, damit man ihre großen goldenen Kreolen Ohrringe besser sehen konnte. Sie war offensichtlich sehr stolz auf ihre Zigeuner Abstammung.
„Ja." Antwortete Hermine vorsichtig. Manche Mitglieder der magischen Gemeinschaft waren voreingenommen gegenüber Kindern deren Eltern nicht Hexe und Zauberer gewesen waren, und obwohl die ältliche Hexe mit ihren schwingenden Röcken nett wirkte, war sich Hermine nicht sicher woran sie war. Obwohl in den wenigsten Fällen der Hass gegenüber den „Schlammblütern", wie diese Kinder abfällig genannt wurden soweit ging wie bei den Todessern. Dem Anhängern Voldemorts, die es sich zum Ziel gesetzt hatten eine reine, überlegene Magier Rasse zu schaffen, und vor nichts zurückschreckten um diese Ziel zu erreichen.
„Keine Sorge Liebes. Mit diesen engstirnigen Idioten von denen man im Tagespropheten liest, habe ich nichts am Hut." beruhigte sie Eulalia, der aufgefallen war das Hermine unterbewusst einen winzigen Schritt vom Tresen weg gemacht hatte. „Eigentlich habe ich nur gefragt, damit ich weiß, ob Du es verstehst wenn ich die Farbbänder mit den Ringen vergleiche die Muggel benutzen um ihre Vogel zu kennzeichnen. Einmal habe ich das unbedacht gegenüber jemanden gesagt, der das Muggelverfahren nicht kannte. Ich habe Stunden gebraucht um es zu erklären." Eulalia schaute gedankenvoll zur Decke, bevor sie sagte „Artemis Weaslem, oder so ähnlich hieß der---„
„Ist jetzt aber auch egal. Was hast Du denn für Sendungen? Ah, ein Päckchen! Ich denke dafür reicht eine normale Kurzstreckeneule. Komm such Dir eine raus, wenn Du magst. Nur nicht die Henne da oben, bitte, die brütet."
Schnell hatte sich Hermiene für ein großes braunes Tier entschieden, das recht kräftig aussah, und dem sie zutraute die Geschenke für Molly und Arthur beide bis zum Fuchsbau zu tragen. Vorsorglich schrumpfte sie beide Päckchen auf eine für die Eule handliche Größe und sah dann zu wie Eulalia ihrem „Maxl" die Päckchen vorsichtig um das Bein band, während das Tier liebevoll an ihrem Finger knabberte. Für 4 Knuts wurde er auf die Reise geschickt.
Den „Sticking" Zauber den die alte Hexe mit den knorrigen Händen mit einem geschickten „Wusch" ihres Zauberstabs gewirkt hatte, um zu verhindern das unterwegs das Anleitungspergament oder die Weihnachtskarten verloren gingen, wollte Hermine sich unbedingt merken.
Jetzt musste sie nur noch eine passende Eule finden um Remus seine Reisetasche schicken zu können, und dann könnte sie auch schon wieder zu ihren Eltern zurückkehren und Zuhause mit ihnen noch eine Tasse Tee trinken und ein paar Weihnachtsplätzchen naschen.
Hermine suchte sich eine große weiße Schneeeule aus die sie ein bisschen an Harry Hedwig erinnerte und die genau wie Maxl zuvor einen kräftigen Eindruck auf sie machte und ebenfalls ein blaues Band um ihr Bein gebunden hatte. Sie schrumpfte das Päckchen, heftete eine kleine Karte mit ihren Weihnachtsgrüßen daran und gab es Eulalia damit sie es dem Tier anbinden konnte. „An Remus Lupin, bitte!"
Eulalias ebenso noch so freundlichen Gesichtszüge entgleisten in eine Maske des Horrors. „An wenn, hast Du gesagt?" keuchte sie. „Das kann doch nicht Dein Ernst sein!"
„Wieso sollte das nicht mein Ernst sein?" fragte Hermine etwas verwirrt.
„Meine Güte, Kindchen. Weißt Du es denn nicht? Das ist ein Werwolf eine dunkle Kreatur." Nervös spielte sie an der großen Gold Kreole die ihr Ohr zierte.
„Es gibt's nicht böseres nichts gefährliches als sie. Sie verderben die Menschen um sich herum, Zauberer und Muggle gleichermaßen. Sie bringen Krankheit und tot. Wirklich! Wir anständigen Leute sollten sie meiden." dabei schlug Eulalia mit ihrer Faust auf den Tisch und schreckte damit die Schneeeule auf.
„Vielleicht weißt Du es ja nicht, Kleine. Deine Eltern können Dich ja nicht gewarnt haben, Du armes Kind!" fuhr Eulalia im mütterlichen Tonfall ungerührt fort, und ignorierte dabei vollkommen das Hermine zuerst vor Zorn Tomatenrot angelaufen war und jetzt alle Farbe aus ihrem Gesicht wich während sie in hilfloser Wut ihre Zähne aufeinander biss. Vielleicht missdeutete sie es aber auch als Angst.
„Dieser Lupin ist wirklich ein Werwolf. Vor einem halben Jahr hat es da einen riesigen Skandal dadrum in Hogwarts gegeben. Ein Wunder das Du davon nichts mitbekommen hast, es stand in jeder Zeitung. Das Mistvieh hat sich doch tatsächlich als Lehrer in die Schule eingeschlichen, sogar Dumbledore hat er getäuscht. Ach, in so einer Gefahr! Unsere armen lieben kleinen Kinder. Aber kaum das es aufgedeckt wurde haben sie ihn gefeuert. Wenn Du mich fragst gehört das ganze Pack nach Askaban! Eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen sage ich, immer."
Hermine bebte nun an allen Gliedern. Eulalia die zum ersten mal wirklich aufblickte sah das und klopfte ihr wohlmeinend auf die Schulter. „Aber, aber Herzchen. Es ist ja gar nichts geschehen, siehst du wir haben Dein Päkchen ja noch hier, und wenn Du die Aufmerksamkeit von denen nicht erregst, ist es unwahrscheinlich das Dir eins dieser grässlichen Wesen über den Weg läuft. Eins muss man Fudge lassen den Schutz seiner Bürger nimmt er ernst, wenn er auch sonst kein besonders guter Zaubererei Minister ist.
Pass, auf, es ist ganz einfach. Werwölfe müssen sobald sie erschaffen wurden einen Vor- und Nachnamen annehmen der den anständigen Bürgern verrät wer und was sie sind. Dann weiß jeder mit welcher Gefahr er es zu tun hat. Das konnten Dir Deine Eltern als Muggle dann natürlich nicht erklären Herzchen. R-E-M-U-S L-U-P-I-N Siehst Du es ist ganz klar." Als einen Nachgedanken fügte Eulalia noch hinzu: „Was hat dieser Kerl nur getan, um sich von so einer Süßen wie Dir ein Weihnachtsgeschenk zu erschleichen? Gelogen sicher, immer auf das Geld anständiger Bürger aus, weil sie zu faul zum Arbeiten sind."
Das war zufiel!
Aus dem lähmenden Brodeln das tief in Hermines Eingeweiden festgesetzt hatte wurde ein explodierender Vulkan. Mit einem Ruck riss sie das Weihnachtspäckchen an sich, und hielt es in ihren zitternden Händen. „Wie können sie es wagen?" zischte Hermine wütend. „Wie können sie es nur wagen...?" für einen Augenblick war die eloquenteste Schülerin Hogwarts sprachlos vor Empörung.
„Dieser ‚schmutzige Werwolf` ist rein zufällig einer meiner besten Freunde! Er ist warmherzigste, mitfühlendste, großherzigste und verständnisvollste Mensch dem ich jemals begegnen durfte und außerdem einer der besten Lehrer den wir jemals hatten." brach es aus einer aufgebrachten Hermine hervor. „Und wenn irgend jemand irgend ein Geschenk verdient dann ER!"
Damit drehte Hermine sich auf dem Absatz um, und entfloh dem Geschäft und dem ungläubig starrendem Blick der Hexe Eulalia die bis eben noch so hilfsbereit und charmant auf sie gewirkt hatte.
Die Hetztriade gellte noch in Hermines Ohren, während sie die Winkelgasse zum tropfenden Kessel hin entlang stampfte. Es war nun fast ganz dunkel und es hatte ein unangenehmer Schneeregen eingesetzt, der den Weg in schlammigen Matsch verwandelte, der bei jedem Schritt an ihren Turnschuhen saugte.
An der magischen Barriere die Mugell- und Zaubererwelt voneinander trennte angekommen, hatte Hermine sich etwas beruhigt. Aber wohl fühlte sie sich nicht. Ihre Gedanken wirbelten und kreisten. Sie versuchte zu verstehen, wie man nur so hassen konnte. Was hatte die Alte über Remus Namen gesagt?
Und dann war Hermine endlich auf der Muggle Seite der Mauer, und lief in die Arme ihrer Mutter, froh dem Wahnsinn denn sie grade miterleben musste entkommen zu sein.
Das sie bald schon erleben würde wozu diese Kurzsicht der Zauberer noch führen würde, wusste sie jetzt noch nicht.
TBC
Daisuke-Chan: Wow, ich bin ganz hingerissen von soviel Lob! Das mit dem Beta habe ich versucht, aber sie meldet sich nicht mehr, und ich weiß gar nicht was ich falsch gemacht habe *schnief*
Aber weißt Du was? Dieses Kapitel ist für Dich!!!
Shelly: Ich weiß ich mache viele Fehler, und ich kann mir vorstellen wie unangenehm das zu lesen sein muss. Mein Problem ist ich habe Legasthenie, und ich kann es mir einfach nicht merken wie Wörter geschrieben werden. In Prüfungen habe ich es schon gebracht und mich bei meinem Namen verhauen...
Ich versuche jetzt meinem Rechtschreibprogramm die wichtigen Sachen beizubringen, ich hoffe das hilft etwas.
Martina: Danke für Deine Hilfe! Und bitte sei nicht mehr böse.
2. Kapitel
Am nächsten Morgen hatte der Sturm seine Wut ausgetobt und der Morgen graute kalt und klar. Das erste Licht der Sonne kitzelte Hermine an der Nase und brachte sie zum Niesen. Immer noch verschlafen, und unwillig unter ihrer kuschelig warmen Decke hervorzukommen, versuchte Hermine sich unter ihrem Kissen zu verstecken, aber Krummbein hatte schon mitbekommen dass sie wach war und begann ungnädig sein Frühstück einzufordern.
Hermine linste unter ihrem Kissenzipfel hervor und beobachtete, wie Krummbein zuerst auf ihrer Decke scharrte und kratzte und sich dann über das ganze Bett kugelte und dabei miaute. Ganz kläglich und viel zu leise und zu hell für einen ausgewachsenen Kater. Seit er einmal gehört hatte wie Hermine Parvati Patil zurechtgewiesen hatte, als Parvati ihr Katzenbaby anschrie, nachdem das versucht hatte, an ihrem Bein hochzuklettern, war Krummbein dazu übergegangen ein Kätzchen zu imitieren, wenn er etwas wollte oder angestellt hatte. Allerdings nur, wenn niemand Fremdes und schon gar keine andere Katze ihn bei diesem Schauspiel sehen konnte.
Schließlich erbarmte sich Hermine und tapste zu dem Tablett auf dem Krummbeins Fressnäpfe standen. Beinahe wäre sie noch über ihren Kater gestolpert, der ihr um die Beine strich. Und als sie versuchte ihm Milch einzugießen schob er so kräftig mit seinem Kopf gegen ihre Hand, dass die Hälfte auf dem Teppich landete. Seufzend griff Hermine nach einem Tuch um den Fleck auszureiben, bevor ihre Mutter ihn sehen und schimpfen konnte. In Hogwarts wäre das viel einfacher gewesen. Ein Schwenk mit ihrem Zauberstab und alles wäre wie vorher.
Ihre Augen fielen auf die roten Ziffern des kleinen Digitalweckers der auf ihren Nachttischschränkchen stand. Meine Güte, es war schon halb zehn, und sie wollte doch mit ihren Eltern heute nach London fahren. Hastig zog sie eine Jeans, einen frischen Pullover und ein Hemd aus ihrem Kleiderschrank und streifte sie über. Dann stürmte sie ins Esszimmer, wo ihre Eltern immer noch am Frühstückstisch saßen. Beide hatten schon gegessen und ihr Geschirr stand aufeinander gestapelt an einer Seite. Nur Hermines Platz war noch immer gedeckt. Ihr Vater sah von seiner Zeitung auf, in der er immer wieder ein paar Zeilen las während er mit seiner Frau über eine neue Technik in der Zahnmedizin fachsimpelte, und wünschte seiner Tochter strahlend einen guten Morgen.
Er drückte auf die schwarze Taste des Toasters, und schon bald durchströmte der Duft von frisch aufgebrühten Kaffee und getoastetem Brot das Haus. Bis ihr Essen fertig war hatte sich Hermine neben ihre Mutter auf die Bank gesetzt und ihre Wange an die ihrer Mutter geschmiegt. "Es tut mir leid, dass wir nicht auf Dich gewartet haben, Schatz." entschuldigte sich Mrs. Granger bei ihrer Tochter. "Aber wir hatten schon Hunger dachten aber, es sei besser Dich schlafen zu lassen. Du bist doch nicht sauer, oder?"
"Nein, Mama. Aber ihr hättet mich ruhig wecken können. Wir wollen doch nach London, und so sind jetzt bestimmt schon alle Parkplätze total überfüllt." antwortete Hermine während sie großzügig Marmelade auf ihren krossen Toast strich. Mit einem Seitenblick auf ihre Mutter fügte sie etwas unsicher hinzu: "Es klappt doch, oder? Ich meine, wir können doch heute alle zusammen in die Stadt fahren?"
"Sicher Liebling", warf Mr. Granger ein "Du frühstückst jetzt erst mal in Ruhe zu Ende, und dann fahren wir. Und wegen den Parkplätzen brauchst Du Dir auch keine Sorgen machen. Wir fahren mit dem Auto zur nächsten Haltestelle der Untergrund Bahn und nehmen die dann ganz einfach um ins Stadtzentrum zu kommen."
Gerade zur Mittagszeit fanden sich die Grangers dann wirklich am Picadelli Circus, ein kleiner Stau unterwegs hatte sie doch noch aufgehalten und so beschlossen sie, ein kleines griechisches Restaurant zu ihrem ersten Ziel zu machen. Dort gab es das leckerste Essen weit und breit. Hermine schlenderte dick eingemummelt zwischen ihren Eltern her und betrachtete auf dem Weg dorthin die Lichterketten und die Weihnachtsdekorationen, die überall angebracht worden waren. In ihrer Tasche fühlte sie nach dem Stückchen Pergament auf dem sie alle Leute aufgelistet hatte, denen sie noch etwas kaufen wollte, und bei einigen standen sogar ein paar Ideen dabei. Im Prinzip war es ganz einfach.
Für ihre Eltern und Großeltern hatte sie etwas Magisches besorgt, nachdem sie sich bei Professor McGonagall versichert hatte, dass das nicht gegen ein Zauberergesetz verstieß. Schon bei einem ihrer Besuche in Hogsmeade hatte sie sich mit einer großen Menge Zähnesäubernder Süßigkeiten, Farbwechselnder Tinte und zwei kleinen Spieluhren in denen ein kleines Feuerwerk losging wenn man sie anmachte, eingedeckt. Für Muggel waren das sicher Besonderheiten, und Hermine freute sich schon auf die staunenden Gesichter ihrer Verwandten.
Für ihre Zauberer Freunde wollte sie etwas Elektrisches besorgen, oder zumindest etwas aus Muggel-London. Mr. Weasley war ein Paradebeispiel dafür, dass für Magier, die nicht gerade dem Reinblutfanatismus erlegen waren, etwas nicht magisches etwas so wunderbares und bezauberndes sein konnte, wie für normale Menschen etwas aus der Winkelgasse oder Hogsmeade.
Im Akropolis angekommen, erhaschten die Grangers den letzten freien Tisch. Zur Mittagszeit waren auch die kleineren Restaurants in den Seitengassen die als Geheimtipps galten, weil kaum ein Tourist sie je aufsuchte, zum bersten gefüllt. Auf den Tischen waren frische Blumengestecke arrangiert, und kaum dass die Familie saß, kam eine freundliche Kellnerin, entzündete die Kerzen und reichte jedem eine Speisekarte. Hermine brauchte ihre nicht wirklich, sie wusste genau, was sie essen wollte. Hier gab es die besten Dolmadakia weit und breit, und diese mit Reis gefüllten Weinblätter hatten es Hermine schon als Kind angetan. Ihre Eltern brauchten etwas länger um sich zu entscheiden, und in der Zeit hatte Hermine den Pergamentfetzen wieder aus ihrer Tasche gekramt um ihn Stirn runzelnd zu studieren.
Hinter Arthur Weasleys Namen stand in ihrer kleinen ordentlichen Schrift der Stichpunkt: ‚Quietschentchen + Anleitung, Elektrische Zahnbürste und Batterien'. Nun das waren alles Sachen, die sich ohne Probleme kaufen ließen. In jedem x-beliebigen Kaufhaus gab es das alles, und die Anleitung hatte sie voraussehender Weise schon Zuhause fertig geschrieben.
Für Molly Weasley war ein ganzer Schwung dieser billigen Liebesromane geplant, die Hermine als Schundliteratur von ganzen Herzen verabscheute, an denen die mollige Mrs. Weasley neuerdings aber Geschmack gefunden hatte. "Gilderoy Lockhard Ersatz," war Rons Kommentar dazu "aber immerhin geben die Dinger keinen brillianten Rat ab, wie man seinen Garten am besten entgnomt oder etwas ähnlich schwachsinniges, was eh nicht funktioniert."
Mr. Granger hatte sich nun vorgebeugt um über die Schulter seiner Tochter zu spähen, und auf einmal kicherte er los. "Eine Anleitung für Badeenten? Meine Güte, Hermine!" Aber dann fiel ihm der dürre, hochgewachsene Zauberer mit den feuerroten schütterem Harren ein, der ihn selbst während eines Besuches in der Winkelgasse über solch abstruse Dinge ausgefragt hatte, bevor er mit einem anderen Zauberer in eine handfeste Schlägerei geraten war, bis schließlich ein riesiger Mann mit struppigen Bart beide voneinander getrennt hatte.
Hermine zog das fragliche Schriftstück aus ihrem Rucksack, den sie mitgenommen hatte um nachher die ganzen Sachen, die sie kaufen wollte gescheit transportieren zu können. Sie hatte keine Lust sich mit den Armen voll Päckchen durch ein überfülltes London zu quetschen. Sie schob ihrem Vater das ordentlich gerollte und mit einer lila Schleife zugebundene Papier hin, damit er es lesen konnte. Schmunzelnd tat er es. Er selbst hatte Mr. Weasley auf seine ungewöhnliche Frage keine befriedigende Auskunft gegeben, verblüfft stellte er fest das Hermine es geschafft hatte halb im Ernst halb im Spaß Gründe darzulegen warum man eine Badeente haben sollte.
Dann kam das Essen, und alle langten herzhaft zu.
Am Ende ihres London Besuches wollte Hermine ihre Eltern bitten, ihr einen kurzen Abstecher in die Winkelgasse zu erlauben, damit sie die Sachen für Mr. und Mrs. Weasley per Eule in den Fuchsbau schicken konnte. Nachdem ihre Mama ihr schon zugestimmt hatte, dass es nur höflich war, den Weasleys auch eine Kleinigkeit zu besorgen, da diese Hermine jedes Jahr mit einem Geschenk bedachten, und sie sogar selbst ein paar Pfund dazugegeben hatte, würde sie ihr die Sache mit der Winkelgasse hoffentlich auch nicht abschlagen. Und wenn doch? Ein Muggel Postbote würde das mit Zauber nur so umwobene Haus der Weasleys bestimmt nicht finden, und Errol und Hedwig waren auch noch nicht ein einziges Mal bei ihr aufgekreuzt seit dem die Ferien begonnen hatten.
Noch nicht Mal der kleine Pig war bisher da gewesen. Aber der würde es im Leben nie schaffen ein Päckchen, geschweige denn ein Paket zu transportieren. Pig war die kleine, ständig aufgeregte Eule von Ron, die mehr Ähnlichkeit mit einem fedrigen Tennisball als mit einem Vogel hatte. Mit der Last eines gewöhnlichen Briefes hatte er schon erhebliche Schwierigkeiten halbwegs sicher in der Luft zu bleiben, und tendierte so beladen gefährlich zu taumeln. Seine Bruchlandungen in den Frühstückesflaks der Gryffindors waren schon berühmt und berüchtigt in Hogwarts.
Harry, Ron und Ginny wollte sie ihre kleinen Überraschungen persönlich geben sobald sie wieder in der Schule war. Wer weiß, mit etwas Glück und Dobbys Hilfe ließ sich dann vielleicht noch mal eine kleine Weihnachtsfeier im Gemeinschaftsraum der Gryffindors organisieren, wenn bloß Percy nicht wieder ein Spielverderber sein musste und alles an Professor McGonagall verpetzte.
Nun, wenn sie etwas für Professor Lupin finden sollte (sie hatte immer noch keine Idee, obwohl sie sich das Gehirn zermarterte), würde es sie ihm auch ganz einfach aus dem Postamt in der Winkelgasse schicken. Heilig Abend war noch lange genug hin, dass sie keine Expresseulen benutzen musste. Das hieß, dass sie mit ein paar Sickeln für Porto auskommen konnte, und sie nichts von dem für die Geschenke geplanten Geld abknapsen musste.
"Mama, kann ich eben schnell, wenn wir mit den Einkäufen fertig sind, in die Winkelgasse huschen, damit ich alles abschicken kann? Ich beeile mich da auch, ehrlich!" fragte Hermine, und zupfte dabei ihrer Mutter am Ärmel um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Die hatte nämlich andächtig einer Anekdote ihres Mannes gelauscht, und ihr scheinbar tagträumendes Kind nicht weiter beachtet.
Es war wohl doch besser die Sache gleich zu klären, und nicht erst auf die letzte Minute wenn alles gehetzt sein würde.
Die Antwort von Mr. und Mrs. Granger wurde von der gleichen strahlenden Kellnerin unterbrochen, die ihnen schon zuvor den Hauptgang serviert hatte. Sie räumte die gebrauchten Teller und Platten ab und war kaum einen Augenblick verschwunden, um mit dem Nachtisch wieder aufzutauchen, den sie gekonnt auf Armen und Händen balancierte. Alle Grangers hatten einen typisch griechischen Joghurt bestellt in den großzügig Honig und Nüsse eingerührt waren, und der wie immer einfach köstlich schmeckte.
So gestärkt konnten sie sich allesamt auf die Jagt nach Geschenken im überfüllten London machen. Hermine ging, ihren Rucksack geschultert zwischen ihren Eltern her, bis sie zu dem großen Kaufhaus kamen in dem sie sich als erstes umschauen wollten.
Ganz so einfach wie es sich Hermine gedacht hatte gestaltete sich die Suche nach Mollys "Lockhard Ersatz" und Arthurs "eklektrischem" neuen Spielzeug nicht. Vollgepropft mit Menschen, die noch schnell etwas für ihre Lieben daheim besorgen wollten, waren die Gänge im Kaufhaus fast unpassierbar. Ellenbogen knufften Hermine schmerzhaft in die Seiten, unachtsame Erwachsene traten ihr auf die Füße und erbarmungslos wurde sie immer wieder von dem Zeitschriftenregal an das sie wollte weggedrängt. Schon nach ein paar Minuten war sie vollkommen erschöpft und hatte ihre Eltern aus den Augen verloren. An eine Wand gedrückt um nicht hin und her geschoben zu werden schaute sich Hermine hektisch nach ihnen um. Aber nirgends konnte sie das dezent blassblaue Kostüm ihrer Mutter oder den tannengrünen Wintermantel ihres Vaters entdecken. "Meine Güte das ist ja schlimmer als die Winkelgasse!" murmelte Hermine leise vor sich hin, fest überzeugt, dass kein Muggel sie bei dem Gedudel von "Stille Nacht", das viel zu laut aus den Lautsprechern dröhnte, und dem Schlurfen und Getrappel der Leute, die sich laut unterhielten, hören konnte.
Auf einmal lag eine Hand auf ihrer Schulter: "Psssst!" machte eine junge Frau mit blondem Wuschelkopf und presste einen Finger auf ihren Mund, wobei sie energisch den Kopf schüttelte. "Um Himmels Willen sei leise sonst hören Dich die ganzen Muggel noch... oh, übrigens wenn Du nicht aufpasst, ist Dein Zauberstab gleich weg. So wie der Dir aus der Tasche hängt." Missbilligend schüttelte die junge Frau ihren Kopf erneut. Entsetzt tastete Hermine nach ihrem Zauberstab, zehneinhalb Zoll, Weide mit Einhornhaarkern, aber er steckte immer noch mehr oder minder sicher in ihrer Hosentasche, lugte aber ein ganzes Stück weit raus, so dass man seine Spitze auch von vorne sehen konnte. Schnell stopfte sie ihn wieder tiefer und sicherer rein. Irgendwie hatte sie sich daran gewöhnt ihn sich mit rum zu tragen und kam sich ohne ihn irgendwie nackt vor, fast wie Leute, die gewohnt sich jeden Morgen ihre Brille auf die Nase zu drücken, hatte sie ihn wie selbstverständlich mitgenommen, dabei durften Minderjährige Zauberer außerhalb von Hogwarts nicht zaubern. Es sei denn sie wurden von Lehrern begleitet, befanden sich in einer lebensgefährlichen Klemme oder auf einem nur Zauberern zugänglichen Fleck Erde wie dem Bahnsteig 9 ¾ oder der Winkelgasse, und nichts davon traf auf Hermine zu.
"Sollten Sie dann nicht auch leise sein?" fragte Hermine nach einem Augenblick die junge Frau.
"Ne, ich habe gerade einen „Asigno silencia" Spruch gewirkt, im Moment hört uns niemand. Zumindest nicht die Muggel, die merken eh nie was. Ein Aufmerksamkeits-Ablenkungs-Zauber wäre natürlich noch besser gewesen, aber irgendwie gehen die bei mir immer voll nach hinten los! Außerdem wäre es nicht so gut, wenn mich die Kunden nicht mehr entdecken können, ich bin hier nämlich Aushilfe!" sagte die junge Hexe stolz bevor es ihr einfiel, dass sie sich vielleicht vorstellen könnte. "Gestatten, mein Name ist Mathilda. Und Sietzen brauchst Du mich auch nicht, sooooooooooooo alt bin ich noch nicht" sagte sie und zog dabei die Wörter auf eine drolligen Art lang. Sie deutete stolz auf eine kleine Plakette, die an ihre Bluse geheftet war und auf der ihr Name zusammen mit einem kleinen Tannenbaum abgebildet war.
Kaum das es Hermine gelungen war ihre zerquetschte Hand zu befreien um sie verstohlen zu massieren schwatzte Mathilda auch schon wieder darauf los: " Also eigentlich bin ich natürlich nicht nur eine Aushilfe, ich bereite mich auf mein Studium vor, mein Hauptfach sind nämlich die Muggle. Und ich sag Dir hier kann man sie ganz einfach ganz hervorragend beobachten, wenn man auch nicht immer ganz schlau aus ihnen wird. Was machst Du hier? Gehst noch zur Schule, oder? Hogwarts wette ich, was auch sonst wenn man irgendwo in Britanien wohnt? Ich meine warum sollte man weit reisen, nur um auf eine schlechtere Schule gehen zu können?" An dieser Stelle musste die geschwätzige Mathilda Luft holen.
Hermine nutze die kurze Unterbrechung um sich zu entschuldigen "Ähm, also ich muß meine Eltern suchen. Sorry, tut mir leid. War nett dich kenn zu lernen." Aber die kleine übereifrige Hexe hatte Hermines Ärmel erwischt "Warte ich hab gesehen das Du Sachen bei uns suchst. Ich weiß einen ganz schnellen Weg um alles zu bekommen. Guck, da drüben ist das Warenlager und da ist im Moment niemand. Da können wir eben schnell alles holen. Komm mit!"
Bevor Hermine es sich versah oder sie Zeit zum ablehnen hatte, zerrte sie ihre neue übereifrige Freundin auch schon an ihrer Jacke zu der unansehnlichen eisernen Tür die etwas versteckt in einer Ecke nicht weit von ihnen lag. Halb an die Wand gedrückt entkamen sie auch den hektischen Einkäufern die mit ihren Einkaufstaschen und Tüten bewährt scheinbar alle in die entgegengesetzte Richtung wollten. Schließlich gelangten sie an ihr Ziel.
Mathilda kramte aus einer ihrer Taschen einen großen schwarzen Schlüssel hervor, um sie ins Warenlager zu lassen und kaum das die Tür sich mit leichtem Quitschen öffnete flüchteten die beiden Mädchen durch den Spalt in die etwas staubige aber viel ruhigere Halle. Im Lager war es viel kälter als in den Geschäftsräumen und Hermine erwartete fast das ihr Atem sich in kleinen Dampfwölkchen niederschlagen würde, aber so kalt war es dann doch nicht. Nach den überhitzten Räumen und dem Gedränge war die Frische hier richtig angenehm. Außerdem hatten sie die duddelndden Weihnachtslieder und die lärmende Menschenmenge hinter sich gelassen und besonders Mathilda die dem Krach schon den ganzen Tag ausgesetzt war atmete erleichtert aus. „Das ist besser!" hauchte sie, während sie den Schlüssel wieder in einer ihrer vielen Taschen verschwinden ließ.
„So? Was suchst Du denn,...? Wie war noch gleich Dein Name?" fragte die blonde Hexe, die nun dabei war ihre Locken zu entzausen indem sie mit ihren Fingern durchfuhr und unter ihrem Pony der ihr dabei in die Augen fiel zu Hermine hinüber schielte.
„Hermine, Hermine Granger." stellte sich nun auch Hermine vor, die durch den Lärm und Mathildas dauernde Geplapper noch gar nicht dazu gekommen war ihren eigenen Namen zu nennen. „Ich habe eine Liste von den Sachen die ich brauche, warte mal eben kurz.!", nun war es an Hermine in ihrer Tasche zu kramen.
„Durchorganisiert, was? Du bist bestimmt in Ravenclaw. Da war ich auch, das beste Haus in ganz Hogwarts. Wie geht es unserem alten Flitwick?" sprudeltle es aus der ehemalige Hogwarts Schülerin heraus. „Ne warte mal das kann nicht stimmen, ich glaub ich habe Dich zwar mal in der Bib gesehen, aber nie im Gemeinschaftsraum. In welches Haus gehörst Du dann? Doch nicht etwa Slytherin, oder?" fuhr Mathilda in ihrer schnellem Sprechweise fort und beäugte Hermine aufeinmal sehr kritisch, als ob sie erwartete das sich Hermines Haare in Schlangen verwandelten.
„Nein, ich bin eine Gryffindor." stellte Hermine klar und hielt Mathida das Pergament Stückchen mit ihrer Einkaufsliste entgegen. „Flitwick geht es gut, zumindest war es so, als ich das letzte mal vor den Ferien gesehen habe."
Mathilda überflog die Liste, und stellte mit einem Grinsen fest: „ Nein, ganz sicher nicht in Rawenclaw! Also wirklich, solche Romane liest Du? Pure Zeitverschwendung. Na ja, egal. Ich denke, wir können hier alle Sachen bekommen die Du brauchst."
Bevor Hermine noch empört einwenden konnte, das sie die Liebesromane nur als Geschenk haben wollte und ganz sicher nicht selbst lesen würde, oder sie dazu kam zu fragen wie Mathilda die einzelnen Dinge in dem Lager finden wollte, hatte diese schon ihren Zauberstab gezückt. Aus dessen Spitze stoben kleine blaue Sternchen als sie ihn schüttelte.
Mathilda wandte sich den Regalen zu, die Reihe um Reihe fast den gesamten Platz des Lagers einnahmen und bis zum bersten vollgestopft waren mit riesigen Kartons. „Accio Mignon Batterien. Accio, Liebesromane, Accio Badeente, Accio elektrische Zahnbürtse." rief, sie während sie ihren Zauberstab immer wieder mit der gleichen Handbewegung schwang. Schon kam ein Päckchen Batterien auf die beiden zugesurrt, das aus einem nicht verklebten Karton geschlüpft war und direkt auf Mathildas ausgestreckt Hand zuhielt. Nach und nach kamen auch die anderen Sachen angeflogen, und die blonde Hexe reichte alles an Hermine weiter sobald sie es aus der Luft gefangen hatte. „Haben wir jetzt alles?" fragte Mathilda und schaute sich nach Hermine um. „Die Romane fehlen noch." sagte Hermine, „sonst ist alles da."
„Komisch, ich dachte ich hätte sie gerufen...." bevor Mathilda aussprechen konnte, ertönte hinter ihr ein lautes Rumpeln und Pumpeln. Hermine die in Richtung der Regale geschaut hatte sah einen großen Kartons wie er mit einem Affenzahn auf sie zuhielt, unterwegs noch ein Regal umstieß, bevor er Mathilda mit voller Wucht in den Rücken krachte.
Zum Glück war der kleinen quirligen Hexe weiter nichts geschehen. Sie war nur ein bisschen sauer auf sich selbst, weil sie nicht nur vergessen hatte zu spezifizieren wieviele Romane sie wollte oder welche speziell und sie zudem nicht daran gedacht hatte, das vielleicht nicht alle Kartons offen waren. Leise grummelnd richtete sie mit einem Schweng ihres Zauberstabes das umgefallene Regal wieder auf, und ließ die rausgekullerten Sachen sich wieder ganz von alleine einsortieren. Als die meisten Sachen sicher verstaut waren hatte sie auch ihre gute Laune wieder gefunden und meinte grinsend zu Hermine „Hoffentlich hat uns niemand gehört, aber bei dem Krach draußen glaub ich nicht das die was mitbekommen haben. Reparo "
Hermine die sich grade acht der billigen Romanhefte für Mrs. Weasley aus dem Karton vor ihr gesucht hatte schaute auf, und bekam aufeinmal große Augen. „Hey, warte mal kann ich eine von denen haben?" fragte sie und deutete aufgeregt auf eine Reisetasche, die grade dabei war sich mit zusammen mit anderen Waren wieder in das Regal zu räumen. Die Tasche war mittelgroß, hatte einen schwarzen Boden, goldfarbene Reißverschlüsse und war sonst in warmen braun Tönen gehalten.
„So eine?" fragte Mathilda und schubste die Tasche die immer noch schwebte in Hermines Richtung. „Klar warum nicht? Irgend so ein Trottel hat zuviele von denen bestellt, deswegen sind sie im Angebot, unser ganzes Lager quillt vor den Dingern über." Tatsächlich, Hermine die die Tasche genau begutachtete, fand ein kleines Schildchen an ihrer Seite auf dem das Wort „Sonderangebot" prangte und darunter stand der Preis. „10 Pfund" staunte Hermine, und dachte an Lupins alten zerfledderten Koffer, den er schon mit Schnüren zusammenhalten musste.
Danach ging alles ganz schnell, durch Mathildas, diesmal etwas geschickter ausgeführten Zauber, war das Lager ruckzuck wieder in seinem ursprünglichen Zustand, und die Beiden gingen wieder zurück in das eigentliche Geschäft. An der Kasse war Hermine auch schnell dran, weil Mathilda ihre aufschloss um die Sachen einzuscannen, wobei sie strahlte wie ein Muggle Kind das ein tolles neues Spielzeug bekommen hatte. Beim Einpacken mit Geschenkpapier schummelte sie dafür etwas und half mit ein paar pfiffigen kleinen Hexereien nach. „Sonst wickle ich mich immer halb mit ein." gestand sie Hermine, gab ihr grinsend die hübsch verpackten und mit schleifen verzierten Päckchen. „Vielen Dank!" sagte Hermine und versprach Mathilda nocheinmal ihr einen Brief mit der Muggle Post zu schicken. Sorgsam verstaute sie die Adresse ihrer Freundin in ihrem erheblich leichterem Geldbeutel, und die fertigen Geschenke in ihrem Rucksack.
„Wiedersehen."
„Machs gut."
Schon war Hermine wieder inmitten der Meute einkaufender und Schnäppchen jagender Menschen, wurde durch die Gänge geschoben und hatte Mathilda aus den Augen verloren.
Jetzt musste sie sich nur noch überlegen wie sie ihre Eltern wiederfinden sollte, insgesamt 20 Minuten hatte ihr Einkauf bis jetzt gedauert, verriet ihr ein Blick auf ihre alte Armbanduhr. „Mhh, früher haben meine Eltern und ich uns immer in der Spielzeug Abteilung getroffen, wenn wir uns in einem Geschäft aus den Augen verloren hatten." murmelte Hermine und entschied sich es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Und tatsächlich an der Ecke in dem ein hölzernes Regal stand in dem Teddys saßen, lagen standen und angetrieben von Batterien ihre kleinen blechernen Trommeln schlugen standen ihre Eltern, und verrenkten sich die Hälse in der Hoffnung irgendwo ihre verlorene Tochter zu entdecken. Offensichtlich hatten sie die gleiche Idee gehabt. Sie flog ihrem Vater um den Hals und jauchzte das sie alles schon bekommen hatte.
„Wir auch Liebling." Sagte ihr Vater und hielt strahlend eine kleine grüne Plastiktüte hoch, die er zuvor Mrs. Granger aus der Hand genommen hatte. „Da ist Dein Weihnachtsgeschenk drin." Sagte er und lächelte geheimnisvoll.
„Gut, wenn wir jetzt alle haben was wir wollten, dann können wir ja jetzt aus diesem Gedränge raus. Meinte Hermines Mutter, nachdem eine unachtsame Passantin ihr auf die Füße getreten war. Hintereinander schlängelten sie sich Richtung Ausgang, und waren froh wieder auf der Straße zu stehen, die ihnen gar nicht mehr so überbevölkert vorkam.
„Was machen wir jetzt?" fragte Mr. Granger, der dabei war sich wieder seine Handschuhe überzustreifen. "Brauchst Du noch etwas Gwen?" wandte er sich an seine Frau. Aber Mrs. Granger schüttelte den Kopf. „Ich würde noch mal kurz gerne in die Winkelgasse, Papa." bat Hermine. „Nur ganz, kurz um die Sachen eben abzuschicken." Versprach sie schnell und hielt dabei ihren Rucksack und die verpackte Reisetasche hoch als sie die hochgezogene Augenbraue ihres Vaters sah. „Wirklich. Ich beeil mich." Drängte sie. Hermine war sich im klaren darüber, das ihre Eltern sie nicht gerne auch noch während ihrer Ferien in die Zaubererwelt gehen lassen wollten, in die sie ihr nicht ohne Einladung oder Begleitung eines erwachsenen Zauberers und Ministeriumsgenehmigung folgen konnten. Schließlich gab Mr. Granger den Bitten seines Kindes nach.
Sie hatten Glück, die U-Bahn Linie die sie in den Außenbezirk brachte in dem der versteckte Eingang zur Winkelgasse lag, war eine selten benutze und sie bekamen sogar Sitzplätze. Während der Fahrt, tat Hermine ihrem Vater den Gefallen und versuchte ihr Weihnachtsgeschenk zu erraten, das Mr. Granger ihr so verwirrend wie möglich beschrieb. Dieses Spielchen hatten sie schon gespielt kaum das Hermine sprechen gelernt hatte, und bis jetzt war es ihr noch nie gelungen irgendetwas zu erraten. Dieses Jahr, sollte sie zwei Teile bekommen, die aus vielen kleinen Teilen bestanden, alles passte in die kleine Tüte, und eins lief allein, aber nur durch fremde Bewegung. Außerdem war es nicht magisch wechselte aber seine Farbe. Das andere war hübsch anzusehen, zu gebrauchen aber nicht nützlich, zu lesen aber kein Buch.
Als sie ihre Haltestelle erreichten war Hermine heillos verwirrt, ihr Vater strahlte über das ganze Gesicht und ihre Mutter lächelte nachsichtig. Hermine versprach ihnen noch einmal vorsichtig zu sein, nicht zu trödeln und wieder zu kommen bevor es ganz dunkel wurde. Denn der Schleier der Nacht senkte sich schon über das neblige London obwohl der frühe Nachmittag kaum vorüber war, und wer genau hinschaute konnte nicht nur den Mond erkennen der prall und voll am Himmel prangte sondern auch schon einige kleine Sterne die am Himmel glitzerten und funkelten.
So schnell der Anstand es erlaubte ging Hermine durch die Schankstube des tropfenden Kessels, um im Hinterhof die Backsteine einer Mauer mit ihrem Zauberstab in einer bestimmten Reihenfolge anzustupsen. Das war gar nicht so einfach, beladen mit dem schweren Rucksack und der großen Reisetasche. Kaum das sie den letzten Stein berührt hatte, falteten sich die Steine ineinander, wechselten ihre Positionen, verrutschten um schließlich den Durchgang in die Winkelgasse frei zugeben.
Eulalias Eulen Express, das hiesige Postzentrum der Hexen und Zauberer lag glücklicherweise relativ nah am Eingang und Hermine hatte keine Schwierigkeiten hinzukommen, auch wenn sich die Passanten hier genauso drängten wie im Muggle London. Sogar in der Luft surrte und brummte es, denn viele geplagte Eltern hatten sich entschieden ihre Einkäufe über sich oder zumindest hinter sich her schweben zu lassen, anstatt alles mühsam zu schleppen während sie ihren Nachwuchs im Auge behielten, um zu verhindern das sich die lieben Kleinen etwas von den Auslagen von den Geschäften schnappten um es je nach Altersgruppe in den Mund zu stopfen, wegzuwerfen oder die ersten Spielzeugzauberstäbe daran zu erproben. Egal ob jung oder alt, alle trugen hier spitze Zaubererhütte mit Sternchenmuster oder leuchtend purpurne Roben und Umhänge gegen die Kälte. Hermine in ihren Muggelsachen wurde angestarrt, und einige der kleineren Kinder zupften ihre Eltern an den Ärmeln um ihnen das „verirrte Muggelmädchen zu zeigen".
Auf dem Weg zum Postamt kam sie auch bei Florisch und Blotts vorbei, und wie immer konnte sie nicht so einfach an einem Büchergeschäft vorbeigehen, ohne wenigsten einen kleinen Blick hinein zu werfen. Erst drückte sie sich an dem Schaufenster die Nase platt, und dann konnte sie doch nicht widerstehen und griff nach dem Türknauf. ‚Außerdem wird es auch gar nicht lange dauern', rechtfertigte sie sich vor sich selbst, und schob behutsam die schwere Ladentür auf.
Das Bronze Glöckchen über der Tür begann munter eine Sonate von Mozart zu bimmeln, und der ältliche Zauberer hinter der Ladentheke lächelte Hermine zahnlos an. „Da ist ja meine kleine Missi" liespelte er, „wieder da um das ganze Geschäft leer zu kaufen? Bald kann sich die Hogwarts Bibliothek von Dir Bücher borgen."
Hermine kannte den alten Kautz, der zwar etwas seltsam aber immer sehr nett war. Sie lächelte zurück und erklärte ihm das sie sich diesmal nur kurz umschauen wollte.
Sie musste sich sehr zusammenreißen um nicht in einer alten und sehr seltenen Ausgabe von „Verbindene Verwandlungen - Was kann ich tun, wenn ich zwei oder mehr Gegenstände zusammenfüge um sie zu verwandeln -" zu versinken. Mit etwas Glück würde sie sich dieses Buch vielleicht von McGonagall leihen können sobald sie wieder in Hogwarts war, tröstete sie sich. Mit einem bedauerndem Seufzen stellte sie das Buch wieder zurück in das Regal und machte sich auf ins Erdgeschoss und auf den Weg nach draußen um endlich ihre Geschenke abschicken zu können.
In einem Holzkasten neben der Tür den sie beim Betreten des Geschäftes übersehen hatte lagen mehrere Bücher. Einige mit schwarzen Strichen als Mängelware markiert, andere waren eindeutig gebraucht und hatten abgegriffene Buchrücken. Neben einem Stapel älterer Schulbücher entdeckte Hermine auch einige bunte Comics von deren Covern eifrig ein bebrillter Junge angetan mit Jeans und rotem Pullover winkte. Normalerweise hätte Hermine denen überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt, aber als sie den Titel las: „Die Abenteuer des Martin Miggs dem verrückten Muggle.", kam ihr eine Idee und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Sie hatte soeben den zweiten Teil von Rons Weihnachtsgeschenk gefunden, neben der Taschenlampe und Muggle Bonbons würde, sie ihm einige dieser Hefte kaufen. Hermine war sich ziemlich sicher das Ron Comics im Gegensatz zu Büchern ohne Murren lesen würde, und außerdem hatte sie im vor einem halben Jahr überredet Muggelkunde statt dieses Schwindelfach Wahrsagen zu belegen. Mit Hilfe der Comics würde er dabei vielleicht sogar etwas lernen...
An der Kasse zahlte sie für jedes Heft statt drei nur zwei Knuts. „Weil Du es bist." erklärte ihr der zahnlose Zauberer den neuen Preis mit einem Lächeln, und tätschelte seiner Lieblingskundin über die Theke hinweg die Wange. Es gab nicht viele junge Hexen die so leidenschaftlich gerne lasen wie die kleine mit den buschigen Haaren, und der verwitterte Zauberer hatte das Mädchen in sein Herz geschlossen seit dem sie zum ersten mal sein Geschäft betreten hatte.
„Das ist sehr nett von ihnen." bedankte Hermine sich, und nahm das in braune Packpapier gewickelte Päckchen entgegen.
Draußen war es dunkler geworden, die Zeit war im Buchladen schien immer etwas schneller zu vergehen als anderswo, dabei hatte sie ihren Eltern doch fest versprochen sich zu beeilen. Ihren Einkauf fest an sich gedrückt hastete Hermine durch das kurze Stück der Winkelgasse, das zwischen dem Buchladen und dem Postcenter lag entlang.
Im Express Shop der etwas zurückgesetzt und dadurch geschützt in einer ruhigeren Nische stand, damit die empfindsamen Eulen keinem unnötigem Stress ausgesetzt waren, wurde Hermine von Eulalia selbst bedient und war fast sofort dran. Nur ein Zauberer mit eisgrauen Augen war noch vor ihr an der Reihe. Hermine schauderte, als sie erkannte das er dabei war einen besonders großen Heuler loszuschicken, einen jener Briefe die mit der magisch verstärkter Stimme des Absenders, dem Adressaten die Leviten lassen. Der Alptraum eines jeden Hogwarts Schülers.
Die meisten Zaubererfamilien hatten zumindest eine eigene Eule, die die Strecken innerhalb Englands bewältigen konnte, was erklärte warum das Geschäft nicht übermäßig voll war.
Allerdings hockten überall Eulen die schrien, kreischten, ihrem Abendessen den Kopf abbissen. Einige blinzelten nur verschlafen, und würdigten Hermine keines zweiten Blickes als sie näher an den Schalter herantrat, andere schlugen aufgeregt mit den Flügeln.
Die Eulen saßen in Käfigen die von der Decke hingen, auf Stangen die an den Wänden angebracht waren und auf Ständern die in den Ecken standen. Einige hatten kleine Lederbeutel an den Beinen, in die Kunden Geld stecken konnten, wenn sie zum Beispiel ihren Tagesprophet per Eule bezogen , andere trugen Seidenbänder in unterschiedlichen Farben um eines ihrer Beine geschlungen.
Eulalia die Hermines neugierigen Blick bemerkte, und sich offensichtlich über die Aufmerksamkeit freute die ihren Lieblingen widerfuhr, begann zu erklären was die Bedeutung der einzelnen Farben war:
Es gab Langstrecken Flieger, Express Eulen, Tiere die besonders schwer tragen konnten, Eulen mit magischen Fähigkeiten, besonders geschickte Flieger für Sendungen die nicht geschüttelt werden durften (bei einigen Zaubertränken sehr wichtig) und alles was sich ein Kunde nur wünschen konnte. Es gab sogar vier Albatrosse die Übersee Aufträge übernahmen damit die Muggle nicht misstrauisch werden konnten, wenn sie zu oft Eulen über die offene See gleiten sahen.
„Du bist Mugglegeborene, oder Liebes?" fragte Eulalaia während sie Hermines Aufzug betrachtete und dabei ihr lilanes Kopftuch zurechtrückte, damit man ihre großen goldenen Kreolen Ohrringe besser sehen konnte. Sie war offensichtlich sehr stolz auf ihre Zigeuner Abstammung.
„Ja." Antwortete Hermine vorsichtig. Manche Mitglieder der magischen Gemeinschaft waren voreingenommen gegenüber Kindern deren Eltern nicht Hexe und Zauberer gewesen waren, und obwohl die ältliche Hexe mit ihren schwingenden Röcken nett wirkte, war sich Hermine nicht sicher woran sie war. Obwohl in den wenigsten Fällen der Hass gegenüber den „Schlammblütern", wie diese Kinder abfällig genannt wurden soweit ging wie bei den Todessern. Dem Anhängern Voldemorts, die es sich zum Ziel gesetzt hatten eine reine, überlegene Magier Rasse zu schaffen, und vor nichts zurückschreckten um diese Ziel zu erreichen.
„Keine Sorge Liebes. Mit diesen engstirnigen Idioten von denen man im Tagespropheten liest, habe ich nichts am Hut." beruhigte sie Eulalia, der aufgefallen war das Hermine unterbewusst einen winzigen Schritt vom Tresen weg gemacht hatte. „Eigentlich habe ich nur gefragt, damit ich weiß, ob Du es verstehst wenn ich die Farbbänder mit den Ringen vergleiche die Muggel benutzen um ihre Vogel zu kennzeichnen. Einmal habe ich das unbedacht gegenüber jemanden gesagt, der das Muggelverfahren nicht kannte. Ich habe Stunden gebraucht um es zu erklären." Eulalia schaute gedankenvoll zur Decke, bevor sie sagte „Artemis Weaslem, oder so ähnlich hieß der---„
„Ist jetzt aber auch egal. Was hast Du denn für Sendungen? Ah, ein Päckchen! Ich denke dafür reicht eine normale Kurzstreckeneule. Komm such Dir eine raus, wenn Du magst. Nur nicht die Henne da oben, bitte, die brütet."
Schnell hatte sich Hermiene für ein großes braunes Tier entschieden, das recht kräftig aussah, und dem sie zutraute die Geschenke für Molly und Arthur beide bis zum Fuchsbau zu tragen. Vorsorglich schrumpfte sie beide Päckchen auf eine für die Eule handliche Größe und sah dann zu wie Eulalia ihrem „Maxl" die Päckchen vorsichtig um das Bein band, während das Tier liebevoll an ihrem Finger knabberte. Für 4 Knuts wurde er auf die Reise geschickt.
Den „Sticking" Zauber den die alte Hexe mit den knorrigen Händen mit einem geschickten „Wusch" ihres Zauberstabs gewirkt hatte, um zu verhindern das unterwegs das Anleitungspergament oder die Weihnachtskarten verloren gingen, wollte Hermine sich unbedingt merken.
Jetzt musste sie nur noch eine passende Eule finden um Remus seine Reisetasche schicken zu können, und dann könnte sie auch schon wieder zu ihren Eltern zurückkehren und Zuhause mit ihnen noch eine Tasse Tee trinken und ein paar Weihnachtsplätzchen naschen.
Hermine suchte sich eine große weiße Schneeeule aus die sie ein bisschen an Harry Hedwig erinnerte und die genau wie Maxl zuvor einen kräftigen Eindruck auf sie machte und ebenfalls ein blaues Band um ihr Bein gebunden hatte. Sie schrumpfte das Päckchen, heftete eine kleine Karte mit ihren Weihnachtsgrüßen daran und gab es Eulalia damit sie es dem Tier anbinden konnte. „An Remus Lupin, bitte!"
Eulalias ebenso noch so freundlichen Gesichtszüge entgleisten in eine Maske des Horrors. „An wenn, hast Du gesagt?" keuchte sie. „Das kann doch nicht Dein Ernst sein!"
„Wieso sollte das nicht mein Ernst sein?" fragte Hermine etwas verwirrt.
„Meine Güte, Kindchen. Weißt Du es denn nicht? Das ist ein Werwolf eine dunkle Kreatur." Nervös spielte sie an der großen Gold Kreole die ihr Ohr zierte.
„Es gibt's nicht böseres nichts gefährliches als sie. Sie verderben die Menschen um sich herum, Zauberer und Muggle gleichermaßen. Sie bringen Krankheit und tot. Wirklich! Wir anständigen Leute sollten sie meiden." dabei schlug Eulalia mit ihrer Faust auf den Tisch und schreckte damit die Schneeeule auf.
„Vielleicht weißt Du es ja nicht, Kleine. Deine Eltern können Dich ja nicht gewarnt haben, Du armes Kind!" fuhr Eulalia im mütterlichen Tonfall ungerührt fort, und ignorierte dabei vollkommen das Hermine zuerst vor Zorn Tomatenrot angelaufen war und jetzt alle Farbe aus ihrem Gesicht wich während sie in hilfloser Wut ihre Zähne aufeinander biss. Vielleicht missdeutete sie es aber auch als Angst.
„Dieser Lupin ist wirklich ein Werwolf. Vor einem halben Jahr hat es da einen riesigen Skandal dadrum in Hogwarts gegeben. Ein Wunder das Du davon nichts mitbekommen hast, es stand in jeder Zeitung. Das Mistvieh hat sich doch tatsächlich als Lehrer in die Schule eingeschlichen, sogar Dumbledore hat er getäuscht. Ach, in so einer Gefahr! Unsere armen lieben kleinen Kinder. Aber kaum das es aufgedeckt wurde haben sie ihn gefeuert. Wenn Du mich fragst gehört das ganze Pack nach Askaban! Eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen sage ich, immer."
Hermine bebte nun an allen Gliedern. Eulalia die zum ersten mal wirklich aufblickte sah das und klopfte ihr wohlmeinend auf die Schulter. „Aber, aber Herzchen. Es ist ja gar nichts geschehen, siehst du wir haben Dein Päkchen ja noch hier, und wenn Du die Aufmerksamkeit von denen nicht erregst, ist es unwahrscheinlich das Dir eins dieser grässlichen Wesen über den Weg läuft. Eins muss man Fudge lassen den Schutz seiner Bürger nimmt er ernst, wenn er auch sonst kein besonders guter Zaubererei Minister ist.
Pass, auf, es ist ganz einfach. Werwölfe müssen sobald sie erschaffen wurden einen Vor- und Nachnamen annehmen der den anständigen Bürgern verrät wer und was sie sind. Dann weiß jeder mit welcher Gefahr er es zu tun hat. Das konnten Dir Deine Eltern als Muggle dann natürlich nicht erklären Herzchen. R-E-M-U-S L-U-P-I-N Siehst Du es ist ganz klar." Als einen Nachgedanken fügte Eulalia noch hinzu: „Was hat dieser Kerl nur getan, um sich von so einer Süßen wie Dir ein Weihnachtsgeschenk zu erschleichen? Gelogen sicher, immer auf das Geld anständiger Bürger aus, weil sie zu faul zum Arbeiten sind."
Das war zufiel!
Aus dem lähmenden Brodeln das tief in Hermines Eingeweiden festgesetzt hatte wurde ein explodierender Vulkan. Mit einem Ruck riss sie das Weihnachtspäckchen an sich, und hielt es in ihren zitternden Händen. „Wie können sie es wagen?" zischte Hermine wütend. „Wie können sie es nur wagen...?" für einen Augenblick war die eloquenteste Schülerin Hogwarts sprachlos vor Empörung.
„Dieser ‚schmutzige Werwolf` ist rein zufällig einer meiner besten Freunde! Er ist warmherzigste, mitfühlendste, großherzigste und verständnisvollste Mensch dem ich jemals begegnen durfte und außerdem einer der besten Lehrer den wir jemals hatten." brach es aus einer aufgebrachten Hermine hervor. „Und wenn irgend jemand irgend ein Geschenk verdient dann ER!"
Damit drehte Hermine sich auf dem Absatz um, und entfloh dem Geschäft und dem ungläubig starrendem Blick der Hexe Eulalia die bis eben noch so hilfsbereit und charmant auf sie gewirkt hatte.
Die Hetztriade gellte noch in Hermines Ohren, während sie die Winkelgasse zum tropfenden Kessel hin entlang stampfte. Es war nun fast ganz dunkel und es hatte ein unangenehmer Schneeregen eingesetzt, der den Weg in schlammigen Matsch verwandelte, der bei jedem Schritt an ihren Turnschuhen saugte.
An der magischen Barriere die Mugell- und Zaubererwelt voneinander trennte angekommen, hatte Hermine sich etwas beruhigt. Aber wohl fühlte sie sich nicht. Ihre Gedanken wirbelten und kreisten. Sie versuchte zu verstehen, wie man nur so hassen konnte. Was hatte die Alte über Remus Namen gesagt?
Und dann war Hermine endlich auf der Muggle Seite der Mauer, und lief in die Arme ihrer Mutter, froh dem Wahnsinn denn sie grade miterleben musste entkommen zu sein.
Das sie bald schon erleben würde wozu diese Kurzsicht der Zauberer noch führen würde, wusste sie jetzt noch nicht.
TBC
