elektra121: Für Faramir war die Tatsache, dass Éowyn nun auch ein Kind erwartete, einfach zu viel. Er erfuhr es ja erst in den Häusern der Heilung von Ioreth, was überhaupt mit Éowyn los war. Daher diese kalte Reaktion von ihm. Okay, das hätte ich vielleicht noch ein bisschen ausbauen können. Ein Gespräch zwischen Faramir und Ioreth wäre vielleicht nicht schlecht gewesen zum besseren Verständnis. Asche auf meine Tomaten! Aber jetzt im letzten Kapitel werden alle Klarheiten beseitigt.....
Leonel: Was Aragorn mit Éowyn vorhat, wirst du im nächsten und letzten Kapitel erfahren. Es wird ganz dramatisch. Ob es noch eine Rettung für Faramirs und Éowyn Ehe gibt?
§§§§§§
Kapitel 7: Bis dass der Tod uns scheidet
Faramir war auf dem halben Weg nach Cair Andros, als ihn plötzlich eine merkwürdige Ahnung beschlich. Er schalt sich selbst einen Narren, weil er treuergeben sofort losgeritten war, ohne lange zu fragen. Seit wann war der Truchseß der Bote des Königs?
Er öffnete die Schriftrolle, die ihm Aragorn mitgegeben hatte. Der Befehl, der darauf stand, war völlig unsinnig. Faramir wendete sein Pferd: er wollte den König zur Rede stellen, was dies zu bedeuten hatte.
Es gab ihm einen Stich, als er daran dachte, dass Aragorn mit Éowyn jetzt alleine in seinem Haus war.
§
Nach dem Essen wollte sie sich so schnell wie möglich in ihre Gemächer begeben. Sie wollte nicht länger als nötig mit dem König zusammensitzen. Während sie vor dem Fenster saß und ihren Schmuck ablegte, klopfte es an der Tür. Éowyn dachte, es sei Isilya und bat den Anklopfer herein. Doch es war nicht Isilya, sondern Aragorn. Bestürzt erhob sie sich.
„Was willst du hier, in meinem Gemach?"
„Du weißt genau, was ich hier will", sagte Aragorn leise.
In seinen blauen Augen loderte die Wollust.
„Ich habe keine Ahnung, was du meinst", erwiderte Éowyn kühl und wandte sich von ihm ab.
Aragorn ergriff sie an den Schultern.
„Dreh dich um zu mir!"
„Geh jetzt bitte!", sagte Éowyn ungehalten.
„Ich weiß, dass du mich immer noch liebst", flüsterte Aragorn.
„Nein, ich liebe Faramir", erwiderte Éowyn zornig.
Aragorn lachte leise.
„Ich habe euch beide heute beobachtet. Ihr seid keine Liebenden, sondern Fremde. Ich wette, er war noch immer mit dir nicht im Bett. Dieser Tölpel! Er hat keine Ahnung, was er verpasst."
Er begann heftig zu atmen. Éowyn spürte seinen heißen Atem im Nacken.
„Verschwinde!", sagte sie nur. „Reite nach Hause und beglücke deine Frau".
„Arwen weiß es", erwiderte Aragorn verbittert. „Sie ist eine Elbin. Vor ihr konnte ich mich nicht lange verstellen. Seitdem teilt sie das Bett nicht mehr mit mir".
„Soll ich dich etwa bemitleiden?", spottete Éowyn. „Übrigens: Faramir hat uns damals am Weiher gesehen".
Aragorn wurde bleich und schluckte. Aber er hatte sich schnell wieder im Griff.
„Dann ist eh schon alles gleich", sagte er und zog Éowyn an sich. Er versuchte ihr, einen Kuß zu geben, doch Éowyn wehrte sich. Doch Aragorn war stärker als sie und drückte ihr seine Lippen auf den Mund.
In diesem Moment gewahrte Éowyn, dass Faramir in der offenen Tür stand. Sein Blick sprach Bände. Sie riß sich von Aragorn los und verpasste ihm eine Ohrfeige. Im nächsten Augenblick war Faramir verschwunden.
„Geh!", herrschte sie Aragorn an. „Ich will dich in Emyn Arnen nie wieder sehen".
Wie ein begossener Pudel verließ der König ihr Schlafgemach. Éowyn jedoch drängte sich an ihm vorbei und lief Faramir hinterher.
„Warte, Faramir!"
Doch der junge Truchseß hörte nicht auf sie. Er schwang sich im Hof auf sein noch gesatteltes Pferd und galoppierte davon. In Windeseile sattelte Éowyn Windfola und ritt ihm nach. Sie sah, dass er im Wald verschwand.
Es war nicht einfach für Éowyn, Faramir durch die nächtlichen Wälder Ithiliens zu folgen. Schließlich gab sie es auf. Er hatte einfach zu viel Vorsprung. Wo wollte er nur hin?
Dann fiel ihr siedendheiß Henneth Annûn ein, das Fenster des Sonnenunterganges. Faramir hatte ihr vor etlichen Wochen die Höhle mit dem Wasserfall gezeigt. Éowyn kam es wie eine Ewigkeit vor, seit sie mit ihm dortgewesen war. Damals waren es noch glücklichere Tage gewesen. Faramir war noch nicht so abweisend wie jetzt gewesen. Er hatte ihr erzählt, dass er oft in diese Höhle geflüchtet war, wenn er eine Auseinandersetzung mit seinem Vater gehabt hatte. Dort hatte er Trost und Frieden gefunden.
Éowyn ahnte, dass er dort sein würde. Schon bald sah sie Flammenmähne in der Nähe der Höhle grasen. Aber wo war Faramir? Sie sprang von Windfola und lief die letzten Meter zu Fuß hinauf zu der Höhle hinter dem Wasserfall.
Dann sah sie Faramir und ihr Herz setzte einen Takt aus. Er stand am Rande des Felsplateaus neben dem Wasserfall, bereit in die schwindelerregende Tiefe zu springen.
„Faramir!", stieß sie entsetzt hervor.
Er hielt inne und sah sie an. Éowyn sah die Tränen in seinen Augen glitzern.
„Bitte geh", sagte er mit erstickter Stimme. „Es ist vorbei. Ich gebe dich hiermit frei. Laß mich bitte in Frieden sterben".
„Nein, du darfst nicht springen", sagte Éowyn bebend. „Ich will, dass du bei mir bleibst".
„Ich bin dem König nur im Wege", erwiderte Faramir tonlos und starrte in die Ferne.
„Hast du nicht gesehen, dass ich mich gegen ihn gewehrt habe?", fragte sie.
„Er wird wiederkommen und es wieder versuchen", entgegnete Faramir verbittert. „Er hat euere Zusammenkunft an diesem Weiher nicht vergessen. Du weißt, wie man einen Mann umgarnt, Éowyn von Rohan. Auch ich bin damals nach den Ringkrieg darauf hereingefallen."
„Vielleicht war es am Anfang so, aber inzwischen liebe ich dich, Faramir", beteuerte Éowyn. „Ich will mit dir endlich zusammensein und dich lieben dürfen".
„Du bist niemals in mein Schlafgemach gekommen", sagte Faramir gequält lächelnd. „Ich habe jede Nacht nach der Hochzeit auf dich gewartet".
„Und ich habe mich nicht getraut", flüsterte Éowyn unter Tränen. „Ich wollte nicht, dass du merkst, was für eine erfahrene Hure ich bin".
„Mach dir nicht länger Gedanken darüber", murmelte Faramir tonlos und trat noch näher an den Abgrund.
„Faramir, du darfst nicht springen!", rief Éowyn verzweifelt.
Plötzlich stand sie neben ihm und hielt sich an ihm fest.
„Wenn du springst, dann will ich auch springen. Mein Leben hat ohne dich keinen Sinn. Du musst mich schon mitnehmen in den Tod".
Faramir sah sie plötzlich an und er erblickte in ihren Augen die Liebe zu ihm.
„Éowyn", flüsterte er erstaunt.
In diesem Moment gab der Boden unter seinen Füßen nach und er begann zu stürzen. Éowyn schrie und es gelang ihr seine Hand zu packen. Doch er war viel zu schwer für sie und seine Hand entglitt ihr. In letzter Sekunde gelang es ihm, eine Wurzel, die aus der steilen Böschung herausragte, zu packen. So baumelte er zwischen Leben und Tod. Éowyn sah, wie ihn seine Kräfte allmählich verließen.
Nein, es durfte so nicht enden. Da fiel ihr siedendheiß ein, dass sie ein Seil bei ihrem Sattelzeug hatte. Sie rief Windfola herbei. Die treue graue Stute kam herangaloppiert. In Windeseile befestigte Éowyn das Seil um den Sattelknauf und warf Faramir das andere Ende zu.
„Zieh Windfola!", feuerte sie ihr Pferd an.
Sekunden später wurde Faramir auf das sichere Plateau gezogen. Erschöpft und zitternd blieb er liegen. Vor Erleichterung schluchzend warf sich Éowyn auf ihn und küsste sein Gesicht. Faramir zog sie an sich und endlich küssten sich die beiden voller Leidenschaft und Liebe. Gierig tanzten ihre Zungen minutenlang miteinander. Éowyns spürte seine harte Erektion auf ihrem Oberschenkel.
„Ich will, dass wir uns jetzt lieben, auf der Stelle", sagte sie mit zitternder Stimme.
Faramir stand auf und fasste sie an den Händen. Seine blauen Augen sprühten vor Leidenschaft.
„Komm, laß uns in die Höhle gehen".
Er führte sie in die Grotte hinter dem Wasserfall. Nach wie vor war die Höhle bewohnbar eingerichtet. Sie sollte auch weiterhin ein Zufluchtsort für die Bewohner Ithiliens bleiben. Faramir brachte seine Frau zu einer Ecke, wo ein breites Bett stand, auf dem ein Wargfell ausgebreitet war. Sie rissen sich in Windeseile die Kleider vom Leib. Éowyn stöhnte auf als sie Faramirs Hände auf ihrem nackten Körper spürte. Er saugte an ihren Brustwarzen, bis sie sich aufstellten und steinhart wurden.
„Du bist so wunderschön", flüsterte er erregt.
Seine Hände fuhren jetzt tiefer hinab bis zu ihrem goldenen Dreieck. Sie war längst bereit für ihn. Unendlich langsam drang er schließlich in sie ein. Éowyns Hände verkrallten sich in seinem Rücken. Es war genauso, wie sie es sich immer erträumt hatte. Er war ein geschickter und zärtlicher Liebhaber, der wusste, wie man eine Frau befriedigte. Schließlich lag sie erschöpft und zitternd in seinen Armen und blickte ihn liebevoll an, als er in ihr mit einem lauten Aufschrei kam.
Es dauerte viele Stunden, bis sie wieder zurück nach Hause ritten. Sie übergaben ihre verschwitzten Pferde dem Stalljungen und gingen dann engumschlungen ins Haus, wo sie Aragorn begegneten. Der König stutzte und sah erst Éowyn, dann Faramir an.
„Ich freue mich für euch", sagte er leise und verließ dann das Fürstenhaus.
Er kehrte niemals wieder nach Emyn Arnen zurück.
Éowyn jedoch wurde bald schwanger: das Ergebnis der vielen leidenschaftlichen Stunden mit Faramir. Aus einer Albtraum-Ehe war eine Traum-Ehe geworden. Faramir verließ kaum noch Emyn Arnen und wenn er tatsächlich mal verreisen musste, dann nahm er Éowyn mit, solange es ihr Zustand erlaubte.
Die Geburt ihrer Tochter Aliza machte schließlich ihr Glück vollkommen.
ENDE
