/at Aditu/ Vielen Dank für dein review. Ich bin froh, dass du mir trotz Lemonszene als Leser und treuer review-Schreiber erhalten geblieben bist.

/at Rumill/ herzlich willkommen und vielen Dank für dein review. Es freut mich sehr, dass dir gerade diese Story hier und auch „Hold me..." so gut gefallen, denn gerade diese beiden Geschichten liegen mir persönlich sehr am Herzen.

Und hier geht's gleich weiter mit dem nächsten (leider etwas kurzen) Kapitel:

Kapitel 10 – Wettschulden

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Das konnte ungemütlich werden. Der Kater mochte ihn nicht, das hatte das Tier gestern Nachmittag unmissverständlich klar gemacht. Und jetzt lag Lucius hier, unbekleidet und mit gefesselten Händen und seine Haut war schutzlos den Krallen ausgeliefert, wenn es Merlin einfallen sollte, ihn anzugreifen.

Doch der Kater tat erst einmal nichts dergleichen. Langsam und vorsichtig pirschte er sich auf seinen Samtpfoten näher heran. Dabei schnüffelte er unentwegt. Lucius fragte sich, was das ganze sollte, doch dann kam ihm die Erleuchtung. Merlin nahm höchstwahrscheinlich Lexis Geruch an ihm wahr und deshalb hatte der Kater Lucius vermutlich noch nicht angegriffen. Lucius beschloss, still liegen zu bleiben und nichts zu tun. Es blieb ihm ja schließlich auch gar nichts anderes übrig.

Der Kater kam immer näher. Lucius verhielt sich ruhig. Doch als er plötzlich die Katzennase an der Haut seiner Hüfte spürte, zuckte er unwillkürlich zusammen und machte eine so heftige Bewegung, dass Merlin einen erschreckten Satz nach hinten machte. Leider floh er nicht, wie Lucius es gehofft hatte.

Und jetzt schien Merlin sauer zu sein. Er fauchte leise und kauerte sich zusammen, seine Schwanzspitze peitschte wie wild umher. Das verhieß nichts gutes.

So war es auch. Unvermittelt sprang Merlin vor und die Krallen bohrten sich in Lucius' Haut.

Er unterdrückte einen Schmerzenslaut und drehte sich in seinen Fesseln, dass er Kater von ihm hinunter rutschte. Diesmal landete Merlin vor dem Bett und schaute mit einem mordlüsternen Glitzern in den grünen Katzenaugen zu Lucius hoch.

„LEXI!!! Verdammt, hol deine Katze hier weg" rief Lucius. Es fiel ihm schwer um Hilfe zu bitten, aber er hatte definitiv keine Lust, sich noch weiter seine Haut zerkratzen zu lassen.

Nichts rührte sich.

„LEXI!"

Sie konnte oder wollte ihn nicht hören, dachte er ungehalten.

Was Lucius jedoch nicht wusste war, dass Lexi gar nicht im Bad verschwunden war, sondern die ganze Zeit über im Flur gestanden und die Szenerie beobachtet hatte, ohne dass er sie sehen konnte.

„Lexi.....bitte" wiederholte er noch einmal.

„Merlin ist ein Kater. Keine Katze" bemerkte Lexi lächelnd, als sie das Zimmer betrat. Sie beugte sich vor, nahm Merlin auf die Arme und trug ihn hinaus.

Lucius atmete erleichtert auf.

Der Zusammenstoß mit Lexis pelzigem Hausgenossen hatte bewirkt, dass Lucius' Erregung wie eine Flamme erloschen war, über die man einen Eimer Eiswasser gekippt hatte.

Als Lexi wieder das Schlafzimmer betrat, war von Lucius' Erektion nichts mehr zu sehen.

„So, ich habe Merlin ins Wohnzimmer gesperrt. Du bist sicher vor ihm" sagte sie und setzte sich neben ihn auf die Bettkante.

„Danke" es klang, als würde es ihm schwer fallen, das Wort auszusprechen.

„Es tut mir leid, dass Merlin dich gekratzt hat. Das war nicht beabsichtigt. Warte, ich hole schnell etwas zum Desinfizieren".

Wieder huschte Lexi kurz aus dem Zimmer, kam jedoch schon nach wenigen Augenblicken mit einem kleinen Fläschchen und etwas Watte zurück. Sie tränkte die Watte mit der Flüssigkeit aus der Flasche und betupfte vorsichtig die Kratzer auf Lucius' Bauch und Hüfte, die Merlin hinterlassen hatte.

Die Prozedur war nicht angenehm, denn die Flüssigkeit brannte, doch es kam kein Laut über Lucius' Lippen. Er biss die Zähne zusammen und ertrug es schweigend.

„Ich nehme an, du willst nun die Wettschulden eintreiben?" fragte er, nachdem Lexi aufgehört hatte, die Kratzer zu betupfen.

„Ich dachte nicht, dass du es selbst zur Sprache bringen würdest, nachdem du die Wette so haushoch verloren hast".

„Warum nicht? Ich bin ein Ehrenmann und halte ein Versprechen, wenn ich mein Wort gegeben habe" erklärte er hoheitsvoll.

Lexi sah ihn an.

„Was glaube ich dir auf's Wort". Sie meinte es tatsächlich so. Man konnte über Lucius sagen was man wollte. Er war skrupellos und manchmal ein echter Mistkerl. Aber er würde niemals sein gegebenes Wort brechen.

„Also, was ist es? Wie lautet dein Wunsch?" hakte er nach.

Lexi senkte den Blick und biss sich kurz auf die Unterlippe.

„Ich wünsche mir, dass du einfach ein bisschen netter zu mir bist" sagte sie schlicht.

Lucius riss überrascht die Augen auf. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit so etwas. Lexis Wunsch war so bescheiden, dass er zuerst glaubte, sie würde sich lustig über ihn machen. Doch als er ihren Gesichtsausdruck sah, wusste er, sie hatte die Wahrheit gesagt.

„Das ist alles?"

Sie nickte.

„Nun, das dürfte nicht weiter schwierig sein".

„Oh, ich glaube, gerade dieser Wunsch dürfe einem Mann von deinem Kaliber mehr als nur schwer fallen".

„Wie meinst du das?"

„Lucius, du bist was du bist. Du bist arrogant, gibst dich steht's so unglaublich überlegen und bist total hochnäsig. Und du kannst so verdammt herzlos und grausam sein. Gerade dir wird es unheimlich schwer fallen, nett zu jemandem zu sein, der in deinen Augen minderwertig ist. Und genau das ist es doch, was du in mir siehst. Ich bin für dich nur ein minderwertiger Mensch. Nein halt, ein wertloser Muggel, zu dem man nicht nett zu sein braucht". Lexi redete sich langsam in Rage. Ihre Stimme war etwas schrill geworden und ihre Augen wurden feucht.

„Du solltest dich vielleicht bei dieser Joanne Rowling beschweren. Schließlich ist sie ja dafür verantwortlich, was für ein Mensch ich bin. Sie hat mich schließlich erschaffen" entgegnete er.

Lexi holte schon Luft um ihn wütend anzuschreien, dass solche Äußerungen genau das wären, worauf sie dankend verzichten konnte. Sie riss sich gerade noch rechtzeitig zusammen, denn genau in diesem Augenblick grinste sie Lucius spitzbübisch an.

Seine Bemerkung war als Scherz gedacht gewesen, um sie von ihren trüben Gedanken abzulenken. Sie staunte, dass Lucius überhaupt so etwas wie Fingerspitzengefühl sein eigen nannte. Doch es war offensichtlich der Fall.

Gegen ihren Willen musste sie lächeln.

„Ja, vielleicht sollte ich das wirklich tun und Joanne einen Beschwerdebrief schreiben. Oder noch besser: wir steigen zusammen in ein Flugzeug und besuchen sie. Dann kannst du ihr genau sagen, wie du in Band 6 und 7 beschrieben werden willst. Ich glaube, es würde sie brennend interessieren, sich mit einer ihrer fleischgewordenen Romanfiguren zu unterhalten. Oder sie fällt auf der Stelle tot um, wenn du vor ihr stehst".

Lucius lachte. Es war das erste mal, dass er richtig lachte, seit er hier bei Lexi war. Sonst war ein sparsames Lächeln alles, was er zu Wege gebracht hatte.

Sein Lachen war angenehm und reizte mitzulachen, was sie auch tat.

„Es wäre eine Überlegung wert" bemerkte er, als er sich wieder ein wenig gefangen hatte.

xxxxx to be continued xxxxxxxxxxx

In diesem Kapitel ist zugegebenermaßen nicht soo viel passiert aber das wird wieder anders werden (versprochen).

Ich hoffe, dass ihr dranbleiben werdet (auch wenn die arg spärlichen reviews auf das Vorgängerkapitel etwas anderes befürchten lassen).

Kapitel 11 gibt es am Samstag. Bis dahinne.