Kapitel 8

Hermines Herz schlägt ihr bis zum Hals. Sie hört wie Viktor anfängt immer schneller zu atmen.

Plötzlich fängt das Bett an zu wackeln und ein ohrenbetäubendes Brummen geht durch Hogwarts. Das ganze Schloss fängt an zu zittern. Hermine und Viktor springen erschrocken aus dem Bett. Sie laufen zum Fenster und sehen auf der großen Wiese einen Drachen und einige Dutzend Todesser.

"Oh beim Merlin, was ist denn jetzt hier los?" fragt Hermine.

"Ich weiß es nicht! Komm lass uns schnell in den Gemeinschaftsraum gehen."

Sie ziehen sich an und rennen in Richtung Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg dahin treffen sie schon auf die anderen.

"Wir werden angegriffen!" sagt Harry.

"Das wissen wir! Was sollen wir jetzt tun?"

"Wir werden runtergehen in die Eingangshalle und werden dann weiter sehen. Dumbledore wird schon wissen was zu tun ist."

In der Eingangshalle. Viele Schüler laufen quer durcheinander.

"Oh mein Gott, wir werden angegriffen!"

"Warum hilft uns niemand?"

"Ich will hier weg!"

"AHHHH!"

"Habt ihr das gesehen, dass ist ein ausgewachsener Ungarischer Hornschwanz!"

"Ja, ja und dann noch die Todesser!"

"Meine lieben Schüler! Bitte beruhigt euch! Hier drinnen kann euch nichts passieren. Die Mauern sind durch uralte Zauber geschützt."

In diesem Moment kracht etwas gegen die alte eichene Tür, die bedenklich nachgibt.

"Oh, ich glaub da werd ich doch noch mal nachhelfen: Claudere!" ruft Dumbledore und ein bronzefarbener Schleier legt sich über die Tür. Von außen hört man ständige ´Alohomora und ´Rumpere ianua Rufe und das permanente Donnern gegen die Tür.

"Schnell trinkt das!" sagt Snape. "Aber denkt dran, hier seid nur ca. eine Stunde gegen den Crucio-Fluch immun."

Aus den Augenwinkel glaubt Hermine gesehen zu haben, dass Ginny ihren Trank nicht getrunken hat. Aber als sie sieht, dass sie ein leeres Gefäß abgibt, zerschlagen sich ihre Zweifel.

Die große Tür bricht. Ein schwerer, zwanzig Meter langer mit Platten gepanzerter Leib zwängt sich durch die Tür, gefolgt von den Todessern.

"Seht mal, ich habe ein neues Haustier! Was man nicht alles mit den Crucio- Fluch schafft!" sagt Michael Corner, der selbstgefällig zwischen den Flügeln auf dem Rücken sitzt. Der Schwanz des Drachens ist mit hornigen Auswüchsen versehenen und wedelt gefährlich hin und her.

"Mal gucken wie ich euch dressieren kann. Crucio!" ruft er und der Fluch fliegt Richtung Cho. Doch dieser prallt einfach von ihr ab.

"Was?.....Wie?" Michael ist total verdattert.

"Tja Mr. Corner, ich glaube auch wir haben einige neue Errungenschaften." sagt Dumbledore.

"Das gibt es doch nicht. Das muss doch gehen! Crucio! Crucio! Crucio!" Er lässt neue Flüche auf die Schüler los, doch auch diese prallen einfach ab. Jetzt schlagen sie Schüler zurück.

"Impedimenta!"

"Stupor!"

"Expelliarmus!"

"Petrificus Totalus!"

Einige Todesser fallen getroffen zu Boden. Darauf waren sie nicht vorbereitet. Es entbrennt ein großer Kampf. Die Schüler schlagen sich hervorragend. Die Todesser beginnen zu flüchten. Mit so einer massiven Gegenwehr haben sie nicht gerechnet. Michael Corner sitzt auf seinem

Drachen und schreit:

"Bleibt hier!"

Auf einmal sieht er wie Ginny abwesend abseits des Geschehen steht.

"Crucio!"

Der Fluch trifft Ginny und sie bricht schreiend zusammen.

"Ha, ha, ha!"

Oh nein, denkt Hermine, sie hat tatsächlich ihren Trank nicht getrunken.

"Harry, hilf ihr" ruft sie "sie hat ihn nicht getrunken!"

Harry dreht sich zu Michael um.

"Du Schwein, das wirst du mir büßen. Parvus belua!" Der Ungarische Hornschwanz beginnt zu schrumpfen. Michael Corner weiß gar nicht wie ihm geschieht, als er plötzlich Boden unter den Füßen spürt und sich zwischen seinen Beinen eine kleine drachenähnliche Echse befindet. Sie beginnen sich ein heißes Duell zu liefern. Ein Zauberspruch jagt den nächsten. Hermine sitzt neben Ginny, die sich langsam wieder erholt.

"Wieso Ginny?"

"Ich weiß nicht. Ich dachte, wenn mich ein Crucio-Fluch treffen sollte, dann würde ich meine anderen Schmerzen vergessen. Aber das war wohl ein Irrt.....NEIN, Harry, nicht!" Ginny springt auf und rennt hinüber zu Harry. Hermine sieht, dass er am Boden liegt und Michael den Zauberstab erhebt und einen Fluch auf Harry schickt. Ginny wirft sich vor ihn und er Fluch trifft sie. Sie wird zur Seite geschleudert und bleibt regungslos liegen.

"Scheiße! Los lasst uns verschwinden! Morsmordre!" Michael und die Todesser disapparieren. In der Eingangshalle schwebt das Dunkle Mal.

"Kommt, schnell, hier lang. Wir müssen sie so schnell wie möglich zu Madame Pomfrey bringen!" sagt Dumbledore und trägt Ginny.

"Wird sie wieder gesund?"

"Ich weiß es nicht Ron. Ich hoffe!"

"Oh nein!" ruft Madame Pomfrey, als sie den Krankenflügel betreten. "Leg sie hierhin Albus und die anderen machen jetzt erst mal Platz ich kann ja gar nichts sehen." Professor Dumbledore legt sie in ein freies Bett und Madame Pomfrey beginnt sie zu untersuchen.

"Sie wurde von einem schweren Fluch getroffen! Weiß irgendjemand welcher

es war?"

"Nein, tut uns leid, es ging alles so schnell!" sagt Hermine und fängt an zu weinen. "Können sie sie heilen?" Viktor nimmt sie in den Arm.

"Da ich nicht weiß um welchen Fluch es sich handeln, kann ich auch noch nicht sagen, ob ich sie heilen kann. Vor allem aber braucht sie jetzt Ruhe. Also geht bitte!"

"Ich werde hier bleiben. Schließlich ist es meine Schuld, dass sie jetzt da liegt. Oh bitte Ginny, werd wieder gesund!" sagt Harry.

"Nein Mr. Potter ich muss auch sie bitten zu gehen. Sie braucht absolute Ruhe!"

"Ich werde nicht gehen! Ich lasse sie nicht allein!"

"Machen sie doch mal eine Ausnahme Madame Pomfrey!" bittet Dumbledore.

"Von mir aus! Aber stehen sie mir ja nicht im Weg. Und wenn sich ihr Zustand verschlimmert, müssen sie auf der Stelle gehen!"

"Einverstanden! Gute Nacht, Hermine, Ron, Viktor!"

"Gute Nacht Harry!"

Harry sitzt Tag und Nacht an ihrem Bett und hält ihre kleine kalte Hand. Er flüstert: "Bitte Ginny, werde wieder gesund! Ich brauche dich doch. Ich habe dir ein Gedicht geschrieben:

Ohne dich wäre mein Leben so unglaublich leer,

ohne dich wäre ich schon längst gestorben!.."

"Äh, sorry Harry wir wollten dich nicht stören! Wir bringen dir nur was zu essen." Sagt Hermine und setzt sich mit Viktor neben Harry.

"Ist schon gut! Ich lege es dir hier hin Ginny, ok?" sagt Harry und legt den Zettel mit dem Gedicht auf den Nachttisch.

"Sag mal wieso sprichst du denn mit ihr? Kann sie dich denn hören?" fragt Viktor.

"Ich weiß es nicht. Aber es gibt da so ne Muggel-Krankheit, die nennt sich Koma. Und ich hab gelesen man soll mit Koma-Patienten ganz normal sprechen und ihnen ihre Lieblingsmusik vorspielen und so. Ich dachte, schaden kann es ja nicht mit ihr zu sprechen."

"Ach Harry, jetzt iss erst mal was. Und dann leg dich schlafen. Ich bleibe dann solange bei ihr." Sagt Hermine.

"Danke für das Essen, aber ich werde bei ihr bleiben, vielleicht wacht sie ja auf und dann will ich bei ihr sein!" „Ich möchte ja nur ungern die Runde stören, aber ich habe eine Neuigkeit!" sagt Dumbledore als er den Krankenflügel betritt. „Wir haben herausgefunden, wobei es sich um Ginnys Krankheit handelt." „Los, sagen sie schon, was muss ich tun, damit es ihr wieder besser geht!" fragt Harry. „Nun mal langsam Harry. Also Voldemort hat einen neuen Zauberspruch erfunden. Es handelt sich hier höchstwahrscheinlich um den ´Altum Sopor- Spruch. Der versetzt Menschen in einen tiefen schlafähnlichen Zustand. Professor Snape hat auch schon einen Gegentrank entwickelt. Er wird glich nach London reisen um die letzte Zutat zu holen und dann wird Ginny geheilt werden!" „Snape holt die Zutaten. Das glaube ich nicht. Der will sie bestimmt vergiften." „Harry, jetzt ist aber genug."Wirft Hermine ein „Wie lange willst du denn Snape noch misstrauen!" „Solange bis es bewiesen ist, das ich recht habe!"sagt er bissig. „Na, na Harry. Ich vertraue Professor Snape."Versucht Dumbledore ihn zu beruhigen. „Ich aber nicht! Ich werde dir Zutaten holen. Hermine, könntest du bitte solange auf Ginny aufpassen! Das ist jetzt doch wichtiger!" „Natürlich Harry!" „Dann komm bitte mit Harry ich werde die dann sagen, wo du hin musst und was du holen sollst!"sagt Dumbledore. Er und Harry verlassen den Raum.

- Nachts -

Hermine sitzt am Bett von Ginny und ist tief und fest eingeschlafen. Plötzlich betreten Crabbe und Goyle den Krankenflügel. „Wollen wir doch mal sehen, wie es denn unserer Ginny so geht?"sagt Crabbe hämisch. „Genau! Und dann werden wir sie noch ein bisschen mehr verhexen!"sagt Goyle und fängt an zu kichern. „Man nicht so laut du Dummkopf, das dumme Schlammblut Granger sitzt doch hier noch! Wenn unser Plan nicht gelingt, wird ER ziemlich wütend sein!" „Ja, ich weiß! Guck mal was hier liegt!"sagt Goyle und nimmt einen Zettel vom Schreibtisch. „Ich glaub es nicht, es ist ein Gedicht von Potter für die kleine Kröte! Hör dir das an: Liebste Ginny! Ohne dich wäre mein Leben so unglaublich leer,

ohne dich wäre ich schon längst gestorben!

Du weißt von meinen Problemen,

meiner Vergangenheit und dem Jetzt!

Ich habe dir noch nicht alles erzählt,

doch ich weiß du bist für mich da!

Immer, wenn wir zusammen sind,

bin ich glücklich und kann wieder lächeln!

Ich vergesse all meine Probleme,

und genieße jede Minute mit dir!

Ich wünschte, wir könnten jede Sekunde miteinander verbringen!

Ohne dich wäre meine Seele schon längst getötet worden!

Du hast mich gerettet,

ICH LIEBE DICH !!!!!! Dein Harry!" „Hi, hi, hi, ist das doof! Na dem werden wir mal einen Streich spielen So schnell wird der keine Gedichte mehr schreiben. Mutare Textus!"Crabbe zeigt mit seinem Zauberstab auf das Stück Pergament. Goyle kann sich vor Lachen nicht mehr halten und stößt an einen leeren Stuhl, der polternd umfällt. „Was wollt ihr hier? Verschwindet sofort!"ruft Hermine, die mit einem Mal Hell wach ist. „Mist! Komm wir verziehen uns lieber!"Sie rennen aus dem Krankenflügel. „Solche Schwachköpfe!"murmelt Hermine und legt das Pergament wieder auf Ginnys Nachttisch. „Ach Ginny, wenn du doch wüsstest wir sehr Harry dich liebt. Er ist grad in London um dir zu helfen. Ach Ginny!"mit diesen Worten schläft Hermine wieder ein. Plötzlich erwacht Ginny. Erst weiß sie gar nicht, wo sie ist. Doch dann fällt ihr alles wieder ein. Die Nacht vor dem Kamin, der Tag danach, der Kampf und Harry,....wo ist Harry. Sie sieht sich um und sieht Hermine auf einem Stuhl schlafend neben ihrem Bett sitzt. Sie schaut zum Nachttisch und nimmt das Pergament. Sie beginnt es zu lese. Ihre Gesichtszüge entgleiten ihr und sie verliert das letzte bisschen Farbe im ihrem Gesicht. Sie zerreißt das Papier und greift zu ihrem Zauberstab, der ebenfalls auf dem Nachttisch liegt. Sie richtet den Zauberstab gegen sich, währenddessen laufen ihr dicke Tränen über das Gesicht. „Mortificare Amare"