Kapitel 10

Hermine erwacht am nächsten Morgen, zieht sich an und geht runter in den Gemeinschaftsraum, wo sie Harry, Ron und Viktor vorfindet. „Ich muss mit euch reden! Vor allem mit dir Harry!" „Was denn?" „Wie konntest du Ginny nur so was antun? Ich dachte du liebst sie?"schreit Hermine. „Wo von redest du denn überhaupt?" „Hier von"sagt sie und gibt Harry das zerrissene Pergament. Seine Augen weiten sich vor Schrecken, als er es liest. „D-d-d-das hab ich nie geschrieben!"stammelt er. „Ach, und wieso hat es deine Handschrift?" „Ich weiß nicht. Hermine, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich so etwas fertig bringen würde?"Er gibt das Pergament an Ron und Viktor weiter, die nur verständnislos dem Geschehen zu sehen. „Nein, eigentlich nicht. Aber seit gestern ist so viel passiert, dass ich nicht mehr weiß, was ich glauben soll."Hermine macht eine Pause. „Ginny ist nicht mehr da. Sie ist zu den Slytherins gegangen!" „Was????"rufen alle drei Jungen wie aus einem Mund. „Ja, gestern Nacht."Hermine erzählt den Jungs von dem Ereignis im Mädchenschlafsaal. Als sie endet, sieht sie wie Harry Tränen in den Augen stehen. „Oh Ginny"flüstert er. „Komm Harry, lass den Kopf nicht hängen"versucht Ron ihn aufzumuntern. „Wir werden eine Lösung finden."Stimmt Viktor ihm zu. „Erst mal müssen wir wissen, was ihr zugestoßen ist. Lasst uns doch mal rekapitulieren, was alles passiert ist. Also, erstens wurde sie von dem Fluch getroffen, dann lag sie tagelang im Krankenflügel. Als sie aufgewacht ist, hat sie das Gedicht von Harry gelesen." „Ok, ok!"Fügt Hermine hinzu als sie Harrys Blick sieht. „Das veränderte Gedicht mit Harrys Handschrift." „Und, was soll uns das jetzt bringen?" „Ach Ron, das ist doch klar. Entweder ist der Fluch daran Schuld oder etwas anderes muss ihr zugestoßen sein. Ich schlage vor, dass wir uns in zwei Gruppen teilen. Die eine versucht etwas über den Fluch herauszufinden und die andere recherchiert, was ihr sonst passiert sein könnte ok?" Alle drei nicken. „Gut, dann lasst uns in die Bibliothek gehen." „Hermine?" „Ja, Ron?" „Können wir nicht erst frühstücken?"

- In der Bibliothek –

„Habt ihr gesehen wie Ginny am Slytherintisch saß und in den Armen von Crabbe und Goyle lag. Am liebsten wäre ich rüber gegangen..." „Ich weiß Ron, meinst du mir hat es gefallen?"Fällt Harry ihm ins Wort. „Wieso lässt Dumbledore das eigentlich zu, dass sie einfach das Haus wechselt?" „Ich habe keine Ahnung!"meint Hermine „Aber ich habe nachher ein Gespräch mit ihm. Er hat mich vorhin gebeten heute Abend zu ihm zu kommen! Gut, dann lasst uns anfangen!" Harry und Ron haben sich entschlossen etwas über den Zauberspruch herauszufinden und Hermine und Viktor was Ginny sonst zugestoßen sein könnte. Alle Vier sitzen stundenlang in Bücher vertieft da. Ein Glück, dass wir heute kein Training haben, denkt Hermine. So können wir den ganzen Tag in der Bibliothek bleiben. Wir müssen einfach eine Lösung finden. Sie sitzt gerade über dem Buch „Selbstzerstörerische Zaubersprüche". Beim Merlin, was man sich alles selber antun kann. Wie verzweifelt muss man sein?! Mann kann sich selbst erblinden lassen, taub werden, stumm werden, sich seiner Jugend berauben und seine positiven Gefühle verschwinden lassen. „Harry, Ron, Viktor! Ich hab es wahrscheinlich!" „Hermine ich habe was herausgefunden!"rufen Hermine und Harry gleichzeitig. „Du zuerst!"sagt Hermine. „Nein, nein Ladies first!" „Harry!" „Ja, ja, schon gut! Also, ich habe dieses Buch über verschiedene Schlafzauber gelesen. Und hier steht natürlich noch nichts über den „Altum Sopor"Spruch, aber dafür habe ich diese interessante Passage gefunden. Hört zu: Alle Schlafzauber haben, wenn sie über längere Zeit oder besonders intensiv angewendet werden, eine starke Nebenwirkung. Sie können zu extremen Gemütsschwankungen führen oder den Charakter dauerhaft ändern." „Mensch Harry das ist ja ein Ding! Meinst du, das ist Ginny zugestoßen?" „Kann schon sein Viktor, ich habe leider noch nichts gefunden, was man dagegen machen kann. Was hast du Hermine?" „Ich habe diese Bücher hier gelesen!"Sie zeigt auf einen großen Stapel Bücher, der auf ihren Platz liegt. „Die solltet ihr auch mal lesen, die enthalten viele wichtige Informationen, die für euer weiteres Leben..." „Hermine, komm zum Punkt!" „Ach ja, sorry, also ich habe hier einen Zauberspruch gefunden, der positive Gefühle unterdrückt. Allerdings muss man den gegen sich selber richten!" „Meinst du Ginny wäre zu so etwas fähig!" „Ich weiß nicht, Ron. Vielleicht, wenn ihr etwas so schlimmes widerfährt, dass sie keinen anderen Ausweg mehr weiß. Wobei wir dann beim gefälschten Gedicht wären." „Du meinst sie hat das Gedicht gelesen und dann den Spruch gegen sich selber gerichtet? Aber das hieße ja..." „Richtig Harry, sie muss schon in der Nacht wach gewesen sein und das Gedicht gelesen haben. Sie wird gedacht haben es sei von Harry und daraufhin sich mit dem Zauber belegt haben. Denn am Morgen war sie schon verändert, danach ist es nur noch schlimmer geworden." „Also, was machen wir jetzt?" „Da ich leider auch kein Gegenspruch und kein Gegenmittel gefunden habe, schlage ich vor, dass wir beide Richtungen verfolgen, da wir uns ja auch noch nicht sicher sein können was wirklich mit ihr passiert ist."Die vier Jugendlichen suchen noch eine ganze Weile weiter, werden aber nicht fündig.

„Ich denke, es reicht für heute. Wir sollten aber in jeder freien Minute weitersuchen. Ich muss jetzt zu Dumbledore. Ich werde es euch dann nachher erzählen."Die Vier verlassen die Bibliothek. Hermine ist auf dem Weg zu Dumbledores Büro und die Jungs gehen nach einem kurzen Abstecher über die Küche in den Gemeinschaftsraum.

- Währenddessen in Slytherinkerker -

„Guten Abend Mr. Malfoy!" „Guten Abend Crabbe!"spricht das Gesicht in den Flammen des Kamins. „Wieso hast du mich gerufen? Du weißt doch wie gefährlich es über Flohpulver zu kommunizieren ist." „Ich dachte wir hätten es sicher gemacht!" „Crabbe du Dummkopf! Natürlich haben wir den Kamin von der Überwachung abgeschnitten und stattdessen den zweiten Kamin vom Kerker angeschlossen. Aber man weiß nie, ob Dumbledore es nicht doch herausbekommt. Er ist nicht ganz dumm. Wer ist das hinter dir?"fährt er ihn plötzlich an. „Deswegen wollte ich ihnen sprechen Herr! Wir haben ein neues Mitglied!" Crabbe tritt zur Seite und Ginny wird sichtbar. „Das ist eine Weasley!"schreit Malfoy „Seid ihr jetzt total durchgedreht? Sie wird uns verraten!" „Wird sie nicht!" „Wie kannst du die da sicher sein? Sie ist die Freundin von Potter!" „Bin ich nicht!" „Ach, das soll ich dir glauben?" Ginny dreht sich zu Crabbe um und küsst ihn innig. „Das reicht nicht um es zu beweisen." „Ok, ich zeige euch denn Weg zum Gryffindor-Turm inklusive Passwort, aber dafür will ich eine Gegenleistung!" „Was willst du?" „Ich will dabei sein, wenn Potter besiegt wird!"

- In den Fluren von Hogwarts –

Hermine verlässt das Büro von Dumbledore und begibt sich auf den Weg zum Gryffindor-Turm als sie plötzlich Stimmen hört. „Cho! Cho warte doch! Ich muss mit dir reden!" „Was willst du Ron?" „Was ist mit dir los?" „Was soll schon mit mir los sein? Nichts natürlich!" „Ach, und wieso bist du dann so komisch in letzter Zeit?" „Ich bin nicht komisch!" „Doch bist du. Du versuchst mir aus dem Weg zu gehen. Und wenn wir doch zusammen sind, bist du total abweisend. Mit den anderen Gryffindors willst du auch nichts mehr zu tun haben." „Das stimmt nicht, das bildest du dir nur ein!" „Ach, wirklich? Wann hast du mich das letzte Mal geküsst?" Stille. "Siehst du!" „Das hat nichts zu heißen, ich hab halt grad keine Lust auf küssen!" „Das glaub ich dir nicht! Cho was ist mit dir los? Du kannst mir alles sagen, ich bin doch dein Freund!"„Ich liebe dich"fügt Ron leise hinzu und nimmt ihrer Hand. Cho bricht daraufhin in Tränen aus. „Glaub mir, wenn ich es dir sage, wirst du mich hassen." „Cho, sag es ihm. Er wird dich nicht hassen. Glaub mir!"Hermine geht um die Ecke und tritt in Erscheinung. „Tut mir leid, dass ich euch belauscht habe." „Was weißt du schon? Er wird mich hassen! Und einige andere Menschen auch!"

„Cho, Schatz, was ist denn los? Sag es mir, bitte!"Ron schaut in Chos tränenüberströmtes Gesicht. „Ich bin schwanger!"Cho reißt sich von Ron los und rennt weg. Ron bleibt wie vom Donner gerührt stehen. „Aber, aber......... Nein, das ist nicht möglich!" „Glaub ihr, ich hab es mit eigenen Ohren gehört! Im Krankenflügel, als ich bei Ginny war." sagt Hermine freudestrahlend. „ich versteh immer noch nicht, warum sie daraus so ein Geheimnis gemacht hat. Ich hatte ihr schon gesagt, dass du dich darüber freuen wirst. Du wolltet doch immer Kinder.." „Hermine!"unterbricht Ron sie. „Wir haben nie miteinander geschlafen!"