Kapitel 11

Hermine stand einfach nur da und guckte Ron an, als ob er vom anderen Stern sei.
"Aber,... aber, ..... ich versteh nicht"
"Das ich das noch erlebe, dass du etwas nicht verstehst!" meint Ron traurig. "Ich kann nicht der Vater von Chos Baby sein. Sie muss mich betrogen haben!"
"Das glaub ich nicht!"
"Hermine, es reicht!" Ron schreitet auf Hermine zu und fasst sie an beide Arme "Cho hat mich betrogen und ist jetzt schwanger, kapier es!"
Plötzlich taumelt Ron zurück und fasst sich an den Kopf.
"Sie hat mich betrogen, sie hat mich richtig betrogen!" murmelt er vor sich hin. Er setzt sich auf den Boden und beginnt bitterlich zu weinen . Hermine setzt sich neben ihn und legt ihren Arm um den fast 1 ½ Köpfe größeren Jungen.
"Ist ja gut! Das wird schon wieder!" Hermine versucht Ron so gut es geht zu trösten. Sie will jetzt einfach nur für ihn da sein. Es muss so schrecklich sein, von seinem Liebsten betrogen zu werden denkt sie. Ich will es mir gar nicht vorstellen. Ob mich Viktor je betrügen würde? Nein, das glaube ich nicht. Mit wem auch? Ron und Hermine sitzen noch fast 2 Stunden im Flur, in denen keiner ein
Wort spricht, aber Hermine genau merkt, dass es das ist, was Ron jetzt braucht. Eine Freundin, die zu ihm hält.

- Gryffindor-Gemeinschaftsraum -

Das Portraitloch öffnet sich und Hermine und Ron betreten den Gemeinschaftsraum.
"Da seid ihr ja endlich! Ich habe mir schon Sorgen..." Harry stockt "Ron, was ist mit dir passiert, du siehst ja grauenvoll aus!"
"Danke, Mann!"
"Was denn los? Hast du etwa geheult?" fragt Viktor spöttisch.
"Viktor!" ruft Hermine erbost.
"Ja, ich habe geheult! Und, was dagegen?"
"Nee, von mir aus heul doch soviel du willst!"
"Viktor! Was ist nur in letzter Zeit mit dir los? Seit ein paar Tagen bist du echt unausstehlich!"
"Tut mir leid meine Süße! Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Ich glaub mir ist eine Laus über die Leber gelaufen!" Viktor gibt Hermine einen dicken Kuss.
"Und erzähl doch Ron! Was ist los?" fragt Harry.
"Also, .... ich weiß nicht... es ist so schwer..."
"Sag es ihnen Ron, sie sind deine Freunde!" fordert Hermine ihn auf.
"Ok, " seufzt er "Cho hat mich betrogen und ist jetzt schwanger!"
Das hat gesessen. Harry und Viktor sind sprachlos. Aber Viktor findet als erster die Sprache wieder:
"Was hat sie gemacht? Sie hat dir erzählt, dass sie schwanger ist? Die kleine Schlampe! Ich bring sie um! Erst kann sie nicht auf passen und dann muss sie es der ganzen Welt erzählen!" brüllt er.
Fassungsloses Schweigen herrscht im Gryffindor-Gemeinschaftsraum.
"Viktor! Was hast du grad gesagt?" flüstert Hermine. Er wirbelt herum und schaut in ihre mit Tränen gefüllten Augen.
"Ach Süße, hab dich nicht so. Es war nur Sex! Du wolltest halt nicht! Aber glaub mir, lieben tue ich nur dich!" Er beugt sich vor um Hermine zu küssen. WAMM!!! Hermine gibt im eine schallende Ohrfeige!
"Du hast mit Cho geschlafen? Du Schwein! Wie konntest du nur? Ich dachte du liebst mich?"
"Das mache ich auch! Aber sie war so leicht zu haben!"
"Du Scheißkerl! Du hast mit meiner Freundin geschlafen! Ich mach dich fertig!" Ruft Ron und stürzt sich auf Viktor. Es entbrennt eine wilde Prügelei. Es dauert eine ganze Weile bis Hermine und Harry es schaffen, die beiden auseinander zu bringen. Alle vier stehen schnaufend voreinander, wobei Ron und Viktor besonders schlimm aussehen. Ihre Klamotten sind total zerfetzt, Ron hat eine blaues Auge und Viktor eine aufgeplatzte Lippe.
"Ich glaube es ist besser, wenn du gehst, Viktor!" sagt Harry ziemlich ruhig.
"Wieso? Ich bin doch jetzt auch ein Gryffindor! Wo soll ich denn sonst hin?"
"Nein, du bist kein Gryffindor! Gryffindor verraten untereinander nicht. Es ist dein Problem, wo du jetzt hin gehst. Wie wäre es wenn du zu Cho gehst und verdammt noch mal zu ihr und deinem Kind stehst!" bringt Ron gepresst heraus.
"Die kann mir gestohlen bleiben, ich will doch jetzt noch kein Kind. Sie ist selbst Schuld, wenn..."
"Raus!" brüllt Hermine "Verschwinde! Bevor ich mich auch noch vergessen! So was hinterhältiges wie dir ist mit schon lange nicht mehr untergekommen. Und ich habe dich geliebt! Hau bloß ab!"
"Aber Süße..."
"Lass das. Nenn mich nie wieder so! Ich hasse dich dafür, was du mir, Ron und Cho angetan hast. Du bist so verabscheuungswürdig!"
Viktor verlässt den Gemeinschaftsraum und Harry, Ron und Hermine lassen sich in die Sessel fallen. Nun ist es an Ron Hermine zu trösten, denn diese weint bitterlich.
"Ach Hermine, das wird schon wieder!" sagt Harry. Aber wie es wirklich weitergehen sollte, weiß er nicht.

- Einige Tage später im Slytherin-Gemeinschaftsraum -

Ginny sitzt auf ihrem Bett im Mädchenschlafzimmer der Slytherins. Es ist ein quadratischer Raum, der ganz in Grün und Silber gehalten ist. In den Tagesdecken der Betten sind Schlangen eingestickt. Eigentlich verbringt sie fast die ganze Zeit hier, seit sie in Slytherin ist. Sie geht nicht mehr zum Training auch sonst hat sie sich ziemlich abgekapselt. Nur zum Essen verlässt sie den Kerker und ab und zu wechselt sie ein paar Worte mit Millicent. Wenn jemand sie fragt was mit ihr los sei, antwortet sie: "Gar nichts. Ich fühl mich im Kerker nur so wohl, deswegen bin ich die ganze Zeit dort." Mit Hermine und den anderen hat sie kein Wort mehr gewechselt und wenn sie ihnen begegnet, straft sie sie mit Verachtung und Spott. Besonders als sie erfahren hat, dass Viktor mit Cho geschlafen hat
und damit Hermine und Ron betrogen wurden, wurden Hermine und Ron Opfer ihrer Sticheleien. Was kann sie schließlich dafür, dass die beiden so leiden, da kann man doch ruhig mal darauf rumhacken, oder ?, denkt sie. Aber irgendwie fühle ich mich komisch, als ob etwas fehlen würde. Ich wüsste nicht was, endlich bin ich in dem richtigen Haus, ich muss nicht den ganzen Tag das Narbengesicht getragen, das ständig seine blöden Sprüche abgibt: Ach Ginny, ich würde dir ja sagen, dass ich dich liebe, aber was ist wenn Voldemort es erfährt. Pah, wenn er mich lieben würde, würde es ihm egal sein. Außerdem hat er ja geschrieben, dass er mich nicht liebt. Ich habe den Beweis schwarz auf weiß. Man Ginny, jetzt hör auf. Wieso machst du dir eigentlich schon wieder Gedanken über ihn? Er ist dir doch egal! Wütend steht sie auf und will zum Fenster gehen. Ach Mist, hier gibt es ja keine Fenster. Das war in Gryffindor anders, da hatten wir wenigstens Tageslicht. Verdammt, was denke ich da eigentlich schon wieder? Ich bin eine Slytherin und glücklich darüber!!! Das werde ich mir jetzt
jeden Morgen nach dem Aufstehen sagen: Ich bin eine Slytherin!!! Sollen doch alle sehen, dass ich nicht mehr die kleine Ginny bin, mit der man alles machen kann. Wenn da nur nicht diese verdammte Leere in mir wäre, als ob ein Teil von mir gestorben wäre?

- Gryffindor-Gemeinschaftsraum -

Hermine, Ron und Harry sitzen in den gemütlichen Sesseln vor dem Kamin, der natürlich aufgrund der sommerlichen Hitze nicht angezündet ist. Alle drei wirken sehr bedrückt, was natürlich nach den letzten Ereignissen kein Wunder ist. Viktor hat Hogwarts verlassen und ist nach Bulgarien zurückgekehrt. Cho hatte daraufhin einen Nervenzusammenbruch. Ron hat mit ihr kein Wort mehr gesprochen und auch Hermine meidet sie. Harry hat sie einmal im Krankenflügel besucht, aber nachdem sie versucht hatte ihn zu küssen, ist er nicht mehr hingegangen.
"Hermine, Ron, wir müssen unbedingt etwas wegen Ginny unternehmen." sagt Harry "Ich weiß natürlich, dass es euch beiden im Moment nicht so besonders toll geht, verständlicherweise, aber es muss etwas geschehen."
"Du hat ja Recht." Meint Ron "Wir dürfen uns nicht so hängen lassen, auch wenn es schwer fällt. Also, Hermine, was hat Dumbledore eigentlich zu dieser Situation gesagt?"
"Tja, er meinte, er wisse auch nicht so Recht, wie das passieren konnte, es wäre in Hogwarts noch nie vorgekommen, dass jemand das Haus gewechselt hätte."
"Na toll und jetzt?"
"Ich schlage vor, aufgrund unserer dezimierten Anzahl, dass zwei in die Bibliothek gehen und versuchen etwas neues herauszubekommen und jemand versucht mit Ginny zu sprechen. Es ist nur die Frage wer von uns dreien das machen möchte?" Hermine schaut den beiden Jungs in die ratlosen
Gesichter.
"Ich mach es!" sagt Harry "Es ist schließlich meine Schuld, dass sie in dieser Lage ist."
"Harry, das stimmt nic..."
"Doch Hermine, das stimmt! Hätte ich ihr einfach gesagt, dass ich sie liebe, wäre es nie soweit gekommen."
"Ok, wenn du meinst! Dann komm Ron, lass uns die Bücher wälzen!" Ron verdreht die Augen.
"Ich schlage vor wir treffen uns dann vor dem Abendessen wieder hier!"
"Ok!"

- Hogwarts-Flur -

"Ginny, Ginny, warte doch! Ginny, bitte! Ich muss mit dir reden!" Harry läuft jetzt seit fünf Minuten hinter ihr her und versucht sie aufzuhalten
"Verdammt noch mal Ginny, jetzt bleib endlich stehen!" Sie wirbelt so plötzlich herum, dass Harry fast gegen sie läuft.
"Was willst du? Hab ich dir nicht gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst? Ich kann gut auf dich verzichten."
"Ginny" Harry greift ihre Hände "Sag mir bitte was mit dir los ist!"
"Nichts ist mit mir los. Mir ist nur klargeworden, wo ich wirklich hingehöre." zickt sie zurück.
"Das glaube ich dir nicht!"
"Ach und wieso nicht?"
"Weil du zu mir gehörst!"
"Wirklich?" Sie zieht ihre Hände ruckartig zurück "Damit du weiter mit meinen Gefühlen spielen kannst und mich wie ein kleines Mädchen behandeln? Tut mir wirklich leid, darauf hab ich keinen Bock und nun lass mich endlich in Ruhe!" Sie dreht sich um und will gehen, als Harry sie festhält.
"Bitte glaub mir doch. Ich habe dir zwar ein Gedicht geschrieben, aber mit ganz anderem Inhalt. Irgendjemand muss den Text verändert haben."
"Und wieso sollte ich dir das glauben?"
"Weil ich dich liebe Ginny! Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Das ist mir jetzt klargeworden. Du bist mein Ein und Alles und ich will dich nicht verlieren." Harry beugt sich vor und gibt ihr einen zärtlichen Kuss auf ihren Mund. Für einen kurzen Augenblick haben Ginnys
Haare ihren alten Farbton, doch dann...
"Sag mal spinnst du Potter" Sie schubst ihn weg "Was fällt dir ein mich einfach zu küssen? Meinst du ich fall jetzt auf dein Liebesgesäusel rein? Bestimmt nicht!" Sie dreht sich um und rennt weg.