Am nächstem Morgen, als Phoebe aufwachte, war Thomas schon weg. Kein Zettel, keine Nachricht, nichts. Seufzend setzte Phoebe sich auf und streckte sich gähnend. Langsam stand sie auf und zog sich an. Phoebe ging hinunter in die Küche, um zu frühstücken. Piper war schon wach und fütterte den anderthalbjährigen Matthew. „Morgen", flötete Phoebe gestellt fröhlich. „Morgen", meinte Piper zurück und drückte Phoebe kurz an sich. Phoebe gab Matthew einen Kuss auf die Stirn. „Wo ist Leo?", fragte Phoebe und ging zum Kühlschrank. „Er wurde gerufen", meinte Piper und verdrehte genervt die Augen. „Was ist denn jetzt schon wieder?", fragte Phoebe besorgt. „Keine Ahnung, aber ich hoffe, dass es nichts mit uns zu tun hat", meinte Piper und wischte Matthew den Mund ab. „Ist Paige schon zur Arbeit gegangen?", fragte Phoebe und nahm einen Schluck Kaffee. Piper nickte verträumt. „Ich muss jetzt auch los", meinte Phoebe und stellte die Kaffeetasse in die Spüle. „Ja, viel Spaß", rief Piper ihr noch hinterher. Phoebe verdrehte genervt die Augen und schloss die Haustür hinter sich. Wer hatte keinen Spaß bei der Arbeit, wenn man Probleme von Fremden Leuten bearbeitete, obwohl man selbst genug davon hatte?

Phoebe sah gelangweilt auf den Computerbildschirm und bearbeitete gerade ein Problem, dass eine vierunddreißigjährige Frau hatte. ,Wenn ich solche Probleme hätte, dann wäre ich glücklich, dachte Phoebe und nahm einen Schluck Kaffee. ,Mein Freund ist nur auf Sex aus, und interessiert sich nicht weiter für mich, toll, dachte Phoebe genervt weiter. Das Telefon klingelte und Phoebe nahm ab. „Phoebe Halliwell?", fragte Phoebe in den Telefonhörer. „Hi, Pheebs, ich bins, Piper. Wir brauchen deine Hilfe", meinte Piper am anderem Ende der Leitung. „Was ist denn los?", fragte Phoebe besorgt. „Ein Dämon?", meinte Piper. „Na toll". „Was hast du gesagt?", fragte Piper. „Ach nichts. Ich bin schon auf dem Weg", meinte Phoebe und legte dann auf. Sie fuhr den Computer gar nicht erst runter, sondern schnappte sich ihre Autoschlüssel und lief hinunter zu ihrem Auto. Sie brauchte ungefähr zehn Minuten bis nach Hause, und in dieser Zeit fragte sie sich, welcher blöde Dämon sie jetzt schon wieder nervte. Phoebe lief, als sie zu Hause ankam, direkt auf den Dachboden und sah ihre Schwester herausfordernd an. „Da bist du ja", meinte Paige und sah ihre Schwester lächelnd an. Phoebe erwiderte das Lächeln nicht. „Was ist es für ein Dämon?", fragte Phoebe schließlich und stellte sich zu Piper, um in das Buch der Schatten sehen zu können. „Es ist ein Aasfresser Dämon, der auf unsere Kräfte aus ist", erklärte Paige ihr. „Welcher Dämon ist das nicht?", murmelte Phoebe. Besorgt sahen Piper und Paige ihre Schwester an. „Okay, aber Aasfresserdämonen sind normalerweise überhaupt nicht auf Hexenkräfte fixiert", erklärte Phoebe ihnen. „Woher weißt du das?", fragten Piper und Paige sie verwundert. „Von ... ist doch egal. Ich weiß es halt. Also gut, wie vernichten wir ihn?", fragte Phoebe ihre Schwestern. „Davon steht hier nichts", erklärte Paige ihr. „Das wird ja immer besser", murmelte Phoebe. „Ich lass ihn einfach explodieren", schlug Piper vor. „Na dann, auf in den Kampf", meinte Phoebe plötzlich optimistisch. Verwundert sahen Piper und Paige ihre Schwester an. „Wir wissen noch überhaupt nicht wo er sich befindet", klärte Paige sie auf. „Oh". „Leo!", rief Piper und klappte das Buch der Schatten zu. Leo materialisierte sich neben Piper und sah in die Runde. „Was ist?", fragte Leo sie. „Wir wissen, welcher Dämon dahintersteckt", erklärte Piper ihrem Mann. „Das ist gut", lobte Leo. „Wir wissen nur noch nicht wo er steckt", erklärte Paige weiter. Plötzlich materialisierte sich der Aasfresserdämon hinter Phoebe und schleuderte seine grünen, gummiartigen Klebestreifen auf sie. Phoebes Beine wurden weggerissen und sie wäre fast auf den Boden geschlagen, wenn Leo sie nicht im letztem Augenblick aufgefangen hätte. „Lass mich nicht los!", rief Phoebe und sah Leo bittend in die Augen. Diese Situation war ihr so bekannt. Piper überlegte gar nicht lange, sondern sie ließ den Aasfresserdämon explodieren. Phoebe und Leo wurden von dem Druck weggeschleudert und landeten aufeinander. Schnell rollte Phoebe sich von ihrem Schwager. „Ist alles okay?", fragte Leo sie besorgt, als er ihren Gesichtsausdruck sah. „Klar", meinte Phoebe verwirrt. „Den hätten wir erledigt", meinte Piper und half Leo auf. Paige wollte Phoebe aufhelfen, doch sie verschmähte Paiges Hand und stand alleine auf. „Okay, dann kann ja auch wieder arbeiten gehen", meinte Phoebe und verließ den Dachboden. Verwundert sahen Piper, Paige und Leo ihr hinterher. „Was hat sie bloss?", fragte Piper besorgt. „Vielleicht bekommt sie ihre Tage?", riet Paige und zuckte mit den Schultern. Piper wollte gerade etwas erwidern, als Matthew schrie. „Matthew will nicht mehr schlafen", stellte Piper fest und ging hinunter. „Ich mach mir Sorgen um Phoebe", meinte Paige zu Leo. „Ich glaube das ist nur eine Phase", meinte Leo und orbte sich wieder weg. Paige nickte. Leo hatte wohl recht.