Phoebe war nicht wieder zur Arbeit gefahren, obwohl sie es Piper und Paige gesagt hatte. Phoebe war in den Park gefahren und saß nun gedankenverloren auf einer Parkbank. Sie dachte über die ganzen letzten Tage und Stunden nach. Es war so vieles schief gelaufen. Sie sah auf eine Mutter, die mit drei Kindern an ihr vorbei ging. Traurig musste Phoebe lächeln. Ihr Sohn wäre nun drei Jahre alt, wäre er jemals geboren worden. Plötzlich wurden ihr die Augen von hinten zu gehalten. „Wer bin ich?", flüsterte eine Männerstimme in ihr Ohr. Phoebe drehte sich um und setzte gleich ihr künstliches lächeln auf. „Thomas!", freute sie sich und gab ihm einen Kuss. „Warum bist du nicht bei der Arbeit?", fragte er sie und setzte sich zu ihr auf die Bank. „Es war nichts mehr zu tun", log Phoebe und strich sich die Haare hinter die Ohren. „Wann bist du heute morgen gegangen?", fragte Phoebe ihn. „Gegen halb acht", antwortete Thomas und fing an ihren Hals zu küssen. „Warum hast du nicht Bescheid gesagt?", fragte Phoebe ihn. Mit hochgezogener Augenbraue sah Thomas sie an. „Warum sollte ich?", fragte er und seine Stimme wurde kühl. „Ich weiß nicht, damit ich weiß wo du bist?", meinte Phoebe sarkastisch. „Was soll das denn jetzt?", fragte er laut. „Ich mein ja nur", meinte Phoebe leise. „Bin ich mit dir verheiratet oder was?", fragte Thomas und in seiner Stimme lag etwas drohendes. „Ist schon gut", wich Phoebe aus. Misstrauisch sah Thomas sie an und lächelte dann schließlich fies. „Was hälst du davon, wenn wir beide jetzt ein bisschen Spaß haben?", fragte Thomas sie. Bedrückt sah Phoebe auf den Boden und nickte dann. Thomas zog Phoebe brutal am Arm hoch und schob sie vor sich her. ,Warum lass ich mir das überhaupt gefallen? Ich bin doch eine Hexe, dachte Phoebe, ließ aber alles mit sich geschehen. Was sollte sie auch sonst tun?
Piper und Paige werkelten in der Küche und Matthew tapste hinter ihnen her und verfolgte sein Auto. „Glaubst du, dass mit Phoebe alles in Ordnung ist?", fragte Paige ihre große Schwester. „Bestimmt", meinte Piper wenig überzeugt und gab etwas Basilikum in den Topf. Piper und Paige hörten die Haustür und sahen zur Küchentür. „Das ist bestimmt Phoebe", meinte Paige und sah unsicher in den Flur. „Müsste sie nicht eigentlich bei der Arbeit sein?", fragte Piper misstrauisch. Paige zuckte mit den Schultern. „Ich mach mir Sorgen", gab Piper zu und zog Matthew vom Herd weg. Paige nickte zustimmend. Sie sich auch.
Thomas schubste Phoebe in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Phoebe sah traurig um sich. Wie hatte es nur so weit kommen können? Das würde sie jetzt ändern, schließlich war sie eine der mächtigsten Hexen der Welt! „Äh ... Thomas. Kann ich dir eine Frage stellen?", fragte Phoebe ihn und drehte sich um. Dieser nickte und sah sie misstrauisch an. „Liebst du mich, oder bist du nur auf Sex aus?", fragte sie ihn und sah ihm dabei direkt ins Gesicht. Erst sah Thomas Gesicht erstaunt, dann wutverzerrt aus. „Wie kommst du denn plötzlich darauf?", fragte er und näherte sich Phoebe bedrohlich. „Ich frag nur so. Krieg ich keine Antwort?", fragte sie patzig. „Vorsichtig. Ja, ich geb es zu. Eigentlich bin ich nur des Sex wegen bei dir", erklärte Thomas ihr. Er konnte in Phoebes Augen nicht die Enttäuschung und den Schmerz sehen, den sie gerade empfand. „Warum holst du dir dann keine Prostituierte?", fragte sie ihn wütend. „Hab ich doch!", rief er und griff brutal nach ihren Haaren. Erschrocken und vor Angst zog Phoebe die Luft ein. „Geh jetzt!", sagte sie bestimmt. „Nein, dass werde ich nicht tun. Erst will ich was mir zu steht!", rief er und zog sie noch tiefer runter. „Ich gehöre niemandem der mich verachtet!", rief Phoebe und riss sich los. Wütend sah Thomas sie an und schlug ihr dann heftig ins Gesicht. Phoebe kam es so vor, als würde ihr Kopf von den Schultern gerissen. Vorsichtig ging sie mit der Hand an ihre Nase. Ja, sie blutete. „Geh!", meinte Phoebe kalt. Zum wiederholtem Male wollte Thomas ausholen, doch irgendetwas zog ihn brutal zurück und schleuderte ihn gegen die Tür. Überrascht rappelte Thomas sich wieder auf. Plötzlich wurde die Tür wie von Geisterhand aufgerissen und Thomas wurde auf den Flur geschmissen. Mit blutiger Lippe rappelte Thomas sich auf und sah Phoebe noch einmal hasserfüllt an. „Das wirst du büßen, du Schlampe!", rief er und rannte an Piper vorbei, die durch den Lärm angelockt hochgekommen war. Phoebe sah ihm noch nach, dann ging sie langsam in den Flur und brach dann in Tränen aus. Dann lief sie ins Badezimmer und schloss sich ein. Piper lief zur Badezimmertür. „Phoebe, mach auf. Was ist passiert?", fragte Piper besorgt. Sie hatte das Blut in dem Gesicht ihrer Schwester gesehen und wollte nun wissen was passiert war. Von drinnen hörte sie Phoebes Tränenausbruch. „Süße, was ist denn passiert?", fragte Piper hilflos. Doch Phoebe gab ihr keine Antwort, also ließ Piper ihre Schwester allein.
