Zwei Wochen später kam Phoebe aus ihrem Bürogebäude. Sie hatte immernoch Angst, doch bis jetzt hatte Thomas sich nicht mehr gemeldet. Trotz allem trug Phoebe jetzt immer ein Tränengas bei sich. Nur zur Sicherheit. Piper und Paige wussten immer noch nicht was los war, doch Matthew kam damit nicht klar. Er bekam Alpträume und wenn er Bilder für Phoebe malte, dann waren diese schwarz und dunkelrot, und nicht wie früher hell. Phoebe ging auf ihr Auto zu und fasste nach der Türklinke, als sie plötzlich zusammenzuckte. Sie schloss automatisch die Augen, um die Bilder ihrer Vision erkennen zu können. Sie sah einen Park, und sie sah sich mit einem Kind auf dem Arm. Ein Baby. Cole kam plötzlich lachend auf sie zu und küsste sie und das Kind. Piper, Paige und Leo kamen mit Matthew und einem Kinderwagen auf sie zu. Piper hielt glücklich ein ungefähr sechsmonate altes Mädchen auf dem Arm. Es schien, als würden sie alle sehr glücklich sein. Dort endete die Vision. Verwirrt sah Phoebe sich um. Was hatte das zu bedeuten? Dieses Treffen konnte auf keinen Fall in der Vergangenheit passiert sein, den Piper hatte keine Tochter und auch sie hatte kein Baby. Phoebe war total irritiert und stieg in ihr Auto. Erst dort dachte sie weiter darüber nach. Hieß das jetzt, dass sie wieder mit Cole zusammen kommen würde? Aber bekam sie ihre Visionen nicht um es zu verhindern? Phoebe war so durcheinander, dass sie gar nicht darauf achtete wo sie hinfuhr. Irgendwann fand sie sich dann in einer total abgelegenen Gegend wieder. Verwirrt sah Phoebe sich um. Wo war sie hier? Sie sah zu einem heruntergekommen Gebäude. 1765 Grosstreet. Diese Adresse kam ihr bekannt vor. Sie stieg aus und betrat das alte Bürogebäude. Drinnen sah es total anders aus. Beschäftigte Leute liefen an Phoebe vorbei. Phoebe trat an den Empfangstresen, doch niemand kümmerte sich um sie. Phoebe zuckte mit den Schultern und ging einfach eine Treppe hinauf. Neugierig sah sie sich um. Sie wusste immer noch nicht, warum ihr die Adresse so bekannt vorkam. Sie ging über einen langen Flur, der leer war. ,Komisch, unten wuseln sie alle wie verrückt herum, und hier ist niemand, dachte Phoebe und runzelte die Stirn. Vor einer Tür blieb sie stehen. Sie sah sich nach einem Namensschild um, doch sie fand keins. Schließlich öffnete sie die Tür einfach. Sie war in ein Büro getreten und sah sich neugierig um. Niemand war hier drin. Sie ging auf den Schreibtisch zu und nahm eine Akte in die Hand. James Commerfort, stand dort. Sie legte die Akte wieder weg und sah sich weiter um. Irgendetwas an diesen Raum kam ihr bekannt vor, doch sie wusste nicht was. „Und gefällst dir?", fragte eine Stimme hinter ihr. Phoebe wirbelte erschrocken herum und sah direkt in Coles Gesicht. „Äh ... was machst du denn hier?", fragte Phoebe ihn nervös. „Ich arbeite hier. Was tust du hier?", fragte Cole sie. „Äh ... nichts", meinte Phoebe und kam sich dabei sehr doof vor. „Aha", meinte Cole nur und sah Phoebe forschend an. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie wirkte verängstigt und unglücklich. „Ähm ... kann ich dir eine Frage stellen, Cole?", fragte Phoebe ihn zögernd. Dieser nickte. „Du weißt doch, meine Visionen. Sie zeigen mir doch Dinge die ich verhindern soll, oder?", fragte Phoebe ihn. Cole sah sie interessiert an. „Naja, bei manchen schon, aber bei manchen soll eine Vision auch nur auf das Gezeigte vorbereiten", erklärte Cole ihr. Phoebe nickte nachdenklich. „Wie geht's dir?", fragte Cole sie und nahm die Akte von James Commerfort in die Hand. „Ganz gut", log sie. „Ich muss jetzt auch los", meinte Phoebe und ging hastig auf die Tür zu. „Wieso?", fragte Cole sie traurig. „Weil ich muss", erklärte Phoebe ihm. Cole hielt sie am Arm fest. „Lass mich los!", fauchte sie und riss sich los. Erschrocken sah Cole sie an. „Ich wollte dir nichts tun", entschuldigte er sich. „Das sagen sie alle", murmelte Phoebe leise. „Bist du sicher, dass du OK bist?", fragte Cole sie besorgt. Phoebe nickte bloss. Sie zitterte am ganzem Körper. „Du konntest auch schon mal besser lügen", meinte Cole und sah ihr besorgt in die Augen. Phoebe wusste nicht was sie tun sollte. Sie wollte hier weg, doch sie wollte auch in seiner Nähe sein. „Phoebe, ich bin vielleicht nicht mehr dein Freund, ich gehöre vielleicht auch nicht mehr zu deinem Leben, aber ich mache mir trotzdem große Sorgen um dich", erklärte Cole ihr. Phoebe sah ihm in die Augen, und ging langsam auf die Tür zu. „Wenn du irgendein Problem hast, dann kannst du ruhig mit mir darüber reden. Als Freund, nicht als Beziehung", sagte er. Phoebe nickte langsam. „Geht es um deinen komischen Freund?", fragte Cole sie noch. Phoebe nickte wieder. „Willst du darüber reden?", fragte er sie vorsichtig. Phoebe schüttelte mit dem Kopf und drückte langsam die Türklinke runter. „Melde dich wenn du reden willst!", rief Cole ihr noch nach, dann hatte Phoebe die Tür auch schon geschlossen. Es zeriss Cole innerlich Phoebe so zu sehen. Auch wenn sie nicht mehr zusammen waren, liebte er sie noch.