Langsam schlug Phoebe die Augen auf und sah sich verwirrt um. Wo war sie hier? Sie sah in das besorgte Gesicht von Cole. „Hey, wie geht's dir?", fragte er besorgt. Phoebe rappelte sich auf. „Wo bin ich?", fragte Phoebe zurück. „Du bist in meinem Apartment", erklärte er ihr leise. „Was ist passiert?", fragte Phoebe ihn verwirrt. „Das musst du mir sagen. Ich weiß nur, dass du vor meinem Bürogebäude zusammen geklappt bist", erklärte er ihr. Phoebe erinnerte sich. Sie fasste instinktiv an ihre Stirn. „Ich hab dich verarztet", meinte Cole erklärend. „Danke", meinte Phoebe und wickelte die Decke um sich. „Man hat dich ja ganz schön zugerichtet", bemerkte Cole besorgt. Phoebe nickte stumm. „Was ist denn passiert?", fragte Cole vorsichtig. „Ich möchte nicht darüber reden", meinte Phoebe und stand auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste sie sich an den Hinterkopf. „Tja, da hast du auch ne Platzwunde gehabt", erklärte er ihr. „Auch schön", meinte Phoebe und setzte sich auf einen Sessel. „Möchtest du was trinken?", fragte Cole sie. Phoebe schüttelte mit dem Kopf. „Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte Cole freundlich. Schnell schüttelte Phoebe mit dem Kopf. „Wieso nicht?", fragte Cole sie erstaunt. „Ich hab keinen Bock auf doofe Fragen", erklärte Phoebe ihm. „Wieso? Sag doch einfach es war ein Dämon. Es war doch ein Dämon, oder?", hakte Cole nach. Phoebe sah ihn an und schüttelte mit dem Kopf. „Soll ich dich zu deinem Freund bringen?", fragte Cole sie. Panisch schüttelte Phoebe mit dem Kopf. ,Komisch, dachte Cole besorgt. „Äh ... darf ich dich um einen Gefallen bitten?", fragte Phoebe ihn. Cole nickte. „Darf ich heute Nacht hier schlafen?", fragte sie vorsichtig. „Natürlich, ich kann bei jemand anderem unterkommen", erklärte er ihr. „Nein, du musst nicht gehen. Ich kann ja auf dem Sofa schlafen", meinte Phoebe. Cole nickte einverstanden. „Wie spät ist es eigentlich?", fragte Phoebe ihn. „Es ist gleich halb eins", klärte Cole sie auf. „Ich bin müde", meinte sie und ging unsicher auf das Sofa zu. „Okay, wenn was ist, mein Schlafzimmer ist sofort nebenan", erklärte Cole ihr und verschwand in seinem Schlafzimmer. Phoebe legte sich auf das Sofa und sah aus dem großen Promenadenfenster. Ihr liefen Tränen die Wangen hinunter und sie weinte still. So schlimm hatte Thomas sie noch nie geschlagen und auch nicht vergewaltigt. Phoebe konnte nicht schlafen und lag wach.
Mitten in der Nacht hatte Cole Durst und lief mit Boxershorts durch das Wohnzimmer. Er bemerkte, dass Phoebe immer noch wach lag. „Wenn du nicht schlafen kannst, dann kannst du ruhig den Fernseher anmachen", meinte Cole leise. Phoebe zuckte erschrocken zusammen und nickte. Cole ging in die Küche und trank sich ein Glas Wasser. Er ging wieder zurück. „Cole?", fragte Phoebe leise. Cole blieb stehen und sah sich um. „Kannst du hier bleiben?", fragte Phoebe ihn. Cole nickte und setzte sich in einen Sessel. „Bist du eigentlich noch ein Dämon?", fragte Phoebe ihn und setzte sich auf. Cole seufzte. „Ja, ich habe noch dämonische Kräfte", gab er zu. „Wie damals, nach der Quelle?", fragte Phoebe ihn. Cole schüttelte mit dem Kopf. „Nicht ganz. Ich bin wieder zur Hälfte Baltharsar und naja, ich kann Gedanken lesen", erklärte er ihr. „Tust du's gerade?", fragte Phoebe ihn. „Nein, das würde ich nie tun!", sagte er und senkte den Blick. „Liebst du mich noch?", fragte Phoebe ihn vorsichtig. Cole sah sie überrascht an und nickte dann. „Erzählst du mir jetzt was passiert ist?", lenkte Cole vom Thema ab. Phoebe seufzte. „Glaubst du, dass man es manchmal verdient hat Scheiße behandelt zu werden?", fragte Phoebe ihn. Cole schüttelte mit dem Kopf. „Was ist passiert?", fragte Cole leise. „Du kennst doch noch Thomas, oder?", fragte Phoebe ihn. „Ist das dieser Idiot, den ich niedergeschlagen habe?", fragte Cole verwirrt. Phoebe nickte. „Er ist ... naja wie soll ich sagen ... total anders als du", erklärte Phoebe ihm und ein trauriges Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Was meinst du damit?", fragte Cole sie. „Nun ja, er nimmt sich was er will", erklärte Phoebe ihm und eine Träne lief ihr über die Wange. „Du meinst, er vergewaltigt dich?", fragte Cole sie erschrocken. Phoebe nickte und fing wieder an zu weinen. „Wie oft?", fragte Cole mit kehliger Stimme. „Versucht hat er es vier Mal", erklärte sie ihm. „Und geschafft?". „Es ist mir so peinlich", erklärte sie ihm. „Das muss dir nicht peinlich sein. Du kannst nichts dafür, doch du musst mir sagen wie oft er dich vergewaltigt hat", meinte Cole tröstend. „Zwei Mal", flüsterte sie. „Und er schlägt dich?", fragte Cole erschrocken. Phoebe nickte. „Wie lange geht das schon so?", fragte Cole sie. „Das mit dem schlagen von Anfang an", erklärte sie ihm weinend. Cole setzte sich tröstend zu ihr aufs Sofa und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Wann hat er dich zum ersten Mal vergewaltigt?", fragte er sie sanft. „Vor einem Monat. Bei uns zu Hause. Es war keiner da und ich hab auf Matthew aufgepasst", erklärte Phoebe ihm. „Wer ist Matthew?", fragte Cole. „Pipers und Leos Sohn", erklärte sie ihm. „Sie haben einen Sohn?", fragte Cole überrascht, dann sah er Phoebes Blick. „Okay, erzähl weiter". „Ich bin in die Küche um uns etwas zu essen zu machen, und plötzlich stand Thomas hinter mir. Er wollte Sex, wie immer. Ich wollte nicht, denn ich hatte mich drei Tage vorher von ihm getrennt. Er lachte bloss. Er ist viel stärker als ich, weißt du. Er hat mich einfach festgehalten und dann vergewaltigt. Ich konnte nichts tun", weinte Phoebe wieder. Tröstend strich Cole ihr über den Arm. „Doch das schlimmste war, das Matthew alles gesehen hat. Er hat gesehen wie Thomas mich geschlagen und vergewaltigt hat". „Was hast du ihm gesagt?", fragte Cole sie. „Das es unter uns bleiben muss", erklärte Phoebe ihm. „Deine Schwestern wissen es nicht?", fragte Cole verwundert. Anscheinend hatte sich seit damals sehr viel verändert. „Ha, meine Schwestern denken er wäre nett. Sie haben keine Ahnung", meinte Phoebe kopfschüttelnd. „Und das zweite Mal hat er dich gestern vergewaltigt?", fragte Cole nach. Phoebe nickte traurig. „Warum zeigst du ihn nicht an?", fragte Cole sie verwundert. „Ich will noch etwas weiterleben", meinte Phoebe sarkastisch. „Früher hast du dir so etwas nicht gefallen lassen", stellte Cole abermals fest. „Früher war's auch anders", meinte Phoebe traurig. „Was meinst du damit?", fragte Cole sie verwirrt. „Hättest du mich je geschlagen?", fragte Phoebe ihn traurig. „Natürlich nicht!", meinte Cole empört. Phoebe lächelte und diesmal war das Lächeln echt. Er hatte sich überhaupt nicht verändert. „Wir hatten niemals eine wirkliche Chance, stimmt's?", fragte Phoebe ihn traurig. „Nach meiner Meinung haben wir immer zu schnell aufgegeben", meinte Cole und wurde auch traurig. Phoebe lächelte. Cole sah es immer von einer anderen Seite. „Erinnerst du dich noch daran, als ich dich gefragt habe, was Visionen bedeuten?", fragte Phoebe ihn und sah ihm tief in die Augen. Cole nickte. „Vielleicht kriegen wir irgendwann noch mal eine neue Chance", lächelte sie. Cole sah sie verwundert an. „Ich bin froh, dass du nicht tot bist", meinte sie und lehnte sich an Cole. „Ich auch", meinte Cole und musste lächeln. „Wenigstens sind wir noch Freunde", meinte Phoebe. „Ja, klar und das werden wir auch immer bleiben", meinte Cole und drückte Phoebe an sich. So schliefen sie irgendwann ein.
