Eine Woche später kam Piper durch das Wohnzimmer geflogen und Paige rutschte hinterher. Ein Dämon lachte und auch Phoebe wurde zu ihren Schwestern geschleudert. „Lass ihn doch endlich explodieren, Piper!", meinte Phoebe genervt. Piper hob ihre Hände und ließ den Dämon explodieren. „Das hat ja gedauert", meckerte Phoebe und stand auf. „Was ist eigentlich dein Problem?", fragte Piper sie sauer und stand auf. „Warum hast du ihn nicht gleich explodieren lassen?", fragte Phoebe sie und rieb sich ihren Arm. „Wieso sollte sie?", fragte Paige nun. „Es ist ein Dämon!", erinnerte Phoebe ihre Schwestern. „Es geht doch nicht wirklich um den Dämon, oder?", fragte Piper ihre Schwester besorgt. „Nein, aber das ist euch doch so wie so egal!", meinte Phoebe und ging wieder in die Küche. „Was meinst du damit?", fragte Piper und lief zusammen mit Paige hinter Phoebe her. „Ist doch egal", meinte Phoebe und griff nach ihren Autoschlüsseln. „Wo willst du hin? Zu Thomas?", fragte Paige ihre Schwester. „Garantiert nicht", meinte Phoebe sauer. „Wieso? Was ist denn mit ihm?", fragte Piper besorgt. „Nichts", erklärte Phoebe und ging auf die Tür zu. „Was ist? Habt ihr euch gestritten?", fragte Paige interessiert. „Ist doch egal", meinte Phoebe und ging aus der Tür. „Aber er ist doch so nett!", rief Paige ihr noch hinterher. Phoebe öffnete die Tür noch einmal wütend. „Klar, so nett das er mich vergewaltigt und schlägt!!!", schrie Phoebe und rannte dann auf ihr Auto zu. Total verblüfft sahen Piper und Paige ihr hinterher. „Vergewaltigt?", fragte Piper mit kehliger Stimme. „Geschlagen?", fragte Paige ungläubig. „Oh mein Gott, wie konnten wir nur so blind sein?", fragte Paige sich. „Wir haben und nur um uns gekümmert. Sie hat so oft Anzeichen gezeigt", meinte Piper und sah sich verzweifelt um. „Leo!", rief Piper. Leo materialisierte sich mit Matthew. „Was ist passiert?", fragte er besorgt. Piper und Paige erklärten es ihm.

Phoebe war auf direktem Wege zu Coles Apartment gefahren, welches nicht weit von seinem Büro entfernt lag. Sie klingelte Sturm. Verschlafen machte Cole, nur in Boxershorts, auf. „Phoebe, was ist passiert?", fragte er überrascht. „Kann ich reinkommen?", fragte Phoebe ihn. Sie fühlte sich schlecht. Cole nickte und trat zur Seite. Phoebe trat hinein und sah sich um. Es sah noch immer so aus wir vor ein paar Wochen. „Ist was passiert? Hat Thomas dich wieder angepackt?", fragte er besorgt und schloss die Haustür. „Nein, ich hatte nur einen Streit mit meinen Schwestern. Sie wissen Bescheid", erklärte sie ihm. „Worüber?", fragte Cole erschrocken. „Darüber was Thomas gemacht hat", erklärte Phoebe ihm verzweifelt. „Oh". „Ich weiß auch nicht, was im Moment mit mir los ist", meinte Phoebe und rieb sich die Stirn. „Das ist ganz normal, du hast Angst. Aber ich werde, als dein Freund, nicht als deine Beziehung, nicht zu lassen, dass er das wieder tut", meinte Cole und nahm sie in den Arm. „Wir hatten nicht mal einen Grund uns zu streiten", meinte sie und drückte sich an ihn. „Ich verstehe nicht, wie sie es nicht bemerken konnten", meinte Cole und runzelte die Stirn. „Sie sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt", versuchte Phoebe eine Entschuldigung zu finden. „Du sahst aus, als wärst du vor drei Autos gelaufen", erwiderte Cole. „Wann meinst du?", fragte Phoebe ihn. „An dem Tag an dem ich dich gefunden habe. Du hattest Platzwunden, Nasenbluten", meinte er. Phoebe nickte, stockte dann aber und löste sich von Cole. „Stopp, warte! Das stimmt nicht. Ich hatte an diesem Tag kein Nasenbluten", erwiderte Phoebe und sah ihn forschend an. Ertappt sah Cole auf Phoebe. „Willst du mir irgendetwas sagen?", fragte Phoebe ihn. „Also, äh ... weißt du. Ich hab dich halt immer noch geliebt und ab und zu mal nachgesehen wie es dir so geht", erklärte Cole ihr. Phoebe nickte. „Ich war an dem Tag, an dem Thomas dich geschlagen hat, bei euch. Also hab ich ihn auch geschlagen", erklärte er. „Aber dort war niemand", erklärte Phoebe ihm. „Ja, eine von Baltharsars Kräften ist es, sich unsichtbar zu machen. Das mache ich nicht so oft, da es sehr viel Kraft kostet. Und nun sag schon, dass du mich nun hasst und mich nie mehr wiedersehen willst", meinte Cole niedergeschlagen. ,Wie niedlich, dachte Phoebe und musste lächeln. „Naja, weißt du, eigentlich müsste ich dich dafür hassen, weil du mir nachspionierst hast. Aber hättest du es nicht getan, beide Male, dann wäre ich nicht zwei sondern vier Mal vergewaltigt worden", meinte sie und näherte sich ihm wieder. „So kann man's natürlich auch sehen", murmelte er. „Was hat Piper zu der Obstschale gesagt?", fragte Cole interessiert und ging in die Küche. „Sie hat sich sehr darüber gefreut. Aber jetzt rat Mal, was Matthew ihr geschenkt hat", meinte Phoebe und folgte ihm. „Keine Ahnung, ein Aschenbecher?", riet Cole und musste lächeln. „Nein, ein Bild. Und sie hat sich gefreut. Wieso bin ich nicht auf diese Idee gekommen?", fragte Phoebe ihn gespielt. Cole musste lachen und reichte ihr ein Glas. Dieses kippte auf sie zu. Beide schnellten nach vorne und waren schon wieder mit den Gesichtern nur Zentimeter voneinander entfernt. Wieder konnte Phoebe seinen Atem spüren. Cole, der das Glas bereits gerettet hatte, machte diesmal keine Anstalten einen Rückzieher zu machen. Langsam näherten sich ihre Gesichter und schließlich küssten sie sich. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, denn es war der erste seit drei Jahren. Plötzlich orbten sich Leo, Piper und Paige hinein und Cole und Phoebe zuckten auseinander. „Phoebe, was machst du hier?", fragte Piper ihre Schwester. Ertappt sah Cole weg und stellte das Glas zurück in die Küche. „Äh ...", stotterte Phoebe ebenfalls ertappt. „Hatten wir nicht ausgemacht, dass du dich von ihm fernhältst?", fragte Piper ihre Schwester. „Nein, eigentlich hast du beschlossen, das ich mich von ihm fernhalte", meinte Phoebe schließlich. „Phoebe, ist es wahr, was du gesagt hast?", unterbrach Leo, den sich anbahnenden Streit. Phoebe sah ihre Familie an und nickte. „Aber ...", meinte Paige geschockt und setzte sich auf das Sofa. „Setzt euch ruhig", meinte Cole sarkastisch und verschränkte die Arme. Er trug nur eine Boxershorts, doch das machte ihm nichts aus, denn schließlich war das hier sein zu Hause. „Warum hast du denn nie etwas gesagt?", fragte Piper erschrocken. „Ich weiß nicht. Ihr wart so glücklich, und beschäftigt. Außerdem habe ich mich geschämt. Ich gab mir die Schuld für sein Verhalten", erklärte Phoebe ihnen traurig. „Aber du hast am wenigstem Schuld", meinte Paige tröstend. Phoebe nickte. „Äh Piper, da ist etwas was ich dir sagen muss", meinte Phoebe und sah ihre Schwester zögernd an. Cole stupste sie von hinten an. „Jetzt?", fragte er sie in Gedanken. „Wann denn sonst?", fragte Phoebe überrascht zurück. „Was ist denn?", fragte Piper sie. „Äh ... naja, als Thomas mich zum ersten Mal vergewaltigt hat, da waren wir zu Hause bei uns in der Küche und ...", erklärte Phoebe ihr. „In unserer Küche?", fragte Leo erschrocken. Phoebe nickte und fuhr fort. „Matthew hat alles gesehen", beichtete Phoebe ihrer Schwester. „Was?!", fragten alle drei geschockt. „Ich konnte nichts machen", meinte Phoebe und sie wich ängstlich vor ihrer Familie zurück. „Du solltest auf ihn aufpassen und nicht ...", meinte Piper aufgebracht. Nun trat Cole vor. „Jetzt mach aber mal halblang. Sie wurde vergewaltigt und hatte nicht aus Spaß Sex in der Küche. Außerdem hat er sie geschlagen!", meinte Cole wütend. „Ja, ich weiß. Tut mir leid", meinte Piper und rieb sich die Stirn. „Ich hab ihm erzählt, dass es nichts schlimmes war, und ich hab ihn zum Lügen angeregt", meinte Phoebe und versteckte sich hinter Cole. Alle, außer Cole, sahen sie böse an. „Was wollt ihr von mir? Ihr hättet mir doch so wie so nicht geglaubt, wenn ich es euch gesagt hätte. Ihr habt Thomas geliebt, weil er absolut nicht wie er war", meinte Phoebe verzweifelt und deutete auf Cole. „Jetzt bist du doch wieder bei ihm. Hat ja viel gebracht!", meinte Paige. „Er hat mich zwei Mal vor weiteren Vergewaltigungen bewahrt und er hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet, denn wenn er mich nicht gefunden hätte, dann wäre ich wahrscheinlich verblutet", nahm Phoebe Cole in Schutz. „Stimmt das?", fragte Leo ihn. „Äh ... ja", gab Cole zu. „Danke", meinte Piper und sie meinte es ernst. „Aber er ist immer noch ein Dämon", meinte Paige entsetzte. „Er ist wieder Baltharsar, aber nicht die Quelle", erklärte Phoebe ihnen. „Willst du damit sagen, dass alles wieder von vorne anfängt?", fragte Piper ihre Schwester. Phoebe sah zu Cole. Ja, sie liebte ihn und sie hatten sich auch gerade geküsst, aber wollte sie alles noch mal von vorne durchmachen? „Vielleicht", meinte Phoebe. Cole sah sie erstaunt an. Hieß das, dass er noch eine Chance bekam? „Lasst uns nach Hause gehen", meinte Piper. Phoebe nickte und drehte sich zu Cole um. „Ich melde mich bei dir", meinte Phoebe und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Dann ging sie zu Leo, Piper und Paige. Sie sah Cole noch einmal an, dann orbten Leo und Paige sie auch schon weg. Glücklich musste Cole lächeln. Sie hatte ihn nicht verleumdet.