„Wo bleibt Phoebe denn so lange?", fragte Paige ihre große Schwester. „Sie wollte sich noch mal von ihrer Gynäkologin untersuchen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen", erzählte Piper ihr. „Hat sie es inzwischen Cole gesagt?", fragte Paige interessiert. Piper schüttelte mit dem Kopf und gab Matthew einen Keks. „Was ist, wenn Rex und Hannah sie haben?", fragte Paige besorgt. „Das glaube ich nicht. Sie wird sicher gleich kommen", beruhigte Piper ihre Schwester. „Wo ist Daddy?", fragte Matthew und kletterte auf seinen Stuhl. „Arbeiten, Schatz", meinte Piper lächelnd. „Und wo ist Onkel Cole?", fragte er weiter. „Auch Arbeiten, Matthew", erklärte Paige ihm. „Und wer spielt dann mit mir?", fragte Matthew gelangweilt. „Oh Schatz, ist dir langweilig?", fragte Piper ihn bedauernd. Matthew nickte und biss in seinen Keks. „Hol doch mal das Memory aus deinem Zimmer, dann spielen wir eine Runde, okay?", meinte Paige und strich ihrem Neffen über den Kopf. Aufgeregt nickte Matthew und lief schnell aus der Küche. Es klingelte an der Haustür. „Ich geh schon", meinte Piper und ging zur Haustür. Piper öffnete sie. Ein Postbote stand vor der Haustür. „Hallo, sind sie Piper oder Prue Halliwell?", fragte er. „Ich ... ich bin Piper Halliwell", stotterte Piper überrascht. „Dann ist hier ein unfrankierter Brief für sie", meinte der Postbote und reichte ihn ihr. Piper nahm ihn stumm entgegen und nickte dankbar. Dann schloss sie die Haustür wieder. „Paige! Leo! Cole!", schrie Piper dann los. Erschrocken kam Paige zu ihrer Schwester in den Flur gerannt. „Was ist passiert?", fragte Paige erschrocken. Piper hielt Paige den Briefumschlag unter die Nase. Erschrocken weiteten sich Paiges Augen. „Leo! Cole!", brüllte Piper nun, so dass Matthew ängstlich auf der Treppe stehen blieb. Endlich materialisierten sich beide an Pipers Seite. „Was ist los?", fragten beide synchron. Piper zeigte ihnen, ohne ein Wort zu sagen, den Briefumschlag. „Wer weiß denn nicht, dass Prue tot ist?", fragte Cole überrascht. Dann sah er in Pipers Gesicht. „Tut mir leid", entschuldigte er sich. „Wer hat den Brief abgegeben?", fragte Leo interessiert. „Ein Postbote", erklärte Piper ihn. „Was steht in dem Brief?", fragte Cole neugierig. Piper zuckte mit den Schultern. „Du hast noch nicht nachgesehen?", fragte Cole verwundert. Piper schüttelte mit dem Kopf. „Aber wenn du ihn nicht aufmachst werden wir nicht erfahren was drin steht", erklärte Paige ihr. „Ach wirklich?", fragte Piper ironisch. „Soll ich ihn aufmachen?", bot Leo sich an. Piper schüttelte mit dem Kopf und ging ins Wohnzimmer. „Wo ist Phoebe?", wollte Cole wissen und sah sich suchend nach seiner Freundin um. „Sie musste dringend in die Stadt", meinte Paige. „Was musste sie denn so dringendes in der Stadt erledigen?", fragte Cole misstrauisch. „Einkaufen. Lebensmittel. Du kennst sie doch, du weißt doch wie gerne sie einkaufen geht", wich Paige aus. „Ja, ich kenne Phoebe. Und sie hasst es Lebensmittel einkaufen zu gehen", erwiderte Cole. „Leute, ich öffne jetzt den Brief!", meinte Piper laut, um Paige weitere Fragen zu ersparen. Matthew kam nun zu ihnen ins Wohnzimmer und Leo nahm ihn auf den Arm. Langsam faltete Piper das Blatt auseinander, las es und ließ es vor Schreck fallen. Cole bückte sich und hob es auf. „Hallo Piper, hallo Prue ... wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen, doch dass bedeutet nicht, dass unsere Rache niemals kommt. Wir haben eure Schwester. Ja, wir haben Phoebe. Und wenn ihr sie wieder haben wollt, dann übergebt ihr uns eure Kräfte heute Nacht um halb zwei. Wir sehen uns, Rex und Hannah", las Cole laut vor. Dann sah er besorgt auf. „Wir müssen Phoebe da raus holen!", stellte er fest. „Wirklich?", fragte Paige sarkastisch. „Cole hat recht und ich glaube ich weiß auch wie wir das anstellen", meinte Piper und stand nachdenklich auf. „Und wie?", wollte auch Leo wissen. „Mit ihr als Geheimwaffe", meinte Piper und deutete auf Paige. „Mit mir? Wieso mit mir?", fragte Paige überrascht. „Weil Rex und Hannah nichts von dir wissen. Sie glauben, dass Prue noch lebt", erklärte Piper ihr. Langsam verstand auch Paige. „Aber dafür brauchen wir Prue", warf Cole ein. Piper nickte und lief dann hinauf zum Dachboden. Die anderen folgten ihr. Piper stellte, zusammen mit Paige, fünf Kerzen auf und nahm dann Paiges Hand in die ihre. „Hör die Worte, hör mein flehen, musst mich heute wieder sehn. Überquere die große Schwelle komm zurück an dieser Stelle", sagten beide gleichzeitig. Cole und Leo traten erschrocken zurück, als es plötzlich vor ihnen glitzerte. „Prue!", freuten sich Piper und Paige. „Hey, was ist passiert?", fragte ihre verstorbene Schwester. „Phoebe wurde entführt", erklärte Cole ihr. „Was?! Hattet ihr ihn nicht vernichtet?", fragte Prue irritiert. „Ja, aber das ist jetzt nicht das Thema. Phoebe wurde von Rex und Hannah entführt", erklärte Paige ihr schnell. „Wie kann das sein? Die haben wir doch acht Jahren vernichtet", meinte Prue verwirrt. „Bekommt ihr den da oben gar nichts mit?", fragte Cole sie. Prue warf ihm einen wütenden Blick zu. „Alle Dämonen, die wir je vernichtet haben greifen wieder an", erklärte Piper ihr. „Und wie kann ich euch jetzt helfen?", fragte Prue. „Naja, du müsstest dafür kurze Zeit eine feste Gestalt annehmen", meinte Paige und sah ihre älteste Schwester an. „Wofür?", fragte nun eine andere Stimme und Grandma und die Mutter der Mädchen materialisierten sich neben Prue. „Kann ich denn nirgendwo alleine hingehen?", fragte Prue genervt. „Doch, aber ich denke, das geht auch uns etwas an", meinte ihre Grandma. Prue verdrehte die Augen. Piper und Paige mussten schmunzeln. „Wie geht's meinen Mädchen?", fragte Patty lächelnd. „Ganz gut, doch Phoebe wurde entführt", erklärte Piper ihrer Mutter. „Wegen dem von heute Morgen im Badezimmer?", fragte ihre Grandma interessiert. „Was meinst du?", fragte Leo verwirrt. „Ich meine dass Phoebe sch ...". „Sch, sch, sch", machten Piper und Paige gleichzeitig, um ihre Großmutter ruhig zu stellen. „Wovon redet ihr eigentlich?", fragten Cole und Prue gleichzeitig. Piper und Paige winkten ab. „Wir brauchen Prue, da Rex und Hannah nichts von Paige wissen. Sie ist unsere Geheimwaffe", erklärte Piper weiter. „Das ist gut", meinte Prue und wurde zur festen Gestalt. Piper und Paige umarmten ihre Schwester. „Heißt das, dass ihr eure Kräfte aufgeben müsst?", fragte Patty besorgt. „Ja, Mom, aber wir müssen sie in eine Laterne tun, aus der die magischen Kräfte nicht fliehen können", erklärte Paige ihrer Mutter. „Und dann?", fragte ihre Grandma besorgt. „Dann werden wir sie Rex übergeben, doch in genau diesem Augenblick ruft Paige die Laterne und lässt unsere Kräfte wieder frei. Diese gehen wieder in uns über, und wir werden Rex und Hannah vernichten", erzählte Piper ihren Plan. „Das hört sich gut an. Wo ist da der Haken?", fragte Cole besorgt. „Es gibt keinen", erwiderte Piper lächelnd. „Es gibt immer einen Haken", murmelte Cole. „Phoebe müssen wir vorher natürlich wieder kriegen, denn sonst funktioniert der ganze Plan nicht", meinte Paige nachdenklich. Piper und Prue nickten. „Okay, aber seit vorsichtig. Seit gesegnet", meinte Grandma und verschwand. „Passt auf euch auf", meinte Patty liebevoll und verschwand dann ebenfalls. Prue sah nun fragend zu ihren Schwestern. „Was ist?", fragte Piper sie. „Was meinte Grandma gerade?", fragte Prue sie. „Das erklären wir dir später. Wir sollten jetzt vielleicht erst einmal planen wie wir Rex und Hannah vernichten", meinte Paige schnell. „Ich denke, ihr hättet einen Plan", warf Leo verwirrt ein. „Klar, aber wir brauchen noch einen Plan um Pheebs zu befreien", erklärte Piper ihrem Mann. „Ich werde sie da raus holen", meinte Cole schnell. Prue warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Okay, aber das mit ihm müsst ihr mir noch mal erklären", meinte Prue widerwillig. „Okay, die Kurzform: Nachdem Cole zur Quelle wurde haben wir ihn zum ersten Mal getötet. Er kam wieder und wir haben ihn zum zweitem Mal getötet. Wir dachten er wäre endgültig tot, doch der Ältesten Rat meinte, er hätte eine neue Chance verdient und ließen ihn am Leben. Er und Phoebe sollten sich eigentlich nie wieder über den Weg laufen, aber es kam anders. Phoebe und Cole verliebten sich wieder und das ist das vorläufige Ende der Geschichte", erklärte Paige ihr. „Wo haben sie ihn denn hingeschickt, damit er Phoebe nicht nochmal über den Weg läuft?", hakte Prue nach. „An´s andere Ende von San Francisco", meinte Piper. „Und sie haben gedacht sie würden sich nicht mehr über den Weg laufen?!", fragte Prue ungläubig. „Das ist doch wohl im Moment unser kleinstes Problem", warf Cole schließlich ein. Prue sah ihn an, nickte aber schließlich.