Phoebe, die sich eigentlich sofort auf den Weg zu Cole hatte machen wollen, war erst einmal nur in die Nähe seines Apartments gefahren um noch einmal genau über die Worte ihrer Schwester nachzudenken und sich zu überlegen was sie sagen würde. Sie war ausgestiegen und lief, ganz in Gedanken versunken um ihren Wagen herum. Sie bemerkte nicht, das sie beobachtet wurde. Eine Kältewelle schüttelte sie und sie sah sich suchend um. Diese Kälte kam ihr bekannt vor, sie hatte sie zuletzt vor acht Jahren gespürt. Vor Schreck weiteten sich ihre Augen und sie fing an zu laufen. Wenn er sie erreichte war das garantiert nicht gut für sie, Cole, das Baby, für einfach alle! Plötzlich schrie sie auf und knickte weg. Sie war eine ziemlich große Scherbe getreten, die sich direkt durch ihren Fuß gebohrt hatte. Sie versuchte aufzustehen und schaffte es nach einigen Minuten unter Schmerzen. Gehetzt sah sie sich um. Er kam näher! Wie hatte er es geschafft aus dem Haus zu kommen? So schnell sie es mit ihrem verletztem Fuß konnte hüpfte sie durch das schöne Viertel, in dem Cole Apartmenthaus stand. Verzweifelt drückte sie auf die Klingel und klopfte an die Tür. Genervt öffnete Cole die Tür und starrte überrascht auf seine gehetzt aussehende Freundin. „Phoebe, was ist los?", fragte er erstaunt und zog sie in seine Wohnung. „Ich werde verfolgt", erklärte sie ihm und hüpfte auf dem Boden auf und ab. „Nein, ich meinte warum du blutest", meinte er besorgt und führte sie zu einem Stuhl. „Oh, das. Ich bin in einen Scherbe, oder so was getreten". Cole kniete sich hin und sah auf ihren Fuß. „Ich werde dir ersteinmal den Schuh ausziehen", meinte Cole und öffnete vorsichtig Phoebes Blutverschmierten Turnschuh. „Aber, sei vorsichtig, bitte", meinte Phoebe und verzog das Gesicht, als Cole den Schuh von ihrem verletztem Fuß zog. „Okay, das sieht überhaupt nicht gut aus! Ich glaube wir müssen ins Krankenhaus", meinte er und sah auf Phoebes Fuß. „Nein! Bloss nicht ins Krankenhaus! Ich bin eigentlich hierher gekommen um mit dir zu reden", erklärte sie ihm. „Okay, das machen wir auch, wenn ich dir die Scherbe aus dem Fuß gezogen habe". „Was? Nein! Muss das wirklich sein? Kann sie nicht drin bleiben?", fragte Phoebe ängstlich. „Phoebe, es wird nicht weh tun, das verspreche ich dir", meinte er und griff vorsichtig an das Ende der Scherbe. „Und wie willst du das machen?". „Sieh mir in die Augen", meinte Cole und sah seiner Freundin ins Gesicht. Phoebe sah ihm in die Augen und bemerkte gar nicht, das Cole die Scherbe langsam aus ihrem Fuß zog. „Schon fertig", meinte er leise und sah ihr weiterhin in die Augen. „Was?", fragte sie und küsste ihn sanft. „Warte!", meinte er und löste sich von ihr. „Was?", fragte sie. „Wir müssen die Wunde desinfizieren und dann wolltest du noch mit mir reden", erinnerte er sie. „Ja, stimmt", meinte sie, als er in die Küche ging. „Was ist das für ein Dämon, der dich verfolgt?", fragte Cole sie. „Woher willst du wissen, das es ein Dämon ist?", fragte Phoebe ihn. „Keine Ahnung!", meinte er, als er mit einer Flasche Alkohol aus der Küche kam. „Es ist der Schwarze Mann", erklärte sie ihm. „Wer?". „Ein schwarzer Schatten, der gerne Mal die Kontrolle von Guten Hexen übernimmt. Wahlweise mich. Und ich hab kein gutes Gefühl dabei. Prue hat gesagt das nur noch Dämonen angreifen, die mir gefährlich werden können", erzählte sie ihm. „Warum das?", fragte Cole irritiert. „Weil sie mich und das ... Baby wollen", erklärte sie ihm. Cole nickte bloss und kniete sich zu ihr hinunter. „Ich wollte es dir erzählen, wirklich! Doch ich wusste nicht wie du reagieren würdest", versuchte Phoebe ihm zu erklären. Cole reagierte nicht, sondern fing an, ihren Fuß zu desinfizieren. Phoebe zog scharf die Luft ein. „Es ist gleich vorbei", beruhigte er sie und stand auf. „Können wir jetzt reden?", fragte sie ihn und biss sich auf die Lippen. Cole nickte und schraubte die Flasche zu. „Ich ... ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber ich hatte Angst vor deiner Reaktion, denn als ich dir damals erzählte, dass ich schwanger bin warst du die Quelle und hast dich tierisch gefreut. Aber vielleicht auch nur weil du dann einen Nachfolger als Quelle hattest", sagte sie und sah beschämt weg. „Wie kommst du denn darauf?", fragte er sie und setzte sich bestürzt neben sie. „Ich weiß nicht, ich dachte ...". „Nein, Süße, da hast du falsch gedacht. Ich will unbedingt Kinder mit dir", erklärte er ihr. „Wirklich?", fragte sie ihn. Cole lächelte sie an. „Aber nur wenn du anfängst mir zu vertrauen", meinte er schließlich. „Das tue ich, Cole. Ich habe nur Angst, dass es so wird wie früher, und das ich dich verliere", meinte sie ehrlich. Cole nickte verständlich. „Kann ich kurz telefonieren?", fragte sie ihn plötzlich. „Warum?", fragte er, reichte ihr aber sein neuangeschafftes schnurloses Telefon. „Weil Piper und Paige noch nichts von alldem wissen", erklärte sie ihm kurz und wählte die Nummer von zu Hause. Piper ging ran. „Piper, ich bin's Phoebe". „Ist was passiert?", fragte ihre große Schwester sofort besorgt. „Äh ... ja, der Schwarze Mann ist wieder da", klärte Phoebe ihre Schwester auf. „Was?!", fragte Piper erschrocken. „Das dürfte für euch eigentlich kein Problem sein, denn er will mich". „Warum?". „Weil Prue gesagt hat, dass jetzt nur noch die Dämonen angreifen, die mich wollen". „Muss ich das verstehen?", fragte Piper verwirrt. „Sie wollen mich und das Baby", erklärte Phoebe ihr. „Okay, wir schlagen im Buch der Schatten nach und sehen ob wir das irgendwie aufhalten können", versprach Piper. „Okay". „Kommst du heute Nacht nach Hause?", fragte Piper besorgt. „Ich weiß nicht", meinte Phoebe und warf Cole einen flüchtigen Blick. „Ich hielte es für klüger wenn du bei Cole bleibst. Er wird euch beschützen", riet Piper ihr. „Okay, ich hab euch lieb", meinte Phoebe und legte dann auf. „Sie ist total besorgt, stimmt's?", riet Cole. Phoebe nickte. „Piper meint, ich sollte die Nacht über hier bleiben, damit du mich ... uns beschützen kannst", meinte Phoebe vorsichtig. „Denkst du ich würde dich jetzt noch gehen lassen? Mal ganz davon abgesehen, dass du noch nicht einmal gehen kannst", erinnerte er sie. „Ich weiß nicht, bei mir warst du ja ziemlich aggressiv und wolltest so schnell wie möglich weg von mir", meinte sie unsicher. „Ich weiß. Aber ich war verletzt". „Es tut mir wirklich leid", entschuldigte sie sich bei ihm und sah auf den Boden. Erst jetzt bemerkte sie, dass dieser Blutverschmiert war. „Ich blute immer noch". „Ja, aber die desinfizierung muss erst einwirken", erklärte er ihr und ging ins Badezimmer um das Verbandzeug zu holen. Phoebe sah vor sich hin. „Wie viele Kinder willst du überhaupt?", fragte sie ihn plötzlich, als er wieder das Wohnzimmer betrat. „Was?", fragte er sie und kniete sich zu ihr. „Wie viele Kinder willst du? Das muss ich doch wissen, denn schließlich bin ich die jenige, die ... naja du weißt schon", meinte sie und lächelte ihn an. „Ich weiß nicht. Ich möchte auf jeden Fall einen Jungen und ganz viele Mädchen", meinte er und fing an mit einem feuchten Waschlappen ihren Fuß zu säubern. „Weißt du, Prue und Piper haben Mal zu mir gesagt, dass sie denken, das ich fünf oder sechs Kinder kriegen werde", erzählte Phoebe ihm. „Das ist doch gut". „Findest du? Willst du wirklich so viele Kinder von mir?", fragte sie ihn, während er ihr den Fuß verband. „Noch viel mehr", meinte er und küsste sie sanft. Phoebe erwiderte den Kuss und lächelte. „Wohnst du eigentlich ganz allein hier?", fragte sie plötzlich nach. „Ja. Wieso fragst du?", fragte Cole interessiert. „Nur so", meinte Phoebe ausweichend. Cole nickte und half ihr langsam auf. „Muss ich wieder auf dem Sofa schlafen?", fragte sie ihn schelmisch. „Nein, diesmal sicher nicht", meinte er und trug sie in sein Schlafzimmer. Es schien eine lange Nacht zu werden.
