Hi, sorry das es solange gedauert hat, aber ich habe zur Zeit Abschlussprüfungen. Danke für die Reviews! Ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch, mir gefällt es relativ gut. Rechtschreibfehler sind sicher genug drinnen, genau wie Beistrichfehler, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Viel Spaß!


Chapter 4

A walk to remember

2. September 1997 (Dienstag)

Lange Zeit gingen sie schweigend nebeneinander her. Jeder in seinen Gedanken versunken. So bemerkten sie nicht wie der Himmel sich verdunkelte. Wie sich dunkle Wolken vor die Sonne schoben, während sie schon einige hundert Meter vom Schloss entfernt, in einem gemächlichen Rhythmus, dahintrotteten.

Ron hatte seine Hände in die Taschen seines Umhanges gesteckt und sah, seinen Gedanken hinterherhinkend, auf seine Füße.

"Verdammt!", fluchte Tonks, als plötzlich Regen einsetzte. Die junge Frau zog ihren Begleiter unter einen großen Baum, der ein wenig Schutz vor dem Regen spendete. "Toll, total nass!", beschwerte sie sich und sah an ihren Klamotten hinunter.

"Wir könnten schnell zurück zum Schloss.", schlug Ron vor.

"Hagrids Hütte ist näher oder?" Seufzend ließ sich Tonks auf dem feuchten Boden nieder.

"Du wirst dir noch eine Verkühlung holen!"

"Machst du dir Sorgen um mich Ron?" Tonks sah ihren Begleiter grinsend an, stand dann jedoch auf. "Gehen wir zu Hagrid!", beschloss sie.

So schnell sie konnten rannten sie auf Hagrids Hütte zu und ohne anzuklopfen stürzten sie hinein.

"Hagrid ...", wollte Ron die Störung entschuldigen, doch er bemerkte, dass Hagrid nicht anwesend war. "Er ist nicht hier!"

"Vielleicht ist er im Schloss!", mutmaßte Tonks und begab sich sogleich zum Feuer um sich zu wärmen. "Wenn es nicht bald aufhört zu regnen verpasst du die Stunde mit Flitwick!"

Ron zuckte nur mit den Schultern und gesellte sich dann neben sie.

Zwanzig Minuten später, hatte Tonks es endlich geschafft, wenigsten ihren Rock ein wenig trocken zu bekommen. Sie sah aus dem Fenster und sprach dann: "Es aufgehört so zu schütten. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es noch rechtzeitig zu deinem Unterricht, wenn nicht entschuldige ich dich bei Flitwick."

Ron seufzte nur und folgte ihr nach draußen. Sie hatte Recht, es nieselte nur mehr leicht und auch die Sonne schien sich wieder ihren Weg durch die Wolken zu bahnen. "Es ist ziemlich kalt!", stellte Ron fest.

"Wie wär's mit einem kleinen Wettrennen? Das wärmt auf!", herausfordernd blickte die junge Frau Ron an.

"Willst du fünf Minuten Vorsprung?", frage er grinsend zurück.

"Überschätz dich mal nicht!", mahnte sie grinsend und rannte los. Sofort startete auch er und hatte sie nach einigen Metern eingeholt. Sie lachte jedoch nur kurz auf und beschleunigte ihr Tempo noch ein wenig.

Sie war verdammt schnell, dass musste er ihr lassen. Er hatte eigentlich vorgehabt sein Tempo zurückzunehmen und nur um einige Sekunden zu gewinnen, doch anscheinend wollte sie es auf die harte Tour. Als er an ihr vorbei rannte zischte er ihr zu: "Noch schneller und du rennst rückwärts!"

Sie verengte ihre Augen zu schlitzen und versuchte ihn noch einzuholen, doch er war einfach zu schnell für sie.

"Gewonnen!", schrie er triumphierend auf als er beim Eingang zum Schloss stehen blieb.

"Verdammt du hast ja auch längere Beine!"

"Wir hätten wetten sollen!", entschied er und ließ sie dann als erstes eintreten.

"Um was den?" Lächelnd hob sie eine Augenbraue und sah ihn an.

Täuschte er sich oder flirtete sie mit ihm? Um nicht wieder zu stottern anzufangen, wechselte er das Thema: "Ich muss jetzt zum Unterricht! War nett gegen dich zu gewinnen Nymphadora!" Lachend ging er davon und ließ sie ganz perplex stehen.

"Verdammt Weasley, dass nächste Mal schlag ich dich!", rief sie ihm hinterher, doch er hörte sie schon gar nicht mehr.

"Wenn Sie hier noch Schülerin wären, würde ich Ihnen massenhaft Punkte abziehen!", hörte Tonks plötzlich eine zischende Stimme. Sie drehte sich um und stand plötzlich vor Snape.

"Ah Professor Snape, schön Sie zu sehen!" Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus, dass brachte ihn dazu nur noch umso fieser drein zuschauen.

"10 Punkte Abzug Gryffindor!"

Tonks lachte auf und funkelte ihn dann mit ihren blauen Augen an: "Schade, aber ich muss Sie enttäuschen, ich gehe hier nicht mehr in die Schule. Wenn Sie die alte Zeit vermissen bauen Sie sich eine Zeitmaschine!"

"Sie denken Sie sind witzig, nicht wahr? Ich habe mich damals gewundert warum Sie nach Gryffindor gekommen sind, wo Sie doch so tollpatschig sind. Hufflepuff wäre doch viel passender gewesen!", stichelte der Professor und Tonks fragte sich ob er für jeden Gryffindor solchen Hass verspürte.

"Sie sind rassistisch! Ich verstehe warum Sie in Slytherin waren. Aber ich verstehe nicht warum gerade Sie das Vertrauen von Professor Dumbledore genießen."

Snape grinste bevor er antwortete: "Ganz einfach: Ich bin der einzige der Sie und den Orden mit Informationen füttern kann!"

Tonks war kurz vorm explodieren. Wie konnte man nur so arrogant und schleimig sein? "Die Frage ist nur ob diese Informationen auch richtig sind!" Sie funkelten sich an. Severus hatte seinen Zauberstab in der Hand, doch Tonks verspürte keine Angst. Er würde es nicht wagen, nicht gegenüber einem Mitglied des Orden des Phönix.

"Gibt es hier ein Problem?" Professor Dumbledore war nun zu ihnen gestoßen. "Severus? Nymphadora?" Er sah einen nach dem anderen an, natürlich wusste er worüber die Beiden gestritten hatten. Er hatte es gehört, als er gerade die Treppen hinuntersteigen wollte.

"Nein Professor!", presste Tonks zwischen ihren zusammengepressten Zähnen hervor. Noch einmal warf sie Snape einen bösen Blick zu, dann wandte sie sich um und marschierte davon.

"Entschuldigen Sie meine Verspätung Sir!" Ron ließ sich keuchend auf einem Tisch neben Hermione nieder.

"Jaja Mr Weasley!", antwortete der kleine Professor Flitwick zerstreut.

"Und was habt ihr getan?", wollte Harry wissen. Sein Blick ließ erahnen an was er dachte.

"Getan?"

"Du hast Harry schon richtig verstanden Ron!"

"Wir haben nichts getan! Wir waren bei Hagrid weil es geregnet hat, aber er war nicht da, also haben wir uns nur gewärmt."

Hermione grinste: "Ihr habt euch gewärmt?" Harry musste an sich halten um nicht laut aufzulachen.

"Ja, wir haben uns am Feuer gewärmt." Das war nicht die Antwort die Harry und Hermione erwartet hatten.

"Toll!", meinte Harry enttäuscht und widmete sich nun wieder dem Unterricht.

"Ja wirklich toll!" Hermione sprach im selben Tonfall wie Harry und auch sie wandte sich von Ron ab.

Wütend stapfte Tonks durch die Gänge von Hogwarts. Sie war wütend auf Snape, auf seine rassistische Haltung gegenüber allen die nicht aus seinem Haus kamen. Sie verstand wirklich nicht warum Dumbledore so eine wichtige Aufgabe Snape anvertraute.

"Er hat Voldemorts Vertrauen!" Tonks erschrak als sie Dumbledores Stimme hörte.

Sie drehte sich zu dem Schulleiter um und lächelte ihn leicht an: "Sie wissen immer was wir anderen denken, oder?"

"Meistens ... Nymphadora ... meistens!"

Tonks schüttelte den Kopf und widersprach ihm: "Sie lesen uns wie offene Bücher! Das macht Sie zu einem guten Direktor und zu einem noch besseren Menschen."

"Weise Worte, aber nicht ganz richtig!", er lächelte sie warmherzig an und seine Augen strahlten freundlich.

"Voldemorts Vertrauen ...", murmelte Tonks vor sich hin. "Man sollte denken Voldemort wäre klüger!"

"Er weiß es, aber es ist ihm egal!"

"Wieso?"

"Mit der Macht, kommt die Arroganz!", meinte Dumbledore nur leichthin, lächelte ihr dann zu und ließ sie mit ihren Gedanken alleine. Aufseufzend machte sie sich auf den Weg zu ihrem Schlafgemach.

Snape ärgerte sich noch immer über Tonks, sogar als er schon in seinem Kerker war und Zaubertränke unterrichtete. Wie konnte sie nur an seiner Loyalität zweifeln? Gut er hatte ihr jeden Grund gelassen, schließlich piesackte er die Gryffindors rund um die Uhr. Aber verstand sie denn nicht, dass das in seiner Natur lag? Dass er das tun musste um nicht aufzufallen? Manchmal wünschte er sich er könnte ein anderer Mensch sein. Weit weg von Hogwarts, von Voldemort und allem anderen. Manchmal wünschte er sich er hätte dieses Mahl nicht. Dieses Mahl das ihn wohl für immer kennzeichnen würde, dass brannte wenn der Lord ihn rief. Manchmal wusste er nicht warum er die Gryffindors piesackte, dann erinnerte er sich an seine Aufgabe. Aber bemerkte den keiner, dass Sirius Black und seine Freunde nur ein Vorwand gewesen waren? Dass er sich einredete sie zu hassen? Nein niemand bemerkte es, manchmal vergaß er es sogar selbst.

"Professor?", hörte er plötzlich die nervtötende Stimme von Pansy Parkinson. Er sah das junge Mädchen an, sah in ihre Augen. Diese dunklen Augen und er wusste es. Er wusste sie würde eine Todesserin werden. Genauso wie fast alle seines Hauses. Er fragte sich warum, warum war es so?

Diesmal blickte Severus zu Draco Malfoy. Er sah den Blick des Jungen und wusste, dass er nicht so war wie sein Vater. Zu Anfang ja, aber er fing an zu rebellieren, gegen das was ihm Lucius Malfoy aufzwingen wollte. Vielleicht würde dieser Junge kämpfen? Ja vielleicht würde er das tun. An der Seite von Potter und seinen Freunden.

Snape schüttelte den Kopf, strich sich sein fettiges Haar aus dem Gesicht und bereitete sich darauf vor Neville Longbottom zusammen zustauchen.

"Zehn Punkte Abzug?" Wütend über dies verließen die Gryffindors ihre letzte Unterrichtsstunde und machten sich auf den Weg zum Abendessen.

"Und das nur weil Nevilles Trank eine Nuance heller war als es sein sollte!", seufzte Hermione. Na ja sie würde schon dafür sorgen dies wieder einzurenken.

"Der erste Tag ist endlich vorbei! Ich dachte schon er endet nie!", maulte Ron, mit den Gedanken schon bei seinem Abendmahl.

Harry und Lavender gingen turtelnd Richtung Große Halle, ihre zwei Freunde ignorierten sie völlig.

"Ach herrje ... Die sind ja ärger als ...", Hermione biss sich auf die Lippen um nicht weiter zusprechen, doch nun hatte sie Rons Aufmerksamkeit.

"Ärger als wer?"

"Ärger als ... Ärger als .... ähm ...", fieberhaft suchte sie in ihrem Gedächtnis ein Pärchen, aber außer der Wahrheit fiel ihr nichts ein. "Ärger als du und Tonks!"

Ron errötete und protestierte: "Wir werfen uns nie so lüsterne Blicke zu, außerdem sind wir gar nicht zusammen!"

"Lüsterne Blicke vielleicht nicht aber na ja ... was ja nicht ist kann ja noch werden!" Mit diesem geheimnisvollen Satz ließ sie sich am Gryffindortisch nieder und begann sich reichlich auf ihrem Teller aufzuladen.

"Was meinst du damit Hermione?"

"Ganz einfach Ron. Du magst Sie und Sie mag Dich! Also wo liegt das Problem?"

"Ganz einfach: Ich bringe manchmal keinen einzigen Satz heraus wenn ich bei ihr bin, es ist wie verhext. Ich meine, sie bringt mich zum Lachen und alles, sie bringt mich dazu mit ihr zu flirten. Aber es gibt auch Phasen wo sie so still ist und ich nichts sagen kann ... weil ..."

"Weil?", aufmunternd lächelte Hermione ihren besten Freund an.

Der schüttelte jedoch nur den Kopf und meinte: "Ich weiß es nicht."

"Ron. Sogar Tonks hat mal Phasen in denen sie ruhig ist. Sie ist auch nur ein Mensch. Nimm sie so wie sie ist. Sie nimmt dich ja auch so wie du bist."

"Du hast Recht! Was würde ich nur ohne dich tun?"

"Deine Hausaufgaben nicht machen!", scherzte Hermione und widmete sich ihrem Essen.

Tonks schwieg während sie aß. Sie saß wieder neben Professor Flitwick, doch diesmal war dieser in eine Unterhaltung mit einem anderen Lehrer verstrickt. Noch immer hing die junge Frau ihren Gedanken nach. Ihrem Zorn war Traurigkeit gewichen. Sie hatte sich solange über Snape aufgeregt, bis ihre Gedanken zu Sirius abgeschweift waren. Sie vermisste ihn, obwohl sie ihn nicht sonderlich gut gekannt hatte. Sie war schließlich noch sehr jung gewesen als er nach Azkaban gekommen war, aber ihre Mutter hatte ihr manchmal von ihm erzählt. Er war der Lieblingscousin ihrer Mutter gewesen, was aber bei dieser Verwandtschaft keine Überraschung war. Ihre Mutter hatte sie manchmal mit Sirius verglichen als sie in Hogwarts war.

"Miss Tonks?" Flitwick wandte sich nun doch an sie und wollte ein Gespräch mit ihr anfangen. "Ist alles mit Ihnen in Ordnung?", wollte er wissen, als er merkte, dass sie ganz in Gedanken versunken war.

Sie schreckte auf. "Ja ... ich bin in Ordnung."

"Sind Sie sicher Tonks?"

Sie nickte, entschuldigte sich und stand auf um den Saal zu verlassen. Noch immer dachte sie an Sirius. Es hatte ihr wehgetan als sie erfahren hatte, dass er tot war. Genau wie Hermione, hatte auch sie im Krankenbett gelegen, als sie die Nachricht erfahren hatte. Ebenso wie Hermione war sie alleine gewesen, hatte diese Nachricht alleine verdauen müssen. Am Anfang hatte sie nicht weinen können, aber mit der Zeit waren Tränen gekommen und nach einer Zeit waren sie auch wieder gegangen. Dann waren die Schuldgefühle gekommen. Wäre sie nicht außer Gefecht gesetzt worden, hätte sie ihm helfen können. Hätte ihn vielleicht retten können. Dann hätte Harry jetzt noch einen Patenonkel und Remus hätte noch einen besten Freund.

"Tonks?" Erschrocken drehte sie sich schwungvoll um und stieß gegen Ron.

Er sah die Tränen in ihren Augen und fragte sich wer oder was dafür verantwortlich war. Noch nie hatte er sie weinen gesehen. Noch nie hatte er sie so aufgewühlt erlebt, so betrübt.

"Was ist den Tonks?" Er wollte ihr seine Hände auf die Schultern legen, aber sie schüttelte sie ab.

"Lass mich Ron, bitte!" Sie wandte sich wieder von ihm ab.

"Wieso?" Wenn er wollte konnte er genauso stur sein wie sie. "Tonks sag mir wieso!"

"Ich will nicht, dass du mich so siehst!", schnaubte sie und wischte sich die ersten Tränen von den Wangen.

"Wie? Schwach und traurig? Du kannst nicht immer stark sein! Niemand kann das!", versuchte er ihr zu erklären. "Sag mir warum du weinst.", bat er sie noch einmal und legte jetzt seine Hände auf ihre Schultern. Diesmal schüttelte sie sie nicht ab.

Sie drehte sich jetzt zu ihm um. Die Tränen waren noch nicht getrocknet, aber sie lächelte ihn schon wieder an. "Bist du immer so stur?"

Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und antwortete: "Nur bei Leuten die mir wichtig sind!"

Sie sah ihn an und dann fragte sie: "Könntest du mich ... könntest du mich einfach halten?"

"Wenn du mir sagst warum du weinst!"

"Du gibst wohl nie auf!" Schließlich seufzte sie und antwortete dann: "Sirius - ich habe an Sirius gedacht!"

Als die Tränen wieder kamen, spürte sie starke Arme die sie umfingen. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und spürte seine Hände die vorsichtig ihren Rücken streichelten.

Ein warmes Gefühl durchströmte ihn und er könnte sie ewig so festhalten. Wie von selbst wanderten seine Hände unter ihren Umhang und dann unter ihren Pullover. Er streichelte jetzt ihre nackte Haut und sie erzitterte unter seinen Händen.

Ihre Haut fühlte sich warm und weich an, es gefiel ihm wie sie sich an ihn schmiegte und Trost bei ihm suchte. Als sie aufseufzte, zog er sie noch näher an sich und roch an ihren Haaren. Noch immer hatten sie ihre Naturfarbe und der Duft faszinierte ihn.

Doch dann löste sie sich von ihm. "Danke Ron!" Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und marschierte dann in Richtung ihres Schlafgemachs.

Ron schüttelte den Kopf. Wie sollte er nur aus dieser Frau schlau werden?