Chapter 7
Lovepotion?
7. September 1997 (Sonntag)
„Ron jetzt wach endlich auf!"
„W-Was?" Verschlafen öffnete Ron seine Augen und blickte direkt in Harrys grüne Augen.
„Ginny erwartet uns um neun Uhr am Quidditch Feld! Es ist jetzt viertel neun! Gerade genug Zeit um sich anzuziehen und einen Happen zu essen."
Der rothaarige Junge quälte sich aus seinem Bett und zog seine Quidditch Uniform an. Dann nahm er seinen Besen und warf ihn sich über die Schulter. „Auf zum Frühstück!", grinste er noch immer verschlafen und trottete dann voran, dicht gefolgt von Harry.
„Harry, Ron ihr seit zu spät!"
„Um zwei Sekunden!", protestierte Ron und warf seiner Schwester einen bösen Blick zu.
„Ich schwör dir, sie ist manchmal ärger als Wood oder Angelina.", flüsterte Harry seinem besten Freund zu. Ron nickte und suchte die Tribüne nach Tonks ab. Er entdeckte sie. Neben ihr saß Neville und die beiden unterhielten sich miteinander. „Was macht den Neville hier?", wollte Ron interessiert wissen.
Harry zuckte mit den Schultern, innerlich jedoch grinste er. Ron musste wirklich blind sein. Hatte er wirklich nicht die Blicke gesehen die sich Ginny und Neville immer wieder zuwarfen? Harry erinnerte sich zurück als Neville ein kleiner unscheinbarer Junge gewesen war, der einfach schüchtern und tollpatschig war. Ein richtiger Pechvogel. Nun war Neville aber nicht mehr klein. Er war gut 1,80, vielleicht auch ein wenig kleiner, schlaksig aber gutaussehend. Tollpatschig war er noch immer, doch erledigte er seine Aufgaben mit Gewissenheit und ließ sich auch von Snape nicht mehr einschüchtern.
„Hey sieh mal da kommt Hermione!" Ron deutete auf die junge Frau, die sich nun zu Tonks und Neville gesellte. Plötzlich ertönte ein Pfiff und die ganze Quidditch Mannschaft stieß sich von der Erde ab, um mit dem Training zu beginnen.
„Ich wünschte ich könnte so fliegen wie Harry!", verträumt blickte Neville auf Ginny und bemerkte gar nicht wie Tonks und Hermione zu kichern begannen.
„Vielleicht nimmt dich ja Ginny mal auf ihrem Besen mit?", neckte Hermione.
„Hat sie schon ma ..." Neville biss sich auf die Zunge. Er hatte sich verraten. „Also ... was ich ... was ich meinte ..."
„Du und Ginny seid zusammen. Das weiß fast die ganze Schule, außer Ron natürlich. Manchmal ist er wirklich sehr langsam."
Tonks verspürte das Gefühl ihren Ron zu verteidigen: „Er ist nicht langsam, nur .. nur unverbraucht!"
Hermione prustete los: „Unverbraucht?" Sie konnte sich vor Lachen kaum noch einkriegen.
„Was? Er ist halt ein wenig naiv."
Hermione räusperte sich: „Mhm ... ja."
Hermione wollte schon wieder laut loslachen, als ihr jedoch Tonks eine Hand auf den Mund legte. „Psst! Ich hab was gehört!", flüsterte sie und wandte sich um. Sie sah jedoch niemanden.
Hermione wandte sich nun ebenfalls um und späte durch die Ritze der Tribüne. Sie wollte sich schon wieder abwenden, als sie einen hellblonden Schopf vorbeihuschen sah.
„Hätte ich mir denken können!", murmelte sie und stand auf.
„Wo gehst du hin?"
„Ich jage jetzt jemandem einen gehörigen Schock ein!" Tonks grinste und lehnte sich beruhigt zurück. Neville hatte nichts mitbekommen, es schien als wollte er Ginny mit seinen Blicken verschlingen.
Leise, ganz leise schlich sich Hermione unter die Tribüne und machte sich auf die Suche nach dem blonden Schopf. Sie erspähte ihn in einiger Entfernung und schlich sich leise näher. „Macht sich nicht gut wenn dem Schulsprecher Punkte abgezogen werden, Malfoy!"
Der blonde Junge erschrak und wandte sich zu ihr um. „Verdammt Hermione! Du hast mich erschreckt!"
Sie horchte auf: „Wie hast du mich genannt?"
„Hermione. So ist doch dein Name oder?"
Sie seufzte auf und fragte dann: „Was machst du überhaupt hier?"
„Die Wahrheit oder die Lüge?"
„Wahrheit natürlich!"
„Ich wollte dich sehen!" Er errötete leicht und strich sich sein blondes Haar zurück.
„Ich sagte doch du sollst die Wahrheit sagen!"
Der Junge hob verteidigend beide Hände hoch und sagte: „Ich hab doch die Wahrheit gesagt!"
„Das glaub ich nicht! Jemand wie du ... ein Reinblüter, würde doch nie unter eine Tribüne klettern um eine Muggelgeborene, wie mich anzustarren. Also jetzt die Wahrheit!"
Er seufzte und sprach: „Ich bin gekommen um dich zu sehen!"
Hermione wurde schön langsam wütend, glaubte sie doch tatsächlich noch immer, dass er sie anlog. „Sag mal hat dir die eine, die ich dir in der dritten gelangt habe, nicht gereicht? Willst du noch eine?"
Verträumt sah er sie an und trat einen Schritt auf sie zu. „Egal. Scheuer mir eine ... Hauptsache du berührst mich." Er schlang seine Arme um sie und ehe sie protestieren konnte küsste er sie.
Seine Lippen waren warm und weich und so verdammt zärtlich, dass sie nicht anders konnte als seinen Kuss zu erwidern.
„Verdammt Malfoy was soll das?", wollte sie entrüstet von ihm wissen.
„Ich ... es ... tut mir leid. Ich wollte nicht ... es tut mir leid. Nur du hast so ... so wunderschön ausgesehen!"
„Du bist krank Malfoy!" Sie wurde sich plötzlich bewusst, dass er sie noch immer umarmte und auch bemerkte sie endlich, dass sie ihre Hände in seinem Nacken verschlungen hatte.
Er schüttelte den Kopf und flüsterte: „Beschimpfe mich, es ist mir egal. Hauptsache du sprichst mit mir!" Seine Hände begannen sie zu streicheln und sie erschauerte.
„Tu mir das nicht an!", bat sie und sah in seine grauen Augen.
„Was?", wollte er wissen und streichelte über ihren Rücken.
„Küss mich nicht wieder!"
„Ich muss es aber! Du ziehst mich an! Bringst mich dazu an Gedicht zu denken! Ich will dir Rosen schicken und dir die Sterne vom Himmel holen!"
„Okay, jetzt reicht es. Also wo sind Crabbe und Goyle und die anderen Slytherins, die sich gerade dumm und dämlich lachen?", wollte sie aufgebracht wissen.
„Es ist keiner hier, außer uns Beiden! Bitte Hermione lass mich dich küssen, sonst vergehe ich!"
„Hör auf so geschwollen zu reden! Hat dir jemand einen Liebestrank in dein Getränk geschüttet?"
„Hermione verdammt! Jetzt hör mir doch zu! Es ist kein Trank, es ist kein Zauber ..."
Sie unterbrach ihn: „Dann sind es eben die Hormone!"
„Ich bin verliebt in dich!"
Schockiert blickte sie ihn an.
„Hat dir Ginny nicht gesagt warum wir uns getrennt haben?"
„Doch ... aber ... ich hielt das ganze für einen Scherz von ihr."
„Kein Scherz! Ernst, verdammter Ernst!"
„Du bist ein Slytherin ... ich bin eine Gryffindor! Dein Vater würde ..."
„... er würde dicht töten, genau wie mich! Aber es ist mir egal. Solange es auch dir egal ist. Im Jänner werde ich 18 dann können wir fortgehen!"
„Verdammt Malfoy, wir sind nicht einmal zusammen und du schmiedest schon Zukunftspläne!"
„Ich bin verliebt in dich, so etwas tut man wenn man verliebt ist!", erklärte er ihr Ernst. Seine Lippen näherten sich wieder den ihren und sie murmelte: „Worauf lasse ich mich da bloss ein?" Dann kam sie seinem Mund entgegen und küsste ihn.
„Hermione ist schon ganz schön lange weg!", murmelte Neville.
„Sie ist beschäftigt!", grinste Tonks und sah wie Ron plötzlich auf sie zu flog.
„Ginny hat uns eine Pause von einer Stunde eingeräumt. Wollen wir ein wenig herum fliegen?", fragte er sie und reichte ihr seine Hand.
Tonks nickte und stieg hinter ihm auf den Besen. „Ich hoffe er hält es aus.", murmelte sie.
„Klar! Also wohin Mylady?", fragte er sie neckend.
„Zum See. Das Wasser ist heute sicher furchtbar klar."
„Und kalt!", grinste er. „Vielleicht fallen wir ja hinein?"
„Du liebst es wohl mich nass zu sehen oder?" Tonks grinste ihn an und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Also Liebster, wir können."
Sie stießen sich ab und flogen los.
„Ich hätte mich vorne hinsetzen sollen!", murmelte Tonks.
„Warum?"
„Dann könnte ich mich immer wieder umdrehen und dich küssen! Verdammt! Ron, jetzt lande irgendwo."
Kaum hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen, drehte er sich um und sie sprang auf ihn. „Und jetzt küss mich Ron!"
Gehorsam eroberte er ihren Mund mit dem seinen. Ihre plötzlich wieder so stürmische Art ließ ihn einige Schritte zurück wanken und prompt stolperte er und sie landeten beide im Gras. Lachend rollten sie ein wenig herum und blieben schließlich liegen. Er lag auf ihr und sah ihr tief in die Augen. Sie sah zu ihm auf und lächelte, dann zog sie sein Gesicht zu sich und küsste ihn lang und zärtlich. Obwohl er sie fast erdrückte, zog sie ihn noch enger an sich und hielt ihn fest umschlungen. Seine Hand wanderte unter ihren Umhang und dann unter ihr Shirt. Ganz vorsichtig streichelte ihre Haut und spürte dann ihr Herz an seiner Brust rasen. Da wurde ihm auch bewusst wie laut sein Herz klopfte und wie schnell.
Tonks sammelte ihre Kraft und rollte sich jetzt mit ihm herum, sodass sie oben lag und ihn besser betrachten konnte. „Du hast schöne Augen Ron! Sie strahlen etwas Ruhiges aus. Und wenn du wütend bist, brennt darin ein Feuer und jetzt ... jetzt siehst du mich an als würdest du mich verschlingen wollen." Sie sprach leise und ihre Wangen waren gerötet. „Deine Augen sind so blau ... dunkler als der Himmel, aber heller als das Meer."
„Du fängst an zu philosophieren.", erwiderte er grinsend.
„Das passiert ... das passiert wen ich ...", sie sprach nicht weiter, als ihr klar wurde was sie sagen wollte.
„Wen du?" Seine Augen blickten sie fragend an.
Sie war stumm, sie konnte es ihm nicht sagen, noch nicht. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn mochte, doch jetzt auf einmal, waren diese Gefühle noch viel stärker. Sie hatte sich verliebt.
„Wen du?", wiederholte er seine Frage, doch wieder bekam er keine Antwort.
„Nicht jetzt.", murmelte sie und beugte sich zu ihm hinab um ihn zu küssen.
