Kapitel 3
Snape Manor
Disclaimer: Außer meiner durch geknallten Fantasie gehören die Figuren leider alle J.K.Rowling schnief Halt, die Muse gehört MIR! grinz
Warnung: Missbrauch, Gewalt, Ritzen und Selbstmord Gedanken, eventl. auch Slash. Wer dass nicht lesen möchte weiß ja wo's hier wieder raus geht.
A/N: Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel Stress, so dass ich einfach nicht die Zeit und Energie zum Schreiben hatte. Es tut mir so leid, dass ihr so lange auf ein Update warten musstet. Ich hoffe das Warten, hat sich gelohnt. Das ist die unge-betate Version von Snape Manor. Die Beta Version kommt dann demnächst auch. Kapitel 1 und 2 sind auch noch mal ge-betat worden und nun on. Viel Spaß beim Lesen!
Mein größter Dank geht an:
Kissymouse, Severina35, KeiEnjyouji, Rena, Samantha Black, anettemagarete, Sssnitch, koryu, Nachtengel, idril.tinuviel, Lynne Malfoy, Nao, schokokruemel, Angel-liam, kiki1966d, Katriena, Angel 344.
Ein ganz dickes Knuddel an Besserweiß, für ihre Geduld und ihre Zeitaufopferung zum Beta Lesen! HDL!
Langsam drehte sich der Meister der Zaubertränke um und sah in das Gesicht eines rasenden Mannes, jener eine sehr große Ähnlichkeit mit einem schnaubenden Nilpferdes aufwies. Severus Snape baute sich vor dem Koloss von Mann auf. "Ach ja?", zischte Snape bedrohlich. "Der Junge bleibt hier! Er bekommt nur was er verdient, dieser Freak!" 'Freak?', fragte sich Snape ungläubig. "Kein Kind, hat diese…" er drehte sich um und zeigte auf Harry. "…Behandlung verdient!", meinte Snape bedrohlich und seine Wut auf Harrys Onkel stieg ins Unermessliche. Am liebsten hätte er dem Onkel einen Cruciatus Fluch auf den Hals gejagt, doch wollte er sich nicht auf den Niveau von Lord Voldemort herabsetzten. Also beließ er es erstmal auf die verbale Konversation.
Harry stöhnte vor Schmerz auf. Severus war entsetzt von dem Zustand seines Schülers. Seit dem ersten Schuljahr hatte er Potter gehasst, hatte ihm nie so eine Behandlung gewünscht. Der Junge war grad mal 15 Jahre alt und er war nicht bereit Potter hier seinem Schicksal zu überlassen, welches nur den Tod bedeuten konnte. "Wer glauben Sie, wer Sie sind? Dringen hier in aller Herrgotts-Frühe ein und stören unsere Familienidylle?!" 'Familienidylle? Pah! Das ich nicht lache!', dachte er mürrisch und kräuselte gefährlich die Lippen. " Ich bin Professor Snape und unterrichte auf der Schule auf die Mr. Potter geht!", sagte er mit leiser, drohender Stimme. Mr. Dursley zog scharf die Luft ein, als er die Bewegungen des Professors folgte. Dieser griff in seinen Umhang und holte einen Zauberstab hervor.
Severus beobachtete das Gesicht von Mr. Dursley und grinste süffisant. Mr. Dursleys Gesicht war überschattet von Angst, Verwirrung aber auch eine riesige Portion Wut.
"Vernon?!" Das war eindeutig eine weibliche Stimme, die vom ersten Stock herunter kam. "Geh wieder ins Bett, Petunia!", zischte Mr. Dursley der Frau am oberen Absatz aufgebracht zu.
Diese Ablenkung nutzte Severus und zielte mit dem Zauberstab auf Mr. Dursley. Mit einem gehässigen Grinsen rief er:" Petrificus Totalus!" aus. 'Harmlose Magie, schadet nie!' Mr. Dursley riss vor Schreck die Augen weit auf und kippte bewegungslos nach hinten. Severus beugte sich über den bewegungslosen Mann und flüsterte:" Wir sprechen uns noch!"
Er ging zurück zu Harry, der immer noch zusammen gekauert in der hintersten Ecke des Schrankes saß. Er ging neben dem geschwächten Jungen in die Hocke und berührte ihn sanft am Arm. Harry zuckte schreckhaft, bei der Berührung, zurück und drückte sich noch mehr gegen die Wand. Mit Angst geweiteten Augen, schaute Harry Severus an. Severus nahm seine Hand wieder zu sich und seufzte. Das würde ganz bestimmt nicht einfach werden. Er musste dem Jungen irgendwie dazu überzeugen, ihm genug zu vertrauen, dass er sich von ihm anfassen ließ. „Harry!" Keine Reaktion, Harry starrte weiterhin auf die Wand neben ihn. Sein Körper zitterte und seine Zähne schlotterten aufeinander. Severus lief es eiskalt über dem Rücken. Er versuchte erneut zu dem Jungen durch zu dringen: „Harry, schau mich an!" Langsam hob er seinen Blick, schaute Severus aber immer noch nicht an. Es schien, als schaue er durch ihn hindurch. „Harry, bitte, schau mich an!" Nur ganz langsam drehte Harry seinen Kopf und schaute schüchtern und verängstig seinen Professor an. Severus erschrak, als er den leeren Ausdruck in seinen Augen sah, die sonst nur so vor Lebensfreude strotzten. Der Ausdruck war einfach nur Tod.
Was war dem Jungen bloß alles zugestoßen? Mit entsetzen musste er feststellen, dass dies bei weitem nicht mehr der Harry Potter war, den er seit nun mehr 4 Jahren kannte. Er schüttelte den Gedanken beiseite. Er musste sich erstmal darum kümmern, dass Harry in die Obhut von Madame Pomfrey kam und schnell wieder Gesund wurde. Obwohl er bezweifelte, dass die Genesung schnell voran schreiten würde, jedenfalls was seine Psyche anging. Erneut versuchte er Harry anzufassen. „Harry, denk daran, ich will dir nicht wehtun, okay?" Zaghaft nickte Harry. Vorsichtig, ja behutsam, näherte sich Severus' Hand an Harry ran, bis er ihn berührte. Diesmal zuckte er nur kurz zusammen. „Scht, Harry!", flüsterte Severus und stand langsam auf. Er legte seinen Arm um den zerbrechlichen Jungen Körper und hob ihn langsam auf. Er erschrak, als er bemerkte, wie leicht der Junge war. ‚Oh mein Gott! Fast zu Tode gehungert! Dursleys passt bloß auf!', dachte er und wurde immer wütender. Er holte einmal tief Luft und verließ, mit Harry auf dem Arm, den kleinen Schrank unter der Treppe. Den Zauberstab hielt er immer noch krampfhaft in seiner Hand fest.
Harry ließ sich in den Armen seines Professors fallen. Er spürte den warmen Körper und die Ruhe, die dieser ausstrahlte. Und er spürte Sorge! Sorge, des Professors, der ihn immer mehr als alles andere gehasst hatte. Auf einmal spürte Harry sicher so sicher und geborgen, wie noch nie in seinem Leben. Er hob seinen trüben Blick und schaute in das Gesicht von Severus Snape. Die Stirn war in tiefe Falten gelegt. Die Augen blitzten gefährlich, als er zu dem am Boden liegenden Mr. Dursley sah. Harry Mundwinkel zuckten und er schloss die Augen, bevor er in die Unendliche Weite der Bewusstlosigkeit hinein glitt.
„Appare Hogsmead!", flüsterte Severus und sofort glühte die Spitze des Zauberstabs kurz auf. Severus verschwand mit Harry in einem Wirbel aus den unterschiedlichsten Farben. In Hogsmead, vor den Drei Besen, tauchte er wieder auf. Sobald er wieder festen Boden unter den Füßen spürte, rannte er den langen Weg nach Hogwarts hoch, in die sicheren Gemäuer und in die Obhut von Madame Pomfrey. Nach endlos scheinenden Minuten erreichte er die Tore Hogwarts. Erleichtert atmete er tief durch. Nun war Harry in Sicherheit und in Guten Händen.
Mit seiner linken Schulter drückte er das Tor auf und betrat das Schloss Innere. Er lief die langen Flure entlang und die Treppen hoch. Fast wäre er in eine Tricktreppe getreten, fing sich aber noch mal rechtzeitig und lief weiter. Kurz vor dem Krankenflügel fing er an zu rufen. „Poppy, komm schnell!" Zu mehr hatte er einfach keine Luft mehr in den Lungen. Er wurde immer hektischer. Die schwere Türe des Krankenflügels ging auf und eine verschlafene Madame Pomfrey, mit Nachthaube und Morgenmantel bekleidet, kam zum Vorschein. „Was schreist du denn hier so rum? Es ist mitten in der Nacht!", fauchte sie und rieb sich die Augen. Erst da wurde sie sich gewahr, dass Severus einen Körper im Arm hielt und er rannte, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her. Severus erreichte die rettende Tür und drängelte sich an Madame Pomfrey vorbei, hinein in den Krankenflügel. Jetzt konnte sie einen genauen Blick auf die reglose Gestalt in seinen Armen erkennen. Sie schnappte geschockt nach Luft. „Oh mein Gott!", flüsterte sie, als sie hinter Severus her eilte. Severus legte den bewusstlosen Harry auf das nächstgelegene Bett und trat Beiseite. Pomfrey machte sich sofort daran den Jungen zu untersuchen und schnappte erneut nach Luft. Entsetzen machte sich auf ihrem Gesicht breit. „Wer hat ihm das angetan, Severus?" „Die Dursleys!", knurrte der Angesprochene knapp. Pomfrey schüttelte mit Entsetzen den Kopf. Sie ging in den hinteren Bereich des Krankenflügels und holte ein paar Salben und Heiltränke aus ihrem Arzneischrank.
Angelockt von den lauten Rufen von Severus, betraten Professor Dumbledore und Professor McGonagall den Krankenflügel. Severus stand mittlerweile am Fußende des Bettes und schaute zur Tür hin. „Severus, was ist passiert?", fragte Professor Dumbledore sofort, als er den ernsten Gesichtsausdruck Severus' bemerkte. Severus antwortete nicht, sondern drehte seinen Kopf wieder dem bewusstlosen Harry zu. Nun erreichten auch die zwei Professoren das Bett. McGonagall schlug sich, vor Entsetzen, mit der flachen Hand auf den Mund. Dumbledore hielt geschockt, den Atem an. Er war fassungslos. „Wer war das?" Severus schaute ihn mit müden und trüben Augen an. Besorgnis und große Wut schwangen in seinem Blick mit. Er hob eine Augenbraue an, sagte aber nichts. „Sev?" Severus holte einmal tief Luft. „Dursley!", zu mehr war er einfach nicht mehr in der Lage. Er wollte eigentlich nur noch so schnell wie möglich hinab in seinen Kerker und einen Trank brauen. Welchen Trank er brauen würde, war ihm im Moment total egal, Hauptsache: Ablenkung, von dem was Geschehen war und seinen hochkommenden Gefühlen. Er wollte nichts sehnlicher als Vergessen. Nur wusste er ganz genau, dass er dieses nie im Leben vergessen könnte. Schon gar nicht dieses schreckliche Gefühl, wenn sich das Herz schmerzhaft zusammen zog. Schuldgefühle nach oben kämpften, ohne erfindlichen Grund. Er seufzte laut auf. McGonagall und Dumbledore schauten ihn an.
Madame Pomfrey kam wieder in den Raum gewuselt und scheuchte alle Professoren vor die Tür. „Sie können hier jetzt sowieso nichts tun. Gehen Sie! Ich werde ihnen Bescheid geben, wenn sich was Neues ergibt." Nur widerwillig verließ Dumbledore den Krankenflügel, wollte er doch bei Harry bleiben und ihm irgendwie helfen. Er seufzte und verließ hinter McGonagall, den Krankenflügel. Severus folgte den beiden Professoren, mit gesenktem Kopf. Er war einfach zu Müde und niedergeschlagen, als das er jetzt aufrecht gehen könnte. Professor McGonagall und Professor Dumbledore machten sich auf, um in das Büro des Schulleiters zu gelangen um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dumbledore hoffte inständig, dass Severus ihnen folgen würde, doch stattdessen, nahm dieser die Abzweigung, die in seinen Kerker führte. Dumbledore seufzte und führte seinen Weg in sein Büro fort. McGonagall schüttelte traurig mit dem Kopf und seufzte ebenfalls. Severus Snape würde sich nie ändern! Lieber zog er sich in seine Gemächer zurück und verbarg sich hinter seiner dicken Mauer. Was ging bloß in diesem Mann vor sich?
Poppy hatte währenddessen den Jungen aus den viel zu großen Sachen geschält und sie in den Müll gestopft. Der junge Körper war, bis auf die Knochen, abgemagert. Die Rippen stachen deutlich hervor. Sie wusch den misshandelten Körper sanft mit lauwarmem Wasser, bevor sie mit weiteren Untersuchungen und weiteren Behandlungen fort fuhr. Harry zuckte unter den saften Berührungen von Madame Pomfrey schreckhaft und schmerzhaft zusammen, blieb aber weiterhin bewusstlos. Nach dem der ganze Dreck von Harrys Körper gewaschen war, konnte Madame Pomfrey die Prellungen, die den gesamten Körper zierten, ganz genau erkennen. Entsetzt schüttelte sie mit dem Kopf. Sie konnte nicht verstehen, wie die Familie so mit einem 15-jährigen Jungen umgehen konnte. Überhaupt, so mit einem Kind umzugehen. Unverständlich und unverzeihlich. ‚Solche Leute sollten für Immer weggesperrt werden!', dachte sie wütend. Vorsichtig rieb sie den geschundenen Körper mit einer Heilsalbe ein. Die zahlreichen Knochenbrüche stabilisierte sie mit einem einfachen Heilzauber. Der Rest musste von alleine Heilen. Den gebrochenen Arm, ebenso wie den gebrochenen Fuß, fixierte sie mit einer Bandage.
Nachdem der geschundene Körper behandelt war, zauberte sie ihn in einen sauberen Pyjama und deckte ihn mit der Decke zu. Sie flößte ihm noch einen Traumlos Schlaftrunk und Schmerztrank ein, bevor sie in ihr Büro ging und die Ergebnisse in die Krankenakte eintrug. Sie diktierte der Zauberfeder vor und diese bewegte sich über das Papier und kritzelte alles nieder. Als dieses auch beendet war, stützte sie ihren Kopf auf ihren Händen ab und seufzte. Tränen bildeten sich in ihren geschlossenen Augen und liefen ihr übers Gesicht. Der große Kloß, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte, erschwerte ihr das Atmen und sie schluchzte. Dieses Bild, würde sie noch lange in ihren Träumen verfolgen. In ihren Jahren, als Medi-Hexe, hatte sie schon vieles, auch schlimmes zu Gesicht bekommen, aber dies hier, übertraf einfach alles. Immer wieder schüttelte sie verzweifelt mit dem Kopf. Sie wusste, dass die körperlichen Wunden, bald verheilen würden. Ihr machten die seelischen Wunden, die Harry davon getragen haben musste, viel größere Sorgen. Aber eins stand definitiv fest, Harry konnte nicht mehr zurück zu den Dursleys!
Severus saß in seinen Räumen auf einen seiner Lieblingssessel. Das Feuer knisterte friedlich und vergnügt im Kamin. Gedankenverloren und frustriert starrte er in das Feuer, welches ihm normalerweise wohlige Wärme und Zufriedenheit schenkte. Doch heute war es anders. Er fühlte sich leerer als sonst. Kälte saß tief in seinen Knochen fest. Er seufzte laut auf. Er hasste Harrys Muggel-Verwandten mehr, als Voldemort selbst. Dass, was sie Harry angetan hatten, war unverzeihlich. Wie hatte Albus das nur zu lassen können? Er wusste doch sonst immer alles!! Niemand war etwas aufgefallen, wie schwer Harry es bei seinen Verwandten hatte und das er bis aufs äußerste Missbraucht wurde. Er hätte es doch am aller meisten bemerken müssen, schließlich war er der Hauslehrer von Slytherin. Bei Slytherin war es fast an der Tagesordnung, dass missbrauchte Schüler zu ihm kamen und er ihnen, so gut er konnte, half. Aber bei einem Gryffindor? Einfach undenkbar. Kein Wunder, das er auf die Zeichen nicht geachtet hatte. Wer vermutete schon, dass der Goldene Gryffindor missbraucht wurde? Richtig. KEINER!!
Severus suchte nach weiteren Gründen, Potter zu hassen, doch es gab einfach keine mehr. Er dachte immer, der ach so große Potter, würde behandelt werden wie ein König. Allein schon seine Ähnlichkeit mit James Potter ließ Severus vermuten, dass Harry genauso war, wie Potter sen. selbst.
Er strich sich mit der Hand über die müden Augen. Er erhob sich aus seinem Sessel und ging hinüber zur Schrankwand. In dieser Schrankwand, befand sich eine Art kleine Bar, wo er sich eine Flasche feinsten Whiskeys aufbewahrte. Normalerweise trank er nur, wenn er von einem dieser „netten" Zusammentreffens mit Voldemort, wieder kam. Doch jetzt brauchte er ganz dringend ein Glas Whiskey. Er holte ein Glas aus dem Regal und schüttete sich etwas von dem Gebräu hinein. Er stellte die Flasche wieder weg und ging zurück zu seinem Sessel. Müde glitt er in den Sessel. Seine Arme auf die Armlehne legend, betrachtete er den Whiskey, der ruhig im Glas seine Runden drehte. Leichte schwenkte er das Glas. Er hob das Glas und nahm einen tiefen Schluck. Sonst genoss er den eher herben Geschmack des Whiskeys, doch heute nahm er ihn gar nicht richtig wahr. Langsam wich die Kälte, vertrieben von dem Alkohol, aus seinem Körper und eine wohlige Wärme umhüllte ihn. Die Wärme lullte ihn ein und er ging in einen leichten Schlummer über.
Professor Dumbledore ließ sich schwerfällig auf seinen gemütlichen Ohrensessel fallen. Nachdenklich strich er sich mit der Hand durch seinen langen, grauen Bart. Seine Augen schweiften müde und ohne dieses fröhliche Zwinkern, durch sein Büro. Wieso hatte er nicht schon viel früher bemerkt, dass mit Harry etwas nicht stimmte? Was waren die Dursleys nur für Menschen, ihren eigenen Neffen, wie ein Stück Vieh, wenn nicht noch schlimmer, zu behandeln? Wie sollte es jetzt nur mit Harry weiter gehen? Zurück konnte er auf keinen Fall. Dafür würde er schon Sorgen. Würde Harry ihm überhaupt noch vertrauen, nachdem er den Jungen so vor den Kopf gestoßen hatte? Er erinnerte sich an den letzten Schultag vor den Ferien.
Flashback
Professor Dumbledore hatte seine übliche Abschluss Rede gehalten und die Große Halle leerte sich allmählich mit lachenden Kindern, die sich auf ihre Familien freuten. Nur einer nicht. Harry Potter. Professor Dumbledore war auf dem Weg zu seinem Büro, als er Rufe hinter sich vernahm. Er drehte sich um und erkannte Harry, der auf ihn zu rannte. Außer Atem blieb er vor dem Schulleiter stehen. Der Schulleiter lächelte fürsorglich und zwinkerte ihm fröhlich zu. „Professor Dumbledore, Sir. Bitte, kann ich nicht über die Ferien über hier bleiben?" Lächelnd schüttelte der Schulleiter mit dem Kopf. „Aber Harry, das geht doch nicht." „Sir, ich bitte Sie. Ich werde auch ganz sicher nicht weiter auffallen.", versuchte der junge Gryffindor seinen Schulleiter zu überzeugen. Wieder schüttelte dieser mit dem Kopf. „Das geht nicht Harry. Über die Ferien sind alle Lehrer verreist. Ich mit eingenommen. Du bist sicher bei deinen Verwandten, Harry. Keiner wird da was antun können!" Niedergeschlagen nickte Harry mit dem Kopf und ließ den Schulleiter stehen. Mit hängendem Kopf ging Harry zur Eingangshalle und verließ die Schule.
Flashback Ende
McGonagall hatte sich mittlerweile auf einen Sessel gesetzt, der gegenüber vom Schulleiter stand. Normalerweise konnte diese Sessel gar nicht gemütlich genug sein, aber an dieser Nacht, kam es ihr so vor, als säße sie auf einem harten, hölzernen Hocker. Sie betrachte den Schulleiter. Er wirkte älter als sonst. Er schien tief in seine Gedanken versunken zu sein. Sie räusperte sich leise, um seine Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. Langsam hob er seinen Blick und schaute sie müde über seine Halbmondförmige Brille an. Betrübt blickte sie ihm entgegen. Sie erkannte, dass seine Augen verräterisch glänzten. Tränen bildeten sich in seinen alten Augen. McGonagall selbst hatte schwer mit einem dicken Kloß zu kämpfen, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte.
„Tee?", fragte er schließlich, mit verschleierter Stimme. McGonagall nickte müde. Sie rieb sich über ihre alten Augen. Dumbledore schwang seinen Zauberstab und zwei Tassen mit dampfenden Tee erschienen vor ihnen auf dem Tisch. Sie hob ihre Tasse mit dem heißen und beruhigenden Kamillentee und führte die Tasse an ihre Lippen. Dabei schaute sie ihren Kollegen und Schulleiter erwartungsvoll an. Sie nahm einen Schluck und stellte die Tasse wieder auf die Untertasse, die sie in der anderen Hand hielt. „Was machen wir jetzt bloß mit dem armen Jungen?" „Zurück kann er nicht, Minerva. Aber wo sonst soll er die restliche Zeit bis Schulbeginn bleiben?"
Nachdenklich strich sich Dumbledore über seinen grauen Bart. Zu den Weasleys konnte er auf keinen Fall. Das war für Harry und die Weasley Familie zu gefährlich. Im Schloss konnte er ebenfalls nicht bleiben, das verstieß gegen die Schulordnung. Wenn Fudge davon Wind bekäme, nicht auszudenken. Minerva führe in einer Woche zu ihrer Schwester nach Frankreich, da konnte sie Harry nicht mit hinnehmen. Der einzige, der in Betracht käme, wäre niemand anderer als Severus Snape. Das Snape Manor war genauso gesichert wie Hogwarts, wenn nicht noch sicherer. Snape senior war in dieser Hinsicht ein großes Genie gewesen, wenn es darum ging seine Familie von der Außenwelt abzuschirmen. Niemand würde Harry dort finden können. Selbst Voldemort nicht.
Er nahm erneut einen Schluck. Ja, Severus Snape, war die beste Lösung. Für Severus und für Harry. Er stellte die Tasse auf die Untertasse. „Minerva?" Minerva schaute auf und blickte ihn neugierig an. „Ja, Albus!" „Ich weiß nun, in welche Obhut wir Harry geben können!" Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich ein wenig. „Und wer?" Dumbledore antwortete nicht sofort sondern stand auf und ging hinüber zum Kamin. Er nahm eine Prise vom Flohpulver, welches in einer Keramik Schale auf dem Kaminsims stand, und warf es in die lodernden Flammen. „Severus Gemächer!", rief er schließlich laut und deutlich.
Minerva verschluckte sich fast an ihrem Tee und wollte gerade etwas erwidern, als sie einen verärgerten Blick von Dumbledore vernahm.
(1. Teil von Snape Manor)
