Lulu Es kommen nicht mehr viele Kapitel, wie viele genau verrate ich aber noch nicht °zwinkert und sich vor Lulu verneig° es freut mich immer wieder von dir zu hören!
So weiter geht's.........
Eingehaltene Versprechen
Der nächste Vormittag sollte Abschied bedeuten von den neu gefundenen Verbündeten und auch Freunden. Die Krieger des Osthochlandes konnten ihren Aufbruch nicht länger verschieben, wenn sie noch rechtzeitig vor den Schneestürmen über die hohen Pässe wollten.
Nahezu alle aus dem Düsterwald hatten sich für einen letzten Gruß versammelt und doch schien keinem das Herz schwer zu sein.
Denn man hatte wieder zusammengefunden und allein schon durch die Verbindung des jungen Königs mit einer der ihren, würde ab jetzt wieder ein reger Kontakt zwischen den beiden Elbenvölkern herrschen.
Aryalon freut sich über die Wendungen in Düsterwald und war entschlossen, bestimmt noch des Öfteren seiner Schwester einen Besuch abzustatten, doch er sehnte sich nach der kleinen Siedlung, welche er sein Zuhause nannte. Das friedliche und abgelegene Tal, wo er Zeit seines Lebens ein zufriedenes und glückliches Dasein gelebt hatte.
Der Elb umarmte Eleya, bevor er sich hinter seinem Sohn Algar auf sein Pferd schwang. Parwne hatte schon aufgesessen, warte aber geduldig auf den Zweiten ihrer Zwillinge. Sie fühlte sich in diesen Wäldern wohl, doch zog es sie ebenfalls in ihre Heimat.
Legolas hatten den kleinen Saramin auf den Arm genommen. Der Junge war noch immer in die blonden Haare vernarrt, obwohl die helle Farbe in diesen Wäldern eigentlich normal war und das Kind sich hier eigentlich schon satt gesehen haben musste.
„Ich werde dich und meine Tante bestimmt bald wieder besuchen kommen." Das freche Grinsen und die Entschlossenheit, ließen den König auflachen, mit dem Bewusstsein, dass er dieses Gesicht so nie mehr wieder sehen würde. In einigen Jahren, würden die Zwillinge zwar bestimmt einmal sein Reich besuchen, doch dann als ausgewachsene Männer, welche dann zwar noch Jugendlich waren, aber zumindest das kindliche Gemüt bereits abgelegt haben würden.
„Das hoffe ich doch!"Vorsichtig setzte Legolas den Kleinen vor seine Mutter auf das Pferd und beobachtete aus den Augenwinkeln seinen dunkelhaarigen Freund, welcher grade Gwilwileth behilflich war, sich auf ihren Hengst zu schwingen, obwohl die Elbe seine Unterstützung bestimmt nicht mehr benötigte.
In Meradeth Augen stand Traurigkeit, da er in den letzen Tagen viel Zeit mit der Elbe verbringen durfte. Doch er hatte schnell erkannt, dass dieses hübsche weibliche Wesen nur in ihrer Heimat glücklich sein konnte, zu sehr liebte sie ihr Tal im Hochland.
„Dann werden wir uns im Frühjahr wieder sehen?"Hoffnung war in der sanften Stimme der rotbraunhaarigen Elbe zu vernehmen und sie sah Meradeth für einen kurzen Moment unverfroren in die Augen.
„Ich pflege meine Versprechen zu halten."Ein mildes Lächeln, war das Letzte, was er ihr schenken konnte, bevor sie ihr Pferd wendete und sich ihren Leuten anschloss.
Gerne würde er aber ihrer Einladung folgen, einmal über längere Zeit, als bei seinem ersten Betreten dieses Reiches, dort zu verweilen. Aber das würde warten müssen, bis der Winter vorbei ging, solange brauchte ihn sein Freund hier, um die Kälte ohne größere Probleme zu überstehen.
Im zügigen Trapp setzte sich der Trupp in Bewegung und machte sich auf einen anstrengenden Heimweg.
Legolas stellte sich neben seinen dunkelhaarigen Freund, der ihnen noch lange Zeit hinterher schaute, sagte aber nichts.
„Ich hoffe, es wird ein kurzer Winter dieses Jahr."Ein Lächeln umspielte Meradeths Züge, als er endlich seinen Blick von den mittlerweile leeren Ebenen abwendete.
Thranduil stand neben Geritor etwas im Hintergrund und meinte, diesen sehnsüchtigen Ausdruck des langjährigen Freund seines Sohnes wieder zu erkennen. Es war zwar schon lange her, aber dennoch.
Geritor jedoch wollte den Düsterwald nicht verlassen, da sich einerseits noch keine Lösung für sein Problem hatte finden wollen, aber auch weil Odine sich noch nicht entscheiden konnte, wie ihr weiteres Leben aussehen sollte.
In das Tal, in welchem sie einst geboren wurde, vermochte sie nicht wieder zurückzukehren, da sich das Mädchen noch immer wie eine Verräterin vorkam. Eleya würde sie im Düsterwald stets willkommen heißen, das wusste Odine, aber sie konnte und wollte es nicht ertragen, durch auch nur irgend einen Elben sich immer wieder ihres naiven Fehlers bewusst zu werden.
Noch immer sprach Odine kaum, fasste aber langsam wieder Vertrauen, da ihre elbische Freundin und ihr Ziehvater sich sehr einfühlsam um sie kümmerten. Doch lagen die dunklen Erinnerungen wie ein undurchdringlicher Nebel über ihrem Gemüt.
Geritor hatte schnell eingesehen, dass er sie würde ziehen lassen müssen, wenn das Mädchen meinte, zumindest einen erstmaligen Ausweg gefunden zu haben. Seine Hoffnung ruhte auf dem Angebot eines vertrauenswürdigen älteren Menschen aus einer kleinen Siedlung bei Gondor. Er gehörte zu den Vertrauten Aragorns, hatte das Mädchen in sein Herz geschlossen und war bereit, sie vorerst aufzunehmen. Er besaß eine Farm auf dem Lande, welche er zusammen mit seiner Frau und seinen drei Töchtern bewohnte. Aber ohne Odines ernsthafte Zustimmung würde nichts dergleichen geschehen.
„Lass uns gehen!"Die leise Stimme Thranduils riss ihn aus seinen Gedanken und nach einem schnellen Blick, musste Geritor erschrocken feststellen, das sein alter Freund und er selber sich ganz alleine noch an diesen Ort befanden.
„Und was nun?"Der ehemalige König hörte die unverschleierte Melancholie und verstand, was Geritor meinte. Für ihn selber war es ein gewaltiger Schritt gewesen, sein bisheriges Leben abzugeben und nun mit seiner Frau ihre alte Heimat zu besuchen. Thranduil war sich ihrer Sehnsucht nach dem, was sie einst alleinig für ihn hinter sich gelassen hatte, immer bewusst gewesen. Jetzt war es an der Zeit, ihre Wünsche anzunehmen, was ihn keine große Überwindung kosten sollte, schon lange hatte er für sich nach mehr Ruhe verlangt.
Eleya ging mit einem unguten Gefühl einem kleinen Waldstück entgegen, welches für Odine in den letzten Wochen eine Art zuflucht geworden war. Stundenlang saß sie hier und blickte in den Himmel und hatte niemanden außer der jungen Königin und ihren Ziehvater auch nur Annäherungsweise an sich heran gelassen. Oft hatte sich die Elbe einfach nur neben ihre Freundin gesetzt, aber weder um zu reden, oder sonst etwas dergleichen. Sie versuchte einfach nur, da zu sein, wofür ihr sehr gedankt wurde, auch ohne jegliches Wort.
Das Mädchen lebte in ihren Gedanken immer und immer wieder das Geschehene von Beginn an durch und fand keinen rechten Weg, ihren Fehler zu akzeptieren, obgleich ihr keinerlei Anklage entgegengebracht wurde.
Zögernd stand Eleya vor den ersten Bäumen und wusste nicht recht, ob sie zu ihrer Freundin gehen sollte, denn ein Ahnen hatte die Elbe bereits beschlichen. Ein Gefühl, welches ihr sagte, das das Mädchen auch nach erneuten Bitten, gegen ein Leben bei den Elben dieses Waldes entschieden hatte.
„Odine?" Schon nach wenigen Schritten konnte Eleya sie sehen. Wie die ganzen anderen Male, saß sie an einem Baum gelehnt und beobachtet die Vorüberziehenden Wolken.
„Sie wandeln sich."Abwesend und ohne ihren Blick von Himmel zu senken, lächelte das Mädchen leicht. „Sie haben die Möglichkeit sich jederzeit zu verändern und nichts erinnert irgendwann mehr an das, was sie einst darstellten."Das Mädchen stockte. „Ich wünschte, dass ich ebenso alles hinter mir lassen könnte, um ein neues Leben zu beginnen, doch immer wird man sich meiner Dummheit bewusst bleiben."
Eleya beobachtete sie eine Weile schweigend und verstand, was sie meinte. Odines Entscheidung war getroffen und der Grund, warum sie die Elbe gebeten hatte, zu ihr zu kommen, war Abschied.
Wenn sie hier bleiben würde, sollte ihre Seele niemals frieden finden und schweren Herzens stimmte die junge Königin zu. Eleya wusste, dass sie das Mädchen sehr vermissen würde, doch nur in der Ferne, gab es eine Chance, dass sie sich ein neues Leben aufbauen konnte.
„Wann wirst du den Düsterwald verlassen?"Odine strahlte dankbar auf, als sie in den hellgrünen Augen weder Missmut, noch Unverständnis erkennen konnte.
„Schon morgen."Leise war ihre Stimme und ein trauriger Unterton lag deutlich in dieser. "Ich werde zusammen mit Aragorn und seinen Gefolge in Richtung Gondor reiten."
Das Mädchen würde Eleya, die für sie immer wie eine Schwester gewesen war, sehr vermissen und hoffte sehr, sie irgendwann noch einmal wieder zu sehen. Niemals wieder würde Odine eines der Elbenreiche betreten und die neuen Pflichten ihrer Freundin banden sie für die nächsten Jahre ganz an den Düsterwald.
„Verbringen wir die Nacht, wie sonst immer in den Höhen des Osthochlandes?" Ein verschmitztes Lächeln lag auf den Lippen der Elbe, was bedeutete, dass sie nur die Sterne und Himmelsbilder ansahen und sich erzählten, was grade ihr Herz, oder Gemüt in Aufruhr versetzte. Meist waren es unbedeutende Dinge gewesen, über die man einfach nur Lachen konnte und die einem halfen, die Welt nicht mehr ganz so düster zu sehn.
„Gut, du fängst an."Odine lehnte sich grinsend zurück und wartete auf die Eleyas Antwort, doch es kam keine. Bewegungslos horchte die Elbe in die tieferen Ebenen der Wälder und jeglicher positiver Ausdruck in ihrem Gesicht verschwand mit einem Mal.
Das Mädchen vermochte nichts zu hören, aber zu oft war sie zusammen mit ihrer Freundin in solchen Situationen gewesen und niemals hatte sich das Gespür Eleyas getäuscht. Nur, welche Feinde sollten sich noch innerhalb der der Waldlandreichgrenzen befinden?
Odine suchte den Boden nach Gegenständen ab, die sich als Waffen eignen würden, wenn auch nur zu einer kurzen Verteidigung. Auch wenn Eleya ihre zwei Dolche bei sich trug, würden sie alleine nicht viel ausrichten können, sobald es mehrere Gegner sein sollten.
Die Elbe schloss konzentriert ihre Augen. Ein Fluchtversuch, würde sinnlos sein, da die Angreifer, welche sich zielstrebig auf sie beide zu bewegten, schon viel zu nahe waren und zudem zu zahlreich.
Es waren leise Schritte, gepaart mit schweren und stampfenden, die aber noch ein ganzes Stück, weiter hinter den anderen lagen. Es war ein Elb, der sich bereits fast neben ihnen befand, doch ihr Gefühl sagte Eleya, dass er nicht mit friedlichen Absichten kam und unendlichen Zorn mit sich trug.
„Na, mein hübsches Kind?!"Odine schreckte panisch bei der zuckersüßen Stimme, die plötzlich hinter ihr auftauchte, zusammen. Angst erfüllte ihren gesamten Körper und ohne es verbergen zu können, begann das Mädchen, zu zittern. Es stand außer Frage, wer sich grade erneut in ihr Leben zurückdrängte.
„Und wenn haben wir denn da noch?"Kardel schlich wie ein Raubtier um die Beiden herum, wobei er das Mädchen gar nicht weiter beachtete.
„Meine Königin."Ein böses Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er sich übertrieben verbeugte und sie musternd nicht aus den Augen ließ.
„Nun sagt mir schon den Grund, was ihr noch hier wollt."Eleyas Worte waren tonlos und ihr Gesicht eine steinerne Maske, die keinerlei Emotionen verriet.
Etwas überrascht blickte der Tyrann auf sie nieder, lachte dann aber schlagartig ungehalten los. Es machte einen Moment den Anschein, als ob sich gar nicht wieder einkriegen wollte, aber dennoch schlich sich nach und nach immer mehr Boshaftigkeit darunter.
Eleya beobachtete Odine aus dem Augenwinkel, doch sie versuchte nicht zu fliehen, obwohl Kardel nicht das geringste Interesse an ihr zeigte. Wie ein in die Falle getriebenes Tier, saß das Mädchen versteinert an den Baumstamm gepresst und starrte Kardel panisch an.
„Ich bin wirklich beeindruckt, Geritor."Der Tyrann sprach mehr zu sich selber, doch dann wendete er sich wieder alleinig Eleya zu. Die Elbe wusste zwar noch nicht so recht, worum es genau ging, aber es erklärte das seltsame Verhalten ihres Vaters. Vor allem, weil er nach Möglichkeit immer darauf bedacht gewesen war, dass sie nie alleine irgendwohin ging und in seiner, oder Legolas Begleitung weilte.
„Nun." Genüsslich kniete sich Kardel zu ihr herab und strich mit einem Finger in Höhe ihrer Schulter über den Saum ihres Kleides, achtete aber sorgsam darauf, nicht ihre Haut zu berühren. Nur mit größter Überwindung gelang es der Königin, nicht angewidert zurückzuweichen, denn das zerstörte ehemalige elbische Antlitz des Tyrannen, kam ihrem Gesicht bedrohlich näher, bis sie den fauligen Atmen und seinen abartigen Gestank bereits auf ihrer Haut spüren konnte.
„Selbst wenn der gute Geritor dir mein kleines Versprechen nicht Preis zu geben vermochte, werde ich seinem Beispiel keinesfalls nacheifern." Das selbstgerechte Lächeln auf den Zügen, wich einem hinterhältigen Grinsen, welches auch für den Bruchteil einer Sekunde Odine streifte. Ihre Augen lagen bei den beiden Messern, welche Eleya bei sich trug, aber noch immer saß sie wie angewurzelt da. Unfähig, sich zu bewegen.
„Ich wusste, dass dein Vater alles versuchen würde, um dich zu schützen, aber es gibt immer eine Lücke, oder ein Loch in dem man sich verkriechen kann und einfach abwartet, zumindest wenn man einen Ort Jahrtausende seine Heimat nennen durfte."Er genoss es sichtlich, seine Überlegenheit auszuspielen.
Eleya beobachtete die ganze Zeit über ihre dunkelhaarige Freundin und auch ihr war der mittlerweile rachsüchtige Ausdruck nicht entgangen, welcher abwechselnd zwischen Kardel und den Dolchen hin und her wanderte. Ein ernster Blick genügte jedoch, um Odine begreiflich zu machen, jetzt keines Falles danach zu greifen. Die Elbe vermochte nicht mit Sicherheit sagen zu können, ob es Uruk-Hais waren, aber doch, dass über ein Dutzend etwas abseits warteten. Bereit, die beiden Frauen bei dem auch nur kleinsten Versuch sich ihrem Herr zu widersetzen, gnadenlos zu erschlagen.
Plötzlich sprang Kardel auf seine Füße und riss wie von Sinnen an den Haaren der Königin, um sie zu zwingen ihn anzusehen. Ihre äußere Ruhe und das anscheinende Desinteresse machten ihn rasend und glichen nicht dem, was er zu sehen gehofft hatte.
„Verflucht sei der Vater in deinem Blut!"Gewaltsam zog er Eleya zu sich hoch und presste sie brutal gegen den Baum, welcher sich nun hinter ihr befand.
In ihrem Herzen hatten Angst und Furcht schon längst überhand genommen, doch noch immer gestattete sich die Königin nicht, auch nur die geringste Blöße zu zeigen und trotzte.
„Ich habe Geritor mein Versprechen gegeben, dich zu zerstören und sei dir gewiss, dass ich nicht so zurückhaltend wie bei dem Menschen hier sein werde."Kalt nickte er in Odines Richtung, beachtete die aber sie aber nicht weiter.
Jetzt konnte Eleya das gesamte Verhalten ihres Vaters wie einzelne Scherben zusammensetzten und verstehen, warum er die Schlacht verlassen hatte. Eine Eigenart, welche sonst nicht zu den seinen gehörte.
Erst mit diesen Worten, erwachte das Mädchen aus ihrer Apathie und zog sich langsam an den Ästen hoch, welche aus der Rinde der Eiche wuchsen.
„Du wirst mein sein und wenn du nicht willig bist, dich mir bedingungslos zu unterwerfen, so soll dein Leben ein langsames und grausames Ende finden."
Odine fuhr wütend nach vorne und wollte nach Eleyas beiden Dolchen greifen, doch Kardel konnte viel zu schnell reagieren und presste seine Finger tief in das zarte Handgelenk des Mädchens.
„Ich hätte dich für klüger gehalten."Noch bevor seine Worte ganz ausgesprochen waren, zeigten sich die Uruk-Hais, und Odine verwünschte sich insgeheim, denn wenn es auch nur eine Möglichkeit gegeben hätte, sich zur Gegenwehr zu setzen, wäre es schon längst geschehen.
Ein Schwert legte sich an die Kehle der Königin. „Geh zu Geritor und sag ihm, dass er verloren hat."Kardel wirbelte das Mädchen so hart nach hinten, dass sie stürzte und mit dem Kopf an einen Baumstamm prallte.
Ihr Blick wurde trüb und nur noch schemenhaft konnte Odine die Gestalten erkennen, welche Eleya bedrohend, hinter den Bäumen verschwanden.
