A/N: sodele hier das nächste Kap, doch Achtung es ist sehr düster und vom Rating her eher R…
Zerrissen
Tod liegst du vor mir, doch kann ich nicht trauern, es ist, als wäre mein Herz vereist, und du bist Schuld daran. Ich vertraute dir, erlaubte dir mich zu lieben, doch du hast dieses Vertrauen missbraucht. Doch bin ich nicht wütend, oder hasse dich gar. Selbst dazu bin ich nicht mehr fähig, da du mich durch die Hölle hast gehen lassen. Versuchtest meine Seele zu zerbrechen.
Schmerz, überall um ihn herum war Schmerz. Sein Körper brannte wie Feuer und er wollte einfach nur ruhen, doch konnte er sich nicht wehren. Dünne Seile schnitten ihm in das Fleisch an seinen Handgelenken und sein ganzer Körper erzitterte.
„Nun, gefällt es dir", hörte er die heisere Stimme seines Liebhabers an seinem Ohr, als dessen Zunge sanft daran entlang glitt, genauso sanft wie dessen Hände seinen zur Regungslosigkeit verdammten Körper erkundeten. Er vermochte nicht zu verhindern, dass er erschauerte ob der zärtlichen Berührung, doch verwandelte sich die Wärme, die ihn zu erfüllen begann, in Eis. „Was denkst du, wird es dir auch noch gefallen, wenn ich mit dir fertig bin?", fragte der andere aufreizend, und die eben noch zärtlichen Hände bohrten sich mit brutaler Kraft in seinen Leib, eine fand den Weg in ihn und er schrie auf vor Schmerz.
Die Flammen verzehren deinen Körper und ich spüre nichts als Leere, es ist, als wäre etwas mit dir gestorben, als hättest du mir etwas geraubt und mit in den Tod genommen. Warum hast du mir das angetan? Warum hat es dir solchen Spaß gemacht, mich zu quälen? Mich zu demütigen?
Vor Lust fast schwarze Augen blickten in die seinen, als sich die tastenden Finger immer weiter vorschoben in ihn, ihn ungnädig erforschten.
„Hört auf", wimmerte er, wollte sich dem entziehen, doch die Fesseln hielten ihn, verwehrten ihm die Flucht. Die grauen Augen seines Liebhabers schienen zu flackern, zu leuchten, als er sich etwas zurück zog und ihn musterte.
Kälte kroch sein Rückrat hinauf, wieso hatte er sich nur darauf eingelassen? Wieso hatte er sich ausgerechnet in IHN verlieben müssen?
„Du wolltest es, du kamst zu mir. Du hast deinen Geliebten verlassen um bei mir zu sein, lebe damit", erklang die kalte Antwort und er riss wie wild an den Fesseln, doch konnte er dem Schlag nicht ausweichen, konnte nicht verhindern, dass der Andere ihn nahm.
Doch selbst dies hatte mich nicht gehindert, hat mich nicht von deiner Seite verbannt. Ich weiß immer noch nicht, wieso. Wieso mein Herz so nach dir schrie. Welchen Zauber sprachst du über mich? Gibt es für mich die Hoffnung, irgendwann zu vergessen? Oder zu verstehen?
Geschwind hastete er durch die Gänge, versuchte den zweifelhaften Schutz seines Gemaches zu erreichen. Sanfte Hände ergriffen seine Schultern, drehten ihn zu dem Noldo, der im Schatten auf ihn wartete.
„Was ist los, mein Freund", sprach dieser sanft und blickte ihn aus großen, besorgten Augen an. „Etwas beschäftigt dich, versetzt dich in Aufruhr, doch kann ich nicht erkennen, was es ist."
„Nein, es ist schon gut, du musst dich irren", erklärte er lahm und wich dem Blick seines Freundes aus. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sein Herr sich ihnen näherte. Schnell trat er einen Schritt zurück und eilte davon, seinen Freund ließ er ihm verwirrt nachblickend auf dem Gang stehen.
Angst, hast du mich damit kontrolliert? Nein, dem hätte ich entkommen können, du hast mich gequält und doch… Meine Augen brennen, sind trocken und die Hitze des Feuers brennt in ihnen. Wieso bin ich noch immer nicht frei? Wieso hältst du mich immer noch gefangen?
Seine Zimmertür öffnete sich fast lautlos. Die Flammen der Kerzen tanzten im Luftzug und er verspannte sich in Erwartung dessen, was bald folgen würde.
„Wie gut, dass du ihm nichts sagtest", hörte er die gefährlich ruhige Stimme hinter sich. Wagte es nicht, sich umzuwenden, in das Gesicht seines Liebhabers zu blicken. „Doch deswegen bin ich nicht hier."
Starke Hände ergriffen ihn, wirbelten ihn herum. Lippen pressten sich hart auf seine, eine Zunge verlangte Einlass. Sein Körper verriet ihn, reagierte auf die groben Berührungen des Anderen.
„Siehst du, dir gefällt es auch." Grob schloss sich die Hand seines Liebhabers um seine Erregung, reizte ihn. Ein heiseres Stöhnen entrang sich seines Körpers, doch seine Seele zog sich zurück, verschloss sich vor dem, was passierte.
Kalte Luft und dann brannte sein Unterleib, als sich sein Herr in ihm versenkt hatte, ohne Gnade, ohne Mitgefühl, nur getrieben von dem eigenen Verlangen.
Wie oft habe ich das nur über mich ergehen lassen? Was hat mich so gereizt? Was hat dir eine solche Macht gegeben? Störrisch schüttele ich den Kopf, versuche aus diesem Teufelskreis der Gedanken auszubrechen, doch wieder holen mich die Erinnerungen ein, als ich in die Flammen auf dein schönes Gesicht blicke, schön und grausam.
Schweigend stand er neben seinem Herrn, als dieser auf seine Armee hinabblickte, ihre Schlagkraft abschätzte.
„Wir haben eine Chance", hörte er die Stimme des Waldlandkönigs, dessen Stolz noch ungebrochen schien, ganz im Gegensatz zu seinem eigenen.
„Freut Euch nicht zu früh, noch ist nichts entschieden", antwortete sein Herr kalt, wandte sich ab und schritt hoch erhobenen Hauptes in sein Zelt. Auch der Waldelbenkönig verließ die Stelle, an der eben noch vier Elben standen.
„Mein Vater ist sehr verärgert", sprach der blonde Sohn des Königs und blickte ihm etwas besorgt nach. „Es tut einer Streitmacht nicht gut, wenn die Heerführer gespalten sind." Oh welch melodiöse Stimme dieser junge Elb doch hatte. Nicht dass er selbst viel älter war als der Blonde, so schien er ihm doch viel kindlicher, unschuldiger. Auch wenn er Leid gesehen hatte, so war er nie beschmutzt worden.
„Thranduil, Ihr wisst wie ich, dass sie beide einander misstrauen", sprach er und hob die Schultern. Eine schlanke Hand griff nach ihm, fuhr ihm sanft durch das dunkle Haar.
„Doch misstraue ich Euch nicht", flüsterte der blonde, zog ihn zu sich küsste ihn sanft, nur um wieder von ihm abzulassen, als er spürte wie er sich versteifte. „Verzeiht, ich wollte nicht…"
„Nein, Ihr braucht nichts verzeihen, doch lasst uns dies nicht hier, vor aller Augen klären. Kommt mit in mein Zelt", sprach der Dunkelhaarige und führte den Jüngeren schweigend in sein Lager. Sein Herz war ihm schwer, er wollte den Blonden nicht verletzen, ihn nicht abweisen, doch musste er ihn vor der Wut seines Liebhabers schützen.
Er, der mein Freund war, hasst mich jetzt, wird mir wohl nie verzeihen können. Auch daran bist du Schuld, doch immer noch bin ich nicht fähig, dich zu hassen, nicht fähig mir selbst zu verzeihen.
Etwas unsicher saß der Blonde vor ihm, beugte sich zu ihm, fuhr ihm zärtlich durchs Haar. „Ihr wisst, wie ich für Euch empfinde, doch weiß ich auch, dass dies nicht auf Gegenseitigkeit beruht", flüsterte dieser. „Bitte, nur ein einziger Kuss."
Langsam näherte sich der Blonde ihm, und er konnte ihm dies nicht verwehren, sehnte sich nach Zärtlichkeit. Sanfte Lippen berührten die seinen, flüchtig wie ein Schmetterling, liebevolle Hände fuhren durch sein Haar. Er konnte nicht anders, als die Umarmung des Blonden zu erwidern, ihn zurückzuküssen. Die Welt wollte um ihn versinken, als die Zeltklappe aufgerissen wurde. Erschrocken löste er sich von dem Elben, der gebannt auf seinen Herrn starrte, Angst in seinen Augen.
„Thranduil, geh, verschwinde hier", befahl er ruhig, beherrschte jegliches Zittern, jegliche Angst, die in ihm hervor kroch. Eilig erhob sich der Prinz und verließ schnellen Schrittes das Zelt, sich an seinem Herrn vorbeidrückend. Gefährlich funkelten die Augen seines Liebhabers, als er sich ihm wie ein Raubtier näherte. Stahlhart war sein Griff.
„Hast du vergessen, zu wem du gehörst?", fragte er leise und schlug mit der flachen Hand über seine Wange. Schmerz durchfuhr ihn, doch er wollte diesmal nicht nachgeben. „Oh, du hast ja doch noch etwas Stolz, oder hat es dieser junge Prinz angestachelt? Doch du gehörst mir!" mit diesen Worten hatte sein Herr ihn auf das Lager geworfen, seinen Arm auf den Rücken gedreht, sodass er keine Chance hatte, sich zu wehren. Die andere Hand krallte sich in sein Haar, zerrte ihn nach hinten. „Du bist mein, und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du winseln", erklang es kalt und er wurde unsanft in den Hals gebissen. Noch ehe er sich versah, waren seine Hände gefesselt, seine Kleidung hing aufgeschlitzt an ihm herab. Ein fiebriger Glanz lag in den Augen seines Herrn, als dieser ihn fordernd küsste. Wieder wollte er, wie so oft, seinen Körper ihm überlassen.
„Oh nein. Diesmal nicht." Ein kräftiger Schlag brachte ihn zurück an die Oberfläche seines Bewusstseins. Brutal wurde er auf den Rücken gelegt, genommen. Heißes Feuer schien von seinem Unterleib auszugehen, das mit jedem Stoß schlimmer wurde. Hände fuhren über seinen Körper berührten ihn, während sein Liebhaber ihn ritt, hart und ohne Mitleid. Jedes mal, wenn sein Geist versuchte, sich zu verschließen, wurde er mit einem Schlag zurück geholt, musste alles fühlen, alles ertragen. Es schien ihm endlos zu dauern, der Schmerz wurde immer unerträglicher, und irgendwann konnte er nicht mehr verhindern, dass er wimmerte. Triumph glitzerte in den Augen seines Peinigers und er brach über ihm zusammen, befriedigt.
„Du bist mein…" und er konnte sich nicht gegen diese Worte wehren, war zerrissen.
Wahrscheinlich war es deine Macht, die mich zu dir gezogen hat, vielleicht auch das Vergessen. Jetzt blicke ich auf den Ring an meinem Finger und weiß, dass ich frei bin. Doch auch dies erfüllt mich nicht mit Freude, ein Teil von mir vermisst dich, vermisst den stolzen König, der du sonst warst.
„Wie konntest du das zulassen?", die Stimme des gerade gekrönten, neuen Königs des Düsterwaldes war gebrochen vor Tränen, und sein dunkelhaariger Gegenüber zuckte nicht einmal mit der Wimper, ließ alles von sich abfließen. Er konnte nicht mehr fühlen, er war bezwungen. „Warum sagst du nichts? Ich hätte dir meine Liebe geschenkt."
„Ich weiß…"
„Aber warum? Warum hast du nichts getan, dass Gil-Galad uns hilft?"
„Es war gegen seinen Befehl…"
„Nur deswegen?" Tränen flossen über das Gesicht des blonden Elben und er blickte noch einmal in die kalten grauen Augen. Stumm erwiderte er den Blick, hielt dem smaragdgrünen Starren stand, bis der Blonde sich erhob und sich zur Tür wandte.
„Ich hoffe, dies war unsere letzte Begegnung Elrond Peredhil." Nun war auch seine Stimme kalt und bitter, doch erhielt er keine Antwort.
Es ist verrückt, und ich weiß es. Ein Teil von mir verachtet dich für diese Schwäche, ein anderer Teil hat dich dafür geliebt, dafür, dass du nicht perfekt warst, dafür, dass ich nicht der Einzige war, dem ein Makel anhaftete.
Sanfte Hände legen sich auf meine Schultern und ich spüre die Anwesenheit meiner beiden engsten Freunde neben mir. Einmal verwechselte ich Lust mit Liebe, später dann erkannte ich, was Liebe war und verlor sie sofort wieder. Doch diese Freundschaft werde ich nicht aufgeben, sie hat auch deine Herrschaft über mich gebrochen. Ich weiß, sie sind für mich da, und endlich kann ich weinen. Um meine Unschuld, aber auch um dich, Ereinion, was hat dich nur dazu getrieben?
Pencalien: sorry, das unsere beiden Lieblinge nur am Rande auftauchen, doch musste dies hier einfach geschrieben werden, das nächste wird vorrausichtlich mal aus Glorfindels Sicht sein, worum genau es geht habe ich noch nicht entschieden, aber danke für dein Review!!!
Nephthys : danke fürs review. Ich mache es immer so, dass das kursive das jetzige Geschehen ist, und alles andere Vergangenheit….
