Disclaimer: siehe Kapitel 1

Rating: PG13

A/N: Hat nun leider etwas länger gedauert, aber was soll ich sagen, das wahre Leben stresst. Danke für Eure lieben Reviews. Schön, dass Du noch mitliest Tassaya. Die Hnitergründe gibt's im, äh, übernächsten Kapitel (oder hab ich mich jetzt völlig verrechnet). Das besagte Elrondkapitel, zumindest der erste Teil davon. Und ich glaub, Ithiliell, Du bist die einzige, die noch warten kann. Zita, heul, Ashari und Sha'uri sind doch nicht ein und die selbe Person. Da muß ich Sha'uri echt mal in Schutz nehmen, sie hatte nicht so „exquisite" Hobbies in ihrer Jugend. Die Ashari-Handlung spielt erst nach den Ringkriegen. Äh, Menschen- und Orkrechte? Aber wenn ich einen Elben quäle, meckerst Du nicht? Naja. Und um einen Deiner früheren Vorschläge Rechnung zu tragen, ich schufte gerade an einem Kapitel, wo auch Teno mal nichts zu lachen hat. Aber mehr wird nicht verraten ;).

Machod - Legolas

Sha'uri senkte ihren Blick und wandte sich Aragorn zu. Aus seinen Lungen strömte sein letzter Atemzug, er war bereit in die Schatten überzugehen.

Ich betrachte die Botin wie in Trance. An ihrer Kleidung, die aus einer Art eisenbeschlagener Rüstung und mit Lederriemen umwundenen Hosen bestand, klebte dunkles Blut, das den Raum mit dem Geruch erschlagener Orks schwängerte. Sie wirkte viel stärker als in Imladris. Sie strahlte nunmehr eine kühle Aura von Erhabenheit und Gefehlsgewalt aus, die mich erschaudern ließ.

Sie ließ ihre Finger über die Wunden Aragorns gleiten, zitterte merklich: „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Vielleicht ist es noch nicht zu spät."

„Nein, Sha'uri!", hörte ich die feste Stimme des Königs. Er trat zu ihr, griff sie sanft beim Arm, flüsterte leise auf sie ein.

„Nein, Sha'uri, es ist zu gefährlich.", vernahm ich seine gedämpfte Stimme.

Sha'uri blickte ihn flehend an: „Laß es mich versuchen, bitte! Er hat sein Schicksal noch nicht erfüllt. Er darf noch nicht gehen."

Ich sah Gimli neben Aragorn niederknien.

„Er ist zu schwer verletzt."

Gimli nahm eine Hand Aragorns und murmelte etwas unverständliches.

„Bitte, Abrec. Er muß leben."

Aragorns Brust hatte aufgehört sich zu heben und zu senken.

„Du wirst es nicht schaffen."

Gimli schloß die Augen und schluckte.

„Laß es mich nur versuchen."

Der König schloß die Augen und schluckte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ließ er seine Hand von ihrem Arm sinken.

Sha'uri verharrte für den Bruchteil einer Sekunde, dann wandte sie sich wieder Aragorn zu. Sie sah mich an: „Nehmt ihn und kommt!"

Ihre Worte rissen mich aus meiner Erstarrung. Sie lief bereits auf eine Tür zu. Schnell hiefte ich Aragorn auf meine Schultern und folgte ihr zusammen mit Gimli. Eilig schritt Sha'uri durch die dunklen, feuchten Gänge der Burg bis sie schließlich an einer Tür innehielt und sie aufstieß: „Hierein!"

Wir betraten einen kleinen Raum auf der Südseite der Burg. Sonnenstrahlen fluteten durch die vergitterten Fenster und warfen Licht auf Regale mit Büchern, fremdartigen Instrumenten, Karten und einen runden Tisch. Ich legte Aragorn behutsam darauf nieder und blickte Sha'uri erwartungsvoll an.

Sie beugte sich über Aragorn und zerriß die Kleidung, die ihr den Blick auf die Wunde behinderte. Einen Moment schien ihr Blick in die Ferne zu schweifen, dann kehrte sie ins Jetzt zurück. Sie sagte ohne aufzusehen: „Geht!" Es war ein Befehl.

Gimli und ich verharrten an Ort und Stelle.

Erst bemerkte sie unser Bleiben nicht dann warf sie uns kalten Blick zu. Selbst durch das einflutende Sonnenlicht, konnte ich das unheilsvolle Schimmern ihrer Augen erkennen. „Geht, hab ich gesagt. Sofort, oder ich werde ihm nicht helfen.", in ihrer Stimme lag kaum verhohlene Wut und ein Befehlston, der selbst Gimli unwillkürlich zusammenzucken ließ.

Wir zögerten einen Moment, dann verließen wir den Raum widerwillig.

Machod - Aragorn

Schatten umhüllten mich. Mein letzter Atemzug mußte ewig her sein. Zumindest erinnerte ich mich nicht an das Gefühl frische Luft durch die Lungen strömen zu lassen. Meine Gliedmaßen, sofern ich jemals welche gehabt hatte, waren in der unendlichen Gefühlslosigkeit, die mich umgab, verlorengegangen. Nur schwach erinnerte ich mich an etwas anders als das Nichts. Ein formloses Etwas. Das Gegenteil von Schwärze, Dumpfheit, Nicht-Vorhandensein.

Ich trieb dahin. Nichts entgegen. Alle Erinnerungen, die einst mein eigen waren, schliefen irgendwo außerhalb meines Selbst.

Nichts störte mich in meiner Geruhsamkeit. Bis auf ein dumpfes Pochen. Ein unregelmäßiges Gefühl in meinem Inneren. Es war einfach da, bewegte sich nicht. Träge suchte ich nach dem Ursprung. Durchdrang die Schatten, die meine Seele darstellten. Es war winzig. Kaum mehr als ein Funken in der Schwärze, ein Rascheln in der Stille. Dennoch, es irritierte mich.

Ich bewegte etwas. Scheinbar verfügte ich doch über Gliedmaßen. Und stieß gegen etwas Weiches. Ich lauschte benommen, kaum fähig mich an das Hören selbst zu entsinnen. Doch das was ich vernahm, war wohl ein Geräusch. Ein sanftes Brummen.

Widerwillig versuchte ich mich meines Körpers zu entsinnen. Ordnete langsam Empfindungen. Sortierte ein Körperteil nach dem anderen.

Das Brummen wurde lauter. Ich stellte überrascht fest, das es doch kein Geräusch war. Mehr eine unangenehme Empfindung.

Wage konnte ich mich an Arme und Beine erinnern. An Rücken und Bauch. Und den Kopf. Langsam fügte sich alles zusammen und das Brummen wurde stärker.

Es befand sich irgendwo zwischen Kopf und Bauch. Es wurde immer mehr lästig, fast ...schmerzhaft.

Ich erwachte mit einem langgezogenen Schrei, doch meine Kehle war nicht fähig ihn zu formen. Benommen schnappte ich nach Luft, versuchte meine Lungen zu füllen. Doch so sehr ich auch nach Atem gierte, der Schmerz überwältigte mich.

Ich spürte eine Hand, die mich niederdrückte. Noch immer um Luft ringend, schlug ich die Augen auf, erblickte ein bekanntes Gesicht. Doch war ich nicht fähig es einzuordnen.

Die Frau hielt mich weiter nieder und ich verfolgte mit meinen Augen den Verlauf ihres Arm. Sah die blutbesudelte Hand, die auf meiner zerschmetterten Schulter ruhte.

Jetzt kehrte auch mein Gehör zurück. Ich hörte sie leise wispern, fremde Worte, deren Sinn mir verschlossen blieb. Lichtblitze zuckten von ihrer Hand, ergossen sich auf meinen Körper. Sie durchdrangen die Haut und rissen eisige Lücken in meinen Schmerz. Einen Augenblick drohte ich das Bewußtsein zu verlieren, als erste Luft in meine Lungen strömte. Pfeifend entwich sie wieder aus der klaffenden Wunde.

Das Gesicht der Frau war entrückt. Ihre Augen starrten auf das, was einmal meine Schulter gewesen war und nun nichts mehr als ein formloser Klumpen Fleisch.

Die Anstrengung verzerrte ihre Gesichtszüge. Noch immer strömten Entladungen von bläulichen Lichtblitzen aus ihrer Hand in meinen Körper. Ich stellte benommen fest, das ihre Kälte den Schmerz verdrängten.

Wie ein Ertrinkender schnappte ich nach Luft, füllte meine Lungen und wollte schreien... Als der Schmerz versiegte.

Erschöpft schloß ich die Augen und spürte wie sich die Hand von meiner Schulter löste. Die Empfindungen kehrten zurück. Die Erinnerungen an meine Sinne, an mein Selbst.

Ein leises Keuchen ließ mich aufschrecken. Erst jetzt erkannte ich die Frau. Die Botin Machods. Sie hatte die Augen geschlossen, Schweiß rann ihre Stirn hinunter. Blut strömte aus einer Wunde ihrer linken Schulter. Ich wagte nicht zu atmen, blickte auf meinen Arm, die Schulter. Keine Narbe deutete auf eine Verletzung hin, kein Schmerz war mehr zu spüren, nicht einmal Anzeichen von Schwäche konnte ich mehr in meinem Körper ausmachen.

„Was..?", presste ich hervor.

Die Botin schlug die Augen auf und zwang sich zu lächeln: „Ah, Aragorn. Es war nicht leicht Euch zurückzuholen. Nur widerwillig habt Ihr Euch von den Schatten getrennt."

Ich konnte meinen Blick nicht von ihrer Wunde abwenden: „Wie habt Ihr das gemacht? Meine Schulter war zerschmettert und nun ..."

„...trage ich Eure Verletzung. Macht Euch keine Sorgen. Sie wird schneller verheilen, als Ihr Euch vorstellen könnt. Als es bei Euch möglich wäre."

Sie taumelte, drohte zu stürzen. Instinktiv griff ich nach ihrem Arm um sie zu stützen und stellte verwundert fest, das mein linker Arm stärker als je zuvor war.

Sha'uri tastete sich an der Tischkante entlang: „Die Prozedur war anstrengend. Ihr müßt mich nun entschuldigen. Ich brauche Ruhe."

Ich nickte automatisch. Langsam ging ich auf die Tür zu, als Sha'uri mich mit schwacher Stimme zurückrief: „Aragorn, erzählt niemanden davon. Nicht wie ich es getan habe, In Ordnung?", ihre Stimme war kaum mehr ein Flüstern.

Ich wagte es nicht zurückzusehen: „Wie Ihr wollt."

Als die Tür hinter mir zuschlug, hörte ich ein Röcheln, Keuchen. Ich wollte die Tür wieder aufstoßen, als sich eine Hand um meinen Arm schloß. Ich blickte in das Gesicht einer Frau, die lächelnd den Kopf schüttelte.

Machod - Gimli

„Wie viele Orks waren es?"

„Siebenundfünfzig, mein König."

„Alle tot? Keine Gefangenen?"

„Nein, sie sind alle tot."

„Und wir haben keinen einzigen unserer Kämpfer verloren?"

„Nein, mein König. Nur ein paar Schrammen und Gelar hat eine ernstere Wunde davongetragen. Aber er wird wieder genesen."

Ich brummte. Natürlich konnte der hochgewachsene Mann dem König sagen wieviele Orks getötet worden waren. Die Kämpfer um Sha'uri hatten sich schließlich noch die Zeit genommen sie zu zählen. Und natürlich waren alle tot. Es hatte ihnen ja auch sichtlich Spaß gemacht, sie abzuschlachten.

Legolas saß neben mir und starrte ins Leere. Er trauerte um Aragorn, hatte jede Hoffnung aufgegeben, ebenso wie ich.

Ich musterte den Kämpfer, der sich noch immer mit dem König unterhielt. Er war es gewesen, der dem Ork auf solch grausame Weise das Genick gebrochen hatte. Sein Name war Teno, soviel hatte ich aufgeschnappt. Er wirkte seltsam auf eine beunruhigende Art. Die anderen Kämpfer und Sha'uri hatten auch diese sonderbaren Augen, deren Grün zu schimmern schienen. Und soviel Kälte austrahlten. Dennoch dieser Mann bereitete mir noch sehr viel mehr Unbehagen. Doch wußte ich bei bestem Willen nicht weshalb...

Legolas erhob sich neben mir. Seine Bewegungen waren unbeholfen. Ungelenk - ich hätte nie geglaubt je einen Elben so unelegant laufen zu sehen- trat er auf Abrec zu. Dieser unterbrach seine Unterhaltung mit dem abscheulichen Kerl, der Legolas abschätzig betrachtete, und bedachte Legolas mit einem väterlich gutmütigem Lächeln: „Ja?"

Legolas senkte andeutungsweise den Kopf: „Verzeiht bitte mein ungebührliches Verhalten Euch gegenüber. Es lag nicht in meiner Absicht Euch zu beleidigen. Ich war nur außer mir und nicht Herr meiner Worte, als ich ..."

„...Ihr ward um Euren Freund besorgt. Es gibt kaum eine bessere Entschuldigung. Seid unbesorgt, ich trage Euch Euer Verhalten nicht nach. Ich hätte auch kaum Grund dafür. Schließlich bin ich nicht Euer König, sondern nur der Herr dieses bescheidenen Reiches." Er klopfte Legolas auf die Schulter. Die Muskeln des Elben entspannten sich sichtlich, doch sein Gesicht zeigten noch immer Gram.

Ein Bediensteter betrat den Saal mit einem Tablett essen. Der König deutete auf das Mahl: „Bitte stärkt Euch erst einmal. Ihr seht aus als hättet Ihr eine lange Reise hinter Euch."

„Verzeiht, aber mir ist nicht nach Essen zumute, solange das Schicksal unseres Freundes noch ungewiß ist.", bemerkte Legolas bedrückt. Auch ich schüttelte betrübt den Kopf.

Die Zeit verstrich. Niemand wagte mehr ein Wort zu sprechen. Der König hatte sich zu uns gesetzt und grübelte, während Legolas weiter vor sich hin starrte. Ich dachte an den Kampf und das höhnische Lachen der Kämpfer. Wußte Legolas überhaupt von der Grausamkeit Sha'uris. Wenn ja, hätte er sie sicherlich nicht eines Blickes mehr gewürdigt. Niemand behandelte seinen Feind so, der auch nur etwas Ehrgefühl in sich trug. Man tötete, gewiß, es blieb oft genug nichts anderes übrig. Aber man tötete schnell, um es hinter sich zu bringen.

Ich wurde von dem Klang von Schritten aus meinen Gedanken gerissen. Legolas sprang auf, als er ihn sah. Ich war zu verblüfft, um auch nur einen einzigen Muskel bewegen zu können.

Aragorn betrat leichten Schrittes den Saal und grinste uns breit an. Er wirkte als hätte er lange Zeit gehabt sich auszuruhen - und wäre nie verletzt gewesen. Demonstrativ zog er sein Schwert aus der Scheide, probierte aus wie es sich vom vormals zerschmetterten Arm führen ließ und steckte es zurück. Er trat zum König und deutete eine Verbeugung an: „Ich nehme an, Ihr seid der Herrscher dieses Reiches. Habt dank für Eure Gastfreundschaft."

Legolas war es, der als erster wieder Worte fand: „Aber wie ist das ..."

Aragorn unterbrach ihn: „Eure Frau verfügt über erstaunliche heilerische Fähigkeit. Alara...", er deutete zu einer Bediensteten, die offensichtlich mit ihm den Raum betreten hatte."... berichtigte mich in meinem Irrtum, Sha'uri sei nur eine Botin in Euren Diensten. Sie hat es wohl versäumt, es uns gegenüber zu erwähnen." Aragorn warf Legolas einen bedeutungsschweren Blick zu. Dem Elben wich der letzte Rest von Farbe aus dem Gesicht.

Der König brach in schallendes Gelächter aus: „Nun, das sieht ihr ähnlich. Sie hatte schon immer ihren eigenen Kopf. Nun, da es Euch besser geht, hoffe ich, daß Eure Freunde und auch Ihr Euren Appetit wiedergefunden habt."

Aragorn nickte lächelnd und ließ sich zwischen mir und Legolas nieder. Noch immer konnten wir unsere Blicke nicht von dem genesenen Freund wenden. Ich stieß Aragorn leicht an und flüsterte: „Was ist geschehen? Ihr ward fast tot, niemand hätte ich mehr helfen können und nun seid Ihr..."

Aragorn stieß mir seinerseits in die Rippen und schüttelte den Kopf: „Nicht jetzt, nicht hier, Gimli!"

Der König hatte nichts bemerkt und wandte sich uns dreien zu: „Sagt, was führt Euch hierher nach Machod. Selten kommen Reisende hier durch, abgesehen von ein paar marodierenden Orks."

Aragorn schien einen Moment seine Worte zurechtzulegen, bevor er antwortete: „Wir sind auf dem Weg nach Edoras, um dort einen Freund zu treffen. Rohan wird von Sarumans Heerscharen bedroht, genau wie Euer Reich von denen Saurons. Uruk schnitten uns den Weg ab. Der Weg durch Euer Reich schien die einzige sichere Alternative."

Der König kratzte sich das Kinn und brummte leise: „Nun ich wünschte es wäre so sicher. Aber seit Jahren haben wir immer wieder mit Orks zu kämpfen und wie Ihr selbst erwähntet, Heerscharen bedrohen unsere Existenz. Machod scheint dem Untergang nah." Er wirkte mit einem Mal sehr viel älter und erst jetzt fielen mir die dunklen Ringe unter seinen Augen auf, die fahle Haut und das kaum merkliche Zittern seiner Hände.

Er blickte zu einem der Fenster: „Die Sonne geht bald unter. Ihr müßt mich entschuldigen, es gibt noch einiges was ich heute mit meinen Leuten besprechen muß." Er erhob sich langsam und man konnte förmlich hören wie seine Knochen ächzten.

Kaum hatte er den Raum verlassen und wir waren allein, wandte sich Legolas an Aragorn: „Was ist geschehen?"

Aragorn hob zu einer Antwort, biß sich jedoch auf die Lippen: „Es tut mir leid, mein Freund, ich gab mein Wort zu schweigen. Doch selbst wenn ich nicht zur Verschwiegenheit verpflichtet wäre, ich könnte das Geschehene nicht in Worte fassen."

Legolas atmete tief durch und blickte sich um: „Der König scheint auf unserer Seite zu sein. Was Sha'uri angeht und ihre Leute - da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn Sha'uri allerdings tatsächlich Abrecs Frau ist, wie Ihr sagt..."

„Nun, das ist sie. Eine Dienerin erzählte es mir, auf dem Weg hierher."

Aragorn zuckte mit den Schultern und schaute mich an: „Was meint Ihr, Gimli?"

Ich starrte ihm unbeeindruckt in die Augen: „Nun ja, sie hat Euch das Leben gerettet. Das scheint mir zumindest nicht feindselig. Allerdings habe ich sie kämpfen gesehen, wenn man dieses Gemetzel als Kampf bezeichnen kann. Natürlich kenne ich die Königin auch nicht so gut wie der Elb."

Legolas funkelte mich böse an: „Was meint Ihr mit Gemetzel?"

„Es hätte Eure Augen beleidigt, mein Freund. Sie...", ich stockte. Die Worte, die mir noch eben auf der Zunge gelegen hatten, entzogen sich mir. Ich winkte ab: „Ach nichts."

In diesem Moment betrat der abscheuliche Kerl den Raum. Er verneigte sich vor Aragorn, während er es gleichzeitig schaffte Legolas einen giftigen Blick zuzwerfen: „Der König schickt mich. Ich soll Euch Eure Quartiere zeigen. Bitte folgt mir!"

Wir gingen durch die dunklen Gänge der Burg. Gemälde der ehemaligen Könige dieses Reiches schmücketen die nur spärlich mit Fackeln ausgeleuchteten Wände. Die Herrscher hatten alle Ähnlichkeit mit Abrec - dunkelblonde Haare, die bei Abrec trotz seines Alters nur teilweise ergraut waren, blaue Augen und eine gedrungene Gestalt, die sich bei manchen Königen in Fettleibigkeit geäußert hatte. Ich runzelte die Stirn. Die Kämpfer hatten, ebenso wie Sha'uri, dunkle bis schwarze Haare, diese grünen Augen und waren schmal. Sie schienen nicht von hier zu stammen und Rohirrim konnten sie auch nicht sein. Mit diesen hatten sie noch weniger gemein.

Teno führte uns zu einem abgeschiedenen Teil der Burg und wies uns drei nebeneinanderliegende Zimmer zu. Die Räume waren erstaunlich luxuriös eingerichtet. Im Gegensatz zum Rest der Burg waren sie von genug Fackeln reichlich erhellt, die Wände mit Tapisserien versehen und die Betten konnten nur weich sein. Diese Räume waren offensichtlich hohem Besuch vorbehalten. Ich mußte mit einem Lächeln feststellen, daß wir drei - zerrissen, verdreckt und abgekämpft - völlig fehl am Platz wirkten. Auch Teno schien das zu bemerken: „Ich lasse Euch ein Bad richten, wenn Ihr einverstanden seid und...", er blickte auf unsere Kleidung. „...neue Gewänder bringen. Wenn Ihr sonst noch etwas braucht, sagt es einem der Bediensteten. Der König betonte ausdrücklich, daß sie Euch zur vollen Verfügung stehen."

Damit verließ er uns. Ich spähte in eines der Zimmer: „Scheint mir recht gemütlich."

Aragorn lachte: „Nun, ich glaube wir haben alle etwas Ruhe nötig. Obwohl ich glaube es kann auch nicht schaden, ein paar dieser Schichten Dreck loszuwerden."