Disclaimer: siehe Kapitel 1
Rating: R! (und sagt nicht ich hätte ich nicht vorgewarnt)
A/N: Man merkt, daß ich seit zwei Tagen Semesterferien habe. Nach dem ganzen Prüfungsstreß komme ich jetzt endlich wieder zum Schreiben. Wie Ihr sicherlich bemerkt habt, füge ich der elbischen Geschichte ein paar klitzekleine Details hinzu.
Da Sternchen ja nichtmehr erlaubt sind, in diesem Kapitel alle Dialoge in Sindarin "".
Elrond - Machod
Ich wanderte durch die Dunkelheit des Burggartens. Die kühle Nachtluft war getränkt vom schweren Duft schlafender Blüten. Schlendernd erreichte ich den Wasserfall. Erschöpft lehnte ich mich gegen eine der Säulen. Der Himmel über mir war klar, Millionen Sterne funkelten in der Dunkelheit.
"Glaubt Ihr Elben immer noch die Sterne wären die Augen der Valar?"
Ich fuhr herum. Im Schatten der Säulen saß Sha'uri den Blick gen Himmel gerichtet. Sie hatte die Arme um die Beine geschlungen und grinste mich nun unverschämt an: "Glaubt Ihr immer noch an diese Ammenmärchen?"
Das Leuchten ihrer Augen blendete mich fast. Ich verschränkte die Arme vor der Brust: "Ich nehme nicht an, daß Ihr Euch von Abrec zu dem Abkommen habt überreden lassen."
Die Schattenelb stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf.
Sie umrundete die Säule, an der ich lehnte und wandte sich einigen Blüten zu. Sie vergewisserte sich, ob ich sie beobachtete, dann beugte sie sich zu den geschloßenen Blüten hinunter. Sie hauchte leicht auf die zarten Blütenblätter, die sich unter ihrem Atem öffneten. Nach und nach erwachten alle Pflanzen des Gartens und bald intensivierte sich der Duft um ein Vielfaches.
Ich lächelte nur müde, obwohl ich innerlich ob der Schönheit des dargebotenem erschauderte: "Wollt Ihr mich mit dieser Spielerei beeindrucken?"
Sie schüttelte langsam den Kopf und legte den Finger auf ihren Mund: "Ssch!"
Sie schloß die Augen murmelte einige stumme Worte. Mein Lächeln erstarb als ich mich erneut umschaute. Das Meer aus Blüten welkte und starb innerhalb von Sekunden. Der modrige Geruch verrottender Pflanzen drang an meine Nase.
Ich kämpfte gegen Übelkeit an: "Nun, ist das alles, was Ihr zustande bringt?"
Sie lachte leise: "Heilen Eure Wunden gut, Elb?"
Ich lächelte zurück: "Sicher!"
Ihr Lächeln erstarb. Grüne Augen suchten mich zu durchbohren: "Ich hätte Euch töten sollen."
Ich trat einen Schritt auf sie zu: "Ihr hättet Euch es niemals nehmen lassen, mit Eurer Beute zu spielen."
Sie runzelte in gespielter Verwirrung die Stirn: "Ich weiß nicht, was Ihr meint."
Ich ließ meinen Blick über die Umgebung streifen. Nirgends waren verwelkte Pflanzen zu entdecken. Nichts war geschehen. Ich näherte mich langsam einem der Sträucher und ließ meine Hand über die geschlossenen Blüten streichen.
"Was sehen die Menschen, wenn sie Euch erblicken? Wohl kaum das gleiche Bild, das ich vor meinen Augen habe."
Die Schattenelb streifte zwischen den Säulen umher: "Natürlich nicht. Unser Anblick hat sie derart verängstigt, daß sie uns baten ein anderes Erscheinungsbild anzunehmen. Etwas menschenähnlicheres wohl."
Ich schloß die Augen. Es war Herbst. Langsam öffnete ich die Augen und sah mich erneut im Garten um. Die Bäume trugen welkendes Laub und letzte Früchte. Einzelne Herbstblumen rankten sich zwischen fast kahlen Sträuchern. Alle anderen Pflanzen waren verschwunden. Ich lächelte: "Ich dachte, es steckt tatsächlich etwas mehr dahinter als nur ein Trugbild."
Sha'uri grinste: "Ihr Elben seid so leicht zu verwirren. Denkt Ihr tatsächlich, Ihr könntet nun die wahre Natur dieses Gartens erkennen? Es ist nur eine weitere Maske, die sich aufsetzen und wieder lüften läßt."
Ich hielt ihrem herausfordernden Blick stand. Sie blickte mit einem leisen Knurren zu Boden. Wieder wandelte sie durch die Säulen: "Elrond.", mein Name rollte auf ihrer Zunge. Ihre Muskeln schienen sich zu entspannen: "Ihr seid einer der Spätgeborenen."
Ich hob verwirrt eine Augenbraue: "Der Spätgeborenen?"
"Ihr erblicktet das Licht der Welt erst nachdem ES geschah." Sie setzte sich auf das Podest vor dem Wasserfall und zog die Beine nahe an den Körper. Kaum merklich zitterte sie. Auch mir fröstelte es, doch nichts an meinem Verhalten ließ darauf schließen.
"Nachdem was geschah?"
Sie schaute auf und das Leuchten ihrer Augen war fast verblichen: "Nachdem Licht und Schatten sich trennten. Und die Elben des Lichts durch die Welt schwärmten, die Schattenelben auszurotten."
Ich seufzte: "Ihr faselt wirres Zeug. Ich weiß nicht viel über Euer Volk, aber Ihr ward es, die Dörfer niederbrennend, plündernd und mordend Mittelerde überfielt. Bis die Valar Euch vom Angesicht der Welt tilgten."
Ich versuchte mich an das Lied zu entsinnen, das ich vor so langer Zeit gehört hatte. Nur widerwillig ließen sich meiner Erinnerung die Worte Entlocken.
Durch halbgeöffnete Augen erblickten sie, die der Ursprung von allem sind
Die Nacht, die zu früh den Tag vertrieb
Im Antlitz des letzten Sonnenstrahls
Kamen die Schatten.
Vermischten sich mit der Dunkelheit.
Zerschlagenes Glas spiegelte ihre Taten tausendfach wieder.
Die Schreie ihrer Opfer nur ein weiteres Vergnügen.
Schatten so schön wie die Nacht und verheerend wie die Pest, verseuchten das Land.
Krochen in die Dörfer und Städte.
Holten sich die Männer, Frauen, Kinder.
Ein Aderlaß.
Zerschlagenes Glas spiegelte ihre Taten tausendfach wieder.
Die Schreie ihrer Opfer nur ein weiteres Vergnügen.
Wo waren die Sonnenstrahlen, dieses Elend zu beleuchten?
Die Dörfer brannten, das Leben erstarb
Trieben sie ihr Spiel hinfort
in die Fluten der schwarzen Lande
Ein weit'res Mal.
Zerschlagenes Glas spiegelte ihre Taten tausendfach wieder.
Die Schreie ihrer Opfer nur ein weiteres Vergnügen.
Ich hörte ein leises Knurren, öffnete meine Augen und sah Sha'uri, deren Augen mich böse anfunkelten: "Nun, Elb. Ihr habt ein wahrlich wohlklingende Stimme."
Erst jetzt wurde ich mir gewahr, daß ich die Worte nicht nur gedacht, sondern laut gesungen hatte.
Die Schattenelb sprang auf mich zu, blieb nur wenigen Zentimeter vor mir stehen: "Ich bin die Lügen Eures Volkes gewohnt, Elrond. Ihr habt uns oft genug betrogen. Aber nicht die Valar waren es, die versuchten uns zu vernichten, Ihr ward es."
Ich wandte mich zum Gehen, als ich IHRE Stimme hörte. Wie aus tausend Kehlen erklangen Worte an mein Ohr: "Elrond!"
Ich fuhr herum, doch Sha'uri lächelte nur ihr ausdrucksloses Lächeln. Sie hob ihre Hand berührte beinahe mein Gesicht, dann senkte sie sie wieder: "Wie schön ihr Elben seid. So schön. Als Ihr Eure Gestalt wähltet, habt Ihr Euch wahrlich die schönste aller Hüllen gewählt."
"Ich verstehe nicht..."
"Hat Euer Volk tatsächlich alles vergessen. Was Ihr ward vor Anbeginn der Zeit? Als die Valar Euch schufen?"
Ich hörte ihre Worte im meinem Kopf widerhallen. Bilder erschienen vor meinen Augen, vage Visionen.
"Ihr Elben wähltet die schönste Gestalt und vollführtet die häßlichsten Grausamkeiten."
Ich sah durch die Augen eines Fremden. Elben durchstreiften ein brennendes Dorf, dessen Bewohner schreiend vor Angst versuchten zu fliehen. Doch die Elben fingen sie ein. Zerbrachen sie, jeden einzelnen Knochen. Erfreuten sich am Klang der berstenden Beine und Arme...
Ich schüttelte heftig den Kopf, schüttelte die Bilder ab: "Das ist nicht wahr."
Sha'uri lachte: "Erschreckt Euch die elbische Grausamkeit? Nun das ist kaum verwunderlich. Ob Eurer Schönheit, vergaßt Ihr Elben Euer wahres Wesen."
Erneut verlor ich mich in ihrer Stimme und eine gräßliche Bilderflut stürmte auf mich ein. Tausend Abscheulichkeiten begangen von Elben, am Anbeginn der Zeit.
Die Sonne brannte unbarmherzig auf das ausgedorrte Land. Seit hundert Tagen schien die Sonne ohne Unterlaß. Die Valar segneten unseren Feldzug mit Licht.
Ich spürte ein Schwert in meiner Hand. Die Klinge wirkte abgenutzt, dunkles Blut klebte daran.
Einfach überall war Blut. An meiner Kleidung, auf dem Boden, sickerte in die Erde, aus den zerfetzten Körpern von ...Schattenelben.
Ich blickte mich um. Bis zum Horizont erstreckten sich in einem grausigen Meer die toten Körper der dunklen Wesen. Die Sonne hatte ihre Haut verbrannt, Hunger hatte die einst starken Kreaturen ausgezerrt, ihre Kleidung nur noch eine Sammlung loser Fetzen.
Etwas benommen von diesem Anblick wandelte ich zwischen den Körpern umher. Inzwischen starben sie so schnell. Kaum hatte man Zeit sich an ihren Schmerzenschreien zu weiden, da schwanden sie auch schon dahin. Ich schloß die Augen und konzentrierte mich auf die Geräusche der Umgebung. Die Vögel zwitscherten schon seit Wochen nicht mehr, sie waren verschwunden, genau wie all das andere Getier. Nicht einmal der Wind wehte mehr. Doch noch etwas atmete. Ich folgte blind dem leisen Hauchen. Schließlich gelangte ich an mein Ziel. Vor mir lag einer der Schattenelben. Aus einer Wunde an der Seite sickerte unaufhaltsam Blut. Er blickte mich aus geröteten Augen an. Lächelnd nahm ich meine Wasserflasche und trank langsam das kühle Naß. Ich konnte seinen Durst sehen.
Langsam ging ich neben ihm in Hocke: "Habt Ihr Durst?"
Er nickte widerstrebend.
Ich leerte den Rest des Wassers auf dem Boden und lachte mit zurückgeworfenem Kopf. Er griff nach einem Dolch, doch bevor er mir auch nur gefährlich werden konnte, hatte ich ihm die Waffe entwendet. Drehte sie bedächtig in den Händen. Eine schöne Waffe. Der Anblick hielt mich für eine Sekunden gefangen. Dann erinnerte ich mich an den Schattenelben.
"Seid Ihr nicht müde, das Elend dieser Welt zu sehen?"
Ich erkannte die Panik in seinen Augen. Ich ließ mir Zeit. Er war erschöpft, konnte seine Schmerzen aber noch unterdrücken, als ich ihm mit seiner eigenen Waffe das Gesicht zerschnitt. Das Blut war dick, er wäre sicherlich innerhalb der nächsten Stunden gestorben. Welch ein Glück, daß ich ihn rechtzeitig gefunden hatte.
Seine Augen waren glasig, doch endlich, endlich schrie er. Behutsam legte ich ihm seine Augen in die Hände. Er würde das Leiden seines Volkes nicht mehr mitansehen müssen. Sein letzter Atemzug verklang in der Stille.
Ein Geräusch ließ mich aufschrecken. Ich wirbelte herum und blickte in das schmerzverzerrte Gesicht einer Schattenelb. Es war jene, die ich schon seit Tagen verfolgte, deren Tod den Willen der verfluchten Wesen entgültig brechen würde.
"Noruu!", wisperte ich.
Sie lächelte ausdruckslos. Ihr Gesicht war mit Brandblasen übersät, die gesprungenen Lippen geschwollen.
Auch an ihrer Kleidung klebte Blut, weniger dunkel, das Blut von Elben. Ich hob mein Schwert: "Ich bin hier Dich von Deinen Qualen zu befreien!"
Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. Ein Röcheln entsprang ihrer Kehle. Sie versuchte etwas zu sagen, doch ihre Stimme war verdorrt. Fast geräuschlos brach die Schattenelb zusammen und schlug auf dem blutdurchtränkten Boden auf.
Ich näherte mich vorsichtig mit gehobenem Schwert. Sie schien tot zu sein, doch ich hatte sie zu lange gejagt um ein Risiko einzugehen. Ich stieß das Schwert mit einem Laut des Triumphes in den leblosen Körper. Nun war die Hexe entgültig vernichtet.
Ich wischte das Blut achtlos an ihrer Kleidung ab. Der Tag war noch jung. Es war ein guter Tag bis jetzt.
Ein leises Rascheln drang an meine Ohren. Im Schatten eines vertrockneten Strauches war eine Bewegung auszumachen. Ich schlich mich leise an.
"Was haben wir den da?"
Das Mädchen konnte kaum fünf Jahre alt sein. Es hielt einen der schwarzen Dolche in der Hand, streckte ihn schützend vor sich. Sie hatte geweint, doch keine Träne verloren. Sie war offensichtlich halb verdurstet, verbrannt wie alle Schattenelben, denen wir begegnet waren.
Ich trat nach ihrer Hand, nahm ihr auch noch den Dolch, das letzte was sie besaß auf dieser Welt. Ich verstärkte den Griff um mein Schwert und zielte auf ihren Hals. Ich holte aus ...
"Galadhriel!"
Ich wandte meinen Kopf, als ich meinen Namen vernahm und sah ein paar der anderen. Einer von ihnen hob triumphierend den abgeschlagenen Kopf eines Schattenelben in die Höhe und bedeutete mir ihnen zu folgen.
Ich lächelte das Mädchen an, streichelte ihr über den Kopf: "Genieße die Sonne, Kleines!"
Lachend ließ ich sie zurück.
Ein Stöhnen entfuhr meiner Kehle, ich stieß die Bilder von mir...
..und schlug Sha'uri mit all meiner Kraft. Sie taumelte rückwärts, Blut rann aus ihrer Nase. Doch sie lächelte nur, wischte sich das Blut mit dem Handrücken weg: "Habt Ihr, Elb, Euer Wesen erkannt?"
Sie sprang vor und hieb mir mit den Fäusten ins Gesicht. Bevor sie mich ernsthaft treffen konnte, stieß ich sie weg. Die Schattenelb prallte gegen eine der Säule und ein Keuchen drang aus ihr. Doch dann lachte sie wieder. Blitzschnell stand sie neben mir, rammte mir ihren Ellenbogen in die gebrochenen rippen.
Ich ging benommen vor Schmerz zu Boden. Sie ging neben mir in die Hocke, grinste mir frech ins Gesicht. Für einen Sekundenbruchteil erwiderte ich ihr Grinsen, dann richtete ich mich blitzschnell auf und trat ihr in die Seite. Sie schrie auf, rollte sich ab und kam ein paar Meter entfernt von mir wieder auf die Beine: "Gar nicht so schlecht, Elb.", keuchte sie außer Atem.
Ohne dass ich ihrer Bewegung hätte folgen können, stand sie plötzlich vor mir und schleuderte mich gegen eine der Säulen. Mein Kopf prallte gegen den grauen Stein und Dunkelheit umhüllte mich einen Augenblick. Doch ich fiel nicht, sondern verharrte. Ich fühlte warmes Blut meinen Kopf und Hals hinabrinnen. Die Schattenelb blickte fasziniert auf die rote Flüssigkeit, schien gebannt davon zu sein. Ich nutzte die Chance und stürmte nach vorn. ein weiterer Hieb traf ihr Gesicht. Doch anstatt niederzugehen, packte sie meine Arme, drückte mich mit kaum vermuteter Kraft gegen die nächstgelegene Säule und biß in meine Lippen.
Ich schmeckte mein Blut.
Blindlinks zog ich ein Bein an, versuchte mit meinem Knie ihre Seite zu treffen. Doch der Tritt ging ins Leere.
Eine Augenblick später öffnete Sha'uri ihre Zähne und ich spürte ihre Zunge in meinen Mund drängen. Noch immer hielt sie mit eisernem Griff meine Arme gefangen. Verwirrt erwiderte ich den rauen Kuss.
Sie erforschte begierig meinen Mund und nun schmeckte ich auch ihr Blut, das bitter aus gesprungenen Lippen rann.
Sie lockerte den Griff und ich riß meine Arme los, um gleich darauf mit beiden Fäusten auf ihre linke Schulter einzuschlagen. Sie taumelte, drehte sich weg und ich hörte ihren rasselnden Atem. Einen Moment standen wir uns gegenüber, starrten einander an.
Ihr Kuss hatte seltsame Empfindungen in mir geweckt. Es fühlte sich vertraut an. Das Blut auf den Lippen, die Schmerzen durch den Biss.
Mir blieb keine Zeit nachzudenken, schon war die Schattenelb wieder zu Atem gekommen und stürmte auf mich zu. Doch sie war zu unbedacht. Ich trat einen Schritt zur Seite, packte diesmal ihre Handgelenke und drängte sie mit dem Rücken gegen eine der Säulen. Sie starrte mich wütend an, doch ich lächelte nur triumphierend. Ich biß nun meinerseits in ihre Lippen und vernahm ein unterdrücktes Stöhnen. Sie wand sich unter meiner Umklammerung und schließlich mußte ich sie freigeben. Doch anstatt mich mit neuen Schlägen zu traktieren, packte sie meine Tunika und zerriss sie achtlos.
In mir brodelte Wut, ich wollte nichts mehr anderes als ihr wehtun. Ich nahm ihren Kopf behutsam zwischen meine Hände um ihn dann mit aller Kraft gegen den Stein der Säule zu stoßen. Sha'uri schrie auf vor Schmerz und glitt langsam an der Säule zu Boden. Dort blieb sie sitzen und ich befürchtete fast, ich hätte sie getötet. Ich kniete mich zu ihr nieder, nahm eines ihre Handgelenke, wollte den Puls spüren. Nichts.
Doch sie schlug lachend die Augen auf, schubste mich zu boden. Im nächsten Moment war sie über mir, drängte mir wieder ihre Zunge in den Mund. Ich wurde überwältigt von Wut... und Lust. Deutlich konnte ich meine eigene Erregung spüren.
Sie fuhr mit der Zunge meinen Hals entlang. Sie saugte fordernd und ich spürte zahllose Äderchen unter der Haut platzen. Ihr Mund wanderte hinab und fand sein Ziel an einer meiner Brustwarzen. Unvermittelt biß sie hinein und ich hörte mich selbst vor Schmerz und Lust stöhnen. Ich stieß sie weg, drängte mich über sie. Meine Lippen fanden erneut die ihren und nun saugte ich, kostete mehr von ihrem Blut. So bitter und salzig.
Ich zerrte an ihrem Kleid, bis der Stoff nachgab und unter meinen Hände zerriss. Sie lachte, streifte das, was von meiner Hose übriggeblieben war weg und fuhr dabei fast zufällig mit ihren Nägeln über die Schürfwunden, die meinen ganzen Körper bedeckten. Ich keuchte leise, was sie nur dazu herausforderte, ihre Nägel tiefer in das geschundene Fleisch zu bohren.
Plötzlich hielt sie für einen Moment inne. Ihre Gesichtsausdruck änderte sich merklich. Das Wilde war gewichen. Fast glaubte ich Schmerz und Leid in ihren leuchtenden Augen erkennen zu können. Sie hob eine Hand und zeichnete behutsam meine Gesichtszüge nach. Ich schluckte, ob dieser unerwarteten Zärtlichkeit. Sie zitterte. Die kühle Nachtluft hatte ihren Körper mit Gänsehaut überzogenen.
Dann sprang sie auf und ich konnte sie nun ganz sehen. Ihr nackter Körper schimmerte bleich im Mondlicht. Hier und da zeichneten sich Narben von der hellen Haut ab. Nicht viele, aber zu viele für jemanden dieses Alters. Ihre Augen strahlten herausfordernd. Ihre ursprüngliche Leidenschaft war zurückgekehrt.
Ich kam auf die Beine und griff nach ihren Hüften. Sie war leicht, als ich sie anhob und auf das Podest bugsierte. Ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, drückte ich ihre Beine auseinander. Ich konnte sie riechen. Bitter und süß. Hart drang ich in sie ein. Sie warf den Kopf zurück und ließ ihrer Kehle einen markerschütternden Schrei entfahren. Dann schlang sie ihre Arme um meinen Hals, zog meinen Kopf zu sich hinunter und küßte mich leidenschaftlich.
Noch immer zwischen Wut und Lust hin und hergerissen, stieß ich immer wieder hart und schnell in sie. Sie stöhnte laut auf bei jedem Stoß und begann meinen Rücken zu zerkratzen.
Unser Keuchen und Stöhnen, Lust und Schmerz vereinigten sich, bis ich mich in sie ergoß und unser Schreien schließlich plötzlich verstummte.
Die nächtlichen Geräusche kehrten zurück. Das Zirpen von Grillen, die Rufe von Nachtvögeln, der Wind, der durch die Bäume fuhr. Ich vernahm nur das, und unser Ringen um Atem.
Mein Rücken brannte, jeder Knochen in meinem Körper schmerzte. Ich blieb erschöpft über sie gebeugt liegen.
Bis Sha'uri sich unter mir hervorwand und vom Podest glitt.
"Nun, Elb, welches ist nun Dein wahres Wesen?", ich vernahm ihr spöttisches Lachen, noch zu sehr von dem Geschehenen gefangen, darauf auch nur zu reagieren. Ihre Schritte entfernten sich und ich öffnete langsam die Augen.
Mein Blick blieb bei dem Blut haften, das das Podest bedeckte.
Bruchtal - Elrond
Ich brach am nächsten Tag auf. Sha'uri war noch in derselben Nacht wieder in den Wäldern Machods verschwunden. Mein Vorhaben war gescheitert - so glaubte ich zumindest.
Meine Wunden vermochte ich zu verbergen, denn wenigstens die Bissspuren in meinem Gesicht waren bis zur Ankunft in Imladris verheilt.
Ich versuchte die Geschehnisse zu vergessen, doch konnte ich Sha'uris Anschuldigungen nicht vergessen. Wenn die Elben tatsächlich einst grausame Wesen gewesen waren, mußte es irgendwo in den alten Schriften Hinweise darauf geben. Ich forschte nach, doch bis auf einige wenige schwer zu deutende Gesänge, blieb meine Suche erfolglos.
Schließlich erklang in Bruchtal das Klappern schwerer Hufe. Sha'uri lächelte herausfordernd, als sie mir die erste Botschaft Abrecs überreichte.
Die anderen Elben beachteten sie kaum. Sie sahen nichts weiter als eine menschliche Frau.
Doch ich sah jedes Mal wenn sie Imladris erreichte, die dürre zerrissene Gestalt einer Schattenelb vor mir....
A/N: Bitte keine Flames wegen der "bösen" Galadriel, ich mag sie, ehrlich. Aber alle die ich mag, müssen in meinen Geschichten entweder leiden oder sind böse oder, äh, beides.
Zur Entstehung bzw. Überarbeitung dieses Kapitels:
Verzweifelte Autorin: "Und wie gefällt Dir dieses Kapitel?"
Betaleserchen: "Entweder das ist zuviel Gewalt, oder zuwenig Sex!"
Verzweifelte Autorin: "Also das mit der Gewalt muß drinbleiben."
Dreckiges Grinsen vom Betaleserchen: "Dann muß halt mehr Sex rein."
Gesagt, getan.
Verzweifelte Autorin: "Und wie ist es jetzt?"
Betaleserchen: "Singen die Elben nicht die ganze Zeit im Buch? Laß doch Elrond singen!"
Verzweifelte Autorin: "?"
Gesagt, getan.
Verzweifelte Autorin: "UND JETZT!"
Betaleserchen: "Toll, aber weißt Du eigentlich habe ich keine Lust mehr Betazulesen."
Also wenn jemand sich als Betaleser anbieten will...
