6 Schlechte Geschäfte
"Ich hatte dich gewarnt. Jedi sind schlecht fürs Geschäft. Und diese beiden ganz besonders." "Rhys, bitte. Hör endlich mit dieser Nörgelei auf und hilf mir beim packen." Niomès Nerven waren zum zerreißen gespannt, und das ununterbrochene Gejammer des kleinen Neimoidianers trug noch dazu bei. Sie hatte sicherlich nicht die Absicht sich noch weiter in die Belange dieser Welten verwickeln zu lassen. Das war nicht ihr Weg. Sobald sie die nötigen Informationen von den Jedi erhalten hatte, würde sie ihre Aufgabe beenden und endlich zurückkehren können. "Rhys sieh nach, ob Bejaa sich inzwischen gemeldet hat." Mit einem leichten Stirnrunzeln sah sie zu der aufgesprengten Tür ihrer Suite. Sie würde nicht noch einmal denselben Fehler machen und ohne Rückendeckung los stürmen. Wäre der Prokurator nicht im letzten Moment erschienen...
Niomè konnte plötzlich das aufsteigende hysterische Lachen in sich kaum unterdrücken. Während ihrer gespielten Ohnmacht hatte sie den ganzen Disput zwischen Prokurator Nundys Haarkum und diesem dunklen Hünen verfolgen können. Es war wirklich herzergreifend wie der Prokurator todesmutig die vermeintliche Ehre und Reputation der allseits bewunderten KiTamarani vor dieser bedrohlichen Gestalt verteidigen wollte.
Vorsichtig rückte Obi wan Kenobi in eine etwas bequemere Sitzposition und begann die Blasterwunde an seiner linken Schulter zu untersuchen. Yoda saß ihm gegenüber und beobachtete ihn mit einem nachdenklichen Ausdruck. "Nicht trauen wir ihr dürfen." Erklärte er mit harter Stimme. "Es schien die einzige Möglichkeit, und ... sie hat uns geholfen." Erwiderte Obi wan mit einem leichten Stöhnen. Seine Wunde war nicht gefährlich, aber leider äußerst schmerzhaft.
"Erpresst ihr sie habt, Obi wan." Yodas Missbilligung war deutlich aus seiner Stimme heraus zuhören. "Qui Gon Jinn ich erkenne in diesem Handeln." Für einen kurzen Augenblick überdeckte ein trauriger Zug Obi wan Kenobis Gesicht, als er an seinen toten Meister dachte. "Gefährlich die Arku-Harsi sind. Gefährlicher als Darth Vader oder der Imperator." Fuhr der kleine Jedi Meister entschieden fort.
"Was sind sie? Ich habe noch nie im Orden von ihnen gehört." "Der Jedi Rat, nicht informiert er war. Vor den Sithkriegen mein Volk auf Arku-Harsi traf." Yodas Augen verfinsterten sich, als würde er einen Blick zurück in eine unheilvolle Vergangenheit werfen. Dann nach einer kurzen Pause erschien seine Stimme in der Stille zu vibrieren. "Verschleiern sie können ihre Anwesenheit in der Macht. So wie diese Arku-Harsi uns versteckt vor Vaders Blicken und ... Wie es Palpatine tat." Plötzlich verstummte der kleine Jedi Meister, nur seine Ohren zuckten kurz.
Mit einem leisen Röcheln entwich der letzte Atem aus seiner Kehle. Unbeteiligt ließ Darth Vader den toten Körper des Rekruten auf das MediBett fallen. Irgendjemand hatte seine Erinnerungen sehr effektiv blockiert. Aber nicht effektiv genug. Ein Teil der Informationen die er noch erhalten hatte, waren äußerst interessant. Nachdenklich starrte er auf den Rekruten vor sich. Jetzt begriff er auch das enorme Interesse des Imperators. Dieses Modul musste der Schlüssel sein. Und jetzt war ihm auch klar, dass es kein Zufall war das er Ihnen hier begegnet war. "Lord Vader." Ein junger Informationsoffizier war an seine Seite getreten. Sichtlich nervös starrte er auf den Toten Rekruten. "Lord Vader, hier sind die angeforderten Informationen über die Ausgrabungsstätten." Schnell überflog er die trockenen Standard-Imperial-Formulare bis sein Blick an den Bestandslisten hängen blieb. "Kündigen sie dem Prokurator mein Kommen an!" herrschte Darth Vader den Offizier an.
Mit sicheren Schritten bahnte sich Niomè einen Weg durch die dunklen Katakomben unter dem alten Theater. Das weitläufige Gewölbe war über die Jahrhunderte hinweg mit einer Unmenge von Requisiten, Bühnendekorationen und Kostümen zugestellt worden. Ein unfassbares Sammelsurium aus den verschiedensten Epochen. Als sie den hintersten Teil der Katakomben erreicht hatte, drehte sie sich nach rechts und schlüpfte durch eine kaum sichtbare Öffnung eines riesigen Bühnenbildes. "Gut! Ihr lebt noch." Unberührt sah Niomè auf die beiden lädierten Gestalten, die zu ihren Füßen auf dem Boden saßen. Ihre Roben waren angesengt, die Gesichter Dreck verschmiert und Obi wan Kenobi hatte eine hässliche Wunde an der Schulter.
Obi wan schaute zu ihr auf. Noch immer sah er die faszinierende Gestalt von KiTamarani, eine umschwärmte und exzentrische Künstlerin, vor sich. Doch jetzt erschien sie ihm zu schillernd, zu perfekt um echt zu sein. Es war wie ein Spiegelbild, das ihm seine Vorstellung von ihr zurück warf, und dieses noch an Intensität übertraf. Sie verschleiert sich nicht nur in der Macht, ging es ihm durch den Kopf. "Warum habt ihr versucht den imperialen Rekruten zu töten?" fragte Obi wan sie mit ruhiger Stimme. "Hätte ich ihn töten wollen, dann wäre er es jetzt" antwortete sie ihm schlicht.
"Ohne Verantwortung für ihr Tun die Arku-Harsi sind. Immer noch!" Warf Yoda bitter ein. Mit glitzernden Augen drehte sich Niomè zu dem kleinen Jedi Meister um. "Und wie ich sehe ist euer Volk noch immer gefangen in ihren eigenen kleinlichen Begriffen." Mit erhobenem Kopf trat Yoda ihr entgegen. "Die Arku-Harsi nicht willkommen sind! Euer Handeln fast zerstört sie hätte diese Galaxie." Mit Nachdruck hieb Yoda seinen Stock auf den Boden und sah ihr eindringlich in die Augen. "Ihr seid ein bissiges, kleines Ding. Wisst ihr das? Predigt euer Orden nicht Weisheit und Frieden?" erwiderte Niomè gehässig. "Welche Rolle spielten die damaligen Ereignisse schon im Zyklus der Zeitalter? Warum sollte jener Krieg wichtiger sein als der Jetzige, oder als alle voran Gegangenen und Nachfolgenden eurer Kriege? Worin liegt der Unterschied zu welcher Zeit ihr euch bekämpft?" Wütend starrte Niomè auf den kleinen Jedi Meister herab.
"Ihr habt mir diesen Handel vorgeschlagen, Kenobi. Wenn er nicht mehr gilt, dann sagt es jetzt!"