8 Plan C …

Ohne dass Niomè es bemerkt hatte, war Obi wan Kenobi hinter sie getreten und umschlang sie fest mit einem Arm. Sein Atem kitzelte an ihrem Ohr als er leise, aber eindringlich befahl "Lasst sie los!" Wütend versuchte sie sich aus seiner Umklammerung zu lösen. Was fiel diesem Jedi ein! Erst kümmerte er sich einen Dreck um ihre Auseinandersetzung und jetzt sollte sie diese unverschämten Trandoshaner einfach so laufen lassen? Mitleidlos beobachtete Niomè, wie sich die vier Echsen vor ihr, gefangen in ihren eigenen Ängsten, krümmten. Obi wan Kenobi verstärkte nochmals den Druck und sie ließ von ihren Opfern ab. Als sein Arm ihren Brustkorb wieder freigab, drehte Niomè sich blitzschnell zu ihm um. Ihre ganze aufgestaute Wut und Frustration über diese Situation brach aus ihr heraus. Sie schien förmlich in Flammen zu stehen und ihre Augen funkelten den Jedi gefährlich an.

"Ihr habt mir gute Dienste geleistet, Lord Vader. Die Informationen über die Rebellenbewegung und die Jedi sind in der Tat höchst interessant." "Ihre Suche nach dem Modul wird sie direkt zu uns führen, Meister." "Ja, mein junger Freund. Und damit werden auch die letzten der Jedi vernichtet sein."

Eindringlich betrachtete der Imperator die kniende Gestalt vor sich. Da war noch etwas. Und er versucht es vor mir zu verbergen. Eine Barriere. "Mir scheint ihr habt eure Lektion noch immer nicht gelernt." Mit einem eisigen Blick lehnte sich der Imperator vor. Blaue Energieblitze schossen auf Vader zu, umschlossen ihn und ein glühend heißer Schmerz durchfuhr seinen Körper. "Unterschätzt niemals die dunkle Seite der Macht." Mit einem gierigen Ausdruck in seinen kalten Augen durchbrach der Imperator die Gedankenschilde Vaders. "Ich bin euer Meister!"

Obi wan Kenobi schwankte, ihm wurde für kurze Zeit schwarz vor Augen. Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und ein brennender Schmerz setzte seinen ganzen Körper in Flammen. Hörbar schnappte er nach Luft. Als sich sein Blick langsam wieder klärte, sah er Niomès zufriedenes Gesicht vor sich.

Sie hatte ihm ihre kleine Faust direkt in seine verheilende Blasterwunde gerammt.

"Die CONFIDENCE und die BLOSSOM ROGUE haben Position bezogen, Boss." "Gut." Konzentriert verfolgte Kard Byrron die Anzeigen der Instrumente vor ihm. Sie hatten nur diesen einen Versuch, und wenn ihnen ihr Leben lieb war, dann sollte diese Sache verdammt noch mal klappen, dachte Kard grimmig.

Nachdenklich beobachtete Obi wan die junge Frau, wie sie sich wütend durch die Gefangenen ihren Weg auf die andere Seite des Schiffes bahnte. "Unbeherrscht sie ist." bemerkte Yoda mit einem tiefen Seufzen. Stöhnend ließ sich Obi wan wieder auf den Boden sinken. Während Obi wan sich auf seine Heilungskräfte konzentrierte, ließ er Niomè keinen Moment aus den Augen. "Erzählt mir mehr von den Arku-Harsi, Meister Yoda." Mit einem geistesabwesenden Gesichtsausdruck antwortete der kleine Jedi Meister. "Machtvolle Wesen sie sind. Doch einsetzen sie die Macht, nur für eigene Ziele. Keine Verantwortung sie tragen, keine Bindungen sie kennen." "Aber was sind ihre Ziele?" fragte Obi wan ruhig.Mit einem besorgten Ausdruck folgte Yoda seinem Blick. " Eine ... andere Sicht der Macht ... sie haben. Unberechenbar ihr Handeln für uns ist, ... und gefährlich." "Ihr seid also immer noch der Ansicht, wir sollten ihr keine Informationen über das Modul geben?" "Auch mir es nicht möglich ist,

Arku-Harsi zu erkennen. Schatten sie sind in der Macht, Schatten sie sind in der Zeit." Und dann fügte der kleine Jedi Meister nach einer Pause mit einem harten Gesichtsausdruck hinzu "Sie führen zu Darth Vader und den Imperator? Unser aller Tod es wäre!"

Und dennoch, überlegte Obi wan in sich gekehrt. Wie vehement sie sich geweigert hatte eine Waffe in die Hand zu nehmen, dieser Gedanke hatte sie sichtlich entsetzt. Und auf der anderen Seite hatte er miterlebt, wie die Arku-Harsi ihre Machtfähigkeiten ohne Skrupel gegen diese Trandoshaner eingesetzt hatte, ebenso wie gegen den imperialen Rekruten auf Telos. Meister Yoda hatte Recht, sie war

unbeherrscht, impulsiv und unberechenbar, wie ... Voller Schmerz brach Obi wan seinen Gedankengang ab. "Konzentriere dich auf das hier und jetzt, Obi wan." hörte er im Geiste Qui-Gon Jinn. Wo lag die Verbindung?

Das Modul. Was hatte es mit diesem Datenmodul auf sich, dass sowohl der Imperator als auch die Arku-Harsi so begierig darauf waren?

"Feuer!"

Eine Ohren betäubende Explosion erschütterte plötzlich die Fregatte. In sekundenschnelle füllte sich die Sektion mit beißendem Rauch. Aufgeregte Schreie drangen durch die undurchdringlichen Rauchschwaden, die einem jegliche Sicht nahmen. Behende bahnte sich Obi wan seinen Weg durch dieses Chaos, bis er direkt hinter Niomè stand.

"Die CONFIDENCE soll die restlichen Begleit-Jäger einsammeln! Und gib Horkaar auf der BLOSSOM ROGUE das Signal zum entern, Narwis." "Geht klar, Boss."

"Sklavenjäger!" ging ein gellender Schrei durch die hob Niomè ihren Kopf. Obi wan Kenobi hinter ihr entging nicht, wie sich ein selbstgefälliges Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Das war also ihr Plan.

Ein Großteil der Fregattenbesatzung und der Sicherheitskräfte lag tot in den Gängen des Schiffes. Die Sklavenjäger machten kurzen Prozess mit jedem, der sich ihnen widersetzte. Obi wan Kenobi und Yoda hielten sich still hinter Niomè, während sie langsam mit dem Gefangenenzug in Richtung der Andockschleusen geführt wurden. Ein riesiger Mandalorianer hatte sich neben den Schleusenzugängen postiert und musterte eindringlich die an ihm vorbei ziehende Schlange der Gefangenen. Seine Muskeln bepackten Arme und Beine waren mehr als nur beeindruckend. Dieser Söldner könnte auch mit bloßen Händen einem Nexus das Genick brechen, stellte Obi wan in Gedanken fest.

"Mädel, was machst du denn für Sachen. Du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt." Polterte Kard Byrron los. "Ich habe euch einen Schreck eingejagt?" fiel Niomè aufgebracht über den Waffen starrenden Mandalorianer vor ihnen her. "Wer von uns musste denn die letzten Tage auf diesem stinkenden Haufen Weltraumschrott verbringen?" Betreten schaute Kard Byrron zu ihr runter. Obi wan Kenobi lächelte still in sich hinein. Dieser grobschlächtige Söldner mit seinem Narben bedeckten Gesicht, tänzelte wie ein nervöser Jüngling vor der grazilen jungen Frau auf und ab. Sie war aber anscheinend nicht bereit, ihn so schnell vom Haken zu lassen. "Wo haben du und Narwis euch denn wieder rum getrieben? Oder sollte ich lieber fragen mit wem?" "Nicht doch, nicht doch, Mädel. Wir würden dir doch niemals irgendwelche Twi-Lek-Tänzerinnen vorziehen, und sollten sie noch so verführerisch mit ihren Tentakeln spielen." ein schiefes Lächeln verzerrte sein Gesicht zu einer Angst einflössenden Fratze. "Und sie mal, Kleines, wir haben dir auch was mitgebracht." Versuchte Kard Byrron sie zu besänftigen. "Ja, stimmt." Nickte Narwis hinter ihm heftig. "Der Boss hat sogar vorher noch deine kleine neimodianische Kröte auf gesammelt."