Disclaimer: Nicht gehört mir, außer meine eigenen mickrigen erfunden Charakteren wie Deliwiel, Delyn, Elaviel, Ferith, Elondel u.v.m. ;-)

Und natürlich beantworte ich auch meine tollen und lieben Reviewshappybin

Luthien Lossehelin – Hm...du könntest sehr wohl diese Elbin sein hehe. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt ;-). Wir träumen glaub ich, alle davon. Danke fürs Review.

Blub – Danke dir ;-) Hab mich echt darüber gefreut, aber ich glaub mit dem heiraten wart ich lieber noch g

Laineth – Ich hoffe ich bin nicht schuld an deinem Tod, wenn er sie nicht geküsst hätte ;-) Und ich danke dir auch vielmals über dein Review!

Narwain – 5 mal. Wow. Das find ich ja toll ;-) Danke fürs reviewing.

JustSarah – Danke dir. Hier das nächste Kapitel

Nichan – Und dir danke ich auch ;-) Fühl mich sehr geschmeichelt. Hoffe das Kapitel gefällt dir.


Es war schon dunkel, als ich den Heimweg beschritten hatte. Ich hatte garnicht gemerkt, wie schnell die Zeit doch vergangen war. Ich dachte nur die ganze Zeit nach. Und kaum hatte ich mich umgesehen, war es schon Abend. Wahnsinn.

Da sah man, wie sehr er meine Gedanken beanspruchte. Ich versuchte wirklich herauszufinden was in ihm vorgehen könnte. Warum er sich so aufführen musste. Und warum ich mich so aufführen musste.

Ich versuchte zu überlegen, wie sein Leben bis jetzt hätte aussehen können. Nun. Wenn ich mich noch recht gut erinnern konnte, hatte er gesagt er war 120 Jahre jünger als ich. Also musste er 812 Jahre alt sein. Was hatte er bloss so eine lange Zeit jeden Tag gemacht? Er hatte sicher schon früher Kindermädchen gehabt, aber wie es aussah, hatte er sie schnell vertrieben.

Hatte er überhaupt Freunde? Wenn ja, warum hatte ich sie bis jetzt noch nie gesehen? Was trieb er eigentlich den ganzen Tag, außer lesen, malen, reiten und Bogen schießen? Konnte es wirklich sein, dass er einsam war, wie Delyn gesagt hatte? Wenn ja, dann hatte ihn das doch sicher verbittert. Leute die ihm vorschreiben wollten, was er zu tun hatte, war wirklich nicht das, was er sicherlich gebraucht hatte.

‚Er braucht einen Freund.'

Konnte das wirklich sein, dass er mich als einen Freund akzeptiert hatte?

Und dann hatte er mich auch noch geküsst. Warum hatte ich das Gefühl gehabt, dass es nur ein Spiel war, nur um sein Ego aufzubessern. Aber seine Augen verrieten da etwas ganz anderes. Sie hatten mit Aufregung und sogar Freude gestrahlt. Genau wie meine. Nur, dass bei mir noch der Schock dazu kam.

Der Kuss war nur ganz kurz und flüchtig. Hätte man uns beide so gesehen, hätten sie wahrscheinlich gedacht, dass das nur rein freundschaftlich war. Aber ich wusste es besser. Hm. Der Kuss hatte gereicht um herauszufinden, wie unglaublich weiche Lippen er hatte.

‚Deli hör auf!'

Kaum war ich an der Haustür angekommen, sah ich schon meine beste Freundin, mit einem mürrischen Gesicht auf mich zukommen.

'Na das hatte mir gerade noch gefehlt.'

"Toll, dass du dich auch mal blicken lässt," sagte sie etwas sauer und enttäuscht. Sie klang wirklich ernst und ich legte einen entschuldigenden Blick auf.

"Tut mir Leid."

"Sag mal wird das jetzt immer so sein? Du bist jeden Tag beim Prinzen und ich bleibe allein?"

Ich zuckte unwissend mit den Schultern und schüttelte leicht mit dem Kopf. Wir waren praktisch jeden Tag zusammen und jetzt, da ich in diesem ‚Schlamassel' war, sahen wir uns kaum noch. Das kam wirklich selten vor. Ich nahm ihre Hand und zog sie mit rein ins Haus. Es war leer und ich wunderte mich, wo wohl meine Mutter wieder steckte.

'Vielleicht bei Deladrieng.' Sie war nicht weit entfernt von hier. Eine gute Freundin meiner Mutter.

Wir setzten uns zum Tisch und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Elaviel's Augen durchbohrten mich.

„Du hast es vergessen."

„Hm?"

„Heute ist eigentlich der Tag an dem wir Elondel besuchen sollten."

Mein Kopf schnappte hoch und ich sah sie entsetzt an. Mehr und mehr Schuldgefühle kamen in mir hoch. Elondel. Oh nein. Ihn hatte ich ja ganz vergessen. Ich konnte es nicht fassen.

"Ihm geht es leider wieder nicht so gut. Er hätte sich wirklich gefreut, wenn wir beide dort gewesen wären."Es kam nicht oft vor, dass sie so ernst und auch traurig war. Und wenn das so war, dann wirklich nur wegen ihm.

"Ihm geht es schlechter?" Elaviel nickte traurig und sah aus dem Fenster.

Mein Herz zerbrach und ich musste die Tränen unterdrücken. Daweil zeigte er doch noch so viel Willenskraft, um weiterzumachen.

Er war der erste Mensch bei uns im Düsterwald. Man hatte ihn am Waldrand als kleines Baby gefunden. Er war ganz schwach und wäre eigentlich gestorben, hätte die gutmütige Elbin Elemirä ihn nicht mit nach Hause genommen und ihm bei sich aufgenommen. Jeder wusste von dem Menschen bei uns, aber keiner wollte wirklich etwas mit ihm zu tun haben. Elondel war 12, als Elaviel und ich, uns mit ihm angefreundet hatten. Es ergab einfach so, als er uns gefragt hatte, ob wir mit ihm spielen wollten. Das war am Markt. Und wir fanden es recht süß und, obwohl wir wussten, dass er ein Mensch war, hatte uns das nicht gestört und wir stimmten mit ein. Er war viel jünger als wir, aber trotzdem hatten wir immer viel Spaß. Aber Elondel wurde schnell Erwachsen. Und während wir uns kaum veränderten, wurde er älter und älter. Ich fand es beunruhigend, als er schon kleine Fältchen unter den Augen bekam und machte mir Sorgen, als er schon ein paar weiße Haare bekam.Ich konnte nicht damit umgehen, dass er uns bald verlassen würde. Dass einer meiner Freunde, nicht unsterblich war.

Er war mittlerweile 80 und ziemlich schwach. Die meiste Zeit lag er im Bett oder er verkaufte auch ein, oder zweimal an seinem alten Stand am Markt, den er sich vor Jahren dort aufgebaut hatte. Eigentlich jeden Freitag und das wäre heute gewesen. Und ich war nicht da.

"Wer weiß, wie lange er noch durchhält." Elaviel's Stimme bebte und ich musste ich auch zurücknehmen um nicht loszuweinen. Wir trafen uns mit ihm nicht mehr so oft. Er war nun anders. Für uns. Er war nun jemand, der uns bald für immer verlassen würde. Wir versuchten immer guter Laune zu sein, aber tief in unserem Inneren wussten wir, wie es enden würde. Davor hatten wir beide Angst.

"Es tut mir leid. Ich war so beschäftigt mit meinen eigenen Problemen, dass ich das....einfach vergessen habe. Ich-ich weiß auch nicht, was mit mir los ist!" Ich starrte beschämt zu Boden und seufzte laut auf.

Es war eben viel passiert in den letzten beiden Tagen und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Daran war nur er Schuld...

'Hm. Das kannst du gut...Ihn für alles verantwortlich machen.'

Elaviel nickte. "Na vielleicht können wir ihn morgen zu Hause besuchen?"

"Natürlich." Wir beiden lächelten wieder, wenn auch etwas bedrückt.

"Aber jetzt mal weg von den trüben Gedanken. Sag schon. Wie ist unser charmanter Prinz so." Sie grinste frech zu mir herüber und ich zog die Augenbrauen hoch. Schön, dass sie Elondel genauso schnell vergessen konnte, wenn es um Prinz-Charming ging.

"Wie soll er sein? Er ist ein Idiot, arrogant, rechthaberisch noch dazu und stur."

Sie zog ungläubig die Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf. "Ich schätze mal er hat dir ziemlich den Kopf verdreht. Aber ich kann es verstehen. Mich hätte er gestern auch fast um den Finger gewickelt." Sie sah verträumt in die Luft und grinste schelmisch.

"Also bei dir erwarte ich das ja auch. Pff. Wenn dir jemand schöne Augen macht, bist du hin und weg. Und außerdem! Mir hat er überhaupt nicht den Kopf verdreht,"sagte ich gespielt empört. Sie sah mich skeptisch an und ihr Grinsen wurde immer breiter.

"Aber natürlich. Deswegen errötest du auch, wenn du von ihm redest."

"Das tu ich garnicht."

Sie lachte auf. "Na schau. Du tust es sogar jetzt."

"Das..das ist nur, weil ich immer rot vor Zorn werde, weil er mich immer nervt und ärgert." Zum Teils stimmte das ja auch, aber diesmal hatte sie leider Recht. Doch das würde ich sicher nicht vor ihr zugeben. Aber Elaviel war gut darin, Dinge schnell zu durchschauen.

"Was hat er bloß mit dir angestellt? Du warst noch nie so..."

"So was?"

"Naja...rot." Sie sah mich herrausfordernd an und zwinkerte mir kindisch zu. Ich schüttelte genervt den Kopf und stand auf.

"Sagen wir einfach er..verwirrt mich,"sagte ich laut.

"Aha. Also, ich verwirre dich?" kam eine Stimme von Richtung Tür.

Ich schreckte hoch und fasste mir an die Brust. ‚Oh nein.' Ich drehte mich um und sah ihn dort stehen. Er lehnte gegen die Tür und schien mich scon wieder amüsiert anzulächeln. Elaviel sah genauso überrascht drein wie ich. Sie stand schnell auf und machte einen Knicks.

"Prinz Legolas! Was tut Ihr hier?"

Er lächelte noch immer und ging auf sie zu. Er hob ihre Hand und hauchte einen sanften Kuss darauf, so wie er es immer tat. Elaviel kicherte wieder.

'Bei Valar, bitte vergib ihr.'

Doch seine Aufmerksamkeit galt schnell wieder mir. Tief in meinem Inneren war ich erleichtert, dass er nicht wieder versuchte mit ihr zu flirten. Er stand nun genau vor mir. Auch mir gab er einen Kuss. Auf die Stirn.

Dabei stand stocksteif da und mein Herz raste noch immer vor Schreck. Was suchte er bloß hier? Warum hatte ich ihn schon wieder nicht gehört? Und warum musste er mich dabei erwischen, wie ich über ihn geredet hatte. Gott wie peinlich.

"Was suchst du hier?" Ich konnte nicht mehr als ein Flüstern herausbringen. Ich machte einen Schritt zurück, damit ein wenig Abstand zwischen uns war.

"Ich wollte mich verabschieden,"sagte er mit einem fröhlichen Ton.

"Verabschieden?"

Er nickte. "Mein Vater erhielt einen Brief von Rivendell. Lord Elrond hatte uns beide eingeladen. Wir reiten jetzt gleich los."

„Äh..."

Doch er ließ mir gar keine Zeit um irgendetwas zu erwidern. Er ging auf mich zu und legte behutsam seine Arme um mich. Ich war, wie immer überrascht, aber erwiderte die Geste, als sei es das normalste, was wir je gemacht hatten. Ich legte meinem Kopf auf seine Schulter und seufzte entzückt. Ich machte mich wohl immer lächerlich vor ihm. Trotzdem stand er hier. Bei mir.

‚Gut, dass er nicht versucht mich vor Elaviel zu küssen.'

Ich fragte mich, ob das einfach nur ein Ausrutscher war. Aber da würde ich ihn jetzt sowieso nicht fragen können.

Hm. Rivendell. Lord Elrond hatte zwei Söhne, Elladan und Elrohir. Außerdem hatte er eine Tochter names Arwen. Vielleicht ist Legolas mit ihnen befreundet. Das hieß wahrscheinlich, dass er doch Freunde hatte. Wenn auch etwas weit entfernt. Er strahlte nämlich übers ganze Gesicht. Ich war mir aber nicht sicher, worauf sich das bezog.

‚Vielleicht freut er sich auf Arwen.'

Der Gedanke traf mich wie ein Blitz, aber ich versuchte es zu verdrängen. Unmöglich. Oder?

Er ließ mich los, lächelte entschuldigend und ging zur Tür. Er drehte sich nochmal zu mir um.

„Es tut mir Leid, aber mein Vater wartet schon. Und wenn ich zurückkomme, klären wir....diese Verwirrtheit."Er nickte nochmal kurz Elaviel zu und schenkte mir noch eines seiner liebevollen Lächeln.

„Warte!"Sagte ich schnell.

‚Freust du dich wegen Arwen,' wollte ich schon ansetzen, aber ich verkniff es mir zum Glück noch.

Oh bei Valar. Ich hätte mir auf die Zunge beißen sollen und ihn einfach gehen lassen sollen.

Legolas sah mich erwartend an.

„Äh....Woher weißt du, dass ich hier wohne?"Ich hörte Gekicher hinter mir. Ich drehte mich garnicht erst um, um zu wissen, dass es Elaviel war. Ich hätte wahrscheinlich selbst über mich gelacht, wäre es mir nicht so schrecklich peinlich gewesen.

„Ich bin der Prinz, Deli. Ich weiß alles."Er winkte mir zu und seine Augen strahlten vor Amüsantheit und Freude. Damit ließ er Elaviel und mich allein.

„Also? Und du willst mir wirklich Weis machen, dass du im ganzen Gesicht rot wirst, weil er dich verärgert?"