Jippi...ich habe es doch noch geschafft ein Kapitel fertig zu bringen lol. Mal sehn ob es meinen Lesern gefällt zwinker.

Und noch ein ganz liebes Danke an: JustSarah, Luthien Lossehelin, Narwain und blub Knuddel


Der Garten vom Königspalast wirkte beruhigend auf mich, nachdem ich, der etwas düsteren Stimmung in Elemir's Haus entflohen war. Elondel's Zimmer war die meiste Zeit mit Vorhängen verdunkelt und Licht konnte sich da kaum durchkämpfen. Auch lag ein abgestandener Geruch im Raum, den ich schon bei meinem letzten Besuch gerochen hatte. Aber das schlimmste war ja noch die Person, die im Bett lag und die meiste Zeit nur zu schlafen schien. Die Decke, die ihn umwickelte, sah schon ziemlich benutzt und alt aus.

Ich fragte mich, warum Elemirä sich nicht um all diese Sachen gekümmert hatte. Doch Elondel gab mir später dann die Antwort, nachdem er seinen Augen geöffnet hatte. Er wollte nicht, dass andere für ihn sorgten. Er brauchte keine Hilfe.

"Deli ich bin alt, aber ich kann mich noch immer um mich selbst kümmern," hatte er mir zugeflüstert. Ich nickte, darauf bedacht, nicht in Tränen auszubrechen und wollte ihm schon das Cram geben, welches ich für ihn gemacht hatte. Ob er sich freute oder nicht wusste ich dann leider nicht mehr, denn er war wieder eingeschlafen.

Seufzend verließ ich das Haus. Es wurde immer schlimmer, hatte ich das Gefühl.

'Die Zeit hat keine Gnade mit ihm.'

Nach Hause wollte ich nicht und entschied mich dann im letzten Augenblick zu Legolas zu gehen. Doch im Palast fiel mir dann ein, dass er gerade nach Hause gekommen war und sich bestimmt von so einer langen Reise erholen wollte. Da ich nicht vorhatte ihn zu stören, ging ich ins Freie und befand mich aufeinmal in einem Garten wieder.

Viele Blumen hatte er nicht, auch hatte er keine anderen bekannten Pflanzen, sondern viele Statuen die in genauen Abständen links und rechts aufgestellt waren. Ich wunderte mich nicht einmal warum der Weg golden verzirrt war, so sehr betrachtete ich die Steinfiguren um mich herum.

Die meisten Statuen erkannte ich wieder, wie Ulmo, der Herr des Wassers, oder Este, die Herrin der Heilkunst. Je weiter ich ging, desto mehr Valar und Valier erschienen mir. Jede majestätisch und prunkvoll ausgeformt. Für mich wirkten sie sogar fast lebendig, so echt sahen sie aus. Ein Schauer lief mir den Rücken runter.

Mein Blick blieb dann an Nienna hängen, oder auch die "Tränenreiche" genannt. Sie war die Klagerin und die Herrin des Mitleids und der Trauer. Ihr Gesichtsausdruck ähnelte sehr diesem kleinen Engel, denn Legolas gemalt hatte. Ich würde mich nicht wundern, wenn er von hier seine Inspiration genommen hätte.

"Was machst du hier?"

Ich drehte mich erschrocken um und sah Delyn mit einem verzweifelten und besorgten Blick auf mich zukam.

"Wie meinst du, was ma-"

"Deli wie bist du hierher gekommen? Bei Varda komm, wir müssen hier weg." Er nahm blitzschnell meine Hand und zog mich, ohne Rücksicht auf meinem verstörrten und fragenden Blick zu nehmen, Richtung Ausgang.

"Oh Eru, oh Eru..," kam es immer wieder von Delyn, der mich noch immer voller Panik hintersich her zog. Ich versuchte mich loszureisen, wollte auf ihn schreien, aber er bemerkte mich nicht einmal. Was war aufeinmal los mit ihm? Und warum war er überhaupt hier? Gingen Nachrichten von der Rückkehr der Königsfamilie wirklich so schnell durch die Gegend?

"Delyn was ist bloß los mit dir? Hast du deinen Verstand verloren?" Ich wurde langsam sauer.

"Bei Valar, wenn uns jemand hier erwischt..."

Delyn nahm mich nicht einmal wahr und verdoppelte sein Tempo noch sogar. Doch leider konnte ich nicht so schnell gehen und stolperte unglücklich. Leider ließ mein Bruder im ersten Augenblick nicht los, so dass ich unangenehm auf meinen Knien landete. Ein schmerzhafter Laut entwich meiner Kehle.

Delyn blieb endlich stehen und drehte sich zu mir um. Er sah mich erschrocken und entsetzt an.

"Oh."

"Oh? Das ist alles was du dazu zu sagen hast?" Ich entriss ihm meine Hand und sah ihn wütend an.

"Was ist bloss los mit dir? Argh...Wenn meine Knie nicht so schmerzen würden, wäre ich dir schon längst an die Gurgel gegangen..." Ich kniff die Augen verbissen zusammen und versuchte an etwas anderes zu denken, als an dieses stechende und brennende Gefühl, welches nicht milder werden wollte.

"Du Idiot. Du-"

"Was habt ihr hier zu suchen?!"

Ich blickte auf und war ehrlich gesagt, garnicht überrascht, Legolas zu sehen. Er kam wirklich immer dann, wenn man es am wenigsten erwarten würde. War ja nichts neues.

Doch diesmal warem mit ihm 4 Wachen im Schlepptau, die uns beide grimmig anschauten.

'Wachen? Deli was hast du bloss angestellt?'

Delyn bekam sofort die Krise und kniete sich auf den Boden. Er beugte sich vor und gab seine Hände hinter seinen Kopf.

"Delyn was tust du da," flüsterte ich ihm zornig zu. Also manchmal war mir mein Bruder ein Rätsel. Er ignorierte mich vollkommen und bettelte Legolas an.

"Mein Prinz es tut uns leid. Bitte mein Prinz. Ich wollte nur meine Schwester von hier wieder wegschaffen. Sie kennt sich hier nicht aus, mein Prinz....Bitte, bitte sagt es nicht dem König."

Legolas stand nun vor uns und sah meine Bruder etwas mitleidig an. Die Wachen hatten nun ihre Pfeile auf uns gezielt und ich hatte noch immer keine Ahnung was hier los war. Langsam und etwas schmerzhaft stand ich vom Boden auf und hob abwehrend meine Hände, um zu zeigen, dass ich nichts Böses im Schilde führte.

Dabei fiel Legolas' Blick etwas weiter hinunter und sah, dass mein Kleid an zwei Stellen zerrissen war und meine Knie, die etwas schmutzig und zerkratzt, jetzt frei gab. Er sah zu mir auf und sah mich besorgt an. Die stumme Frage, ob alles ok war, hing lange in seinen Augen.

"Delyn..," flüsterte ich frustriert und stupste in mit meinem rechten Fuß leicht in die Rippen. Er bewegte sich noch immer nicht und wimmerte, wie ein Kleinkind.

"Delyn..Steh endlich auf," sagte ich herausfordernd und gereizt. Ich wusste nicht was hier los war, aber, dass mein Bruder so kindisch sein musste, war mir überaus peinlich. Er war einer der Wachen und jetzt aufeinmal so ein Feigling? Echt beschämend für ihn, für mich und für unsere ganze Familie. Mutter erzählte ich lieber garnicht.

Langsam erhob er sich, konnte aber niemanden anblicken. Na dann musste ich wohl fragen, was das hier sollte.

"Bitte kann mir bitte einer hier sagen, warum auf mich gezielt wird? Was hab ich getan?" Ich war wirklich verärgert und es war mir egal, ob sie auch mit 100 Pfeilen auf mich zielen würden.

"Weißt du wo du überhaupt bist?" ergriff Legolas das Wort.

Ich sah in etwas irritiert an. "Na im Garten des Palastes? Ich wusste nicht, dass jeder so einen Wirbel darum machen würde, wenn..."

"Du bist nicht im Garten," unterbrach er mich. Mein Mund schloss sich wieder.

"Deli...-wiel. Du bist in einem geschützten Bereich des Palastes, denn nur sehr wenige Elben betreten dürfen. Mit mir eingeschlossen. Das hier ist ein heiliger Platz und sehr wichtig für meine Familie. Einer der Wachen hat dich gesehen und mich sofort benachrichtigt. Sei froh, dass es nicht mein Vater war, der dich hier gefunden hat...,"

"Oh," war das einzige was ich sagen konnte. Deswegen hatte mich mein Bruder herauszerren wollen. Und deswegen all diese göttlichen Statuen. Und deswegen diese golden verzirrten Säulen und Wege.

"Mein Prinz? Sollen wir sie in den Kerker werfen?" fragte einer der Wachen etwas leise. Mein Augen weiteten sich, bei der Frage. War das hier wirklich so ein Verbrechen?

Legolas schreckte etwas hoch und blickte von mir, zu dem Elben. Anscheinend hatte er die Wachen vergessen. Er schüttelte mit dem Kopf und befahl ihnen, ihre Bogen zu senken, worüber Delyn und ich ziemlich erleichtert waren.

"Das hier ist niemals passiert." War das einzige, was Legolas gesagt hatte. "Ihr könnt wieder gehen. Danke."

'Hatte er wirklich danke gesagt???' Die Wachen zogen sich zurück, wobei sie Legolas etwas skeptisch anschauten.

Er schaute von mir zu Delyn und wieder zurück. Seine Lippen fingen an, ein kleines Lächeln zu umspielen.

"Du hast mir garnicht gesagt, dass einer der Wachen, dein Bruder ist."

Mein Mundwinkel schoben sich auch langsam hoch, während mein Bruder etwas nervös herumschaute, um nicht Legolas' Blick einzufangen.

"Nun...Du hast nie gefragt," sagte ich etwas fröhlicher.

"Hm...Stimmt. Wie ist dein Name?" Legolas drehte sich mit neugierigen Augen zu Delyn.

Ich stupste Delyn ein bisschen bei den Schultern, als er nicht wagte zu antworten.

"D-Delyn Cathania, mein Prinz." Sein Stimme war ganz leise und scheu. Ich zog etwas die Augenbraue hoch und sah ihn komisch an. Noch nie hatte ich meinen Bruder so eingeschüchtert erlebt. Sonst war er ein reines Energiebündel, wie ich.

"Cathania. Hm...Cathania? Der Name kommt mir bekannt vor." Er sah nachdenklich in die Luft. Mein Bruder und ich sahen uns fragend an, zuckten dann aber unwissend mit den Schultern. Nach einer Weile schüttelte Legolas dann seinen Kopf, ganz in seinen Gedanken verloren.

"Nun ist auch egal....Deli du bist verletzt." Er sah wieder zu meinen Beinen und ich folgte seinen Blick.

"Oh das...ich bin gestolpert. Das wird schon wieder." Ich winkte ab und tat so, als wäre es garnichts. Delyn sah daweil wieder schuldbewusst zu Boden. Ich legte meinen Arm auf seine Schulter und sah ihn aufmunternd am, um zu zeigen, dass es ok war.

Legolas ergriff auf einmal meine Hand und zog mich langsam mit sich. "Hey-"

"Komm einfach mit. Das muss gereinigt und bandagiert werden."

"Und Delyn?"

"Oh ja...Delyn geh für heute nach Hause. Und du weißt...du bist niemals hier gewesen."

Mein Bruder nickte schüchtern dem Prinzen zu, doch als er an uns vorbei ging, sah ich noch wie er mich schelmisch angrinste und mir zuzwinkterte. Ich öffnete entsetzt meinen Mund und sah ihn grimmig an, doch er war schon weg.

'So ein...'

"Komm, bevor noch mein Vater die Idee bekommt, diese Richtung einzuschlagen."


Ein paar Minuten später durfte ich auf der schönen dunklen Couch in Legolas' Zimmer Platz machen.

"Warte hier," und schon war er aus dem Zimmer verschwunden. Somit ließ er mir Zeit, mich hier ein wenig genauer umzusehen.

Erst jetzt fiel mir auf, wie viele Bilder hier überhaupt hangen. Und je mehr und mehr ich sie betrachtete, desto mehr merkte ich wie sehr sie sich ähnelten.

Alle hatten etwas trauriges an sich.

Auf den meisten war der Hintergrund meistens eher dunkel und freudlos. Die Menschen, oder Elben auf den Bildern sahen sehr betrübt drein und die meisten hatten Tränen in den Augen. Das erinnerte mich sehr an die Statue von Nienna und das wiederrum an das Gemälde im Gang. Ich fragte mich, ob das alles vielleicht einen Zusammenhang hatte. Warum hatte Legolas so eine Sammlung? Spiegelte das wirklich seine Seele wieder? War er wirklich so unglücklich? Er wirkte aber garnicht so....

Doch bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, kam Legolas auch schon mit einer Schüssel, die mit Wasser gefüllt war und einem Tuch, welches auf der Seite der Schüssel hang, herein.

"Ok..Da bin ich wieder. Kannst du dein Kleid ein wenig heben, damit ich die Wunde reinigen kann?" Mein Augen weiteten sich bei seinen Blick und ich reagierte schnell.

"Sch-schon gut. Ich kann das auch alleine." Und wollte schon die Schüssel aus seiner Hand nehmen, doch er war schneller und drehte sie weg von mir.

"Aha...Warum erröten wir den gerade? Du weißt, ich beiß nicht." Sein Blick war atemberaubend, aber er machte sich schon wieder lustig über mich, und das gefiel mir nicht.

Ich versuchte ruhig zu bleiben und zuckte dann nur mit den Schultern.

"Aber natürlich...Ha ha ha...ich hab nur Angst, dass du irgendetwas falsch machen könntest." Ich sah ihn hochnäsig und beleidigt an. Legolas fing dabei an zu lachen und schüttelte den Kopf.

"Was denn Bitteschön? Jetzt mach schon Deli." Er grinste und ich gab endlich nach. Zögernd hob ich mein blaues Kleid an, so dass er endlich meine verletzten Knie sehen konnte.

Legolas sah sich die Wunden ernsthaft an und ich versuchte nicht durchzudrehen, weil er durch seinen Blick vorher, mich ehrlich gesagt ziemlich verunsichert hatte. Und auf einmal spürte ich etwas an meinem Bein. Ich zog scharf die Luft ein.

"Deli, warum bist du auch so schusselig. Das war sicher der Fluch der Valar, weil du ihr Gebiet betreten hast." Er sah meine Knie an und schien nicht wirklich zu merken, dass er mit seinen Fingern sanft über mein Bein strich und dabei auch noch verträumt lächelte. Ich versuchte ruhig zu bleiben, denn Legolas schien garnicht zu merken, was er da tat.

Ich räusperte mich und er schien endlich zu erwachen. Er blinzelte und nahm dann seine Hand weg, wobei er mich entschuldigend ansah. Doch was war das? Da glänzte doch noch was anderes in seinen Augen.

Legolas befeuchtete das Tuch und strich damit ganz zart über mein linkes Knie. Ich verzog keine Miene und es tat ehrlich gesagt auch garnicht weh, da das kalte Wasser das brennende Gefühl verschwinden ließ.

Ich merkte garnicht wie er zu meinem anderen Knie überging, denn ich verschloss beruhigt die Augen und entspannte mich. Er war so sanft und behutsam, dass ich mir vornehmen könnte, mir noch ein paar andere Verletztungen zuziehen zu können. Ich musste sagen, dass er gerade bewies, was für ein....sanfter Elb er war.

"Deliwiel?"

"Hm?"

"Ich bin seit einer Minute fertig........." Ich öffnete langsam die Augen und sah ihn lächelnd auf mich herab schauen. Doch sein Lächeln verschwand auf einmal und er sah mich herausfordernd und ernst an. Ich musste wieder hart schlucken.

Langsam kam er immer näher, bis seine Nase fast meine Nase berührte. Dabei kniete er sich zwischen meine Beine, darauf bedacht, meine Knie nicht zu berühren. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah mir tief in die Augen.

"Noch nie hast du bezaubernder ausgesehen als in dem Moment," flüsterte er. Ich lächelte und berührte zögernd seine Wange, die sich warm und weich anfühlte. Ich spürte was jetzt kommen wollte und ich würde es nicht verhindern wollen, für garnichts auf der Welt.

Seine Lippen trafen sanft meine und ich versank in seinen Armen, die sich schnell um mich geschlungen hatten.