Ok hier ist das nächste Kapitel. Ich hoffe es ist nicht mal wieder zu kurz geraten. Viel Spaß beim Lesen.

Telepmauriel - 'dankend die Kekse isst' Wie schön. Ich krieg was zum Essen ;-) Danke für dein liebes Review

Narwain - Naja ich sag nichts 'g'. Aber vielleicht kannst du es in diesem Kapitel herrausfinden. Danke und viel Spaß beim lesen

nichan - Tut mir leid. Ich bin eben unverbesserlich ;-) Und naja. Nicht viele finden so einen Knutschfleck romantisch 'g'. Deswegen hab ich auch nicht Knutschfleck geschrieben hehe. Danke fürs reviewing

blub - Danke für dein Review und viel Spaß beim lesen

Luthien Lossehelin - Deine Reviews bringen mich immer zum Lachen. Schön schön. Naja die Elbenlady ist ja auch nicht irgendeine Elbenlady 'fg'. Danke für dein amüsantes Review.


Der Wind ließ ihre blonden Haare nach hinten wehen, als sie mich mit einem skeptischen Blick beäugte. Ich sah zu Boden und wartete, bis sie etwas sagen würde. Dabei strich ich mir mehrmals über meinen Rücken und zuckte kurz zusammen.

Elaviel seufzte laut auf. Ich blickte sie an.

"Das war ja mal wieder eine tolle Leistung von euch beiden," sagte sie kopfschüttelnd.

Ich sprach noch immer kein Wort und fasste mir an die Wange. Das hatte weh getan.

Ich hatte Delyn geschubst, so dass er unsanft am Boden gefallen war. Gut. Das war ja nicht so tragisch. Er war ein Elb, dass ist ja nicht der Weltuntergang. Sowas steckte er sicher locker weg. Dachte ich! Denn er stellte mir das Bein und ich fiel genauso unsanft auf den Rücken. Das war wirklich schmerzhaft und ich hatte in angeschrien. Er hatte zurück geschimpft. Und so endeten wir wieder in einer Rauferei, wie fast jeden Monat. Unsere Mutter war rasend vor Wut. Und das war auch das erste Mal das wir beide eine Ohrfeige von ihr bekommen hatten. Mein Bruder sah sie mit geweiteten und schockierten Augen an, während ich mit einem verletzten, und auch gleichzeitig einen beschämenden Gesichtsausdruck da stand und an meiner Wange rieb.

"Ihr geht auf euer Zimmer!" Das war alles was sie gesagt hatte, und wir gehorchten sofort.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich im Bett lag und den Tränen nahe war, aber ich ließ es nicht zu. Weinen würde ich auf keinen Fall tun.

Am nächsten Tag dann, stand Elaviel vor unserer Haustür und sie nahm mich mit zum Markt. Kein Wort hatten wir gewechselt. Meine Mutter hatte bestimmt schon vorher mit ihr geredet. Deswegen hatte sie mich auch so mitleidig angesehen.

Am Schluss saßen wir auf einer Bank in der Nähe des Waldes, wo sie mich noch immer anschaute und ich war einfach nur geknickt.

"Das war mal wieder eine tolle Leistung von UNS beiden? Ich glaube ich hör schlecht. Wenn Del-"

"Ja ja. Wenn Delyn nicht angefangen hätte. Ich kenne diese Geschichten Deli. Ist ok. Aber du könntest einfach nicht darauf eingehen. Was hat er überhaupt gesagt, dass du so wütend auf ihn geworden bist?" Elaviel unterbrach mich, denn sie sah, dass ich wieder alles auf Delyn schieben würde. Und sie hatte ja Recht. Ich schob ja immer alles auf ihn. Daweil gehörten ja immerhin immer zwei zum Streiten und unschuldig war ich an der Situation ganz bestimmt nicht.

Ich sah zum Himmer herab und erkannte, dass sich ein paar Wolken gebildet hatten und die Sonne langsam versteckten.

"Wer sagt, dass ich wütend auf ihn war? Ich bin es noch immer..."

Ich sah wieder zu Elaviel, die mit den Augen rollte und mir einen enttäuschten Blick zuwarf. "Ihr werdet euch nie ändern, aber das wollte ich gerade nicht wissen. Was hat er gesagt um dich wütend zu machen?"

Bei ihrer Frage dachte ich an gestern Abend zurück. An Legolas. Meine Wangen fingen an wieder rot zu werden und ich blickte zu Boden. Ein schwaches Lachen konnte ich von meiner Freundin vernehmen.

"Dass es um Legolas geht, war mir klar." Ich blickte erschrocken auf und sie sah mich triumphierend an. "Was? Es ist ja nicht so, als ob du dir Mühe gibst, das..."Mal" auf deinem Hals zu verstecken."

Meine Augen sahen sie noch immer entsetzt an und ich griff mir an die Stelle. "Ist es so offensichtlich? So deutlich?"

Ich hörte sie etwas stärker Lachen. "Na was erwartest du? Dass alle so tun würden, als wären sie blind? Ich bitte dich. Sogar deine Mutter hat es gesehn."

Ich stand schnell auf und sah sie mit geweiteten Augen an. "WAS?" Mein Mutter? Sie hatte aber kein Wort darüber verloren. Nein nicht einmal darauf geachtet. Da war ich mir sicher!

"Du redest Blödsinn. Sie hat garnichts gesehen. Sonst hätte sie ja etwas gesagt," versuchte ich sie und mich selbst davon zu überzeugen. Aber Elaviel schüttelte nur leicht amüsiert den Kopf.

"Sie weiß es aber, glaub mir. Sie ist deine Mutter. Wahrscheinlich respektiert sie deine Privatsphäre und hat deswegen kein Wort darüber verloren."

Ich ließ mich wieder auf die Bank sinken, und fuhr nochmal über meinen Rücken. Die blauen Flecken vom Aufprall werden sicher noch lange dort verweilen.

"Oh." Ich wusste nicht, ob ich darüber dankbar sein sollte oder nicht. Ich drehte mich wieder zu meiner Freundin und blickte in ihr schelmisch grinsendes Gesicht. Im Inneren rollte ich schon die Augen.

"Also? Ihr habt euch wegen Legolas gestritten. Sag.." Sie kam näher und ich spürte ihren Atem an meinem Ohr. Mein Blick wurde von genervt, zu nervös. "..wie küsst den unser Düsterwaldprinz denn so? Sind sie eher sanft? Oder eher ganz wild und stürmisch? Sind sie leidenschaftlich?"

"Elaviel!" Ich stand auf und ließ sie lachend auf der Bank sitzen. Das war meine Freundin.


Ich fand mich am See wieder. Hier hatte mich Legolas ins Wasser gestoßen. Hier hatte er sich den Kopf angeschlagen. Hier hatte er zum ersten Mal Vernunft angenommen. Und dann hätten wir uns hier auch beinahe geküsst.

Ich sah wieder zum Himmel und erkannte, dass immer mehr Wolken den Himmel bedeckten. Heute würde es sicher noch zum regnen anfangen. Aber das war mir mittlerweile eh schon egal.

Ich bekam aufeinmal den Drang schwimmen zu gehen. Es war ziemlich heiß und schwül und dieses braune Baumwollkleid verschlimmerte die Sachen noch dazu. Ich blickte noch umher, um mich zu vergewissern, dass niemand hier war und begann mein Kleid aufzuknöpfen. Beim Ausziehen musste ich schon wieder zusammenzucken, da mein Rücken begann zu protestieren. Trotzdem schaffte ich es noch irgendwie aus diesem Kleid heraus und stand jetzt nur in meinem Untergewand da. Mit einem letzten Blick um den See und mein Fuß berührte das Wasser. Ich gab zu, es war etwas kalt und ich versteifte mich kurz, da es noch ungewohnt war. Doch bald machte ich mehr und mehr Schritte, bis ich ganz eintauchte und begann um den See zu schwimmen.

Nach einer Weile schwam ich ungefähr in die Mitte des Sees und ließ mich nach hinten legen. Das Wasser trug mich und ich schloss entspannt meine Augen.

Vieles ging mir durch den Kopf. Ich dachte darüber nach, wie sich alles verändert hatte. Nehmen wir mal Elondel als Beispiel. Ich konnte mich noch erinnern, wie ich und Elaviel mit ihm oft schwimmen waren. Er hatte nämlich einen Teich in seiner Nähe und dort verbrachten wir eine Menge Zeit mit lachen, spielen und ja, sogar manchmal mit streiten. Und jetzt? Elondel kam nicht einmal in die Nähe von 'unserem' Teich, geschweige denn, aus dem Haus.

Und wie stand es jetzt um meinen Bruder und mir? Klar, wir hatten oft Streit, aber es war immer wegen Kleinigkeiten, wo ich mir oft dachte: 'Das hätte nicht sein müssen.' Doch diesmal hatte er mich wirklich, wirklich wütend gemacht. Was ich und Legolas machten, ging ihm überhaupt nichts an!

Und da wären wir schon beim nächstem Thema. Legolas. Was war das jetzt zwischen uns genau? Ich konnte mich noch gut erinnern, dass er mich am Anfang überhaupt nicht leiden konnte, alles getan hatte um mich loszuwerden, und jetzt genießt er meine Nähe so sehr, dass er mich küssen will? Oder sogar mehr? Erreichte ich mit meinem Dickschädel wirklich so viel? Aber natürlich hatte das auch schon öfters seinen Preis gehabt....

Ich spürte wie das Wasser anfing stärkere Wellen zu schlagen und richtete mich wieder auf. Reflexartig blickte ich zum Ufen, konnte aber niemanden erkennen. Doch ich konnte etwas anderes erkennen. Kleidungsstücke. Sie lagen gleich neben meinen, und wie ich erkannte, waren es ein Hemd und eine Tunika.

'Das kann doch nicht...'

Ich suchte das Wasser ab, aber ich konnte niemanden entdecken. Das machte mich furchtbar nervös. Derjenige war sicher unter Wasser. Und bevor ich darüber noch weiter nachdenken konnte, spürte ich schon Hände, die sich um meine Füße klammerten und mich schnell herunterzogen. Ich zappelte wild und meine Beine wurden losgelassen. Ich schnappte nach Luft und stand nun meinem Angreifer vor Gesicht.

"Ich hätte es wissen müssen!" Ich atmete schwer und funkelte Legolas böse an. Der grinste mich nur an und versuchte mich näher zu ihm zu bringen. Aber ich stoß ihn weg.

"Na klar. So stellen wir uns das jetzt vor. Erst einmal erschrecken, untertauchen lassen und dann nachher gleich Versöhnung? Pah." Ich spritze ihm Wasser ins Gesicht und schwam von ihm weg, da sein Gesichtsausdruck voller Überraschung war. Weit kam ich leider nicht, denn ich hörte ihn in Kürze schon hinter mir und spürte nach wenigen Augenblicken schon seine Hände auf meiner Hüfte, die mich abrupt zum stoppen brachten.

Ich atmete nochmal tief und drehte mich dann um, um in sein lächelndes Gesicht zu sehen.

"Sag mal woher wusstest du überhaupt, dass ich hier bin," sprach ich leise.

Er zuckte mit den Schultern. "Du bist nicht gekommen, ich hab gewartet, aber dann dachte ich, ich suche dich einfach. Du warst nicht zu Hause, und den einzigen Ort, denn ich noch kannte, wo du vielleicht sein könntest, war hier."

Meine Augen weiteten sich und sahen ihn überrascht an. Dabei versuchte ich absichtlich zu verdrängen, dass er bei mir zu Hause war und sicher meiner Mutter begegnet war. Ich wollte es garnicht wissen!

"Legolas. Wer hat gesagt, dass ich heute nicht vorbei gekommen wäre? Es ist noch nicht einmal Mittag." Es sollte nicht böse gemeint sein, doch die Vorstellung war irgendwie traurig, wenn ich daran dachte, dass ich die einzige Unterhaltung für ihn war. Das ließ mich wieder grübeln. Was hatte er bloß die letzten Jahre gemacht?

"Deli?" Ich spürte einen Hauch an meinem Ohr und schreckte kurz hoch. Erst jetzt merkte ich, dass Legolas seine Hände um meine Hüfte geschlungen hatte und sein Gesicht meinem, gefährlich nahe war. Ich berührte seine Wange und seufzte.

"Ich wäre schon gekommen. Keine Angst." Dabei bemerkte ich nicht, wie mitleidig das geklungen hatte. Aber Legolas schon. Er gab mir einen etwas sauren Blick und ließ mich los.

"Was?"

Er schwam etwas weiter von mir weg, als er sich wieder zu mir umdrehte. "Keine Angst? Was soll das heißen? Glaubst du ich bin abhängig von dir? Diese Hoffnungen musst du dir wirklich nicht machen."

Meine Kinnlade klappte herunter und ich starrte ihn entsetzt an. Ich wusste, dass der verwöhnte, eingebildete und arrogante Prinz da irgendwo noch in seinem Inneren versteckt war.

"Pff." Ich würdigte ihm keines Blickes mehr. Ich schwam hochnäsig zum Ufer und stieg aus dem Wasser. Hinter mir, konnte ich schon seine Schritte ausmachen, aber er kam mir nicht zu Nahe.

"Du bist ein Idiot," murmelte ich und drehte mich zu ihm. Mein Atem stockte. Ein paar nasse Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht und sein Oberkörper glänzte. Ich sah wie sein Brustkorb sich senkte und hebte. Mein Blick konnte sich von ihm nicht losreisen.

Aber wie ich auch sah, konnte er seinen Blick genauso wenig von mir losreißen. Was ich nicht bedacht hatte war, dass mein weißes Untergewand durch das Wasser praktisch durchsichtig geworden war und er so gut wie alles von mir sehen konnte. Ich senkte meinen Blick und verschrenkte meine Arme vor der Brust. Ich spürte, wie noch immer seinen Augen auf mir hefteten und wie Hitze in mein Gesicht stieg. Das hier war mir ehrlich gesagt, ziemlich unangenehm.

Ich hörte schon wie er Schritte auf mich zumachte und bald schloss er die Distanz zwischen uns, indem er seinen Arme um mich legte.

"Ich schätze du hast recht. Es tut mir leid. Ich rede immer, bevor ich nachdenke." Ich lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. War das nicht immer mein Satz?

Ich seufzte und sah ihm in die Augen. "Ich vergebe dir...Ausnahmsweise. Heute habe ich wirklich keine Lust zum streiten."

Er sah erleichtert aus, aber auch amüsiert, durch mein "Friedensangebot". Ich war nur froh, dass er wieder abgelenkt war und mich nicht anstarrte.

"Wie denn das? Keine Lust zum streiten? Das ist mir neu." Ich nickte, erstaunt über mich selbst und grinste dann.

"Du weißt, ich hab gestern viel gestritten. Sagen wir, deine...Markierung," ich neigte meinen Kopf, damit er freie Sicht auf meinen Hals hatte," hat für ziemlichen Ärger gesorgt."

Legolas lachte ein herzhaftes Lachen, was in meinen Ohren wundervoll klang und gab mir dann einen Kuss auf die Stirn. Seine Augen glänzten mich an, während ich eine Haarsträhne hinter sein Ohr gab. "Hm...na dann werde ich es nächstes Mal an eine andere Stelle platzieren, wo man es nicht so sehen kann...," seine Stimmt klang rau und war nur ein Flüstern. Ich erschauderte und erötete unwillkürlich bei seinem Kommentar...

Es waren schon sicher zwei Stunden vergangen, indem wir unsere Zeit mit Flirtereien, Umarmen und Küssen verbracht hatten. Die Zeit war angenehm, musste ich sagen, auch wenn mir noch immer die Röte ins Gesicht stand.

Und Legolas hatte auch endlich Gelegenheit mir zu erzählen, wie seine Reise nach Bruchtal verlaufen war. Zu meiner Erleichterung musste ich feststellen, dass er Arwen Undomiel kaum erwähnt hatte und auch nicht sehr interessiert geklungen hatte, als er ihren Namen aussprach. Amüsiert hatten mich die Geschichten von den Zwillingen, Elladan und Elrohir. Besonders die, wo sie Legolas das Gewand gestohlen hatten, als er in einem See sich austoben wollte. Legolas hatte sich grün und blau geärgert und musste dann in seiner nassen Leggins zurückschlendern. Sein Vater war sehr amüsiert darüber. Im Gegensatz zu Herrn Elrond, der hatte die beiden tatsächlich zum Küchendienst verurteilt. Ich lachte herzhaft und war mir sicher, dass ich mich mit den beiden gut verstehen würde, wenn ich sie einmal kennen lernen könnte.

Die heitere Stimmung wurde getrübt, als ich die ersten Regentropfen auf meinem Gesicht spürte. Ich drehte meinen Kopf und sah ich Legolas glückliches Gesicht. Er fuhr mit dem Daumen über meine Wange und strich einen Regentropfen weg. Dabei musste ich feststellen, dass seine Gesichtszüge sich langsam veränderten. Seine Augen schienen aufeinmal ganz weit weg zu sein. Ich kräuselte nachdenklich die Stirn. Dieses Gesicht hatte ich schon mal gesehen, aber da war es wirklich so kurz, dass ich es sofort wieder verdrängt hatte. Doch jetzt war es deutlich und ich verstand nicht was los war.

"Legolas?"

"Der Regentropfen sieht aus wie eine Träne auf deinem Gesicht. Das war nicht die erste Träne nicht wahr? Du darfst nie wieder weinen. Sei nicht Nienna. Sei nicht die Göttin der Trauer...," seine Stimme war nur ein Flüstern und er strich mir zärtlich übers Gesicht.

"Nienna?" Ich wendete mich langsam aus seinen Armen und betrachtete ihn mit skeptischen und schockierten Augen.

Ich konnte mich erinnern, dass ich seine Bilder mit der Niennastatue verglichen hatte. Traurig und dunkel. Hatte das alles einen Zusammenhang? Mir wurde aufeinmal klar, dass es hier um mehr ging, als nur um ein paar Gemälde, die einem die gute Stimmung verderben konnten. Und Nienna war des Schlüssel.

Meine Augen weiteten sich. Vielleicht war sie auch der Schlüssel zu seinem Verhalten...

Doch Legolas schenkte meinen Grübeleien keine Beachtung und küsste mich erneut, leidenschaftlich auf die Lippen.