Gut ich schätze mal langsam komme ich zum Ende meiner ersten Geschichte. Es kommen jetzt nicht mehr so viele Kapitel und ernster werden sie auch. Langsam kommt alles zusammen und mehr Ideen will ich nicht mehr einbringen. Wird sonst alles zu kompliziert ;-)
Auch möchte ich mich entschuldigen, dass es diesmal etwas länger gedauert hat. Seit letzter Zeit komm ich nicht so oft zum Computer. Liegt daran, dass ich auch kaum daheim bin;-). Aber da es jetzt sowieso (höchstwahrscheinlich) nur mehr zwei oder drei Kapitel sind, werde ich mich versuchen zu bemühen schnell zu updaten.
Narwain - Ja schnell updaten geht letzter Zeit nicht ;-) Uff, aber ich hoffe in diesem Kapitel kann ich alles wieder gut machen. Vielen dank für dein liebes Review.
Luthien Lossehelin - Also bei deiner Review hab ich echt herzhaft gelacht. Das war ja sooo lustig. Is natürlich alles positiv gemeint. Ja leider kann ich zur Zeit nicht so schnell updaten. Wie dem auch sei hier is das neue Kapitel. Viel Spaß damit.
blub - Ja langsam langsam kommen wir dahin hehe. Danke für dein Review.
Telepmauriel - Hehehehehe. Ja zu viele Kekse sind auch nicht gut;-) Schon kapiert, schon kapiert. In unserem Elben geht viel vor. Langsam wird es ernst hehe. Viel Spaß beim lesen und danke fürs Review.
Laineth - Ja also diesen Ausdruck sah sie schon mal...g. Öööh...ja also es war im Kapitel "Verbotener Bereich", is aber nur ganz kurz erwähnt...wer weiß ob du es findest ;-). Knutschszenen werden zu kurz? Oje....Na dann hab ich mich (hoffe ich) in dem, ganz besonders bemüht. Na gut. Also vielen dank für dein Review und viel Spaß beim lesen.
Ich wagte ihn nicht zu fragen. Natürlich wollte ich wissen was los war. Bei meiner Neugier hatte ich keinen Schimmer wie lange ich das hier durchhalten konnte. Aber mein Herz sagte mir, ich sollte abwarten, obwohl das Verhalten von Legolas mich sehr zu beunruhigen schien.
"Deli?" Ich blickte zu ihm auf, während wir Hand in Hand durch den Wald gingen.
"Du scheinst, irgendwie...abwesend. Ist alles in Ordnung mit dir?"
Er blieb stehen und fühlte meine Stirn. Ich drehte meinen Kopf weg und warf ihm einen genervten Blick zu. Als ob ich jetzt Fieber hätte. Elben werden nicht krank. Aufjedenfall nicht so schnell. Warum muss er manchmal so unglaublich kompliziert denken?
"Sei nicht albern, Legolas. Was soll das jetzt? Glaubst du meine Stirn glüht jetzt oder wie?"
Bei meinem Tonfall bekam er wieder einen sauren Gesichtsausdruck, denn ich schon langsam von ihm gewohnt war.
"A-so. Es tut mir leid, dass ich mir Sorgen mache."
Im Inneren schrie ich schon: 'WER macht sich hier Sorgen?'
Ich winkte ab. "Keine Angst. Mir geht es bestens. Ich hab nur nachgedacht. Das ist ja wohl nicht verboten oder?" Keine Ahnung warum ich jetzt auf einmal so gereizt war. Wahrscheinlich weil ich wirklich einfach nur nachdenken wollte, und er meinen Gedankengang unterbrach.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich wollte langsam wirklich wissen was los war, aber ich konnte nicht einfach so darauf los fragen oder? Nein. Irgendetwas ließ mich inne halten. Dann versuchte ich es eben anders. Vielleicht mal mit etwas leichterem.
Ich nahm wieder seine Hand und zog ihn mit mir. "Legolas?"
"Ja?" Er klang etwas beleidigt.
"Tut mir leid wegen vorhin, ja?" Ich sah ihn an, aber er schien nur geradeaus zu sehen. Trotzdem entging mir sein kurzes Nicken nicht. Zufrieden mit dieser Geste fing ich an zu reden.
"Du kannst wirklich sehr gut malen, Legolas."
Er drehte sich zu mir, seine Augen forschten fragend meine. "Du hast ein Werk von mir gesehen? Welches?" Er klang überrascht. Als hätte niemand zuvor, nach seinen Gemälden gefragt. Als wäre es selbstverständlich, dass er sowas großartiges malen würde und niemand ihn darauf ansprechen würde.
"Es hängt im Gang. Dieser kleiner Engel. Das Gemälde ist unglaublich Legolas. Jede Falte, jeder Schatten, einfach alles, ist so detailiert ausgearbeitet.Unglaublich. Ich war wirklich erstaunt."
Legolas fing ein wenig an zu Lächeln. "Du findest es also gut? Es war mein erstes Gemälde. Ich habe es vor fast 600 Jahren gemalt."
Mir entging keineswegs, dass seine Augen wieder in die Ferne schweiften. Ich runzelte die Stirn.
"Es ist...sehr traurig."
Jetzt nahmen seine Gesichtszüge einen bitteren Geschmack an. Ich hab schon wieder etwas falsches gesagt. Er scheint schon wieder nachzudenken.
"Mag schon sein. Naja...."
"In deinem Zimmer hängen auch nur solche Bilder herum, Legolas. Warum ist das so?" Eigentlich hatte ich nicht vor, in diese Richtung abzuschweifen, aber ich merkte, welche Wirkung diese Fragen auf ihn zu haben schienen.
Er sah mich nicht an und ging einfach nur weiter. Und nach einer Weile, wo ich schon gedacht hätte, ich würde keine Antwort mehr bekommen, öffnete er seinen Mund.
"Es ist meine Angelegenheit. Reden wir nie wieder darüber." Es klang für mich wie ein Befehl, denn ich unbedingt befolgen musste. Ich ließ seine Hand los und blieb stehen. Er tat dasselbe und blickte mich unbarmherzig an. In seinen Augen konnte ich lesen, dass er keinen Spaß machte. Aber warum? Diese Frage war doch gar nicht schlimm. Ich verstand es nicht.
"Warum hab ich das Gefühl, du willst mir etwas nicht anvertrauen?" Darauf schüttelte er nur den Kopf und blickte mich nicht mehr an.
"Es ist nichts. Ich verstehe nicht, warum du so darauf beharrst. Du klingst so, als ob du etwas herausfinden wolltest. Aber da gibt es nichts." Ja und deswegen konnte er mich nicht ansehen.
"Warum lügst du? Was ist aufeinmal los? Ich hab doch nur eine ganz normale Frage gestellt. Warum fühlst du dich so angegriffen?"
"Ich habe deine Entschlossenheit vorher bemerkt. Glaub mir, auch wenn ich wie ein verwöhnter Prinz für viele sein mag..,"ich öffnete meinen Mund und wollte darauf etwas sagen, doch er hob seine Hand und bat mich ihn nicht zu unterbrechen ,"ich kann Gefühle erkennen, wenn ich sie sehe. Und in deinen Augen waren sie ganz deutlich. Du willst unbedingt etwas herausfinden, aber ich will es nicht."
Ich blieb still. Also jetzt war ich erstaunt. Kaum zu glauben, dass ich ihn am Anfang für Ignorant gehalten hatte. Er sah viel mehr, als ich jemals sehen würde. Vielleicht hätte ich seine Gefühle auch viel früher erkannt, seine Traurigkeit, wäre ich nicht so darauf fixiert ihn zu verändern. Zu verbessern.
"Warum nicht?" Ich konnte nur ein Flüstern herausbringen.
Er schien sich immer mehr zu konzentrieren, wagte es aber nicht mir in die Augen zu schauen. "Weil,..weil das heißen würde, ich müsste mich damit auseinander setzen. Und das will ich nicht. Ich hab es all die Jahre nicht getan und jetzt brauche ich es auch nicht."
Damit wollte ich mich nicht zufrieden geben. Ich erkannte mehr und mehr, wie sehr er sich da hinein steigerte und mich fast garnicht mehr beachtete. Ich ging näher an ihn heran und meine Hand berührte sanft seine Wange. Er drehte sein Gesicht zu mir und sah in meine besorgten Augen. Er seufzte und lehnte sich in meine Hand, genoss das Gefühl meiner Haut.
"Warum nicht? Ich sehe doch, dass dich etwas bedrückt. Vielleicht hätte ich es schon früher gemerkt, wäre ich nicht so..."
Er führte schnell einen Finger zu meinen Lippen und schüttelte nur den Kopf. "Nein. Hättest du nicht. Du bist einer der wenigen, wo ich mich etwas gehen lasse, aber ich zeige niemanden meine Probleme."
"Also hast du Probleme," sagte ich feststellend, obwohl ich es ja eh wusste.
Legolas entwich ein gequältes Stöhnen. "Deli bitte. Können wir nicht einfach..."
"Nein können wir nicht." Ich nahm seinen Hände in meine und drückte sie aufmunternd. "Bitte. Sag es mir. Damit ich endlich verstehe. Hat es etwas mit Nienna zu tun?"
Er sah mich keineswegs überrascht an, schaute mir nur tief in die Augen. Mag sein, dass er schon vorher erkannt hatte, dass ich über Nienna gegrübelt hatte. Ich schätzte mal er wusste es und hatte mich deswegen stürmisch geküsst, um mich davon abzulenken. Wirklich gerissen! Hätte sogar fast gewirkt, aber wenn etwas in meinem Kopf war und es mir Sorgen machte, half sogar diese 'kleine Ablenkung' nichts.
Er nickte langsam und ich atmete erleichtert auf. Das war gut. Ein Anfang. Ich spürte, dass er sich mir öffnen wollte. Mir etwas erzählen wollte. Er brauchte nur einen Anstoß.
"Nienna. Ja ich kann mich noch erinnern..." Irgendwie wurde mir mulmig, aber ich ließ es mir nicht anmerken. Ich sah mich um und zog ihn dann zu einem Baum, wo er sich dann mit dem Rücken angelehnt hinsetzte und ich mich dann an ihn schmiegte. Er schlang bereitwillig seine Arme um mich und plazierte einen Kuss auf meinen Kopf. Ich lächelte. Solche kleinen Gesten ließen mich Wohl und Geborgen fühlen. Sie machten mich glücklich.
"Ich glaube nicht, dass du mir das glauben wirst,"hörte ich ihn Flüstern.
Ich drehte mich zu seinem Gesicht und versuchte ihm mit meinem ernsten Gesichtsausdruck zu versichern, dass ich nicht lachen würde. "Ich werde dir zuhören. Bitte sag es mir."
Er nickte wieder und versuchte seine Worte zu sammeln. Nach einer Weile begann er dann schließlich. "Es war als ich 56 Jahre alt war. Ich hatte mir nichts dabei gedacht, nach draußen zu gehen. Ich wollte einfach nur den Palast entfliehen.Ich ging tief in den Wald hinein. Dass Gefahren dort lauern würden hatte mich auch nicht weiters gestört.Sowas wie Riesenspinnen, oder vielleicht sogar Orks jagten mir keine Angst ein. Ich hatte nicht einmal Angst gehabt, als sie vor ein paar Jahren den Düsterwald angegriffen hatten, also..."
Bei dieser Erinnerung zog sich mein Magen krampfhaft zusammen. Und wie ich mich daran erinnern konnte. Unser Vater hatte mit einer Truppe die Orks bekämpen wollen. Die bitteren Tränen meiner Mutter, als sie spät nach Hause kam, würde ich niemals mehr vergessen.
"...Wie dem auch sei. Ich war im Wald, aber ich fand nicht mehr den Weg zurück. War das zufassen? Ein Elb? Verirrt sich in seinem eigenen Reich? Man könnte meinen ich sei ein Mensch."
Seine belustigte Stimme ließ mich innerlich mit den Augen rollen. Dieses Kommentar war mal wieder unnötig und passte definitiv zu seiner alten Seite. Natürlich konnten sich Elben auch einmal irren. Es kam nicht oft vor, aber es war natürlich möglich. Ich fand, wir Elben sollten uns nicht für wichtiger halten als die Menschen. Es war nicht Recht, sich für etwas besseres zu halten, als andere.
"Nach zwei Stunden habe ich mich einfach stur auf den Boden gesetzt. Ich war verzweifelt und habe dann angefangen zu..." Hier stoppte er aufeinmal.
"...weinen?" beendete ich seinen Satz und gab ihm einen sympathischen Blick. Er nickte leicht und Röte stieg in sein Gesicht. Wäre alles nicht so ernst gewesen, hätte ich mich sicher köstlich darüber amüsiert. Doch darauf konnte ich jetzt nicht eingehen.
"Und ich habe lange geweint. Ich dachte: das wars. Niemand suchte nach mir. Niemand wird mich finden. Und dann war da diese Erscheinung. Wie aus dem Nichts. Ich wusste nicht, wie mir geschah, aber aufeinmal stand eine wunderschöne Elbenfrau vor mir." Meine Augen weiteten sich.
"Nienna?" Ich brachte nicht mehr heraus als ein Flüstern. Er nickte wieder zustimmend.
Ich schüttelte heftig den Kopf und versuchte den Knoten in meinen Hals zu verdrängen, der sich langsam gebildet hatte. "Das ist unmöglich. Legolas. Sie ist eine Valar. Das ist unmöglich."
"Ich weiß! Am Anfang wusste ich ja nicht, wer vor mir stand. Ich dachte es sei irgendeine Elbenfrau, die mir helfen wollte, nach Hause zu finden. Und als sie mich erblickt hatte, bekam sie aufeinmal auch so einen traurigen Gesichtsausdruck wie meinen. Am Anfang streckte sie ihre Finger nach mir aus und ich berührte sie kurz. Dabei fühlte ich mich so seltsam. Mir wurde schwindelig. Als wäre irgendetwas giftig an ihr. Doch sie war sofort wieder zurück gewichen. Ich war verwirrt. Ich wollte nur Trost oder Hilfe von ihr, doch sie wich immer mehr zurück, je mehr ich mich versuchte ihr zu nähern...Und dann verschwand sie. Einfach so. Ich war verzweifelt. Ich verstand nicht warum sie mir nicht helfen wollte. Ich war zu jung um überhaupt etwas zu verstehen..."
Ich hielt mir eine Hand vor den Mund und schüttelte nur den Kopf. Niemals. Niemand, aber auch niemand hatte bisher eine Valar gesehen. Das ist unmöglich. Nur die aller ersten Elben, vielleicht, oder die Maiar. Das konnte doch nicht sein. Ich verstand garnichts mehr.
Legolas bemerkte sofort mein unbehagen und zog mich noch näher an sich heran. Er seufzte in mein Haar hinein, während er daran roch. Ich schmunzelte leicht.
"Ich wusste ich hätte nicht damit anfangen sollen. Kein Elb kann mit sowas umgehen. Ich wusste es damals nicht besser. Bis ich jede, aber auch jede einzelne Nacht von ihr träumte."
Ich drehte meinen Kopf wieder zu ihm. "Du träumst von ihr?"
Er nickte nur. "Nicht direkt. Manchmal erscheint sie darin. Aber manchmal sind es auch nur Träume, die sie mir zu schicken scheint."
"Und was für Träume?"
Legolas sah wieder von mir weg und blickte ins Leere. Er seufzte. Seine Augen glänzten voller Trauer.
"Träume, die ich mir wünschte, sie würden verschwinden, aufhören. Wo ich mir wünschte, sie würden mich nicht plagen, mir jeden Morgen im Gedächtnis hängen bleiben. Es sind die unangenehmen Träume, Deli. Die, die keiner Willkommen heißt."
Ich versuchte zu verstehen, was er mir hier versuchte zu sagen, aber ich war mehr als verwirrt.
"Legolas? Du sagst sie schickt dir die Träume. Aber das geht doch garnicht. Ist Lorien nicht der Valar der Träume?"
Er sah auf mich wieder herab und fing ein wenig an zu Lächeln. "Das mag stimmen, aber hast du nicht daran gedacht, dass Nienna die Schwester von Lorien ist?"
Ja das wusste ich, aber das sollte ein Grund sein? Ich war erschrocken über das, was er mir hier erzählte. Es überstieg alles, an was ich je gedacht hatte. Leider, wenn ich ehrlich sein musste, konnte ich ihm nicht alles glauben. Eine Begegnung mit einer Göttin? Das war zu hoch für mich. Es ging über meine Vorstellungskraft hinaus. Es war für mich nicht greifbar.
"Aber wie kannst du dir sicher sein, dass diese Elbenfrau auch Nienna war? Warum sollte Nienna die Gestalt einer Elbenfrau annehmen?" Es waren zu viele Fragen aufeinmal und ich war mir nicht sicher ob er mir das hier beantworten konnte.
Er lächelte noch immer, leicht amüsiert über meine Verwirrtheit. Er nahm meine Hand und drehte mich langsam zu ihm um. Er führte meine Hand zu seiner Brust. Ich konnte seinen schnellen Herzschlag unter meiner Handfläche spüren und ich sah ihn fragend an.
"Du weißt es hier." Er deutete auf sein Herz. "Du fühlst es hier drinnen. Mehr braucht ein Elb nicht zu wissen."
Eine Träne huschte über mein Gesicht. Auch wenn ich ihm nicht so recht glauben konnte, langsam begriff ich, dass seine Träume sein Problem waren. Es tat mir unheimlich Leid. Nicht, weil ich wusste, was er jede Nacht durch zumachen schien. Ich verstand, dass er seine Gefühle in seinen Bildern ausdrückte. Die im Gang. Die in seinem Zimmer. Und es war erschütternd festzustellen, dass alle Bilder düster waren und voller Schmerz.
"Deli nicht weinen, bitte." Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn, was mich noch mehr berührte. "Ich habe mich verschlossen, nach diesem Vorfall. In der Nacht, an diesem Tag hatte sich alles verändert, obwohl einer sagen kann, es sei ja nichts geschehen. Ich frage mich ja selber, ich mir das alles nicht nur eingebildet habe. Doch das kann ich mir nicht vorstellen.
Manchmal war ich sogar für meinen Vater unerträglich. Ich wusste, dass er sich Sorgen macht, aber das war mir auch egal. Ich war zu jedem unfreundlich, weil ich einfach in Ruhe gelassen werden wollte. Ich wollte nicht wirklich jemanden um mich haben. Warum, wusste ich auch nicht so genau. Ich habe keine Erklärung, warum ich allein sein will."
Er schüttelte nur mit den Kopf, gedankenverloren, während ich mir die Tränen von meiner Wange wischte.
„Und dann kamst du,"sagte er leise und sanft ,"zugegeben, ich war wirklich sauer, dass mein Vater noch jemanden geschickt hatte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele ich schon vergrault habe, in all den Jahren."
Er grinste triumphierend und ich rollte mit den Augen.
'Auf sowas kann man ja auch wirklich verdammt Stolz sein'
"Ich hätte alles getan, damit du mich in Ruhe lässt. Aber du warst hartnäckig. Wirklich hartnäckig."
Wir lachten beide an dem Gedanken. „Sowas nennt man starker Wille."
Wir sahen uns lange in die Augen. Ich fühlte schon wieder dieses Kribblen im Magen. Langsam wurde es immer stärker und stärker. Ich hoffte nur, dass es nicht ausser Kontrolle geriet. Tief im Inneren wusste ich aber schon Bescheid. Mein Herz täuschte mich nicht. Mich überrascht es nur, dass es so schnell passieren konnte und noch dazu mit jemandem der jünger war als ich. Doch darüber wollte ich jetzt nicht mehr nachdenken.
Er beugte sich zu mir hinunter und schon trafen unsere Lippen aufeinander. Der Kuss war intensiv und ich versuchte nicht laut aufzustöhnen. Es fühlte sich so gut an. Das hier könnte ich wirklich ewig machen. Manchmal vielleicht sogar mehr, aber dafür war noch Zeit. Viel Zeit.
Nach einer Weile brachen wir schwer atmend ab und lächelten uns glücklich und zufrieden an.
Legolas erhob sich als Erster und reichte mir seine Hand um mir aufzuhelfen. „Meine Lady?"Er grinste mich schelmisch an und ich nahm bereitwillig seine Hand.
Und kaum war ich aufgestanden drückte er seinen Körper an meinen und schloss seine Arme um mich. Seinen Kopf legte er auf meine Schulter und atmete einmal tief ein. „Danke...."murmelte er und drückte mich noch fester an sich.
„Gerngeschehen," sagte ich erleichtert. Dieses ‚Danke' stand für viele Dinge und ich war froh, dass er mir alles erzählt hatte. Dass er sich mir geöffnet hatte.
Doch wenn ich an Nienna dachte, lief mir ein Schauer über den Rücken, wie noch nie zuvor...
"Oh Deli? Mir fällt gerade ein, dass deine Mutter mich gebeten hatte, dich zu finden und hat mich auch gleichzeitig zum Mittagessen eingeladen. Du hast wirklich eine sehr nette Mutter."
Erschrocken wich ich von ihm zurück und sah in sein, wieder, fröhliches Gesicht. Toll. Die Stimmung war wieder zerstört.
"Wie bitte?" Ich hätte wissen müssen, dass wenn Legolas bei uns zu Hause nach mir gesucht hatte, dass eine Begegnung mit meiner Mutter unvermeidlich war.
'Verdrängung ist schon eine schöne Sache.'
