Als ich gesagt habe, das nächste Kapitel kommt in einem Monat, wusste ich nicht, dass vieles dazwischen kommen würde. Man! Ich kann hier nicht wirklich einen Grund aufzählen, warum, wie oder weshalb. Ich kann nur sagen, dass es jetzt fertig ist und, dass ich mir nicht sicher war, ob ich es überhaupt beenden sollte. Selbstzweifel ist etwas Schreckliches. Aber hier bin ich. Und hier ist das letzte Kapitel. Und ich bin froh, dass ich es vollendet habe.

Ich bin allen herzlichst dankbar, dass sie meine Geschichte gelesen haben und besonders dennen, die sie reviewt haben. Es hat mir sehr viel bedeutet. Ein Zeichen, dass sie nicht ganz so ein Müll war, wie ich gedacht habe.

Natürlich denkt man nachher: "Vieles hätte ich besser machen können," oder "WARUM SIND MIR DIESE PEINlCHEN RECHTSCHREIBFEHLER NICHT SCHON FRÜHER AUFGEFALLENlol" Zu spät. Es ist vollendetlol. Ach gott. Ich schwaffel zuviel herum. Das interessiert eh niemanden.

Aber nocheinmal ganz kurz: DANKE AN ALLE. Ich liebe euch g!

Und danke, liebe Nillome. Wenn du fertig bist, werden nochmal alle Kapitel fehlerfrei veröffentlicht.


"Delyn wann wirst du jemals deine Aufgaben ernst nehmen und dich nicht immer von deiner Arbeit wegschleichen?"

Mein geliebter Bruder warf mir nur ein schelmisches Grinsen zu und kümmerte sich weiter darum, mit seinem....Nichtstun. Die Füße waren auf den GEDECKTEN Tisch gestellt, die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Er wird bald vom Stuhl kippen, wenn er sich noch mehr nach hinten lehnen sollte.

"Deliwiel, Deliwiel. Seit wann bist du denn so ernst geworden? Man könnte meinen, du bist Erwachsen geworden."

Ich rollte mit den Augen, während ich weiter die Suppe umrührte. "Und man könnte meinen, dass du ein Rotzbengel geworden bist. Oh warte! Das ist ja keine Veränderung deinerseits. Und gib gefälltigst die Schuhe vom Tisch runter!"

Delyn gähnte laut auf und murmelte etwas Unintelligentes vor sich hin, bevor er seine Beine anhob und sie mühsam herunterstellte.

"Oh! Wie weise wir doch heute wieder sind. Außerdem wird dein Liebhaber, sicher ein gutes Wort für mich einlegen, findest du nicht? Immerhin gehöre ich ja zur Familie." Er zwinkerte mir frech zu.

Ich seufzte laut auf und ging garnicht mehr weiter auf so eine Bemerkung ein. Die musste ich mir von allen, die mich gut kannten, anhören.

'Liebhaber...'

Warum nervten mich bloß alle mit diesem Wort?

"Delyn willst du etwas Nützliches tun?" Ich hielt ihm den Kochlöffel hin.

Er zog die Augenbraue hoch und sah mich an, als sei ich verrückt geworden. "Du meinst....Ich soll..."

"...den Kochlöffel in die Hand nehmen und weiter umrühren? Ich bitte dich, Delyn! Auf so eine wahnsinnige Idee würde ich niemals kommen! Wenn das geschehen sollte, muss ich 100 Fuß Abstand vom Haus halten. Du wärst schon ganz nützlich, wenn du sie kosten könntest."

Er hob sich vom Stuhl hoch und schlenderte langsam zu mir herüber. Warum musste er so schrecklich faul sein? Er war manchmal so....menschlich.

"Noch schneller Delyn und die Zeit geht rückwärts."

Er schaute mich nur mürrisch an und nahm beleidigt den Kochlöffel aus meiner Hand. Langsam sippter er an der Suppe und verzog, erstaunlicher Weise, nicht einmal sein Gesicht dabei. "Hm...Ich schätze mal es ist essbar."

Sein Kommentar stellte mich zufrieden. Mehr Komplimente würde ich von Delyn sowieso nicht bekommen.

Ich grinste. "Gut. Legolas kommt nämlich zum Essen."

"Was? Deliwiel, das ist schon das zweite Mal diese Woche," jammerte er herum.

Mein Bruder ging zurück zum Tisch und die Füße waren schon wieder bequem auf den Tisch gestellt. Ich rollte mit den Augen.

"Ich mein, warum heiratest du unseren Prinzen nicht? Du scheinst die perfekte Hausfrau zu sein, wie ich sehe und du wärst dann Prinzessin! Stell dir das mal vor. Vielleicht sogar eines Tages, Königin. Ich müsste nie wieder Wache stehen! Wir würden im Reichtum schw..."

"Suppe ist fertig!" Ich stellte den Topf auf den gedeckten Tisch. "Und gib endlich deine Füße runter, Delyn. Wie oft noch!"

Ich hatte schon lange gelernt, Delyn zu ignorieren, wenn er mit diesem Unfug anfing. Ich und heiraten? Königin werden? Er muss wirklich nicht so übertreiben.

"Hörst du mir überhaupt zu? Warum führst du dich auf wie Mutter?" Ich ignorierte ihn weiter.

"Hör auf zu meckern und vielleicht solltest du hier nicht solange verweilen. Wenn Legolas dich hier sieht, wird er sicher kein gutes Wort für deine Nachlässigkeit einlegen."

Er rührte sich kein bisschen und lehnte sich mehr in seinen Stuhl zurück. Ich wurde langsam wieder richtig genervt. Es ist einfach nur peinlich, wenn Delyn hier herumlungerte, während ich und Legolas eigentlich Zeit zusammen verbringen wollten. Alleine.

'Das sollte nicht so klingen, wie es rüber gekommen ist...'

"O....k. Du zwingst mich nun Mal dazu. Delyn, ich will dich aus dem Haus haben, weil ich heute mit Legolas das erste Mal schlafen will!"

Das war natürlich nur ein Witz meinerseits.

Doch das schien ihn wohl so sehr aus der Fassung gebracht zu haben, dass er mit seinen Stuhl nachhinten gekippt war und hart am Boden aufprallte.

Ich liebte meinen Bruder und meine Mutter wirklich, auch wenn beide ziemlich nerven konnten. Delyn war...Nun ja. Delyn eben. Er war einzigartig. Und das is auch gut so!

Und meine Mutter stand mir immer mit Rat zur Seite. Auch wenn ich mir auch viel von ihren Moralpredikten anhören musste. Besonders, da ich jetzt mehr mit Legolas zusammen war. Aber ich versuchte meine Gefühle vor ihnen nicht mehr zu verstecken. Die beiden hatten mich da sowieso schon längst durchschaut.

Genauso wie Elaviel. Sie zog mich noch oft damit auf, aber ich lachte da mittlerweile auch schon mit. Es war mir egal. Ich ging mit ihr noch immer oft auf den Marktplatz oder unternahm Ausflüge mit ihr. Doch natürlich hatte ich nicht mehr so viel Zeit für sie. Und das respektierte sie. Schien ihr überhaupt nicht mehr schwer zu fallen, da sie seit geraumer Zeit eine neue Bekanntschaft mit einem sehr attraktiven Elben geknüpft hatte. Daraus konnte noch bestimmt mehr werden. Das fiel mir auch an ihrem Verhalten auf und an den Blicken, die sie ihm immer zuwarf.

Hatte ich dem Prinzen auch solche Blicke immer zugeworfen und dann verleugnet? Das tat meine beste Freundin nämlich die ganze Zeit. Sie verleugnete.

Und da wir schon bei Legolas waren...

Der Elb den ich vor ein paar Jahren kennengelernt hatte, war jetzt Erwachsen geworden.

'Huch. Habe ich das wirklich gesagt?'

Er hatte sich verändert. Seine Aufgaben als Prinz nahm er jetzt viel ernster und die wöchentlichen Sitzungen mit seinem Vater, besuchte er jetzt sogar schon freiwillig. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie ich ihn praktisch dahin prügeln musste.

"Niemals wirst du mich in diesen Saal reinbekommen! Hast den Reden meines Vaters einmal zugehört? Sogar ein Pferd konnte mehr unterhaltend sein, wenn es keinen Ton von sich gab!"

"Bei Valar, bitte benimm dich nicht wie ein kleines Kind. Oder ich trete dir in den Hintern!"

"Wie redest du mit mir?"

Mein Sturkopf hatte sich damals sowieso durchgesetzt.

Und er wurde ausgeglichener. Ruhiger. Wie ein Elb! Nicht jede Kleinigkeit konnte ihm aus dem Konzept bringen. Sogar ich konnte ihn nicht mehr so leicht irritieren wie früher.

Und das schönste war, dass er seine ganze Freizeit fast nur mit mir verbrachte. Im Inneren machte ich immer Freudensprünge und könnte vor Glück schreien. Doch das hieß nicht, dass es nicht ein- oder zweimal Streit bei uns gab. Solche Dinge sollten sich wohl nie mehr ändern. Aber es waren sowieso nur Kleinigkeiten. Nebensächlichkeiten. Es endete immer mit einem Kuss, worauf ich dann nicht mehr böse auf ihn sein konnte.

Meine Gefühle für ihn?

An einem Tag wurden sie mir besonders klar.

Es war ein Jahr nachdem Elondel verstorben war. Elemirä hatte es kaum verkraftet. Obwohl er sie mit seinem Alter überholt hatte, war er doch ihr Sohn geblieben. Meine Mutter besuchte sie oft und leistete ihr Gesellschaft. Ich wagte mich nicht oft dorthin. Es tat zu sehr weh.

Legolas schien meine Trauer gespürt zu haben, denn er ließ mich diesen Tag keine Sekunde mehr aus den Augen.

"Ist es schon ein Jahr her?"

"Ja. Sein erster Todestag," sagte ich betrübt.

"Ich möchte dir etwas zeigen."

"Jetzt nicht, Legolas. Ich bin nicht wirklich in der Stimmung für irgendwelche Abenteuer."

Aber er ließ nicht locker, bis ich natürlich nachgab. Er versprach mir, dass es sich lohnen würde. Und so folgte ich ihm bis zu seinem Zimmer, wo auf mich wirklich eine große Überraschung wartete. Das allererste was mir auffiel war, dass all seine Gemälde abgehangen und in eine Ecke gestellt worden waren. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, aber er lächelte mir nur ermutigend zu.

"Ich habe etwas für dich, Deli." Legolas ging zu der grünen Couch und schob ein paar Kissen zur Seite. Für mich sah es aus wie ein weiteres Gemälde, welches in einen roten seidenen Stoff gehüllt worden war.

"Ist das ein neues Kunstwerk von dir?"

"Es gehört dir,"sagte er mit ruhiger Stimme.

"Mir?" Er widmete mir ein Bild?

Ich nahm es vorsichtig in die Hand und setzte mich auf die Couch. Das seidene Tuch war schnell verschwunden und meine Augen weiteten sich. Ich warf Legolas einen erstaunten Blick zu.

Auf diesem Bild war eine Elbin. Sie stand barfüßig in 'unserem' See und hielt ihr nasses Kleid bis zu den Knien hoch. Ihre Haare fielen ihr nach vorne und bedeckten das meiste ihres Oberkörpers. Und auf dem Gesicht war ein wunderschönes Lächeln gezaubert. So als wäre sie noch nie glücklicher in ihrem Leben gewesen. Als wäre sie noch nie zufriedener in ihrem Leben gewesen. Sie war mir wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie war einfach...ich.

Die erste Träne kullerte über meine Wange. Ich war überwältigt.

"Legolas das ist..." Anders. Dieses Bild strahlte etwas Positives aus.

Er setzte sich neben mir auf die Couch und wischte mir sanft die Träne von der Wange weg.

"Das ist das, was ich jeden Tag vor mir sehe. Eine wunderschöne Elbin, die mein Leben jeden Tag ein bisschen mehr verändert hat. Und noch mehr verändern wird."

Vorsichtig stellte ich das Bild auf die Seite und bevor Legolas wusste wie ihm geschah, warf ich mich glücklich in seine Arme und küsste sein ganzes Gesicht ab.


Mein Bestimmung war Legolas' Zimmer. Ein riesengroßes Lächeln war auf meinen Lippen gezaubert und ich machte keine Anstalten, es vor den Dienern und Wachen zu verstecken, die an mir vorbei gingen und mir einen wissenden Blick zuwarfen.

Ich klopfte an der Tür und machte sofort auf, nicht abwartend, ob mir die Erlaubnis dazu erteilt worden war oder nicht. Es war schon längst zur Routine geworden.

Mein Prinz saß auf dem Schreibtisch, die Feder in der Hand strich über ein Blatt Papier. Ich seufzte. Er arbeitete schon wieder an irgendetwas Neuem. "Setz dich Deli. Ich bin gleich fertig." Sein Blick fiel noch immer auf das Blatt, doch ich vernahm sein Lächeln im Gesicht.

"Wie Ihr wünscht, mein Prinz," sagte ich fröhlich. Ich setzte mich auf sein Sofa und meine Blicke fielen wieder auf die Wände.

So viele Bilder hatte er ersetzt und sie machten mich wirklich stolz. Sein Zimmer wirkte jetzt soviel lebhafter und fröhlicher. Sie strahlten so ein warmes wohliges Gefühl aus. Nicht so wie vor ein paar Jahren. Verschwunden waren die Düsterkeit und die Traurigkeit aus seinem Zimmer.

Das schönste Gemälde hing über seinem Bett. Ich kannte es sehr gut. Es war mein Bild. Das Erste welches ich überhaupt geschenkt bekommen hatte. Und ich wollte, dass er es behielt. Es sollte ihn an gute Zeiten erinnern lassen.

"Hey." Ich schreckte hoch, als ich Legolas' Stimme neben mir vernahm.

"Wie bist du..."

Er lachte auf. "Du solltest deine Sinne mehr schärfen." Auf seinen Lippen war dieses strahlende Lächeln, dass ich wirklich liebte. Doch bei seinem durchforschenden Blick wurde ich unsicher. Warum starrte er mich denn so an? Ich errötete leicht und sah weg.

"Ich liebe es, wenn du das tust."

Ich sah ihn wieder neugierig an. "Was tue?"

"Rot werden. Es steht dir so sehr." Er strich sanft über meine Wange, meinen Hals und langsam über meinen Arm. Ich erschauderte bei seiner Berührung.

Irgendetwas war anders. Und ich war mir nicht sicher, ob es gut oder schlecht war.

"Warum hast du mich hergerufen? Ich dachte wir treffen uns erst..."

Er hielt mir die Finger an die Lippen und ersetzte sie mit seinen weichen Lippen. Ich seufzte genüsslich auf. Warum machte er das bloss immer, wenn ich ihm immer etwas sagen wollte?

Der Kuss war nur kurz und er fuhr mit seinen Lippen weiter zu meiner Hand, küsste sie zärtlich.

"Meine Träume haben aufgehört," sagte er dann aufeinmal von nirgendwoher.

"Wie?"

"Aus irgendeinem Grund war Nienna weg. Die Alpträume sind verschwunden. Heute habe ich meinen ersten schönen Traum gehabt."

Meine Augen weiteten sich und ich drückte ihn sofort an mich. "Ich freue mich so für dich. Wirklich. Das ist toll, Legolas. Richtig toll." Seine Hand fuhr beruhigend durch mein Haar, während ich meinen Kopf auf seine Schulter legte.

Ich atmete erleichtert auf. Keine Alpträume mehr von meinem Vater. Und von anderen toten Männern, Elben und anderen Wesen. Keine Alpträume mehr vom Krieg. Von Orks. Legolas hatte mir soviel anvertraut. Er tat mir so Leid. Umso mehr freute ich mich jetzt für ihn.

"Deli, der Traum hat meine Augen geöffnet und mir gezeigt, dass ich es nicht mehr länger hinauszögern darf."

Ich ließ langsam von ihm ab und sah fragend in seine glänzend blauen Augen. Er strahlte mich noch immer mit diesem Lächeln an und mir wurde langsam mulmig im Magen. Es schien ziemlich wichtig zu sein.

"W-was hinauszögern? Was hast du geträumt? Warum hat dich Nienna nicht mehr gequält?"

Er schüttelte den Kopf. "Ich habe meine inneren Dämonen besiegt. Sie konnte mir nichts mehr anhaben." Ich war ein bisschen verwirrt, doch er ließ mir keine Gelegenheit um weiter darüber nachzudenken.

Legolas nahm beide meiner Hände in seine und sah mir entschlossen in die Augen. Ich schluckte. Sein Gesicht kam ganz nah an mein Ohr heran und ich fühlte seinen warmen Atem, der mich erschaudern ließ.

"Der Traum hat mir eigentlich nur gezeigt, dass ich nicht mit Dingen warten soll, die ziemlich offensichtlich sind," flüsterte er. "Er hat mir gezeigt, wie wichtig mir mein Vater ist, meine Freunde, meine Familie...Wie wichtig du mir bist, Deliwiel."

Er hielt kurz inne und ich hielt es kaum mehr aus. Mein Herz klopfte so schnell wie noch nie zuvor.

Das was ich als nächstes hörte, war mir eigentlich klar und doch hatte ich keine Ahnung. Es war das, was ich immer hören wollte, was ich mir immer gewünscht hatte. Diese Worte waren für uns Elben sehr besonders.

"Deli, du hast garkeine Ahnung wie sehr....ich dich liebe."

Diese Worte waren für immer für mich bestimmt.

ENDE

Uff. Schulze, Schnulze ich weiß. Tut mir leid, wenn es nicht jeden Gefallen hat g. Hätte grad noch gefehlt: "Und wir lebten glücklich bis an unser Lebensende" g...

Manches blieb offen und das is auch gut so;-) Es war nicht perfekt...Ich muss noch dazu lernen.

Ja das wars. Sagt mir ob ihr es scheiße fandet, ob ihr es gut fandet...Sagt mir einfach alles ;-)