Disclaimer der Autorin:
Mir gehört nichts außer meiner kranken Phantasie. Alles andere gehört denen, die es besitzen, wie Ms. Rowling, die Severus besitzt, obwohl das nicht fair ist, da sie ihn nicht mit der nötigen Dosis Respekt behandelt.
Kapitel 1/7: Licht
Willkommen. Mein Name ist Severus Snape, und ich bin Lehrer für Zaubertränke an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, ehemaliger Todesser, Mitglied des Phönixordens, Spion für das Licht. Wenn Ihr mir einen Brief senden möchtet, meine derzeitige Adresse lautet Askaban.
Und ihr, die Leser und Leserinnen der Harry Potter-Bücher, vorwiegend Mädchen, sitzt gerade in euren bequemen Stühlen und ruiniert euch die Augen, weil ihr das lest. Aber jeder hat eine Geschichte zu erzählen, und ich bin keine Ausnahme. Da es die letzte Möglichkeit sein dürfte, es zu tun, habe ich beschlossen, dass ich sie euch erzählen werde. Ich ersuche euch nicht darum, dass ihr mir gegenüber fair seid, dass ihr an mich mit Anteilnahme oder Mitleid denkt. Ich bin selbst niemals eine Person gewesen, die besonders fair spielt. Das Ziel heiligt die Mittel, etc. – Machiavelli. Den, der am Boden liegt, kann man am einfachsten treten.
Ich will nur, dass ihr sie lest. Und dann tut, was ihr wollt. Würgen ist nicht verboten. Nun, auf zur Geschichte.
So. Das ist also das Ende.
Hier ist es dunkel und kalt. Ich sitze auf dem Boden in der Ecke meiner Zelle. Und warte, dass die Verhandlung beginnt.
Ich habe eine Menge Zeit. Vielleicht zu viel.
Das veranlasst mich nachdenken. Lieber würde ich es nicht tun. Es gibt nichts Angenehmes, um darüber nachzudenken.
Wollt ihr wissen, warum ich hier bin? Was waren meine Verbrechen? Wer bin ich?
Ich beginne mit der letzten Frage. Mein Name ist Severus Snape. Und ich bin hier wegen des Dunklen Mals. Ja, ich war ein Todesser. Ich vermute, das macht die Dinge klar. Das Komische jedoch ist, dass ich kein treuer Todesser war. Ich war ein Spion für den Phönixorden. Und dennoch wurde ich angeklagt. Gut, ich vermute, es bedeutet, dass sie mir niemals vertraut haben. Gerade was ich gedacht hatte.
Und es bedeutet, dass Dumbledore tot ist. Wirklich, sie haben mir nicht einmal gesagt, wer überlebt hat und wer nicht...
Gut, er hat oft gemeint, dass er die neue Welt nicht sehen wird. Nachdem wir siegen. Er hat immer geglaubt, dass wir siegen würden. Wenn er noch am Leben wäre, würde ich nicht hier sein. Er allein hat mir immer vertraut. Und das ist vielleicht, warum ich zu den Guten gewechselt habe. Ich hätte mich schrecklich gefühlt, wenn ich ihn im Stich gelassen hätte.
Ich vermute, ich werde sterben.
Nun, die Zauberer haben keine Dementoren mehr, um ihr Gefängnis zu bewachen, und natürlich erinnern sie sich an das, was geschah, als sie „sehr gefährliche Feinde"am Leben ließen. Bella Lestrange hat ihnen gezeigt, was eine wahnsinnige und rachsüchtige Frau alles tun kann... Deshalb lassen sie keine „sehr gefährlichen Feinde"mehr am Leben.
Dumbledore ist tot, daher gibt es niemanden mehr, der bestätigen würde, dass ich auf ihrer Seite war.
Ihr meint, es gibt auch andere im Orden? Gut, vielleicht, aber das bedeutet nicht, dass sie mir helfen werden.
Severus Snape, der eine, der das Risiko auf sich genommen hat, zum Dunklen Lord zu gehen... Nein, zu Voldemort. Nun kann ich den Namen aussprechen.
Also, zu Voldemort gehen, ihm ins Auge blicken, fähig sein, ihn anzulügen und versuchen, so viele Teile einer Information zu kriegen wie möglich und dann zurückkommen, sie ihnen auszuhändigen und nicht ein einziges dummes „Danke"bekommen.
Ich musste den schlimmsten Teil davon tun und wurde dann alleine gelassen. Geschieht mir recht. Sie werden nicht einen Finger rühren, um mir zu helfen. Es ist eben bequemer zu glauben, dass ich der Verräter im Orden war. Weil sie dann nicht denken müssen, dass der „böse Eine", ich, all das aus reiner Selbstlosigkeit getan hat. Weil ich erkannt habe, was richtig und was falsch war? Es wäre zu viel für ihre dummen, kleine Hirne. Dass ein Slytherin für die gute Seite kämpfen kann. Dass einer sich ändern kann. Verdammt. Ich beginne, mein unwürdiges Selbst zu bedauern.
Wenn ich sterben werde – was sehr wahrscheinlich ist, denn wer wird schon bezeugen, dass ich nicht schuldig bin –, will ich meine Geschichte erzählen. Meine Geschichte, warum, was und wer ich war. So, lasst uns damit beginnen...
Ich wurde in eine arme, aber edle und alte Familie geboren. Mein Vater war ein frustrierter Wissenschaftler. Meine Mutter versuchte das alte und hässliche Haus in einem Zustand zu halten, der erlaubte, in ihm zu leben. Und mich, den Erben der Snapes, aufzuziehen.
Mir wurden viele Regeln, Zaubersprüche und anderes beigebracht. Sogar die „Unverzeihlichen"während der Ferien.
Und auf der Schule hatte ich keine Freunde.
Ich teilte die Leute in drei Gruppen ein – die, welche stärker waren und mir etwas geben konnten, die, welche mehr oder weniger stark wie ich selbst und meine Feinde waren und die, welche weniger stark waren.
Und natürlich unterhielt ich gute Beziehungen mit den Ersten, kämpfte mit den Zweiten und versuchte mich so weit wie möglich von den Dritten fernzuhalten. Ich fand es niemals amüsant, sie zu quälen. Ich bevorzugte gegen Ebenbürtige zu kämpfen. Komisch, nicht wahr.
Der Kampf zwischen mir und den Rumtreibern begann an dem Tag, als wir einander sahen. Es waren Sirius Black und James Potter, die begannen, mir Namen nachzurufen und diese Art von Zeug. Aber ich war der Erste, der einen Fluch gegen sie setzte. Und es gab einen Krieg. Komisch, sie beschuldigten mich oft, Schwächere zu quälen. Und sie begriffen nicht, dass sie, wenn sie zu Viert waren und ich alleine war, einen Schwächeren quälten; obwohl Lupin gewöhnlich nicht viel tat und Peter stets nur fähig war, bereits Petrifizierte zu verfluchen. – Aber das konnte ich ertragen. Was ich nicht ertragen konnte, war Demütigung.
Ich habe mich immer geschämt, für meine arme Familie, für meine alten Sachen, für mein Aussehen. Es war dumm, aber ich war ein Teenager. Und sie wussten es, und so oft, wie sie konnten, verwendeten sie das gegen mich.
Am Tag unserer ZAGs für Verteidigung gegen die Dunklen Künste überschritten sie die Grenze. Sie demütigten mich vor der halben Schule, und niemand außer einem Schlammblutmädchen fand das unfair. Ich habe niemals etwas wie das getan. Ich habe sie niemals gequält, nur weil mir langweilig war und ich einen Weg finden wollte, meinen Stress abzubauen.
Dieser dumme und eingebildete Potter... Natürlich hasste ich ihn! Was hatte ich getan, um das zu verdienen? Ich war noch kein Todesser. Aber es half mir meine Entscheidung zu treffen. Ich beschloss, so machtvoll zu werden, dass mich niemand jemals so demütigen wird, wie er es getan hatte. Und ich fand den einen, der mir die Macht bot, um es wahr zu machen, und mir gab, was ich ersehnt hatte – Wissen. Es war Voldemort.
Sankt Potter zusammen mit Sankt Black trieb mich zu Voldemort. Ich vermute, dass das Schicksal zu jener Zeit, als sie (oder er oder was immer) auf mich blickte, teuflisch gegrinst hat.
Oh, ich habe nicht den Werwolfvorfall erwähnt. Als ich im fünften Schuljahr war, erzählten sie mir, wie ich Lupin kriegen könnte, während er ein Werwolf war. Wirklich, ein guter Scherz. Ich hätte sterben können. Ich wäre gestorben. Im letzten Augenblick kam Potter und rettete mich. Ich frage mich noch immer, ob sie es so geplant hatten. Irgendwie bin ich sicher, dass er mich rettete, um ihre eigene Haut zu retten, nicht die meine. Ich fühlte mich ihm gegenüber nicht dankbar.
Nachdem ich die Abschlussprüfungen bestanden hatte, empfing ich das Dunkle Mal und wurde bald einer der am meisten geehrten Todesser. Der innere Kreis und diese Art von Zeug.
Da ich sein bester Spezialist für Zaubertränke war, musste ich nicht an den Überfällen teilnehmen. Aber einmal hatte ich die Ehre, eines seiner Opfer zu foltern und zu töten. Und ich begriff, dass ich genau dasselbe tat, was mir angetan worden war. Demütigen und quälen. Und ich erkannte, dass ich mit geschlossenen Augen bis zum Hals in einem Sumpf steckte, um es adäquat auszudrücken. Ich konnte keinen Ausweg sehen.
Ich habe noch drei Monate gebraucht, um zu entscheiden, dass ich zu Dumbledore gehen muss. Zu dieser Zeit verabscheute ich mich selbst so sehr, dass es mir gleichgültig war, ob er mich den Dementoren ausliefern wird oder nicht. Ich wollte nur, dass meine Schizophrenie endet – wie, war mir gleichgültig.
Und was tat er?
Er gab mir eine Mission, wie Sir Cadogan sagen würde. Er hielt mich für würdig für die Guten zu arbeiten und zu versuchen, Frieden zu finden. Mit der Welt und meinem Gewissen. Und so wurde ich ein Spion. Für das Licht, um präzise zu sein. Ich, Severus Snape. Amüsant.
Als die Potters ein Kind bekamen, wusste ich, dass der Dunkle..., dass Voldemort wollte, dass es getötet wird. Ich wusste nicht warum, aber weil Dumbledore gesagt hatte, dass er es wüsste, versuchte ich nicht, es heraus zufinden. Ich war sicher, dass es unter den engen Freunden der Potters einen Verräter gab. Und sie dachten, dass es Lupin war...
Wieder amüsant! Ich hätte niemals an ihn gedacht. Gut, er war ein Werwolf, aber er war auch sehr nobel. Und er liebte die Potters. Aber was ich dachte, war nicht von Bedeutung. Und so starben die Potters. Nichts das mir Leid täte.
Ihr kleiner Erbe besiegte Voldemort. Gut, nicht vollständig – ich wusste, dass er noch irgendwo war. Nicht am Leben. Aber auch nicht tot. Daher war es mir noch nicht erlaubt, ein normales Leben zu führen. Von mir wurde noch immer erwartet, ein Spion zu sein. Auf seine Rückkehr zu warten.
Und er kehrte zurück.
Er versuchte es mehrmals, nachdem der junge Potter mit der Schule begonnen hatte. Natürlich mochte ich ihn vom ersten Augenblick an nicht – er sah genau wie Potter der Ältere aus und war genauso arrogant und eingebildet. Gut, aber da war diese dumme Schuld. Weil Sankt Potter mein armseliges Leben gerettet hatte. Und irgendwie bin ich doch kein Ungeheuer. Ich finde keinen Gefallen daran, zuzusehen, wie Kinder getötet werden. So beschützte ich den Jungen-der-lebt. Ich war wütend, als jemand ihn während eines Quidditchspiels zu töten versuchte und beschützte ihn. Und ich war wütend, als Granger meine Roben anfackelte. Gut, sie dachte, dass ich versucht hatte, den Jungen-der-lebt zu verhexen. Als ob ich nichts Besseres zu tun gehabt hätte... Amüsant.
Später gab es all diese Angriffe während des zweiten Jahres. Ich wusste, dass es nur eine einzige Erklärung gab – Voldemort hatte einen neuen Weg gefunden, um die Schule zu betreten. Und er hatte vielleicht einen der Schüler in Besitz genommen... oder Lockhart. Aber Lockhart war zu dumm, der Lord hätte ihn nicht einmal mit einem langen Stock berührt... Nun, ich vermute, er hätte ihn nicht einmal verhext.
Aber ich hatte nicht diese Art von Stolz, so hatte ich eine Menge Spaß während des Duellierclubs.
Aber es war doch besser ihn zu haben, als Lupin-den-großen-guten-Wolf ertragen zu müssen.
Ich war sehr wütend, als ich hörte, dass Dumbledore ihm die Stelle des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste angeboten hatte. Ich hatte gehofft, dass ich ihn niemals wiedersehen würde... Aber, nein. Ich musste mit ihm ein ganzes Jahr lang unter demselben Dach leben und ihn als meinen Kollegen mit Respekt behandeln. Gut, ich weiß, dass er sich niemals an diesen dummen Streichen beteiligt oder mich verhext hat oder irgendetwas wie das. Aber dennoch, er war ihr Freund. Und das war nicht alles. Sirius Black war auf der Flucht. Wirklich, eine glückliche Zeit.
Wie ich sagte, war ich sicher, dass es nicht Lupin war, der die Information an Voldemort weitergegeben hatte. Aber ich muss zugeben, dass Black sogar noch unwahrscheinlicher für mich war. Doch alles wies auf ihn hin. Nun, ich fühlte mich schlechter und schlechter, als das Jahr vorüberging. Mein einziges Vergnügen war, dass Lupin von mir abhängig war – er musste den Wolfsbanntrank einnehmen, den nur wenige Meister für Zaubertränke zubereiten können, mich eingeschlossen. Und ich weiß, dass dieser Trank schrecklich schmeckt, und das war mein Bisschen Freude...
Wie auch Longbottom zu quälen. Ich weiß, ich bin ein grausamer und sadistischer Bastard, aber ich konnte seine Reaktion auf mich einfach nicht ausstehen. Gut, manchmal hat es sogar Spaß gemacht, gefürchtet zu werden, aber der Irrwicht, der sich in mich verwandelte, das war ein bisschen zu viel...Ich war nur glücklich, dass Lupin es sah. Ich hoffte, dass er zweimal nachdenkt, bevor er ein Wort über die guten alten Zeiten sagt...
Und dann... Als ich Black entdeckte... Als ich ihn sah, kam der ganze Hass zurück. Ich hatte Glück, dass ich nicht die Kontrolle verlor und dass ich ihn nicht verfluchte... Verdammt, und ich hatte Unrecht! Ich war sicher, dass er diese armselige Entschuldigung für einen Zauberer, den „Jungen-der-lebt", töten wollte. Was ist schon dabei?
Aber nein. Er war unschuldig. Gut, ich vermute, unschuldig ist kein angemessenes Wort, wenn wir über Black sprechen...
Aber zurück zur Thema. Er entkam mit Potters Hilfe. Albus half ihm... Später hatten wir ein langes Gespräch. Er erklärte mir alles, und zum ersten Mal erzählte ich ihm die Wahrheit über seine Lieblingsherumtreiber.
Nun, es war das erste Mal, dass ich es schaffte ihn zu erschüttern. Ich vermute, dass er immer noch sicher war, dass ich übertrieb. Aber er überzeugte mich nicht, dass der junge Potter besser als Sankt James Potter war. Ich schaffte es meinen Hass gegen den Jungen für mich zu behalten und ihn fast nicht zu zeigen.
Das nächste Schuljahr war tatsächlich schwer... Das Dunkle Mal begann zurückzukehren. Und so machte ich mich bereit für das, was mich erwartete, wie ich wusste – meine Spionageaktivitäten würden wieder beginnen.
Ich war tief geschockt, als ich Barty sah. Und seine Zeugenaussage... Verdammt, ich hätte es manchmal wirklich bevorzugt, nicht geboren zu sein... Dann brachte Cornelius „Ja-ich-bin-wirklich-dieser-dumme"-Fudge den Dementor, und wir verloren die einzige Chance, die Welt davon zu überzeugen, dass Voldemort zurückgekehrt war.
Ich kann immer noch nicht verstehen, wie ich es geschafft habe, Voldemort von meiner Treue zu überzeugen. Vielleicht wäre ich genauso dumm gewesen, wenn ich zu einem Drittel ein Potter, zu einem Drittel ein sehr dummer Muggel und zu einem Drittel ein Pettigrew wäre... Irgendwie glaubte er mir. So begann das „Große Spiel".
Was musste ich noch ertragen? Außer dass Lupin und Black wieder zusammen waren. Black hatte sogar die Frechheit, mich wieder Schniefelus zu rufen. Gut, ich vermute, es war ein bisschen zu viel. Lupin spielte den Schlichter. Und warum begann das alles? Natürlich wegen Potter. Immer, wenn ich gedemütigt wurde oder Ähnliches, musste ein Potter darin verwickelt sein. Vielleicht war ich als Säugling mit einem besonderen Potter-Fluch belegt worden.
Verzeihung, ich beginne zu sarkastisch zu werden. Das hier soll ernst gemeint sein.
So, lasst uns zu Sirius zurückkehren. Er fürchtete vielleicht, dass ich während der Okklumentikstunden seinen kostbaren Patensohn fertig machen würde, wegen dem, was sie mir angetan hatten. Für sein kleines Gehirn war es eine brillante Erkenntnis, wie ich zugeben muss. Oder vielleicht stand es in mein Gesicht geschrieben. Nun, wenn er beabsichtigt hatte, Potter zu helfen, wählte er nicht den richtigen Weg. Er hätte doch einfach fragen können. Oder sogar etwas sagen wie „Harry ist nicht verantwortlich für das". Gut, es hätte nicht zu viel bewirkt, aber es hätte wenigstens auch nicht geschadet. Stattdessen versuchte er mir zu drohen.
Ich sollte nicht so viele Schimpfwörter gebrauchen. Ich war immer stolz, dass ich richtig fluchen konnte, aber nun verwende ich sie wirklich zu oft...
So tat er das Schlimmste, das er konnte – er erinnerte mich an alles und ließ meine Wut wiederaufleben. Aber noch war ich so geduldig, wie ich konnte. Sogar, obwohl der dumme Junge im Verlauf der Zeit nicht besser wurde. Aber dann geschah etwas, dass ich nicht erwartet hatte – als ich ihn alleine mit dem Denkarium ließ, wagte er es, in meine privatesten Erinnerungen einzudringen. Die, welche ich vor ihm schützen wollte.
Verdammt, verdammt, verdammt! Bin ich immer dazu da, um von den Potters gedemütigt zu werden? Bitte, was habe ich nur getan, um das zu verdienen?
Verzeihung, die falsche Frage. Ich verdiene alles, was mir widerfährt. Aber es bedeutet nicht, dass ich es mit weitgeöffneten Armen begrüßen muss.
In dieser Sekunde, als ich ihn ins Denkarium blicken sah, hätte ich den Jungen töten können. Aber ich wusste, dass es keine Lösung war; es war nicht einmal als Lösung in Betracht zu ziehen. Ich habe genug unschuldiges Blut an meinen Händen. Nun, wenn man Potters Blut als unschuldig bezeichnen kann...
Auf jeden Fall folgte ich ihm in meine Erinnerung. Glücklicherweise kam nur bis...
Oh, vielleicht fragt ihr euch, ob Potter Senior tatsächlich meine Unterhose heruntergezogen hat? Nun, das hat er getan. Es war jener Moment, wo ich zum ersten Mal so starke Mordgelüste spürte, dass ich, wenn ich nicht petrifiziert gewesen wäre, es nicht geschafft hätte, ihnen zu widerstehen. Vorzugsweise hätte ich es mit meinen bloßen Händen getan. Zufrieden?
Und dann geschah das Schlimmste – Voldemort schaffte es Potter zu überzeugen, dass er Black hatte. So rannte der Held in die Mysterienabteilung im Ministerium. Geradewegs in seine Hände. Verdammt, ich war so besorgt, dass unsere letzte Chance verloren wäre. Als Potter und Granger nicht aus dem Wald zurückkehrten, versuchte ich Hilfe zu organisieren, und glücklicherweise blieb Potter am Leben. Stattdessen starb Black, dieser Idiot.
Und hier kommt der beste Teil – Potter begann mich für den Tod seines Patenonkels verantwortlich zu machen. Ich sah es in seinen Augen. Ich war amüsiert. Wie ein junger Verstand arbeiten kann... Mit diesem einen Gedanken reinigte er die Erinnerung an seinen Vater, auch die an seinen Paten, sein eigenes Gewissen wegen beiden, wegen des Gangs in die Mysterienabteilung und wegen des Herumstocherns in meinen Erinnerungen. Aber endlich war das Schuljahr vorbei.
Ich war sicher, dass ich im nächsten Jahr nicht die Anwesenheit des „erstaunlichen"Trios in meinen Unterrichtsstunden zu ertragen hätte. Ich lag falsch. Nur Weasley gab die Zaubertränke auf. Gut, Granger hatte wenigstens genug Punkte für ihre ZAGs, aber Potter bekam die Sondererlaubnis vom Direktor.
Und Voldemort wurde immer mächtiger und zorniger wegen des Mangels an Information. Ich musste ihm ein paar Lügen auftischen, und dann erhielt ich eine besondere Aufgabe – ich sollte Potter vergiften. Nicht bis zum Tod, er wollte der Eine sein, der das Vergnügen hat, ihn zu töten – er wollte ihn schwächen. Der Direktor stimmte zu, dass wir den Jungen informieren mussten, damit er sich entsprechend verhält. Es war eine amüsante Konfrontation – der Junge wusste nicht, wie er sagen sollte, dass er mir nicht vertraut. Wir gaben ihm einen Zaubertrank, der ihn für kurze Zeit schwach, aber zuletzt stärker machen würde. – Nun wollte er nichts trinken, das ich gebraut hatte. Der Direktor versuchte geduldig zu sein. Aber schließlich wurde er ärgerlich und sagte, dass er, wenn er mir nicht traut, ihm nicht vertraut. Da gehorchte der Junge.
Gut, es gab auch andere interessante Dinge in diesem Jahr – der junge Malfoy versuchte Potter zu töten. Ich musste ihm eine große Standpauke halten, über das Treusein dem Lord gegenüber, der Potter nur für sich wollte. Aber ich konnte den Jungen verstehen – sein Vater war in Askaban, seine Mutter war nach Frankreich gegangen... Er hatte niemanden und machte Potter dafür verantwortlich.
Und während des letzten Hogsmeade-Wochenendes griff Voldemort das Dorf an. Viele Schüler und Lehrer starben. Und das Problem war, dass es einen Verräter gegeben haben musste, der Voldemort gesagt hatte, wie er durch die Schutzzauber kommen würde.
Und dann war das Schuljahr zu Ende.
Ich wurde während des Sommers nicht gerufen, mir wurde nur befohlen Zaubertränke zu erforschen, die einen ähnlichen Effekt haben wie der, der den Stein der Weisen beinhaltet. Und das tat ich. Ich brauchte nicht einmal lang dafür, nur einen Monat.
Den zweiten Teil verbrachte ich mit dem Versuch einen Weg zu finden, um den Zaubertrank unwirksam zu machen, aber so, dass Voldemort nichts bemerken würde. Und ich schaffte es.
Das siebte Jahr begann, und beide Seiten arbeiteten hart. Es war sicher, dass die Endschlacht bald stattfinden würde... In der Schule brachten wir den Kindern bei, sich selbst zu verteidigen, zu kämpfen, sich zu verstecken. Wir versuchten sie vorzubereiten. Als ob es möglich gewesen wäre, auf Voldemort vorbereitet zu sein.
Ich will nicht mehr ins Details gehen. Alles, was ihr zu wissen braucht, wisst ihr jetzt.
Die Schlacht kam, und das Licht gewann. Ich weiß nicht, wer gestorben und wer am Leben ist. Nicht einmal das haben sie mir gesagt. Ich bin nur sicher, dass Voldemort starb und Potter noch am Leben ist. Ich weiß auch, dass die Malfoys starben.
Oh ja, ich vergaß zu erzählen, dass Lucius durch Voldemort befreit wurde. Das Lustige ist, dass er die Seiten wechselte, als er sah, dass sein Sohn von einem der Todesser wegen Ungehorsams getötet wurde. Er dachte nicht einmal darüber nach, vermute ich – drehte sich einfach um und tötete diesen einen, und dann begann sein Totentanz. Er war wie ein Todesengel – als er fiel, ermordet durch Pettigrew, konnten viele von uns ihren Augen nicht trauen. Er alleine änderte den Ablauf des Geschehens, gab uns die Zeit unsere Streitkräfte zu sammeln. Von allen war er derjenige, den ich am ehesten als Freund bezeichnet hätte, ausgenommen Albus. Aber das ist eine gänzlich andere Geschichte.
So, nun sitze ich hier und denke darüber nach, was geschehen ist. Ich weiß, dass es Unrecht ist, was sie mit mir tun, weil ich für etwas verurteilt werde, was ich nicht getan habe, nicht für meine Sünden. Aber da ich das Todesurteil aus verschiedenen Gründen verdiene, so können wir sagen, dass im Großen und Ganzen die Gerechtigkeit triumphieren wird.
Ich sitze hier. Es ist dunkel und kalt. Und ich bin alleine. Wenn man alles bedenkt, ist es nicht anders als in meinem Alltag, wenn ich den Unterricht beendet hatte und alleine blieb. In meinen Kerkern.
Es bereitet mir wirklich keine Sorgen, ob ich verurteilt werde. Ich will nur wissen, wer in der Schlacht gefallen ist. Ich habe das Recht, es zu wissen.
Vielleicht findest du Frieden, wenn du stirbst?
Wenn du es tust, will ich sterben.
Ich höre Schritte. Sie werden lauter.
Die Tür wird aufgerissen. Das Licht blendet mich.
Ich höre eine vertraute Stimme. Es ist Percy Weasley. Seine wichtigtuerische Stimme sagt: „Mister Severus Snape, kommen Sie nun. Sie werden heute von der Höchsten Instanz verurteilt werden.
„Wessen bin ich angeklagt?"
„Ich bin nicht dazu da, Ihnen das zu sagen."
„Was habe ich getan, dass mir die grundlegendsten Antworten verweigert werden?"
„Ich bin nicht berechtigt, es Ihnen zu sagen."
Ich schlucke die Antwort, die ich geben wollte, und stehe auf. Ich schaffe es nur einen Schritt zu machen, bevor ich hinfalle. Soweit ist es mit meinem Stolz gekommen... Weasley befielt seinen Begleitern mir aufzuhelfen. Ich zittere.
Er trifft seine Entscheidung, und halb ziehen sie, halb schleppen sie mich aus meiner Zelle. Es ist sogar noch mehr Licht im Korridor.
Zu viel Licht.
Ist es vielleicht nur ein Alptraum? Und werde ich im Krankenflügel erwachen, um das Gesicht von Albus zu sehen, und wird er mir sagen, dass alles vorüber ist? Und –, vielleicht werde ich sogar lächeln. Wenigstens dieses eine Mal.
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