An die Reviewer/innen:

Herzlichen Dank für Eure Meldungen

Hi Mina Harker Wilhelmina Murray! --- Ein ziemlich langer Pen-Name, bist Du Draculafan? ---- diesmal erzählt jemand anderer – wer wohl "Zwinkern"

Hi Anke!

Es freut mich, dass Dir die Übersetzung zusagt. Allerdings verdanke ich sehr viel diesbezüglich meiner Betaleserin Persephone Lupin, die mir sehr geholfen hat, alles in eine lesbare Form zu bringen.

Hi Persephone Lupin!

Die Kapitel sind alle gut eingelangt. „Zwinkern"– aber das weißt Du vermutlich bereits.

Licht

Disclaimer der Autorin:

Mit gehört nichts. Ich verdiene damit nichts. Ich möchte Ms. Rowling danken, dass sie uns viel über Vorurteile zeigt. [...]

A/N der Autorin:

Das ist das zweite Kapitel meiner ersten ernsthaften Geschichte. Das erste Kapitel wurde aus der Perspektive von Severus geschrieben, dieses nicht. [...]

Kapitel 2/7: Alles über Vorurteile

Und so endet nun alles.

Dumm sind wir gewesen, nicht wahr? Immer machen wir denselben Fehler – nein, kein Fehler, nicht einmal eine Sünde, sondern – ein Verbrechen.

Ich meine, seht euch die Muggel-Welt an – dort gab es diese Sache mit dem Zweiten Weltkrieg. Ein Mann – übrigens dunkelhaarig und nicht groß – sagte, dass nur eine Person ein Mensch ist, die blaue Augen und blondes Haar hat und groß ist etc. Ihr wisst schon... ein Arier. Dennoch war Japan sein Verbündeter – es amüsiert mich immer. Ich weiß, es war nicht wegen der Ideologie, aber wie hat er die Allianz mit den kleinen gelben Männern begründet? Vielleicht waren sie eine andere Art von Ariern. Vergesst es. Nur meine Gedanken.

Voldemort hat einen Muggelvater. Und schuf eine Ideologie über Reinblütige.

Es gab so viele Opfer. Polen, Russen, Deutsche und natürlich Juden – weil sie anders waren.

Weil ihr anders seid, sagt ihr mir, dass mein Weg zu Leben nicht der einzig mögliche ist. Und da wir Menschen sind, vergleichen wir alles, was wir vergleichen können. Und wir wollen, dass unser Weg der Gute ist. Und wenn unser Weg gut ist – muss der ihre schlecht sein.

Also kommt, nehmt einen Stein und werft ihn in das Fenster unseres dunkelhaarigen, großnasigen Nachbarn. Nehmt euer Gewehr und tötet ihn. Vergewaltigt seine Frau und seine Tochter, und zwingt seinen Sohn, dabei zuzusehen.

Gott hat sein Geschenk genommen, die dummen Früchte und das Getreide, und er wollte das Meine nicht? Ist mein jüngerer Bruder Abel besser als ich? Wenn ich einen Stein in meiner Hand habe und in meinem Herzen die Macht und den Willen zu töten, ist er nicht besser! Er war schwächer! Er verlor, und ich gewann! Ich gewann!

Ihr versteht, was ich meine?

Und wenn ihr auf dem Laufenden seid, was die Muggelprobleme betrifft, dann wisst ihr, dass sie ihre Probleme mit dem Zweiten Weltkrieg noch nicht beendet haben.

Da sind Neonazis. Da sind Juden, die während des Krieges in Amerika lebten und nichts getan haben, um ihren sterbenden Verwandten hier zu helfen. Vielleicht konnten sie nicht. Es ist nicht an mir zu richten. Noch ist es an ihnen – aber sie tun es. Sie klagen zum Beispiel Polen an. Das ist dumm, weil Polen nicht nur durch den Krieg gelitten hat. Um genau zu sein, das Land wurde zuerst angegriffen, es wurde dann Stalin zum Geschenk gemacht. Für seine Hilfe das eine zu erobern, das er übertroffen hat, wenn wir nach der Zahl der Opfer fragen. Es gab Helden und Verräter unter den Polen und Polinnen. Genau wie überall.

Ich werde philosophisch. Entschuldigung, ich werde gleich auf den Punkt kommen.

Wir sind nicht besser als die Muggel.

Wir, Zauberer und Hexen sind so stolz auf unsere Stammbäume. So stolz. Die Besseren eben. Da wir uns für die Creme der Creme etc. halten, erlauben wir uns die Hauselfen, Kobolde, Zentauren, Muggel, Muggelstämmigen, Werwölfe, Vampire und Riesen schlecht zu behandeln. Wir erlauben uns, sie zu missbrauchen.

Sirius war mein bester Freund. Es ist nun zwei Jahre her, seit er starb. Ich liebte ihn – er war trotz allem mein Freund –. Es gab eine Zeit, als ich glaubte, er wäre ein Verräter, und dann musste ich erkennen, dass Peter der Verräter war.

Sirius war ein großartiger Freund, und nun ist er tot, und wir sollten nicht schlecht von den Toten sprechen. Oder sollten wir vielleicht doch? Vor langer Zeit las ich darüber ein Buch von einem Muggelautor, Orson Scott Card. Ich kann mich nicht mehr an den Titel erinnern, aber es war über einen Mann, der über tote Menschen sprach – der die Wahrheit sagte. Es war eines der Bücher, die mich wirklich bewegten.

Auch wenn ich Sirius liebe, bin ich nicht blind. Ich weiß, dass er kein Heiliger war. Er war voller Vorurteile. Slytherins sind böse. Hauselfen sind nichts, um das man sich kümmern sollte.

Ich weiß, was er und James Snape angetan haben. Ich frage mich manchmal, ob es Snape dazu brachte, ein Todesser zu werden. Ich fand es empörend.

Aber sogar noch schlimmer war, wie sie Peter behandelten. Er war schwächer, aber er hätte stärker werden können. Aber statt ihm ein wenig von dem Respekt zu geben, den er als Mensch, um nicht zu sagen als Freund, verdiente, lachten sie ihn aus, demütigten sie ihn, behandelten sie ihn wie den letzten Dreck.

Und ich war nicht besser. Ich war schlimmer. Weil sie nur dumme Angeber waren, voller Energie, impulsiv, voreingenommen. Aber ich war nicht blind. Da ich zuvor auch schlecht behandelt worden war, wusste ich, wie man sich dabei fühlt.

Und ich tat nichts, sie zu stoppen. Die lahmen Anstrengungen, die ich machte, waren nichts.

Ist also Voldemort wirklich für alles böse in der Welt verantwortlich?

James, Sirius und ich machten Peter zu einem Verräter. Wir machten Snape zu einem verbitterten und zynischen Mann. Wir ermordeten Harrys Mutter. Wir.

Wir veranlassten die Kobolde für ihre Rechte zu kämpfen – kein Wunder. Wir machten aus Hauselfen etwas, das um die Hosenbeine der Herren herumschleimt und enthauptet werden will, um Loyalität zu zeigen. Wir! Wir haben das alles getan.

Es war unsere Schuld, dass es diesen Krieg gab. Es war unsere Schuld, dass so viele von uns sterben mussten. Und nun sollten wir Zeichen unserer Schuld tragen.

Wisst ihr, ich glaube, ich kann Snapes Gewohnheit nur schwarz zu tragen verstehen. Habt ihr ein anderes Buch von Card gelesen, das über Alvin? Dort ging es um einen Propheten oder etwas Ähnliches. Es war über Leute, die allen, die sie trafen, von den Morden an Indianern, die sie begangen hatten, erzählen mussten. Sie mussten es ihnen erzählen, denn sonst würden ihre Hände mit Blut bedeckt werden. Nun, dieses Motiv mit Blut an den Händen, am Kopf oder wo auch immer. Kain, Lady Macbeth und zuletzt diese Menschen.

Ich habe das immer mit dem Dunklen Mal in Verbindung gebracht. Ich denke, wir alle verdienen es, weil es unsere Schuld ist. Nicht die von Voldemort. Er war nur ein Produkt unseres jahrhundertealten Verbrechens – von Vorurteilen.

Bin ich irgendwie besser? Da ich ein Werwolf bin, bekam ich zu spüren, wie weh es tut. Aber ich kann nicht sagen, dass ich frei von Vorurteilen bin. Ich bin immer auf der Hut, wenn ich höre, dass jemand ein Slytherin ist. Aber ein Slytherin zu sein, bedeutet nicht, schlecht zu sein! Bedeutet nur ein Slytherin zu sein. Godric und Salazar waren einst großartige Freunde! Verflucht, und dann kamen die Vorurteile!

Da war Hitler, und da war Stalin. Sie waren weder die Ersten noch die Letzten in der Muggelwelt.

Da war Herverus, da waren Frither, Quider, Grindelwald, Garoff, Voldemort. Ja, er war. Aber können wir jetzt glücklich sein?

War er wirklich der Letzte? Ich bete, dass er der Letzte war. Aber, wenn wir denken, dass andere weniger Wert sind als wir, werden wir verloren sein. Weil der nächste böse Eine kommen wird, und vielleicht wird er verlieren. Aber dann wird der nächste Eine folgen und der nächste und der nächste. Und es wird bedeuten, dass wir verloren haben, weil wir uns nicht änderten. Ich meine, wir werden die Zukunft verlieren. Eine Zukunft voll mit lachenden Kindern und ohne Zauberstäbe unter den Kopfkissen. Und verdammt sei diese Welt, wenn wir nie fähig dazu sein werden wirklich zu leben

Ich verabscheue mich selbst. Ich bin ein alter Mann, obwohl ihr das mit Blick auf mein Geburtsdatum nicht glauben würdet. Ich bin alt und müde. Ich bin meiner selbst müde. Bin ich ein Monster, weil ich einmal im Monat zu einem blutdurstigen Wolf werde. Nein, ich bin ein Monster, weil ich tot bin und weil ich noch lebe. Ich bin tot. Wenn ihr keine Hoffnung, kein Ziel, keine Liebe habt, seid ihr tot. Ihr mögt sprechen oder gehen, ihr mögt Sex haben oder töten. Aber ihr seid tot. Ein leerer, seelenloser Körper.

Ich übertreibe, ich weiß. Da sind Menschen, die mich mögen. Da sind Menschen, die ich liebe, die Weasleys zum Beispiel. Sogar der pompöse Percy, der den Fehler seines Lebens machte und seine Familie verriet, hat seinen Weg zu ihnen zurückgefunden und ist nun der ergebenste Sohn, den ich jemals gesehen habe. Es ist wichtig für Arthur, besonders jetzt, da Ginny tot ist. Er, Molly, Percy, Charlie und die Zwillinge sind noch am Leben... Ron und Bill und Ginny sind tot.

Warum ertränke ich mich selbst mit diesen Gedanken?

Weil heute ein wichtiger Tag ist. Wollt ihr hören, warum?

Heute wird Severus Snape, der schlimmste Feind der Herumtreiber – nebenbei bemerkt, seltsam, dass ich der einzige Eine bin, der übrig geblieben ist – angeklagt.

Er wird beschuldigt, den Phönixorden verraten zu haben.

Ich denke, wir wissen alle, dass er es nicht war, der uns verraten hat. Er kämpfte mit ganzem Einsatz. Er hat mehr als einmal seinen Hals riskiert. Wir hassen nur den Gedanken, dass dieser schleimige Bastard noch immer am Leben ist.

Und zu diesem Punkt – wir hassen ihn nicht, weil er ein Todesser war. Es gibt so manche Todesser, die sich geändert haben und denen vergeben wurde.

Früher hassten wir ihn, weil er anders war.

Wir hassen ihn nun, weil wir wissen, dass wir ihn verletzt haben, weil wir ihn brachen, wir!

Es ist unsere Schuld, dass sein Leben schief gegangen ist! Auch seine Schuld, aber genauso unsere. Daher wollen wir ihn töten, weil er uns mit jedem unfreundlichen Grinsen, das er aufsetzt, daran erinnert.

Ich fühle mich krank, wenn ich daran denke, dass ich für alles verantwortlich bin, das ihm passiert ist, für das, was er geworden ist, für das, was er getan hat.

Und nun wollen wir uns selbst davon überzeugen, dass er verdient hat, was er bekam. Geschieht ihm recht, wollen wir sagen. Wir wollen gerechtfertigt sein.

Verdammt will ich sein, wenn ich es diesmal zulasse.

Er muss leben. Wenn nicht für sich selbst – da ich bezweifle, dass er viel Lebenswillen hat –, dann doch wegen unseres unruhigen Schlafes, voll von Alpträumen, oder vielleicht schlaflosen Nächten. Wegen unserer Verantwortung.

Wir müssen daran erinnert werden, dass es unser Fehler war – ist. Wir müssen daran erinnert werden, dass es unser Fehler war – ist. Wir dürfen es nicht verdrängen und uns von unserem neuen Frieden einlullen lassen. Es ist unser Fehler, dass er das wurde, was er wurde. Sogar Albus war kein Heiliger. Auch er hatte Vorurteile gegen die Slytherins.

Ich sage nicht, dass sich alles sofort ändert. Wir werden Dutzende von Jahren brauchen, um das zu heilen, was verletzt wurde. Wir müssen uns ändern, und das ist schwierig. Wir müssen jetzt beginnen.

Aber es wird nur ein richtiger Neubeginn mit ihm. Wir haben Severus Snape gegenüber eine große Schuld. Ich habe ihm gegenüber eine große Schuld. Er war derjenige, der mich verstehen ließ, was falsch ist.

Verdammt soll ich sein, wenn ich nur um unseres Seelenfriedens willen zulasse, dass er getötet wird. Vielleicht bin ich verdammt.

T.B.C.

Für die, die es wissen wollen:

ORSON SCOTT CARD

amerikanischer Schriftsteller, Verfasser vieler Science Fiction-Romane und Fantasy-Romane, am bekanntesten sind seine Alvin-Serie und seine Ender-Serie, erhielt mehrere Auszeichnungen.