Herzlichen Dank für Eure Reviews bzw. dafür, dass Ihr ein Review hinterlassen habt.
Hi Mina – leider folgt jetzt bereits das letzte Kapitel, und hier schildert Yllen die Gedanken von einem Zauberer, der bereits zuvor schon einmal zu Wort gekommen ist. Es gibt allerdings dann noch einen Epilog (folgt demnächst), wo noch jemand erzählen wird.
Hi Arifilia – es freut mich, dass Du Dir trotzdem die Zeit nimmst, meine Übersetzung zu lesen, nachdem Du die Originalversion inzwischen kennst.
Hi Devaki-Deva – freut mich, dass Du mit dieser Fanfic eine Menge anfangen kannst. Auch ich halte sie für sehr interessant, sonst hätte ich nicht versucht, sie zu übersetzen.
Es freut mich aber auch, dass Ihr die Übersetzung für gelungen hält.
Was die Lesbarkeit betrifft, bin in diesem Fall allerdings auch meiner Betaleserin Persephone Lupin zu größtem Dank verpflichtet. Selbstverständlich werde ich Dein Review demnächst übersetzt an Yllen mailen. Und wie das Ganze ausgeht, das folgt jetzt...
Licht(von Yllen)
Disclaimer der Autorin:
Ich besitze nichts. Ich verdiente nichts. Nur Folter.
Kapitel 6/7: Richtig oder falsch, oder was immer
So, lasst uns an eine Möglichkeit denken, die Möglichkeit, dass ich mich geirrt habe.
Ich werde durch das Tor in den schrecklich hellerleuchteten Gerichtssaal gezerrt.
Vielleicht hatte ich Unrecht.
Eine Menschenmenge starrt mich an.
Ich meine, schaut euch Albus an. So vertrauensvoll wie immer, er glaubte, dass Menschen sich ändern können, er gab zweite Chancen.
Einige dieser Gesichter kenne ich.
Naiv, in anderen Worten. Er hätte viele Male verraten werden können.
Ich werde auf den unbequemen Stuhl gesetzt.
Und schaut nun auf mich. Ziemlich das genaue Gegenteil.
Zumindest bindet er mich nicht.
Mein Vertrauen wurde niemals missbraucht. Hauptsächlich, weil es nicht existiert hat.
Wer hätte gedacht, dass Arthur diese Höhe erreicht.
Als ich mich zum ersten Mal geirrt hatte, beschloss ich, dass es niemals wieder vorkommen wird.
Es ist langweilig. Warum beginnen sie nicht, damit wir es hinter uns haben.
So habe ich niemals wieder vertraut. Ich zog in Erwägung, dass jeder mein Feind ist, mich selbst eingeschlossen, und ich hatte Recht, meistens. Ich hatte Recht.
Schließlich steht Arthur auf und beginnt seine Rede. Angeklagt, verraten, Eid...
Albus hat den Leuten erlaubt, sein Vertrauen zu missbrauchen. Es hat mich immer erstaunt, dass er niemals aus seinen Fehler gelernt hat. Man könnte erwarten, dass er, nachdem er Voldemort als Lehrer an der Schule gehabt hatte, weniger sorglos sein würde. Aber nein.
Gut, vielleicht ist sorglos nicht das passende Wort.
Der Vertreter der Anklage beginnt mit seiner Rede.
Er gab eine Menge, ohne zu erwarten, dass es ihm zurückgegeben wurde. ER bot jedem, der sie wollte, seine Freundschaft und seinen Respekt. Er behandelte jeden als Gleichgestellten.
Ich kann seine Worte nicht trennen. Alles hört sich wie eine Art aggressiver Welle an, die mich trifft. Aber es macht nichts. Nicht mehr..
Ich habe immer darauf gesehen, bevor ich meinen kleinen Finger rührte, dass ich meinen eigenen Vorteil von einer Sache hatte. Ich habe jeden herabgeschätzt und meinen Abscheu gezeigt, nur für den Fall.
Ich glaube, ich erinnere mich an diesen jungen Mann, der gegen mich Anklage erhebt. Er war einer meiner Schülern. Das würde die Gefühle erklären, die er zeigt.
Obwohl es sogar scheint, dass ich mehr Hausverstand gezeigt habe, frage ich mich nun, ob ich nicht der eine war, der mehr zu verlieren hatte.
Er geht unruhig auf und ab und macht eine Menge Gesten. Vielleicht versucht er all meine schrecklichen Taten sichtbar zu machen.
Ich habe niemals verloren, weil ich niemals das Spiel gespielt habe, das man „zwischenmenschliche Beziehungen"nennt. Aber ich habe auch niemals gewonnen.
Endlich hört er auf. Das ging mir auf die Nerven. Ich soll vielleicht dankbar sein, dass er keinen Schauspieler mitgebracht hat, um ihn Voldemort spielen zu lassen.
Ich war so einsam, wie einer nur sein kann. Eine gute Sache. Eine sichere Sache. Eine schrecklich schmerzliche Sache.
Nun spricht mein Verteidiger. Ich kenne ihn nicht einmal. Er ist nicht halb so überzeugend wie der Vertreter der Anklage war, aber wenigstens muss ich mich nicht für sein kindisches Verhalten schämen.
Zu Beginn ist man sogar glücklich. Niemand stört. Frieden.
Er tritt zurück, und jemand anderer kommt.
Dann liegt man in seinem Bett und fühlt die schreckliche Einsamkeit. Kein Atemzug außer deinen Eigenen. Schreckliche Stille. Stille, die dich in die Depression oder sogar in den Wahnsinn treibt.
Verdammt! Was tut Potter, der Retter der Welt, hier? Werde ich niemals in Ruhe gelassen?
Das ist, wenn dein Gehör schärfer wird. Und so kannst du das Ticken der Uhr hören, das Tropfen des Wassers im Badezimmer, Gemurmel unbekannten Ursprungs. Du beginnst alles zu zählen, obwohl du es nicht tun willst. Und diese Stimmen werden lauter und scheinen dich einzukreisen, und du möchtest schreien oder etwas gegen die Wand werfen, um den halbeingebildeten Lärm ganz abzustellen.
Oh, erspare mir diese Demütigung. Er sagt für mich aus!
Jeder braucht Gesellschaft.
Ich will seine Worte nicht hören. Sie würden erreichen, dass ich mich schuldig fühle, weil ich niemals gerecht zu ihm war. Und Schuld ist das Letzte, das ich nun brauche. Ich meine, mehr Schuld.
Seht ihr, sogar Voldemort benötigte andere Menschen und war sich des Umstandes bewusste, dass er sie brauchte. Er benötigte Feinde, um mit ihnen zu kämpfen. Er benötigte Sklaven, um sie zu kommandieren. Er benötigte Narren, um sie zu demütigen und um von ihnen angebetet zu werden. Er benötigte Anhänger, um sie zu benützen.
Er hat endlich aufgehört. Wäre es nicht um mich gegangen, hätte ich ihm sogar geglaubt.
Aber er wählte einen inneren Kreis von Vertrauten. Weil sogar er, mit all seiner Egozentrik, die Wahrheit wusste, dass wir die Vorstellungen von uns selbst aus dem schaffen, was andere von uns denken. Wir mögen anders denken, wir mögen behaupten, dass es uns nicht kümmert, was die anderen von uns denken, aber das ist eine Lüge. Wir machen uns vielleicht nichts daraus, was die Leute allgemein denken, aber wir können nicht gegen alle leben.
Wird dieser Tag niemals enden? Was nun?
Ich habe vorgegeben, eine Ausnahme zu sein. Aber ich bin keine. Es gibt keine Ausnahmen.
Oh, ich muss schon verdammt sein! Was tut der Werwolf hier?
Ich bin aus Knochen und aus Blut, und deshalb habe ich Bedürfnisse. Man fühlt Hunger, Durst, Sehnsucht. All diese Bedürfnisse sind machtvoll und können uns beherrschen, wenn wir es ihnen erlauben.
Es ist der demütigendste Tag meines Lebens. Was habe ich getan, um ihr Mitleid zu verdienen?
Aber es gibt auch andere Bedürfnisse – Bedürfnisse des ... Geistes? Der Seele? Ein riesiges Bedürfnis nach jemandem, dem man nicht egal ist.
Großartig. Und du sprichst von mir? Bist du sicher, Lupin?
Mein eigenes Verhalten war mit Absicht auto-destruktiv. Ich habe etwas ähnlich der Selbstverstümmelung entwickelt, aber auf emotionaler Ebene. Ich habe mir jegliche Gefühle verwehrt.
Oh, beende deine Rede. Es ist mir peinlich, weil ich zu glauben beginne, dass du meinen verlorenen Zwilling getroffen hast. Nicht dass ich einen hätte.
Wusstet ihr, dass es bewiesen ist, dass Schlagen für Kinder besser ist, als sie nicht zu beachten?
Endlich. Jetzt wird von Arthur erwartet, dass er seine Entscheidung fällt.
Auf jeden Fall kann ich niemanden für meine gegenwärtige Situation verantwortlich machen. Weil sie nur dazu da sind, das Urteil zu vollziehen, das ich bereits selbst vollstreckt habe.
Warum kann er nicht schneller entscheiden?
Wenn es noch die Dementoren gäbe, gäbe es noch genug von meiner Seele, um den Kleinsten von ihnen damit zu füttern?
Was? Habe ich mich geirrt?
Wenn ich mich selbst rational betrachte, weiß ich, dass ich nicht gänzlich böse bin. Ich wollte nicht, dass Voldemort die Welt beherrscht. Ich wollte die schützen, die schwächer waren. Aber ich hatte Angst davor, verachtet und ausgelacht zu werden. Um das zu verhindern, erschuf ich eine Vorstellung von mir selbst, über die niemand lachen konnte. Ich schuf eine Maske. Aber eine Maske versteckt nicht nur unsere Gesichter – sie schafft ein neues. Und meine Maske war die eines ekelhaften Geschöpfes, das nur existierte, um andere zu verletzen und ihnen ihr Leben schwer zu machen.
Aber mich von allen Anklagepunkten freizusprechen, das ist wirklich... exzentrisch.
Die Augen der anderen sind die Spiegel, in denen wir unsere Seele sehen. Und so erlaubte ich mir selbst, nach und nach zum Bild dessen zu werden, das ich für die anderen geschaffen hatte.
Ich weiß nicht, was von mir erwartet wird.
Es hat selten Leute gegeben, die mich in einem anderen Licht sahen. Einer war Voldemort. Er hielt mich für einen seiner Fanatiker. Amüsant. Als ob ich ein Fanatiker für irgendeine Sache hätte sein können. Ich bin zu pragmatisch und zu zynisch, um an etwas vollständig zu glauben.
Ich stehe auf und sehe Arthur an, der mir zunickt. Also soll ich hier stehen bleiben, nehme ich an.
Der andere war Albus. Er sah mich immer an, als ob ich ihm etwas bedeutete. Vielleicht war es wirklich so. Es war wirklich so. Ich weiß, dass es so war.
Die meisten der Leute sind endlich gegangen, außer dem Werwolf, dem Retter der Welt und dem Minister. Eine großartige Gesellschaft für mich.
Das einzige Mensch, der sich darum gesorgt hat, ob ich am Leben war, ist gegangen. Ich werde keine Chance haben, ihm zu sagen, wie Leid es mir tut, dass ich ihm niemals seine Sorge vergolten habe und dass diese für mich sehr wichtig gewesen ist. Dass sie mir geholfen hat, am Leben zu bleiben. Ich werde keine Chance haben, ihm zu sagen, dass ich an ihn als einen Freund, Mentor, vielleicht sogar als einen Vater gedacht habe.
Arthur kommt näher und fragt mich, ob es etwas gibt, das er für mich tun kann. Er entschuldigt sich sogar für all die Schwierigkeiten, die ich hatte.
So, kehren wir zu der ersten Frage zurück, ist es besser, zu verlieren und zu gewinnen oder es nicht einmal zu versuchen?
Deshalb frage ich ihn, ob er mir die Gräber zeigen kann. Das Grab von Albus.
Ich werde die Frage nicht beantworten, da sie bereits beantwortet wurde. So dumm war ich.
Er sieht mich ungläubig an. Ebenso der Werwolf und der Retter der Welt.
"Aber... Severus..."
"Was?", schnappe ich ungeduldig.
„Albus ist nicht tot. Er ist in St. Mungo's. Er war bis gestern bewusstlos. Er hat mich gebeten, dass ich dich zu ihm bringe, sobald du von aller Schuld freigesprochen bist.
T.B.C. (Ist de facto hier beendet – aber es gibt noch einen Epilog, der demnächst ebenfalls kommt)
Für die, die es wissen wollen:
Die philosophischen Gedankengänge Snapes verraten, dass er Terry Pratchett gelesen hat.
Terry Pratchett (1948) ist ein erfolgreicher und bekannter amerikanischer Fantasy-Autor. Bücher von ihm wurden auch ins Deutsche übersetzt. Am bekanntesten sind seine „Scheibenwelt"-Romane.
