Kapitel 4

Nach ein paar Minuten erholte sich Mîluilosil wieder und fing langsam an, zu begreifen, was geschen war. Wärend es ihr dämmerte, bewegte sie leicht den Kopf und betrachtete ihre Umgebung nun mit anderen Augen.

Mittelerde..

Elben...

Ich...

Legolas...

Diese Worte waren die einzigen, die sie klar denken konnte, doch sie genügten ihr völlig um zu verstehen:

Sie war in Mittelerde gelandet.

Sie war von Elben gefunden worden.

Und das allerwichtigste: Legolas war hier!

Zuerst zuckten ihre Mundwinkel, dann fingen ihre Augen an zu leuchten, bis sie schließlich aufsprang und lachend auf ihrem Bett herum sprang.

Als sie sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, kletterte sie von ihrem Bett und ging auf den Schrank zu. Davor blieb sie stehen und betrachtete ihn genau. Was befand sich wohl darin? Kurzerhand riss sie die Tür auf und währe beinahe wieder in Ohnmacht gefallen.

In diesem Schrank hingen Kleider. Aber es waren nicht irgendwelche Kleider, nein, es waren elbische! Gegen diese Kleider wirkten ihre eigenen wie alte Lumpen. Mit glänzenden Augen zog sie äußerst behutsam eines der Kleider aus dem Schrank und betrachtete es genauer.

Weiß war es, doch der lange, weite Rock war mit Silbern schimmernden Fäden durchwoben. Etwa in Hüfthöhe befand sich am Rücken eine große, edel wirkende Schleife aus silbernem Stoff und die ebenfalls Ärmel hielten dass weiß glänzende Oberteil.

Ehrfurchtig strich sie mit den Fingern über dieses Wunderwerk aus Stoff und nahm ihren ganzen Mut zusammen. Dann zog sie es an.

Sie sah an sich herunter und ein annerkennender Pfiff verließ ihre Lippen. Als sie in den Spiegel, den sie an der Innenseite des Schrankes gefunden hatte, sah, war sie endgültig sprachlos. Das Kleid betonte wunderbar die Vorzüge ihrer Figur und verdeckte dezent die nicht so schönen Seiten. Obwohl der Ausschnitt nicht so tief war wie bei den Kleidern, die Mîuilosil kannte, betonte er dennoch vorteilhaft ihre Oberweite, ohne dass es aufdringlich wirkte.

Sie kam sich so schön vor wie noch nie zuvor und es störte sie auch nicht, dass sie noch immer keine Schuhe trug. Im Gegentei! Es gan ihr ihrer Meinung nach einen unschuldigen Touch und dies ließ sie unheimlich anziehend wirken.

Stolz betrachtete sich noch einmal im Spiegel und begann dann damit, im Zimmer herum zu stolzieren. Ein Gefühl der Erhabenheit machte sich in ihr breit und sie wünschte sich, dass ihre Freundinen da wären, um sie zu bewundern.

Ein leises Räuspern ließ sie zusammenzucken und sich umdrehen. In der Tür stand einer der wachen, der sie erst vor wenigen Minuten grob aufs Bett geworfen hatte. Er sah sie etwas irritiert an und Schamesröte bedeckte ihr Gesicht. Er musste gesehen haben, wie sie durch die Gegend stolziert war und dies war ihr sehr peinlich.

Er räusperte sich noch einmal und bat sie dann, mit ihm zu kommen, denn der König erwarte sie. Immern noch beschämt folgte Mîluilosil ihm auf den Flur und weiter durch die Gänge bis hin zum Thronsaal.